Diskussion – Schnaps, Ätherische Öle, Essig

Lieber Sepp,
In Deinem Falle hast Du mit Sicherheit das Korn zu naß gemacht und nicht häufig genug an einem warmen Ort gewendet. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Wärme bei genügender Belüftung ist extrem wichtig, wenn man Keimbildung erreichen will.
Man übergießt dabei das Korn mit warmem Wasser, gießt das Wasser ab,stellt den Behälter an einen warmen Ort, überspült( nicht in Wasser baden!) dann täglich das Korn mit warmem Wasser, wendet es regelmäßig und trocknet nach der Keimbildung das Korn. Um einen rauchigen Geschmack zu erzielen, kann man das Korn über Torf oder Holzfeuer trocknen, was im heimischen Maßstab zu Schwierigkeiten führen dürfte.
Noch schwieriger dürfte für Dich die Umwandlung der nun sich gebildeten Stärke in vergärbaren Zucker sein, denn dazu muß das gemalzte Getreide mit Wasser -vielleicht zusammen mit Roggenschrot - auf 55-58 Grad erwärmt werden, wobei diese Temperatur etwa 30 Minuten gehalten werden muß. Nach Abkühlung auf 25 Grad kann die Hefe hinzugesetzt werden.
Das ist jetzt eine sehr vereinfachte Darstellung.
Den Whiskeygeschmack wirst Du sowieso nicht erreichen, denn er kommt nur von den Fässern, in denen er gelagert wird. Der rauchige Geschmack der schottischen Whiskeys kommt von dem Rauch der Feuerung, mit dem das Getreide getrocknet wird. Was Du herstellst, ist ein einfacher Kornbrand, und den bekommst du in besserer Qualität im Handel.
Trotzdem, laß Dich nicht entmutigen !
Versuch´s noch einmal richtig,schmeiß danach einfach geröstete Eichenspäne in den Brand. Diese Eichenspäne lege eventuell vorher einige Wochen in Rotwein. Aber Vorsicht: Nicht zuviele Späne nehmen, sonst hast du ein Holzfass im Mund. Am besten mit einem Liter ausprobieren.
Wie es im Detail noch besser gemacht werden kann, steht in vielen Büchern.
Viel Spaß weiterhin
der hans vom baerbeli