Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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RE: Anlage 244
Von: Hydroxyethan am 11.12.2013 16:55:16 | Region: Europa
Lieber Störtebeker!

Die Ehre gebührt ja eigentlich dem Erbauer... aber bitte sehr:

Auf der Brennblase sitzt eine packungsgefüllte Kolonne auf, oben ein Einstechthermometer. Dampf geht dann in die Offset-Einheit, darin oben ein Spiral- oder Spaltkühler mit Kühlwasseranschlüssen und kondensiert dort. Kondensat sammelt sich in der Kondensatfalle unten und wird mit linkem Nadelventil zu einem Bruchteil abgezogen. Der größere Rest in die Kolonne zwecks abermaliger Rektifikation abgeführt. Kühlbox dient als Kühlpuffer und wird wohl mit einer Pumpe betrieben. Fertig!

Der Unterschied zu einem CM (Coolant Management)-System wie meinem: Ich steuere den Reflux über meinen Kühlmitteldurchsatz, er über das abgezogene Kondensatvolumen (LM / Liquid Management)

Vorteil LM: Kann mit steigenden Kühlmitteltemperaturen ohne Nachjustierung betrieben werden, Produktkondensator entfällt.

Nachteil: Kondensattemperatur recht hoch, muss temperaturkorreliert werden und erhöhter Engelsanteil. Geschlossenes System, Druckentlastung muss vorgesehen werden. Verschmieren der unterschiedlichen Fraktionen in der Kondensatfalle. Kein Pot-Still-Betrieb wie bei CM möglich, nur für hohe Prozente.

Dieses Konstruktionsprinzip ist schon älter...

Heutzutage würde man modular oben auf die Kolonne die Kondesatoreinheit direkt aufsetzen und die Falle mir "Slant Plates" realisieren. Einfacher, weniger Materialeinsatz, Energieeffizienter. Also 2 parallele schräge Schnitte ins aufgesetzte Rohr bis knapp über die Mitte, einen von links, einen von rechts. Von außen oben nach innen unten. Dort zwei Bleche einlöten. Unteres Blech (Falle) mit mittiger Laufnase innen versehen, um mittige Rückführung des Überlaufs in Packung zu realisieren. Bei unterem Blech unter Spiegelhöhe Produktabzug mittels Nadelventil, mit nachgeschaltetem Mini-Liebig zur Kühlung auf Raumtemperatur. Druckentlastung nicht vergessen, Thermometer knapp unter Abzugshöhe unter unterem Blech.

Konkrete Nachteile der hier gezeigten Konstruktion:

2. Rückführungsventil rechts unnötig. Auch Rückführungsleitung entfällt bei obig beschriebener Bauweise. Horizontales Übergangsstück Dampfrohr (Nachteile!) ebenfalls. Effektiv genutzte Kolonnenlänge/Effizienz dieser durch recht tiefe Destillatrückführung eingeschränkt. Durch Offset-Bauweise höherer Energieverlust. Hohes Fallenvolumen.

Nebenbei: Die Gasflasche steht verdammt nahe am Brenner. Das ganze Ding sieht kippgefährlich aus. Die Vorlage/das Sammelgefäß steht DIREKT über dem Brenner, Vorlage ohne Sockel! Wenn da was überläuft oder umkippt...aua!

Na ja, und das mit dem nach oben zeigenden Dampfthermometer habe ich ja schon erwähnt...

MFG Hydroxyethan

Wen das Thema weiter interessiert, hier diesem Link zum ultimativen Kolonnenthread folgen!

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20130727060837-01.html#20130727060837-01
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