Diskussion – Schnaps, Ätherische Öle, Essig

1. das bekannte Buch lesen, hilft weiter
2. Suchfunktion
3. Habe im letzten Jahr (mehr durch Zufall) Apfelwein hergestellt, der sehr lecker war:
01.10.2004
90kg Äpfel im Gartenhäcksler zerkleinert
35l Wasser dazu (Frevel!! Im Nachhinein viel zu viel..)
Milchsäure zum Ansäuern 65ml 80% (Äpfel sind eigentlich sauer genug)
1 Fläschchen Sherryhefe
insgesamt 6700g Zucker in 4 Portionen
Ergebnis waren ?? Liter Apfelwein (nach Filtern durch ein Bett(?)tuch und Klärung in Ballons) mit 9,8 Vol% (Labor am 26.10.2004).
Wunder dich nicht, die Plürre wird nicht wirklich klar, habe noch Restbestände, die etwas Bodensatz in der Flasche zeigen, aber immer noch +/- trüb sind.
Soll heißen: ein bißchen mit der Suche arbeiten, im Endeffekt selbst auch ein wenig probieren.
Viel Spaß!

Du solltest gute, saubere (kein Fallobst) Äpfel in der Saftpresse auspressen. Zu dem Saft gibst du einen Tropfen turbo-Hefe und höchstens 100 Gramm Zucker (zu den Mengenangaben besser noch mal nach Apfelwein hier im Forum suchen, bei so kleinen Mengen bin ich mir nicht sicher.) Wenn du eine PPET-Flasche nimmst und diese fest verschließt, müsste es genügen, wenn du sie zu Anfang täglich, später dann weniger, nur kurz soweit öffnest, dass es zischt und dann wieder schließt. Die Gährung müßte nach 4-6 Wochen rum sein. Dann das ganze durchfiltern und evtl. nochmalne Woche stehen lassen, und dann nochmals filtern.
Wie du aus der Beschreibung siehst, ist es doch ein wenig Arbeit. Daher weiß ich nicht, ob ein Liter sich überhaupt lohnt.
Aber dazu gehen hier die Meinungen sowieso auseinander.

Hallo!
Es gibt offenbar tausende gute Möglichkeiten Apfelwein selber herzustellen, hier eine weitere:

1. Äpfel waschen
2. Äpfel mit Kartoffelreibe reiben!!!
3. Geriebene Apfelmasse mit kleiner Weinpresse malträtieren
4. Saft auffangen, Trester verwerfen
5. Zugabe von Zucker bis auf 80° OE
6. Reinzuchthefe dazu (Sorte müsste ich nachschauen, aber eigentlich unwichtig)
7. Bei abklingender Gärung von der Hefe ziehen
8. Zur guten Klärung möglichst kühl und dunkel lagern und ggf. mehrfach von dem Bodensatz abziehen

Wichtig:
Kein Wasserzusatz!
Reine Saftgärung, keine Maische!
pH-Korrektur bei den meisten Apfelsorten unnötig!
Beim Abziehen penibel auf Sauberkeit achten!!!
Mit 80° Oe gibts ein recht herbes Tröpfchen, dafür produziert man keine "Zuckermaische mit angedeutetem Apfelaroma" sondern echten Apfelwein.

Vorteile:
-Aroma
-Schnelle Klärung ohne große Verluste, da Saftgärung

Nachteile:
Alleine kann man kaum wesentlich mehr als 15L herstellen, da die Reiberei nicht nur auf die Nerven sondern auch an die Finger geht!

In diesem Jahr werde ich Schmickls´ Gummistiefelmethode ausprobieren, ansonsten bleibt alles unverändert.

Anm.: Jetzt im Handel erhältliche Äpfel stammen entweder aus Neuseeland, Südafrika, Chile... oder es sind Lagerbestände vom letzten Jahr.
Ich würde nur heimische Produkte verwenden, da ich es nicht in Ordnung finde die Äpfel erstmal um den halben Erdball zu schippern. Gegen heimische Lagerbestände spricht der mit zunehmender Lagerung abnehmender Anteil an vergärbaren Extrakten und Aroma.
Also am besten noch ein wenig warten!!!

Gruß

Hallo erst einmal!

Also ich mache seit Jahren so ca. 50l Apfelwein/Jahr.
Ich benutze zur Zerkleinerung eine handelsübliche Saftzentrifuge (nicht sehr Teuer).
Das geht im kleinen Stil am einfachsten.
Mal nur so als Tip.

JM

Endlich mal jemand der aus der Apfelweinhochburg FFM den Amateuren hier sagt wies iz! In das Stöffche darf keen zusatz nin! Die traditionelle gärung ohne Zusatz iz es allerbeste & am billigsten!
Grüsse an alle freaks aus ffm..

Also ich habe schon mal welchen gemacht. Einfach die Äpfel pressen, den saft in einen Behälter geben und stehen lassen. Die Gärung dauert ein paar Wochen, aber das merkt man selbst. Gährspund kannst du aus einem Stück schlauch machen. Einfach einmal Wickeln, Tesa drum damit er ncht aufgeht und dann aufstecken. Etwas wasser rein damit keine Luft rein kommt. Wenns Blubbert, Gährt es.

natürlich wird beim äppler fallobst verwendet... es gibt keinen grund dies nicht zu tun!
ich frage mich nur warum du im april auf die idee kommst apfelwein zu machen? du bist entweder ein halbes jahr zu früh, oder ein halbes zu spät;-)
kauf dir ein 30l plastikfass mit gärspund und geh im oktober zu ner kelterei. dort holst du dir frischen most und fertig. ich habe meinen apfelwein ausser letztes jahr immer ohne hefezusatz gären lassen... glaub mir...geschmacklich ist kein unterschied festzustellen.
traditionell ist dann bei an nikolaus der apfelweinanstich. zu diesem zeitpunkt ist er noch sehr trüb, und geschmacklich noch nicht ganz ausgereift aber schon gut trinkbar.

hessische art:
Apfelsaft ohne jegliche zusätze natürlich gären lassen. wegen natürlicher gärung ist penible sauberkeit und gärpfeife nötig (frettchens schlauch geht auch). Sauberkeit heisst: saubere äpfel ohne blätter und braunen oder faulen stellen. Sowie abgekochte, oder mit chlor oder spülmaschienenmittel gereinigte behälter.
nach der heftigen gärung abziehen. dazu schlauch an stock binden so das der stock vorsteht, ansaugen und äppler in anderes gfäss laufen lassen. der vorstehende stock verhindert das die unten abgesetzte hefe und anderer trub mit abgesaugt wird. nach ca. 2monaten abziehen wiederholen. der äppler sollte nun je nach apfelsorten fast oder ganz klar sein.
ach ja je mehr verschiedene alte apfelsorten drin sind desto besser.
prost

Also ich hatte das letzte mal 100 Liter gemacht und der War sehr Gut. So genau Sauber müssen die Äpfel nicht unbedingt sein, das macht hier an der Mosel keiner. Nur einmal duchs Wasser gezogen, das reicht. Man kann auch noch ein paar Birnen mit rein machen, dann wird der Viez nicht ganz so herb. Um so früher man das Faß sauber macht oder umfüllt, umso besser wird er.

In Äppelwoi kommt keine Hefe und auch kein Zucker.Des Stöffche muß rein bleiben!!!!

Mal ne andere Frage,
wann soll ich am besten zur Kelterei gehn?
Im Moment werden ja eigentlich nur gelesene äpfel abgegeben...und da es hieß möglichst viele verschiedene Sorten?
Ich dachte so an (Anfang) Oktober

Also ich habe am Wochenende 400 (!) Liter Most gemacht. Insgesamt 5 verschiedene Apfelsorten, selbst gelesen und geschüttelt.
Kurz durchs Wasser gezogen, dann durch einen Mußer klein gemacht (ob ein normaler Holzschnitthäcksler geht weiss ich nicht) und dann gekeltert. Den Most beim Ablaufen durch einen normalen Haushaltssieb laufen lassen und beim Umfüllen in das Fass nochmal durchs Sieb laufen lassen.
Am Besten schmeckt er wirklich ohne jeglichen Zusätze. Habe jedoch mal an ein Fass eine Flasche Federweisser dazu gegeben, soll angeblich besser gären. Bekannte machen auch auf 30 Liter 1/4 Flasche Schnaps dazu.

Bloss kein Wasser und keinen Zucker.

Hallo,

wir machen dieses Jahr im dritten Jahr Apfelwein.
Da wir einen Bauernhof direkt nebenan haben (mit Kelter) lohnt es sich auch, richtig viel zu machen.

2005 haben wir etwa 30 Liter in einer Korbflasche gemacht.
2006 100l in der Korbflasche
und dieses Jahr kommen wir auf 400...davon 100 in Korbflaschen und 300 in Kunststofffässern.

Für alle nochmal eine kurze Beschreibung wie wir das machen:

Nachdem wir den Traktor mit Anhänger unter einem Apfelbaum mit schönen Rheinischen Bonäpfeln(wie schreibt man das???) gestellt hat, wird der Baum so lange mishandelt, bis kein Apfel mehr auf ihm hängt.
Dann fahren wir das Obst auf den Hof, waschen es in einer alten Badewanne (ständig frisches Wasser nachlaufen lassen) und schütten es in Körben in einen Kernobstschneider. Faule Äpfel werden gnadenlos aussortiert(die Kühe freuen sich). Der Kernobstschneider Zerkleinert die Äpfel wie mit dem Reibebrett, nur etwas schneller. Alternativ kann man auch einen normalen Hechsler nehmen(gesäubert!).
Dann wird gekeltert. Das zu beschreiben bringt nix, da jeder eine andere Kelter hat.
Dabei wird wie erwähnt auf Sauberkeit geachtet. Ein häufiger Fehler ist folgender: Man schöpft Saft mit einem Messbecher aus dem Eimer, stellt den Messbecher auf den Dreckigen Boden und schöpft danach wieder was raus. Dadurch wird der Most schmutzig. Solche Fehler sollte man mit ein bisschen nachdenken vermeiden können.
Den Saft tragen wir dann in Eimern "rüber" in den Keller und Befüllen die Korbflaschen, oder die Fässer (tipp: Korbflaschen mit feinem Sand und Wasser reinigen). Beim befüllen, oder direkt beim Auslauf der Kelter, sollte man ein Sieb dazwischen halten.
Dann kommt ein Gäraufsatz drauf, und es wird erstmal abgewartet. Heute haben wir auch mal bei einem Fass mit Reinzuchthefe experimentiert, mal schaun was bei rauskommt.

Ansonsten verwenden wir den Saft wie er ist, ungeschwefelt, oder was man sonst so mit ihm anstellen kann.

Wichtig ist, dass die Fässer immer so verschlossen sind, dass die sogenannte Essigfliege nicht an den Saft/Wein kommt, dann wird der Wein schnell zu Essig(sagt ja der Name).
Mit dem Ersten Abziehen warten wir dann solange, bis die Gärung vollständig abgeschlossen ist. Das dauert schon ein paar Wochen. Bei einem Fass ist das ganz einfach, man stellt das Fass ja vor dem Befüllen etwas erhöht auf, so dass man zum Abziehen nur ein 2tes Fass drunterstellen muss, und den Wein da reinlaufen lässt(über den Zapfhahn). Die Korbflaschen saugen wir, wie in einem früheren Beitrag erklärt mit Schlauch und Holzstab aus.
Einen Teil füllen wir dann zum direkt trinken in Flaschen, den Rest wieder in die Fässer, die dann nachundnach leer getrunken werden, oder auch abgefüllt werden.
Dass wars eigentlich, so schwer ist das doch gar nicht?!
Und ihr wisst ja : Übung macht den Meister

Was mich noch interessieren würde: Wie fällt den die Apfelernte dieses Jahr in den Verschiedenen Regionen aus? Bei uns an der unteren Lahn gibt es sehr viele, fast alle Bäume hängen zum brechen voll.

Gruß(und viel Spaß und Glück beim Probieren),

Andi

Sehr spannend das ganze hier :-) Dieses Jahr habe ich auch meinen ersten Äppler gemacht, zum Start nicht so viel, 15 Liter erstmal. Genommen gabe ich Süßen den's Oktober/November bei unserem Kelterer gab.

Geschmacksproben haben jetzt ergeben: Wird lecker :-), stolz wie Oskar ;-)

Was ich mich frage: Das Stöffsche ist noch relativ trüb, er hat zwar im Glas schon eine schöne goldgelbe Farbe, dürfte aber noch einen Tick klarer werden. Was haltet ihr von Maßnahmen wie etwa mehrmals beim Abziehen/Umfüllen durchs Tuch laufen lassen um etwas zu klären? Frevel oder legitim?

Frage:

bei wieviel Grad muß der Äppelwein gären.

bei wieviel Grad muß er gelagert werden .

Danke