Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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alte Methode aus Rumänien?

were am 27.04.2012 09:42:24 | Region: eu
Letztens habe ich mich mit einem Bekannten unterhalten, der aus Rumänien kommt. Er hat mir erklärt, wie seine Oma früher Himbeer- und Brombeer"schnaps" hergestellt hat:

Es wurden die Beeren gesammelt und eingemaischt (vermutlich ohne Hefe und Zucker) und in einem Ballon zum gären gebracht.
Dieser Ballon hatte einen Gummiverschluss und war über eine Art Spirale mit einem zweiten Ballon verbunden.
Das Ganze wurde dann stehen gelassen und mit der Zeit sammelte sich im zweiten Ballon ein klarer Schnaps.
Ich vermute dahinter das "Plastikeimer-Prinzip", also das Sammeln des Alkoholes, der auf ganz normalem Wege verdunstet, bin mir aber nicht sicher, denn es besteht ja immerhin die Möglichkeit einer sprachlichen Verwechslung.

Angeblich soll man in einer Apotheke in Wien diese Spiralen noch kaufen können.

Kennt jemand dieses Prinzip und kann es näher beschreiben?

RE: alte Methode aus Rumänien?

Stefan am 27.04.2012 11:38:04 | Region: EU
So Spiralen müsstest Du auch im Chemiebedarfshandel bekommen, samt Stopfen.

RE: alte Methode aus Rumänien?

baerbeli am 27.04.2012 12:30:46 | Region: Karpaten
Lieber were,

das erinnert mich an die "Destillation an der Sonne". Man benutzt dazu zwei Glaskolben,verbunden durch ein Rohr, wobei der zweite Behälter etwas tiefer stehen sollte. Die Leitung zum zweiten Glaskolben wird durch Umwicklung mit Lappen oder Stroh vor der Sonne geschützt. Tatsächlich steigen von der in der Sonne erwärmten Flasche Dämpfe hoch und kondensieren langsam in den zweiten Behälter über. Man hat auch Hohlspiegel so aufgestellt, dass sie Wärme auf den größeren Behälter leiteten.Das gärende Gefäß wurde auch in warmen Mist gestellt.

Ich kann gerne noch mal in meinen Büchern wühlen, wenn du Genaueres wissen willst, aber ich meine zu wissen, dass die Methode schon 2000 Jahre alt ist. Ich besitze ein Bild mit zwei Tongefäßen, die genauso verbunden sind.

Darauf einen Dujardin!!

der hans vom trinkfesten baerbeli

RE: alte Methode aus Rumänien?

were am 27.04.2012 14:27:47 | Region: eu
So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt.
Mich würde natürlich interessieren, wie sich ein so gewonnener Alkohol von einem gebrannten unterscheidet. Hatte jemand schon mal Gelegenheit sowas zu testen?
Wie funktioniert das denn da mit Methylabtrennung? Dürfte eigentlich dort nicht möglich sein? Was für eine Alkoholkonzentration würde man auf diese Weise wohl erreichen und wie verhält es sich mit den Aromen?

Weiss jemand wie diese Spiralen heissen? Ich glaube, ich teste das mal aus.

RE: alte Methode aus Rumänien?

Kellergeist am 02.05.2012 15:57:51 | Region: Wien
Hallo were,

Wenn du sauber arbeitest, und Säureschutz und Reinzuchthefe verwendest (ich würde auch Zucker zugeben) können mangels Holzbestandteilen keine nennenswerten Mengen an Methylalkohol entstehen.
Die gesundheitsschädlichen Mengen sind stets nur in, aus Profitgier mit Industriealkohol gepanschten Spiritousen enthalten.
Das betet auch der Hans vom Bärbeli immer wieder vor. Viel Erfolg für Deinen Versuch.
Gib über das Ergebnis bescheid!

RE: alte Methode aus Rumänien?

were am 04.05.2012 22:13:35 | Region: eu
Jetzt müsste ich nur noch einen Anhaltspunkt finden, wie die Spiralen heissen und wie ich die bekomme, ohne quer durchs Land nach Wien zu reiten. Kann mir jemand helfen?