Eigene Brennerei -
Jahrelanges Hobby - und was jetzt?
Ich habe vor vielen Jahren mit dem Hobby . Schnaps brennen - angefangen. Bücher gelesen, eingemaischt und bei Freunden auf einer sehr kleinen Anlage gebrannt. Leider immer ohne Kolonne, ohne Dephlegmator und in sehr kleinen Mengen. Die Ergebnisse waren gut, trinkbar aber den Becher des Genusses konnte man damit nicht füllen.
Am Anfang stand, was wohl jeder macht. Whisky. Die erste Whiskymaische war das komplette Chaos. Malz gibt es im Lebensmittelhandel nicht.. als wird es ja wohl ausreichen mit Roggen.... lach. Nach Stunden hatte ich eine galertartige Masse die mehrere Kochlöffel kostete... Aber aufgeben... ne die Zuckerindustrie sorgte für eine Lösung... lange rede kurzer Sinn, nach einigen Wochen konnte gebrannt werden und was aus der Vorlage lief war zwar kein Genuss, aber mit dem Brennfieber war ich infiziert.
Mit den Jahren kommt die Erfahrung, die eigene Vorstellung wie man was machen soll und letztlich auch die eigene Richtung in die sich das Hobby entwickeln soll.
Scheinbar hätte ich Medikamente nehmen sollen, dann wäre der Gedanke viellecht nicht so fest im Hirn verwurzelt gewesen. Eine eigene Destille muss her.. also erstmal wieder lesen.. ahhh Abfindungsbrenner.. mhh blöd bin kein Landwirt und 3 Hektar nennen ich auch nicht mein.... ok, eine andere Lösung - Gewerbebrennerei - sehr gut.. ok dann eben eine Verschlussbrennerei.... ab zum Gewerbeamt und eine Anmeldung ausfüllen, läuft... Jetzt wäre es an der Zeit sich mal mit Herstellern zu unterhalten... und alle mit denen ich geredet hatte waren sehr nett... ich denke die sind gut erzogen und wollten mit die Illusion nicht rauben. Aber gut, wenn schon denn schon.... Die Firma Kothe ist es nun geworden, 250Liter Brennblase mit Alkoholzähluhr und allem was man braucht, oder meint brauchen zu müssen... Im April 2022 wurd edie Anlage vom Zoll abgenommen und es konnte gebrannt werden. Wie geil ist das denn?
Jetzt weden die ersten Brände reif, schmecken lecker und ich bin stolz wie Oskar... Rum, Karotte, Kürbis, Kirsche, Apfel und Birne... Hefebrand und Weinbrand.. ja spass macht es auf alle Fälle.
Jetzt ist das Hobby noch immer Hobby aber mit einem finanzioellen Hintergrund, denn klar muss man nun auch bissel Geld damit verdienen.
Ihr fragt euch sicherlich, warum schreibt der sowas.. ganz einfach. Zum einen ist es ein wirklich tolles Hobby und es wäre schön wenn mehr Leute sowas machen würden. Zum anderen habe ich hier seit Jahren mitgelesen und mit Tips und Tricks angeschaut, probiert ob dies für mich in Frage kommt und ob das Ergebnis passt. Jetzt will ich einfach mal schreiben was daraus werden kann und evtl. sagt der ein oder andere, er würde auch gerne mal auf einer Profianlage brennen, oder würde sich gerne eine Anlage kaufen und will einfach mal einen Tipp, einen Rat oder aus meinen Fehlern lernen. Daher, denke ich ist so ein Text vielleicht für den ein oder anderen hilfreich. Was natürlich noch ein Grund ist, vielleicht gibt es hier in meiner Nähe (Rheinland-Pfalz) ein paar Brenner, ob Hobby oder Profi, ein persönlicher Austausch ist immer gut und wir können immer nur von einander lernen... daher diese Zeilen.
Na dann Prost.