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RE: Condenser Controlled Columns, Aromabrand mit LM
Von: der wo am 29.05.2015 13:07:39 | Region: da wer
Hi Olli,
Für 20l mit Kolonne wären 2kW besser. Ungetaktet, am besten 220mm Durchmesser. Und den Topf am besten gedämmt mit Isomatte oä, nicht nur die Kolonne.
1. Ja
2. Wenn du mehr refluxt als abziehst, reicht 1m. Dafür ist dann eine hohe Heizleistung schön.
3. Hier sind ein paar Möglichkeiten: http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?t=8549
4. Mit einem Gasbrenner an der Propangasflasche geht 54mm Weichlöten.
Einfach die Kolonne in die Endkappe reinstecken dichtet nicht genug ab. Entweder reinlöten (aber du musst dann noch schrauben können), oder an der Kolonne einen zusätzlichen Ring/Muffe löten, der beim Zusammenstecken an die Endkappe anschliesst, und dann vor dem Zusammenstecken mit Teflonband abdichten. Oben beim Destillenkopf genauso machen. Hier ist das Prinzip gut beschrieben: http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=28791
Die Lösung mit der Endkappe könnte zu wackelig sein, falls der Deckel dünn ist. Vor allem auch, da du mit 45°-offset-LM ja ein Übergewicht zu einer Seite hast. Dann anstelle der Endkappe eher einen Flansch machen, und/oder alles irgendwie stabilisieren.
5. Prinzipiell ist es gut möglich, aber ich habe keine Erfahrung mit CC-LM. Daher kann ich nicht beurteilen, ob die Feineinstellung ähnlich gut klappt, hängt wahrscheinlich von Details ab. Und aber auch von gleichmäßigem Wasserdruck/-temperatur/Heizleistung, weswegen du bei CC-LM auch zwei Kühlkreisläufe brauchst, außer du verzichtest auf den Produktkühler. Vorteil von normalem LM (Der Nachteil ist das teure Edelstahl-Nadelventil). CC-LM verhält sich in der Praxis wahrscheinlich wie eine Mischung aus LM und CM.
Meine Anlage 262 kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen, warum hab ich hier beschrieben:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140910115642-01-01-01-01-01.html#20140910115642-01-01-01-01-01
Die dort angekündigte 273 habe ich auch im wesentlichen so gebaut (als Looping verdreht). Hier passt nun wirklich alles.
Bilder gibts noch keine, da ein paar Änderungen an anderen Teilen der Destille noch in Arbeit sind.
Aber ich könnte mir vorstellen, mit einer klassischen offset-LM oder 45°-offset-LM bekommst du dasselbe hin, und da gibts ja viele Bilder und threads auf homedistiller, Detailfragen versuche ich natürlich gerne zu beantworten.
Diesen Thread kennst du?
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20150122214714-01.html#20150122214714-01
oder dieses Monster?
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140311211449-01.html#20140311211449-01
Aktuell interessant für dich hier ab 19.12.14, wo petersen über offset 45° LM nachdenkt.
Und die anderen großen Beiträge von Hydroxyethan (Kolonnen-thread, Dephlegmator bauen...)
"Was also vor dem Siedepunkt von Ethanol kommt ist Vorlauf."
Auch eine Reflux ist kein Schnapsautomat, auch hier ist das Thermometer nur ein Hilfsinstrument.
8l Turboobstmaische mit LM, 2kW:
Wenn die Temp nicht mehr fällt, ziehe ich 1-2 Tropfen pro sek ab, solange bis es nicht mehr ganz schlecht riecht (ca 50ml). Dann (2-3 Tr/sek) sammle ich eine Fraktion, die zu den Nachläufen zum Recyclen kommt (ca 70ml). Sobald ich der Meinung bin, daß es gut riecht (paar Tropfen auf einen Löffel, im nächsten Zimmer am offenen Fenster Frischluft tanken und dann die Nase über den Löffel) sammel ich mind. drei Gläschen je 40ml (quasi abzapfen, also Ventil voll auf bis Gläschen voll, Ventil zu, nächstes Gläschen), da ich am nächsten Tag wahrscheinlich kritischer bin. Dann bleibt das Ventil ganz offen. Über die Zeit hat sich die Kolonne mit viel hochprozentigem Alk gefüllt, dh die Temp bleibt noch lange tief, dann steigt sie aber recht plötzlich, diesen Moment darf man nicht verpassen. Dann versuche ich mit dem Ventil die Temperatur auf 88-90° zu halten. Manchmal auch bei anderer Temperatur, das entscheide ich durch Verkosten (immer mal wieder ein paar ml auf einen Löffel, mit Wasser aus dem Kühlschrank verdünnen, kosten). Wenn mit der Zeit das Ventil so weit zu ist, daß es nur noch langsam tropft, sammle ich wieder mind 3 Gläschen (halbgefüllt, damit ich auf Trinkstärke verdünnen kann) mit etwas tieferer Temperatur. Wie viele Gläschen es werden, ist unterschiedlich. Oft schütte ich auch während des Brennens die ersten zwei Gläschen wieder in den Mittellauf, da ich merke, daß ich mit dem Sammeln zu früh begonnen habe. Spätestens, wenn der Schnaps ein bisschen so anfängt zu müffeln, wie die Anlage nach dem Destillieren, beginnt der Nachlauf (da kommt aber nicht mehr viel).
Das alles wird luftig gelagert und in den nächsten Tagen mit freier Nase entschieden. Wenn die Entscheidungen unsicher werden, verdünne ich eine Kleinmenge des vorläufigen Edelbrands auf Trinkstärke, um zu prüfen, was von den restlichen Gläschen dem Schnaps noch gut tun könnte, als zusätzliche Entscheidungshilfe.
Das Thermometer hat also am Anfang nur den Zweck, zu sehen, ob es sich noch lohnt 100% zurückzuschicken, für die eigentliche Vorlaufabtrennung ist es sonst unbedeutend.
Diese Prozedur lässt sich auch mit einem minimierten Pool nicht vermeiden. Es liegt nicht an der Vermischung im Pool, trotz Rektifikation sind es nun mal immer noch Stoffmischungen, wenn auch wesentlich komprimierter.
Gruß, der wo