Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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RE: Potstill nach Schmickl - Überholt, auf der höhe der Zeit oder gibt es bessere Lösungen
Von: baerbeli am 27.07.2016 10:14:14 | Region: Drumnadrochit
"Grundvoraussetzung um mit einer Potstill qualitativ hochwertige Brände zu erzeugen ist das Fundament, sprich die Maische. Grausliche Maische führt zu grauslichen Produkten."
Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ich darf folgenden Gedankensplitter hinzufügen: Ich habe in einem Jahr dreimal an einem Tag Erdbeeren eingemaischt, die erste Maische aus Früchten,die vom Erdbeerbauern stammten und in der Nacht zuvor gepflückt wurden, die zweite aus Früchten vom Wochenmarkt und die dritte aus Früchten vom Großhandel. Mit den entsprechenden Preisunterschieden. Das Ergebnis: Selbst Fremde konnten die Weine in dieser Reihenfolge einordnen, der beste war der vom Erdbeerbauern, dann Markt, dann Großhandel. Ich konnte die Früchte kaum unterscheiden, Qualität äußerlich hervorragend.
Es ist also so, dass durch verschiedene Handelswege der Früchte schon Unterschiede in der Maische zu erkennen sind - obwohl es immer die gleiche Sorte war.
Weitergende Schlüsse aus dieser Erkenntnis kann jeder selbst ziehen.
Den Wein aus allen Maischen habe ich gebrannt. Das Ergebnis: s.o.
Wenn jemand meint, er könne durch sein Wissen beim Bauen seiner Anlage das Nachmachen, was Riesenfirmen in Jahren erprobt haben, so hat er eine gesundes Sebstvertrauen.
Die erwähnte Spinning Cone Column (SCC), bei uns noch nicht zugelassen, kostet mittlerweile fast eine Million Euro. Mit ihr kann man tatsächlich auch Aroma- und Geschmacksstoffe trennen. Ihre Hauptaufgabe ist es aber, den Alkoholgehalt zu senken, denn z. B. in den USA fällt ab 14 Prozent etwa ein halber Dollar an Steuern an pro Liter.
Und man kann mit ihr prima alkoholfreie Weine machen.Aber wie es Herr Schmickl sagt, wenn man nichts Vernünftiges hineingibt, kommt auch nur Mist raus.
Wenn alle Brenner ihre ganze Aufmerksamkeit der Maische und den Früchten zuwenden würden, müßten sie sich nicht Ungetüme bauen.
Wer immer noch glaubt, Discounter würden die gleiche Qualität verkaufen wie auf dem Wochenmarkt, sollte nicht mit dem Brennen anfangen. Ihm fehlt dann etwas Grundsätzliches in seiner Denke.
Als letzte Anmerkung, einfach nur zum Freiblasen des Gehirns:
Der mit Torf gebrannte Whisky aus Schottland ist nur deshalb so gebrannt worden, weil man Torf als einzigen Brennstoff hatte. Man hätte auch getrocknete Kuhscheiße genommen, wenn genügend da gewesen wäre. Der Torf war NICHT wegen des Geschmacks gewollt, sondern eine aus der Not geborene Brennweise. Jetzt schenken die Torftrinker begeistert die Gläser und schnuppern am Torf. Und in diesem Forum versuchen Whiskymacher dann, den Torfgeschmack nachzumachen, anstatt die herrlichen Whiskyaromen in den Fordergrund treten zu lassen.
Und: Da ich auch so manchen Kellerbrand probiert habe, stimme ich Schmickl zu: Die Sensorik der Brenner orientiert sich meistens nur am eigenen Produkt. Das passiert auch Fachleuten. Ich habe zwei Jahre lang versucht, einem Winzer beizubringen, dass er sich einen Kellerton eingefangen hat. Er soff aber nur seinen eigenen Wein, weil er ein Geizhals war, und konnte daher überhaupt nicht erkennen, wie guter Wein schmeckt. Wer brennt, das ist man Fazit, sollte erst einmal möglichst viel probieren, was die Fachleute gebrannt haben, und dann in aller Demut selbst brennen.
Aber was soll´s: Besser im Keller brennen als in der Welt draußen Unsinn anstellen.
der hans vom torffreien baerbeli.
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