Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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RE: Brenndauer eines Geistes
Von: Gerd am 13.08.2006 14:49:49 | Region: Ostfriesland
Moin Brennergemeinde!

@ albin "Liebe Freunde, geht doch nicht mit soviel Theorie an die Sache."

Bravo! Hier spricht jemand , der Ahnung hat.

Einige Beiträge klingen so hochgestochen, dass sie jeden Neuling abschrecken und dem Praktiker ein mildes Lächeln auf die Lippen zaubern müssen! Wenn dem so wäre, müssten die besten Schnäpse ja von weißbekittelten Laboranten in hochreinen Chemielabors kreiert werden. Manchmal kommt es mir vor, als wenn sich Eunuchen über Frauen austauschen: Sie wissen alles ganz genau, aber...(leider). Aber Klappern gehört sicher auch zum Handwerk.

Ein goldener Tip von albin. Man kann es sich noch einfacher machen und ist besonders Anfängern zu empfehlen: Man nimmt wie gesagt jede Menge Schnapsgläser und füllt von Beginn des Brandes an zunächst die ersten Gläser ganz wenig, die weiteren dann immer mehr mit dem, was gerade kommt. Die Gläser werden in eine Reihe gestellt, wobei man genau auf die Reihenfolge der Abfüllung achtet. Wenn es richtig wässrig schmeckt, hört man auf. Am Ende stehen bei kleinen Bränden dann 15 oder mehr gefüllte Schnapsgläser in der Reihe. Bei größeren Bränden nimmt man ab dem 7./10. Schnapsglas Wassergläser.

Nun beginnt man in der Mitte mit einem eingetunkten Löffel tropfenweise zu kosten und bewegt sich Glas für Glas nach vorn. Auch für den Ungeübtesten ist vorn innerhalb zweier Gläser der Geschmacksumschlag von "schärfer werdend" zu "ungenießbar" festzustellen. Und schon kann man den Vorlauf abtrennen und ihn mehr oder weniger großzügig verwerfen.

Nach dem gleichen Verfahren tastet man sich nach hinten zum Nachlauf. Der ist allerdings nicht ganz so abrupt zu schmecken. Eben Geschmacksache! Ist ja weiter nicht gefährlich.

Als Erfahrener merkt man's später schon am Geruch. Mal ehrlich: Wer weiß denn heute noch, wie UHU riecht (besser: gerochen hat), was immer als Kriterium für Vorlauf gilt? Mit dieser Methode kann man nach dem Geschmackstest diesem typischen Geruch wieder "erriechen".

Seitdem ich einem professionellen Brenner zur späten Stunde dies Verfahren entlockt habe, hat mein Thermometer (Laborthermometer, 50°-100°,1/10Grad-Teilung 450 mm lang, richtig was Gutes) hauptsächlich Dekorations- und Dichtfunktion. Ich freue mich immer. wenn meine sensorisch ermittelten Ergebnisse mit den Temperaturen übereinstimmen.

Deshalb: Vertraut mehr auf Eure gesunden fünf Sinne.

In diesem Sinne freundliche Brennergrüße aus Ostfriesland

Gerd

Alles Gute für albin!
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