Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 23.10.2017 14:00:20 | Region: Deutschland
Hallo,

nach knapp 14 Tagen geht die Gärung meiner 1. Zuckermaische langsam dem Ende zu, glaube ich: 8 kg Wasser, 25 l Wasser, Prestige Turbo 48h, Gärung bei relativ konstant 18 Grad. Für das weitere Vorgehen scheint kein so richtiger Konsens zu bestehen. Die einen sagen: Hefe abziehen und 3-6 Monate lagern. Die anderen brennen ziemlich gleich. Einigkeit besteht wohl, dass man bei einer Pot Still zweimal brennen und das erste Destillat mit Aktivkohle behandeln sollte. Ist eine lange Lagerung entscheidend? Hat das jemand mal richtig getestet? Nichts gegen Lagerung, ich habe aber keine Garage, nur um Maischefässer zu lagern.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

aragones am 24.10.2017 07:27:32 | Region: Indien
@ Mike,
wenn Du als Kind schon deinen Osterhasen bis zum Nikolaus aufgespart hast kannst du deine Zuckermaische 6 Monate lagern lassen 
(Laut Schmickel ist das der Qualität zuträglich..)
Ich war aber anfangs ungeduldig und wollte endlich Brennen und meine Anlage ausprobieren Zwischenzeitlich habe ich, dank ausreichend Platz im Keller mehrere Maischen und kann es mir erlauben diese lagen zu lassen und dennoch Stoff zum brennen zu haben wenn mir danach ist?
Anfangs ist die Freude über den Erfolg grösser als die Qualitätsunterschiede ..erst recht bei den Zuckermaischen.. und notfalls kannst diese ohne Aromaverlust mehrmals brennen. Also ran an den Brenner und gleich wieder neu ansetzen

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 24.10.2017 08:13:46 | Region: Deutschland
Hallo,

das scheint mir ein guter und praktikabler Ansatz. So werde ich es machen. Hefe absetzen lassen und Maische dann abziehen, das sollte aber auch der Ungeduldige machen, oder?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

aragones am 24.10.2017 09:41:45 | Region: mittelerde
.. ich hab bislang immer erst vor dem Brennen abgezogen.... aber es dauert eh eine Weile (Erfahrungswert so ca 4..5 Wochen) bis sich die Hefe wirklich abgesetzt hat und die Maisch klar wird. Ich habe nun bei einer Charge mal die Hefe abgezogen und weiter eingelagert.PAralell dazu ruht noch eine Charge auf der Hefe. Mal sehen ob das dann einen Unterschied macht..
...bin hier ja auch noch ein Greenhorn hab auch noch keine Erfahrungen mit Fruchtmaischen ... die ersten Birnen gären gerade.....

Grüße aus dem Brennkessel

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

IchBinsNur am 24.10.2017 08:29:36 | Region: Nord-Süd
Das mit dem Osterhasen ist gut:-)

ansonsten sehe ich es genau wie aragones, einfach loslegen :-)

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Burner am 24.10.2017 12:45:12 | Region: southeast
Ich habe noch nie eine Zuckermaische 6 Monate stehen lassen.
Aber brennen, 2 - 3 Wochen auf Aktivkohle, und nochmal brennen.
Wenn man einen Angesetzten, oder einen Geist machen will, drängt eben ein bisschen die Zeit, soll ja bis Weihnachten fertig werden :) :) :)

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 26.10.2017 16:01:41 | Region: Deutschland
Sieht so aus, als wäre die Maische jetzt wirklich durch. Vinometer (naja, ok) zeigt knapp 20%. Ist vermutlich etwas übertrieben. Die Maische ist trocken, aber auch nicht so, dass es einem die Schuhe aussieht. Nach der Zunge würde ich den Alkohol niedriger einschätzen. Bleibt noch eine Frage: Wie klar ist klar? Aktuell ist die Maische etwa wie Austernwasser. Wird die wasserklar, wenn man lange genug wartet?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

aragones am 27.10.2017 07:59:02 | Region: adw und dann rechts
..ich weiss zwar nicht wie Austerwasser aussieht .. meine Zuckermaischen sahen aus wie verdünnter Pastis oder Ozo.. Milchig trüb..
Ich konnte nicht auf den Boden des Fasses sehen.
nach 4..6 Wochen war die Maische so klar dass ich durchsehen konnte zum Boden den rötlich schimmernden Bodensatz der abgesetzten Hefesatz sehen konnte.
Erst dann macht das Abziehen auch Sinn?.
Wie gross der Einfluss ist nach gärende zubrennen oder zu warten bis es klar ist oder noch länger kann ich nicht sagen ?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 27.10.2017 09:42:01 | Region: Deutschland
"meine Zuckermaischen sahen aus wie verdünnter Pastis oder Ozo.. Milchig trüb.. "

Das trifft es auch gut. So sieht es bei mir auch aus. Gut, dann passt das soweit alles zusammen. Nimmst Du eigentlich Turbo? Die lief zwar wirklich astrein, ist aber für meinen Geschmack etwas teuer für Neutralalkohol. Mal sehen, wie die Ausbeute ist.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

aragones am 27.10.2017 13:41:57 | Region: Indien
Ich hab bislang noch nix anderes gemacht wie Turbo Hefe und Zucker. Ich finde ca. 10 Euro für Hefe und 8Kg Zucker zusammen für 25l Maische und ca 5..6 Liter unverdünnten "Neutralalk" mit ca 65% ganz ok.

Kommt drauf an wie günstig man die Turbohefe und den Zucker einkaufen kann.

Incl. Strom, Gas, Dest Wasser, Aktivkohle, etc. wirst Du kaum unter 1,5 Euro pro Liter verdünnten Neutralem mit ca 43% kommen.

Günstiger wirds dann mit eigenem Obst ohne Zucker und anderen Hefen.. bit den beannten Nachteilen.

Für die gerade läufenden Birnenmaische hab ich Prestige Obstschnapshefe verwendet, aufgezuckert in Stufen auf insgesammt ca. 130..140 Öchsle.
Paralell dazu eine Charge mit Turbo da ich keine andere Hefe mehr hatte.
Bin grade unterwegs und bin gespannt was die Maische in den letzten 8 Tagen ohne mich gemacht hat.
hoffe das fehlenden umrühren hat Ihr nicht geschadet ...

Gruß Aragones

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 28.10.2017 17:30:33 | Region: Deutschland
Stimmt, bei so einer Ausbeute sind die Kosten sehr in Ordnung. Ich hatte mit weniger (Ausbeute) gerechnet.

Ich konnte es nicht abwarten und habe heute die ersten 9 Liter der Zuckermaische in den Topf gegeben. Das ist natürlich eine ganz andere Arbeit als mit 2 Litern. Das ganze System läuft viel stabiler, und es bilden sich plausible Temperaturkurven. Ich habe die ersten 50ml fraktioniert. Könnte aber nicht sagen, dass es einen typischen Vorlaufcharakter gibt. Vielleicht ein ganz klein wenig bei der ersten Fraktion. Da würde ich aber keine 10 Euro drauf wetten. Die ersten 500 ml kamen mit 73% raus. Sieht also ganz gut aus. Mal sehen, wie es weiter geht.

Das Destillat hat ein ganz leichtes (für mich angenehmes) Hefearoma und scheint mir ziemlich reintönig. Ich bin aber halt Anfänger. ist sicher auch ein wenig Geschmackssache. Wer Sake mag, wird vielleicht weniger pingelig sein.

Etwas unterschätzt habe ich die Dauer. Das Monster blockiert ja meinen Herd und dürfte noch eine Zeit lang laufen. Ich verstehe jetzt besser, warum hier manche eine gewisse Automatisierung im Sinne haben. Für 25 Liter dürfte der Bottich wohl einen langen Abend auf dem Feuer stehen. Wirklich allein lassen möchte ich das Zeug mit 73% natürlich auch nicht.

Sollte man immer in einem Zug durchbrennen? Oder spricht etwas dagegen, die Anlage auch mal kurz abzuschalten, wenn man mal weg muss?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 29.10.2017 08:56:21 | Region: Deutschland
So, die erste Ladung ist fertig. Das sieht eigentlich alles ganz gut aus. Aus 9 Litern hochgradiger Zuckermaische habe ich 1,6 Liter mit 63% bekommen. Als Nachlauf habe ich 0,6 Liter abgetrennt. Von einem Vorlauf möchte ich gar nicht wirklich reden. Ich tue mich da eigentlich schon schwer, ca. 50 ml zu verwerfen. Ich werde mir mal einen Vorlauftest besorgen, um das zu untersuchen.

Zeit bis 60 Grad bei einem 6-kw-Brenner: ca. 20 Minuten. Dann schalte ich auf den kleinen 1-kw-Brenner. Bis 75 Grad: ca. 10 Minuten. Ab 84 Grad kann ich den Brenner auf ganz klein schalten und danach die Sache sich selbst überlassen. Die Temperatur bleibt über Stunden konstant. Stunden braucht es allerdings auch.

Die Position des Thermometers ist bei voller Brennblase weit weniger heikel als wenn nur eine Pfütze drin ist. Man sollte als Anfänger die ersten Versuche also nicht so dramatisch nehmen.

Der erste Liebigkühler ist mit rund 40 cm Kühlstrecke eigentlich zu groß. Der kleinere mit weniger als 30 cm reicht völlig aus und lässt sich besser dosieren. Optimal wären 20 Grad beim Destillat, so dass man immer sofort den Alkohol messen kann und nicht umrechnen muss. Das ist mit dem langen Kühler schwer zu erreichen.

Einen Unterschied zwischen dem kleinen Durchmesser beim Steigrohr (22 mm) und dem großen (42 mm) kann ich bisher nicht feststellen. Vielleicht wird das relevant bei feineren Destillaten.

Ich kann allen Anfängern empfehlen, sich die Zeit für eine saubere Recherche zu nehmen. Man wird dann mit guten Ergebnissen belohnt. Bisher hatte ich noch keinen Reinfall. Die meisten Prozesse liefen weitgehend "nach Plan" und bewegten sich eher im tiefgrünen Bereich. Mann sollte wohl auch eher nicht im Sommer anfangen, wenn es auch mal 30 Grad oder mehr in der Wohnung haben kann. Meine kuschelige Zimmertemperatur von selten mehr als 18 Grad scheint auch den Maischen gut zu bekommen.

Die Recherche vertieft natürlich das Wissen und schafft eine breitere Grundlage für eigene Entscheidungen. Für mich ist die schnelle, effiziente und effektive Suche allerdings Teil meiner täglichen Arbeit. Für andere dürften die Hürden deutlich höher sein. Insofern wäre ein sticky Thread dazu sicher nicht verkehrt.

Deshalb habe ich den Thread zu meiner ersten Destille auch ziemlich lang werden lassen. Da steht schon eine Menge drin.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

der wo am 29.10.2017 20:03:01 | Region: da wer
1.6l 63% ist 1l Alkohol. 9l sagen wir 18.5% haben 1.7l Alkohol. Von den Zahlen her ist das zwar eine schöne Mittellaufausbeute, aber vergleiche es geschmacklich einfach mal mit einem Billigvodka oder Korn.
Vorlauftest würde ich lassen. Ist teuer und misst auch nur eine Substanz, welche man gut erriechen kann. Außerdem ist der Test für Obstbrände. In Zuckermaische ist wahrscheinlich eh nicht genug Vorlauf, daß er anspringt. Ein Neutralalk verträgt allerdings auch weit weniger Vorlauf als Obst. Falls dir doch irgendwann eine fruchtige Note auffällt, kannst du den Brand immer noch ein paar Wochen luftig lagern.

Vielleicht bist du irgendwann nochmal dankbar für den starken Kühler, zB wenn du schnelle Raubrände machen möchtest. Vier schnelle Raubrände und ein Feinbrand dauern kürzer als 4 Feinbrände. Außerdem bekommst du mehr raus und das Ergebnis ist sauberer. Kann aber natürlich sein, daß bei schnellen Raubränden deine Dichtungen nicht halten ;-)

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Der Chemiestudent am 29.10.2017 23:01:55 | Region: Europa
1) Die Ausbeute stimmt ca. mit den Erwartungswert überein.
Ich rechne vor dem Brennvorgang immer kurz aus wie viel zu erwarten ist: Annahme ca. 17% und bei Potstill ca. 70 % Ausbeute.
9 L x 0,17 x 0,7 = 1,071 L auf 63 % --> ca. 1,7 L.

2) Die Prozente deiner Maische hast du nicht nach der Methode die der wo in diesem Forum vorgestellt hat errechnet?
Dies hilft enorm, da man beim Brennen schon sehr gut abschätzen kann wie viel Volumen und Alkoholgehalt zu erwarten sind.

2) Vorlauftest halte ich auch nicht für notwendig.

3) Wie lange hast du destilliert?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 30.10.2017 10:08:13 | Region: Deutschland
Kannst Du mir bitte auf die Sprünge helfen? Ich finde diese Berechnung nicht. Ausnahmsweise hat das Vinometer sogar ganz plausible Werte gezeigt. Aber naja, Vinometer halt.

Ich habe das Brennen von Charge zu Charge beschleunigt. Ich hatte eher das langsame Tropfen bei Aromamaischen im Kopf. Bei Zucker ist das aber wohl nicht so heikel. Die erste Charge hat ca. 4,5 Stunden gedauert (jeweils 9 Liter). Bei der letzten kam ich mit ca. 3 Stunden hin. Da ist sicher noch Spielraum nach unten. Ich muss mich etwas rantasten. Es sind ja immer so viele Parameter, an den man stellen kann.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 30.10.2017 07:13:03 | Region: Deutschland
"Vier schnelle Raubrände und ein Feinbrand dauern kürzer als 4 Feinbrände."

Das schreibst Du öfter. Meinst Du damit, dass man das Destillat 4x rauhbrennt und dann einmal fein? Oder meinst Du 4 Ladungen in der Brennblase je 1x rauh und 1x fein? Das Destillat wird vor dem erneuten Brennen auf 40% eingestellt?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

aragones am 30.10.2017 08:45:24 | Region: wieder im Musterländle
.. ich würde sagen es heißt:
3 Chargen oder Batches hintereinder Raubrennen
dann alle 3 Rauhbrände zusammen in den Kessel und dann daraus den ( 4. ) Brand als Feinbrand machen.

gruss Aragones

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

der wo am 30.10.2017 21:06:22 | Region: da wer
Genau wie aragones es schreibt.

ZB wenn du in deiner Destille 10l Maische ohne überkochen schnell brennen kannst, dann machst du 40l Maische. Brennst vier mal 10l und sammelst je 2.5l, insgesamt also 10l. Die 10l werden dann feingebrannt.
Mit Turbomaische wahrscheinlich eher 30l Maische und 3 Raubrände für einen Feinbrand, weil du da mehr als 2.5l pro 10l Maische sammeln wirst.

Oder noch besser, Dreifachbrennen mit Verdünnung, Aktivkohle und Waschsoda dazwischen:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20150924154720-01-01.html

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 31.10.2017 08:38:05 | Region: Deutschland
Vielen Dank. Ich glaube, jetzt habe ich es kapiert. Muss nun erstmal warten, bis sich die Kohle abgesetzt hat. Die auf der Packung angegebenen 12 bis 24 Stunden sind reichlich optimistisch. Nach zwei Tagen sieht noch alles schön gleichmäßig tiefschwarz aus. Ich habe allerdings nicht runterverdünnt, sondern Mittelauf mit 67% und Nachlauf mit 41% direkt genommen. Ich müsste auch erstmal neue Ballons besorgen, um weiter zu verdünnen.

Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte man den Feinbrand immer vorher runterverdünnen, weil das die Trennung des Nachlaufs leichter macht. Bei mir könnte ich wohl so gegen 30% runtergehen. Mehr nicht, weil ich sonst zweimal mit einem halb leeren Kessel brennen müsste.

Zeit für das nächste Projekt. Jetzt ist der neue Deckel mit Kupferhelm dran. Danach werde ich mich wohl doch mal mit einer Reflux beschäftigen. Der Winter ist ja eine ganz gute Zeit für solche Experimente. ☔

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

der wo am 01.11.2017 17:28:31 | Region: da wer
Die Aktivkohle zum Einbringen ist halt schwierig, komplett wieder loszuwerden. Daher verwende ich sie nur, wenn ich danach nochmal brenne. Und sie wirkt besser und setzt sich schneller und kompletter ab, je niedriger die % sind. Nachdem ich ein paar von diesen Päckchen verbraten habe, weiß ich auch, daß es große Unterschiede gibt. Manche setzen sich gut ab, andere weniger.
Wenn sie sich nicht absetzt, probier es mit Verdünnen.

Verdünnen verdünnt den Geschmack. Gut für Neutralalk. Aber je mehr man verdünnt, desto öfter muss man brennen (oder mit Reflux).
Und immer höher die % hochschrauben bringt relativ wenig verglichen mit dem Zeitaufwand. Das betrifft dann noch stärker die Refluxbrenner. Ich brenne inzwischen mit meiner Reflux nur noch bis 90% anstelle 96% und dafür zweimal mit Verdünnung dazwischen. Also so 14l 30-40% in der Destille ergeben gut 5l 90%igen. Den verdünne ich wieder auf 14l und brenne nochmal auf 90%, diesmal mit Abtrennung (den Vorlauf auf 96%, aber den Rest auf 90%). Ist sauberer und genauso schnell wie einmal auf 96%, da der Schritt von 90% auf 96% doppelt so viele theoretische Destillationen benötigt, also doppelt so viel Zeit und Energie, wie der Schritt von 30-40% auf 90%.

Ich finde, man sollte erst einmal mit einer Potstill eine gewisse Routine haben, bevor man eine Refluxdestille baut.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 01.11.2017 20:47:13 | Region: Deutschland
Klar, die Reflux eilt nicht. Mal sehen, ob ich mir eine Filtersäule baue. Ist ja an sich schnell erledigt. Andererseits brauche ich keine großen Mengen an Neutralalk. Erst einmal schauen, wie gut sich die Kohle filtern lässt. Destillieren werde ich ohnehin noch einmal. Der Aufwand muss auch überschaubar bleiben. Bei Aromamaischen kann man halt Destillate machen, die man nur für sehr teures Geld kaufen kann oder gar nicht. Da spielt es keine Rolle, wenn ein paar Stunden mehr draufgehen.

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Mike am 02.11.2017 17:27:04 | Region: Deutschland
Heute habe ich den ersten Feinbrand gemacht. Jetzt verstehe ich etwas besser, was Euch am Neutralalk fasziniert. Im Grunde kann man den ja immer nur besser machen. Und wenn mal etwas nicht klappt, brennt man halt noch einmal. Die Richtung ist auch immer klar: möglichst rein und hochgradig.

Das ist bei Aromamaischen völlig anders. Da ist oft schwer zu sagen, was besser oder schlechter ist. Und mal eben so zweimal brennen geht auch nicht ohne mögliche Aromaverluste.

Ich hatte auf ca. 40% verdünnt, die 9-Liter-Blase war voll. Die ersten ca. 500-700 ml kamen mit immerhin 84% raus. Nicht so schlecht. Insgesamt ca. 4.5 Liter 67% plus ca. 1.5 Liter Nachlauf. Genau gemessen habe ich nicht. Die Reinheit kann ich noch nicht wirklich beurteilen. Ist sicher nicht so clean wie ein gekaufter Wodka. Bin mir aber noch nicht sicher, ob ich das will. Für die Geiste aus Blüten im Frühjahr würde ich vielleicht noch einmal brennen.

Und es war ein richtiger Hinweis: der kleine Liebig kommt doch an die Grenze beim Feinbrand. Ich kann zwar das Kühlwasser hochfahren, dass es kalt heraus kommt. Dennoch bleibt das Destillat deutlich wärmer als beim langsamen Brennen. Ist also gut, dass ich noch den anderen habe.

Hat schon einmal jemand verglichen, ob Rohrzucker einen anderen Geschmack gibt als normaler Haushaltszucker?

RE: 1. Zuckermaische ist fertig

Gerhard Spund am 14.11.2018 02:02:29 | Region: Waldgebiet

Hallo Mike,

kann dir nur zustimmen. Habe erst einige Wochen recherchiert und dann zu bauen angefangen.

Nun habe ich schon 4 Zuckermaischen a. 25 Liter zu meiner vollsten Zufriedenheit durch.