Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Acetaldehyd und Methanol

Antaris am 21.10.2004 08:13:05 | Region: Sternenhimmel
Hallo zusammen,
Acetaldehyd und Methanol sollen im Vorlauf vom Edelbrand abgetrennt werden. Dabei lässt sich der Vorlauf mit der Nase am Klebergeruch (Acetaldehyd) erkennen, Methanol evtl. am stechenden Geruch. Was ist der Zusammenhang zwischen den beiden, ich meine, dass beide zusammen im Vorlauf enthalten sind? Methanol hat einen kleineren Siedepunkt als Ethanol; ist das bei Acetaldehyd genau so?
Beste Grüße
Antaris

RE: Acetaldehyd und Methanol

Doppelbrenner am 21.10.2004 08:59:35 | Region: A
Acetaldehyd siedet bei 21°C.

Zum Rest deiner Frage kannst du die Suchfunktion benutzen.

RE: Acetaldehyd und Methanol

Ali al´Embic am 21.10.2004 09:52:44 | Region: Chemikistan
Ich benutze im Labor fast täglich Methanol und Ethylacetat und kann faststellen:
Methanol riecht als "Sprit" mit vielleicht eine sehr schwache "Fischgeruch". Es wurde nicht möglich sein Methanol olfaktorisch zu detektieren.
Ethylacetat riecht als Uhu-Kleber und ist eine gute Lösungsmittel. Aber wenn es verdünnt werden hat es eine angenehme, "ätherische" Geruch.
Acetaldehyde stecht, wirklich stecht. Konzentrierte, wässerige Acetaldehyd-Lösungen sind tränentreibend.
Wie geschreiben kocht Acetaldehyd beim 21 Celsius. Es wird deshalb im Vorlauf konzentriert. Aber es reagiert auch mit andere Komponente, z.B. Alkohol und leider auch Schwefeldioxid. Deshalb soll man Sulfit vermeiden im Maische für Brennen--oder möglichst kleine Zugabe.Die Acetaldehyd-Sulfit-Komponent kommt leider auch in Mittelstück hinüber.
Das überdestillieren Methanols ist nicht so einfach als man hofft. Es wird NICHT ALLEIN IM VORLAUF überdestilliert. Auch professionelle Destillateure muss diese Tatsache azzeptieren.
Obstbrande und speziel Grappa enthält deshalb eine gewisse Menge von Methanol--gesetzlich kontrolliert. Nicht zu viel--aber auch nicht zu niedrig. Zu niedrige Konzentrationen im Grappa deutet am Verfalschung beim z.B. aufzuckern der Trebern.
Als die Hamburger-fressern es ausdrücken: "Take it or leave it"

RE: Acetaldehyd und Methanol

deas am 29.10.2004 12:43:33 | Region: norden
um deine frage zu beantworten:

ja, sie werden aufgrund der siedetemperaturen zusammen abgetrennt.

wird der trinkalkohol in deinem körper "verwertet" entsteht über die alkoholdehydrogenase in deinem körper ebenfalls acetaldehyd, welches in der regel ausreichend durch ein weiteres enzym, die aldehyddehydrogenase in essigsäure umgewandelt und ausgeschieden wird.

trinkst du zuviel, kommt letztere nicht hinterher, das acetaldehyd bringt dann erscheinungen wie kopfschmerz und übelkeit mit sich.

in maßen genossen wird acetaldehyd in deinem körper also einfach verstoffwechselt und ist ausser der beeinträchtigung im geschmack nicht weiter gefährlich.

ahja, manche pilze enthelten "coprin", ein naturstoff, welcher die aldehyddehydrogenase hemmt, zu manchen pilzgerichten (zB faltentintling) also nix trinken, sonst gibts am nächsten tag kopfschmerzen...

RE: Acetaldehyd und Methanol

Terras am 29.10.2004 14:55:18 | Region: Italia
@deas

Nein! Acetaldehyd und Methanol werden nicht zusammen abgetrennt beim Destillieren! Das ist Unsinn, siehe die Siedepunkte, die doch sehr unterschiedlich sind! Methanol lässt sich im Edelbrand nicht sauber abtrennen, lediglich teilweise. Es lässt sich nur durch sauberes Arbeiten minimieren. Acetaldehyd ist ein Geschmackskiller bei Bränden. Methanol nicht so sehr. Es wird von einigen sogar als angenehm riechend und schmeckend empfunden.

Gruß
Terras

RE: Acetaldehyd und Methanol

deas am 05.11.2004 15:37:12 | Region: hier
okayyyy, jaaa, nicht ganz...

wenn der azeotrope punkt im methanol/Ethanol-verhältnis erreicht ist, gehen beide zusammen in die dampfphase, sprich wenn die summe der partialdrücke gleich dem außendruck ist...

bis dahin kommt jedoch der "überschuss" an methanol mit raus, durch sauberes arbeiten gibts kein überschuss sondern eher ein "unterschuss" und im produkt ist weniger methanol...

; )