Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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RE: Apfelwein herstellen
Von: Andreas am 20.10.2007 22:46:17 | Region: Rhein Lahn
Hallo,

wir machen dieses Jahr im dritten Jahr Apfelwein.
Da wir einen Bauernhof direkt nebenan haben (mit Kelter) lohnt es sich auch, richtig viel zu machen.

2005 haben wir etwa 30 Liter in einer Korbflasche gemacht.
2006 100l in der Korbflasche
und dieses Jahr kommen wir auf 400...davon 100 in Korbflaschen und 300 in Kunststofffässern.

Für alle nochmal eine kurze Beschreibung wie wir das machen:

Nachdem wir den Traktor mit Anhänger unter einem Apfelbaum mit schönen Rheinischen Bonäpfeln(wie schreibt man das???) gestellt hat, wird der Baum so lange mishandelt, bis kein Apfel mehr auf ihm hängt.
Dann fahren wir das Obst auf den Hof, waschen es in einer alten Badewanne (ständig frisches Wasser nachlaufen lassen) und schütten es in Körben in einen Kernobstschneider. Faule Äpfel werden gnadenlos aussortiert(die Kühe freuen sich). Der Kernobstschneider Zerkleinert die Äpfel wie mit dem Reibebrett, nur etwas schneller. Alternativ kann man auch einen normalen Hechsler nehmen(gesäubert!).
Dann wird gekeltert. Das zu beschreiben bringt nix, da jeder eine andere Kelter hat.
Dabei wird wie erwähnt auf Sauberkeit geachtet. Ein häufiger Fehler ist folgender: Man schöpft Saft mit einem Messbecher aus dem Eimer, stellt den Messbecher auf den Dreckigen Boden und schöpft danach wieder was raus. Dadurch wird der Most schmutzig. Solche Fehler sollte man mit ein bisschen nachdenken vermeiden können.
Den Saft tragen wir dann in Eimern "rüber" in den Keller und Befüllen die Korbflaschen, oder die Fässer (tipp: Korbflaschen mit feinem Sand und Wasser reinigen). Beim befüllen, oder direkt beim Auslauf der Kelter, sollte man ein Sieb dazwischen halten.
Dann kommt ein Gäraufsatz drauf, und es wird erstmal abgewartet. Heute haben wir auch mal bei einem Fass mit Reinzuchthefe experimentiert, mal schaun was bei rauskommt.

Ansonsten verwenden wir den Saft wie er ist, ungeschwefelt, oder was man sonst so mit ihm anstellen kann.

Wichtig ist, dass die Fässer immer so verschlossen sind, dass die sogenannte Essigfliege nicht an den Saft/Wein kommt, dann wird der Wein schnell zu Essig(sagt ja der Name).
Mit dem Ersten Abziehen warten wir dann solange, bis die Gärung vollständig abgeschlossen ist. Das dauert schon ein paar Wochen. Bei einem Fass ist das ganz einfach, man stellt das Fass ja vor dem Befüllen etwas erhöht auf, so dass man zum Abziehen nur ein 2tes Fass drunterstellen muss, und den Wein da reinlaufen lässt(über den Zapfhahn). Die Korbflaschen saugen wir, wie in einem früheren Beitrag erklärt mit Schlauch und Holzstab aus.
Einen Teil füllen wir dann zum direkt trinken in Flaschen, den Rest wieder in die Fässer, die dann nachundnach leer getrunken werden, oder auch abgefüllt werden.
Dass wars eigentlich, so schwer ist das doch gar nicht?!
Und ihr wisst ja : Übung macht den Meister

Was mich noch interessieren würde: Wie fällt den die Apfelernte dieses Jahr in den Verschiedenen Regionen aus? Bei uns an der unteren Lahn gibt es sehr viele, fast alle Bäume hängen zum brechen voll.

Gruß(und viel Spaß und Glück beim Probieren),

Andi
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