Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Juni 2002:

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Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 05.11.2014 22:53:33 | Region: da wer
Ich beschäftige mich zur Zeit mit Rezepten für Neutralalkmaische unter Verwendung von Backhefe. Wie so oft ist mir Hydroxyethan zur Hilfe gekommen. Ich eröffne dafür einen neuen Thread, die wesentlichen Sachen hab ich rüberkopiert:

Ausgangspunkt:
http://shuggo.com/birdwatchers/instructions.htm
http://shuggo.com/birdwatchers/calculator.htm
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=14&t=5018


der wo:
Dann hab ich einen Eimer für Backhefe-Experimente am laufen:
Zur Zeit noch original-birdwatchers, also Zuckerwasser für 13-14%, Tomatenmark, Zitrsäure, Bittersalz und Backhefe. War anfangs beeindruckt, da es sofortestens losging, blubberte zwar nie so schnell wie ein Turbo, aber absolut stabil. Die geforderten 28°C erreiche ich knapp (Heizmatte). Der Tomatengeruch verschwand nach ein paar Tagen, ich glaub, das Ergebnis wird toll, aber es dauert leider ewig, so 3 Wochen + Klärung. Und ich bin mir nicht sicher, ob nicht doch etwas Zucker übrigbleibt.
Danach werde ich das Rezept mal schrittweise variieren, mit den üblichen Verdächtigen, Dünger, B-Vitamine, Zucker invertieren oder weniger Zucker...
Apropos! Frage!: DAP ist ja ein NP-Dünger, 18-46, also mit vor allem viel P. Entspricht das den Anforderungen der Hefe? Also braucht sie mehr P als N? Braucht sie kein K (ich werde NPK-Flüssigdünger nehmen, hab verschiedene rumstehen, muss mich demnächst entscheiden)?


Hydroxyethan:
DAP Frage: Nein, da hast Du was falsch verstanden... Diammoniumphosphat enthält 2x Stickstoff, nur ein mal Phosphor. Im Düngebereich werden Massezahlen angegeben, und Phosphat ist nun mal PO4, daher die Differenz. Prinzipiell braucht die Hefe Phosphor als Phosphat für alle Phosphorylierungen, also primär den Energiestoffwechsel. Mengenmäßig ist der Stickstoffbedarf (wie bei den Pflanzen) aber höher und der limitierende Faktor (Gesetz des Minimums). Stickstoff ist vor allem für die PBS (Proteinbiosynthese/Aminosäurenstoffwechsel/Enzymsynthese) interessant. Die Hefe kann über Umwege Ammonium-Ionen für den ben. Stickstoff nutzen, lieber ist ihr aber Nitrat. Auch wenn der Stickstoff dann letztendlich doch in einer Amino-Gruppe landet. Deshalb ergänze ich mit Kaliumnitrat, das liefert dann auch noch die Kalium-Ionen als Elektrolyt. Kalium ist im Wasser normalerweise nur wenig vorhanden, im Gegensatz zu Calcium beispielsweise. Dummerweise sind Nitrate etwas schwieriger zu beziehen, Du weisst schon wieso. Bumm!!! Der beste Stickstofflieferant ist Ammoniumnitrat, als Kalkammonsalpeter zu beziehen. In der Labortechnik wird als Basisnährsalz auch oft Ammoniumsulfat benutzt. Da fehlt aber dann das benötigte Phosphat. Vorsicht ist bei Flüssigdüngern geboten, diese enthalten meist zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit EDTA als Chelator. Stichwort Spurenelemente (Chrom, Zink, Mangan, Molybdän...) Beim Brennen ist das egal, als Wein aber undiskutabel. Probieren kannst Du die Maische dennoch, ohne Dir größere Sorgen machen zu müssen. Grob ist die Reihenfolge der Elemente folgende:
-N
-P
-K
-S
Dann die Elektrolyte:
-K
-Na
-Cl
-Ca
Dann die Spuren(!)elemente:
-Mg
-Zn
und alle anderen die es da so gibt, siehe obig erwähnte...

So, aber nicht vergessen, dass sowohl Wasser als auch die org. Grundsubstanz Deiner Maische schon eine Menge mitbringt. Reiner Zucker ist da natürlich etwas schwach auf der Brust, klar. Bei diesem ist DAP, Thiamin, ein wenig Magnesiumsulfat und irgend ein Kaliumsalz (Kaliumchlorid beispielsweise) bei "normalem" Leitungswasser SEHR hilfreich.

Tomatenmark in der grob antizipierten Hefemasse löst Dein Elektrolyt/Kaliumproblem auch effizient. Dein Stickstoff- und Thiaminproblem NICHT! (Ist zwar von beidem was drin, aber besser ist mehr! Sonst Recycling durch Kannibalismus ;) Es ist halt immer die Frage, wie viel neue Hefebiomasse ich bilden will/mit wie viel ich starte)


der wo:
"wird als Basisnährsalz auch oft Ammoniumsulfat benutzt" da wäre dann auch für den Schwefel gesorgt. Bei fruchtweinkeller.de rangiert Schwefel weiter oben als bei dir:
Zitat:
600 g Ammoniumsulfat
400 g Diammoniunphosphat
1,2 g Thiamin
Pro 10l Wein davon 5g.
Überhaupt wird dort eher von Nährsalzen die nur auf DAP basieren (zB Vierka) abgeraten. Eher zu Mischungen mit Ammoniumsulphat (zB Arauner).
Mit Dünger und Vitaminen kann man ja die meisten Werte gut aufpeppen, den Schwefel aber leider nicht, daher beschäftigt mich das.
Oder geht das auch über Magnesiumsulfat/Bittersalz? Die Mengenangaben bei homedistiller diesbezüglich gehen übrigens weit auseinander: zB der dort hochgeschätzte Vielschreiber rad14701 empfiehlt für eine Tomatenmark, Dünger und Vitamine-Maische die 20fache Menge (12.5ml in 19l Maische) wie das originale birdwatchers-Rezept.

Danke für den Hinweis mit EDTA, hab ich nicht gewusst, daß das besser zu vermeiden ist. Bezüglich der Gesundheit habe ich eher auf Vermeiden des bei homedistiller diskutierten "urea" geachtet, also Harnstoff. Das läuft in den Düngerbezeichnungen hier glaub ich unter "Carbamidstickstoff".

Also ohne Zusätze hat mein original-birdwatchers 4 Wochen gebraucht bis wirklich nichts mehr gegährt hat. 2.05kg Zucker, 88g Tomatenmark, 2g Zitrsäure, 0.3g Bittersalz, auf 9l aufgefüllt, 2 7g-Päckchen Backhefe. Erreicht habe ich 12%, Zucker für 1.5% blieb übrig. Sonst vom Ergebnis her absolut top.

Seit 8 Tagen gärt der zweite Versuch: diesmal mit 2g Bittersalz, 20ml Dünger 6-6-6, 1 Vit-B-Tab (ua 3.3mg Thiamin), 2g Zitrsäure, 1.5g Calciumcarbonat, ansonsten gleich.
Nach 6 Tagen schon 11%, jetzt dümpelt es nur noch vor sich hin, wird wohl auch diesmal Zucker übrigbleiben. Trotz des Calciumcarbonats ist der pH-Wert inzwischen auf fast 3 runter, weiß nicht, ob das der Backhefe gefällt.

Zwei weitere Versuche sind geplant:
-Zucker in zwei Etappen zugeben
-statt Tomatenmark Weizenvollkornmehl nehmen (die ganze Sache ist natürlich auch irgendwo albern, trotzdem, es hat nun mal mehr Nährstoffe für weniger Geld und ist vielleicht noch neutraler).

Wenn immer noch Zucker übrigbleibt (womit ich rechne), geh ich auf 11% oder so runter.

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Hydroxyethan am 08.11.2014 01:20:33 | Region: Europa
Lieber Wo!

Ja, es macht vllt Sinn, über Nährstoffe einen eig. Thread zu eröffnen.

Zu Deiner Schwefelfrage: Nun, es gibt zwar bessere Schwefelquellen für die Hefe als Sulfat, dieses kann jedoch genutzt werden. SO4 (2-) hat die Oxidationszahl +6, unter ATP-(Energie)Einsatz kann dieser Schwefel jedoch über Adenosin-5-Phosphosulfat (APS)in den Schwefelkreislauf eingehen. Auch Thiamin enthält übrigens Schwefel, wie das Thio im Namen ja schon sagt. Wichtig ist Schwefel v.a. für schwefelhaltige Zellkomponenten wie Aminosäuren (Cystein und Methionin), Sulfolipide, Eisen-Schwefel-Proteine,
Coenzyme (Coenzym A), Vitamine (Biotin), Radikalfänger (Cystin),...

Das Magnesium (aus Magnesiumsulfat) ist ebenfalls wichtig für z.B. die Glycolyse und den Energiestoffwechsel, da es in einigen dort beteiligten sehr wichtigen Enzymen als Zentralatom benötigt wird.

Ich benutze so einen geh. Teelöffel auf 30-40L Zuckerplörre.

Was Dein o.g. Fruchtweinkeller-Kombirezept angeht (kenne ich): Da würde ich doch gerne mal wissen, auf welche Quellen sich der Verfasser stützt. Für mein Gefühl zu viel Sulfat. 400/600 klingt in meinen Augen sympathischer... ohne es gerechnet zu haben.

Einen recht verständlichen Einstieg bieten vielleicht folgende 2 Doktorarbeiten, die sich zwar nicht direkt auf Sacharomyces beziehen,aber dennoch viele Parallelitäten haben, da auf diesem unseren Planeten das Leben auf zellulärer Ebene zumindest in den Grundzügen recht ähnlich gestrickt ist.

http://www.marmic.mpg.de/marmic/uploads_edit/Clemens_Borkenstein.pdf

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/13687/1/Waechter_Katharina_Felizitas.pdf

Der menschl. Körper enthält übrigens meines Wissens nach so ungefähr 200 Gramm dieses gelben Stoffes.

Zum EDTA: Wirklich giftig ist das nicht, beim Brennen wie gesagt egal. In den Düngern verhindert das EDTA das Ausfällen von Eisenphosphat (bzw. Spurenelementen/Kationen von Schwermetallen), die dann nicht mehr nutzbar sind.

Vollkornmehl: enthält fast so viel Thiamin wie Presshefe, ganz ordentlich. Weiters wird von einigen behauptet, dass es als Schwebhilfe für die Hefe in der Maische von Vorteil ist. Allerdings ist der Kaliumgehalt wohl niedriger? Glaube schon, dass Tomatenmark mehr nutzbare org. Komponenten hat.

Eine weitere Beschleunigung der Gärung erreichst Du durch Invertierung des Zuckers, indem Du entweder ein Fertigprodukt benutzt(Sirup, gibts in verschiedenen Zusammensetzungen in der Industrie)oder selber invertierst. (Hitze/säurehydrolytische Spaltung)

Bei Thiamindosierung ist zu beachten, dass die Max-Mengen aus der Önologie leider für reine Zuckermaischen NICHT reichen. So 5mg auf 10 L dürfens da schon sein.

Ich habe übrigens auch pos. Erfahrungen mit dem oftmals so verpönten Glutamat gemacht. Glutamin ist eine der proteinogenen AS die als universeller Aminogruppendonor im Zellstoffwechsel dient, von der Hefe dann nicht selbst synthetisiert werden muss und somit Energie spart und Stickstoff liefert. 1 EL auf 30-40 L, dann Stickstoffsalze reduzieren.

Ahhh, so viele Möglichkeiten...

MFG Hydroxyethan

Einige ältere Beiträge von mir, in denen ich etwas über Nährstoffe geschrieben habe und die vllt von Interesse sind:

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140615160816-01-01-01-01-01-01-01-01-01-01-02-01-01-01-01.html#20140615160816-01-01-01-01-01-01-01-01-01-01-02-01-01-01-01

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20121108154458-01-05-03-01-01-01.html#20121108154458-01-05-03-01-01-01

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20130220213541-01-02.html#20130220213541-01-02

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der verrückte Hutmacher am 08.11.2014 14:22:05 | Region: Wunderland
Ich möchte kurz etwas zufügen, ohne aber den Ablauf der Diskussion zu stören:
1) diese Zuckermaischen stellen ja aufgrund von Nährstoffmangel, fehlender Trübstoffe und Osmose einen Stressfaktor für die Hefen dar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine gestaffelte Zuckergabe hier deutliche Vorteile bringt. Meine aktuelle modifizierte Birdwatcher´s sieht so aus:
5KG Zucker in 10l heißem Wasser lösen und in 3 Portionen (z.B. in dest.Wasser Kanister) aufteilen (2x5l und 1x ca. 3l).
Gärstart 10l Wasser + 250g Tomatenmark + 5g Moonshiner´s Hefenährsalz(ich weiß nicht genau was drin ist, es ist nicht nur DAP) + 0,5l Apfelsaft + 0,5l Gärstarter mit Moonshioners´s Hefe. Dann nach und nach die beiden 5l Portionen Zuckerwasser nachgießen. Gibt am Ende ca. 23l mit ca.12%
Ich habe diese Maische schon mehrfach gemacht und sie ist immer komplett trocken geworden und lag am Ende bei ca. 12%. Lediglich die Art der Nachzuckerung handhabe ich jetzt zum ersten Mal so.

2) Warum ausgerechnet Backhefe? Ich hatte bisher immer im Hinterkopf, dass Backhefe keine hohe Alkoholtoleranz besitzt und langsamer bzw. unsauberer unter anaeroben Bedingungen vergärt. Wirkt sie sich positiv auf den neutralen Geschmack aus? Südweinhefen produzieren mehr Glycerin als andere Heferassen und eignen sich daher vielleicht für eine neutral-Maische nicht so gut? Ich habe bisher immer diese Moonshiners Hefe verweendet, weil sie günstig ist, in normalen Maischen problemlos auf 16% gärt und in Zuckermaische bisher immer 12% geschafft hat.
Turbohefen haben bisher immer alle einen sehr starken Eigengeschmack hinterlassen und sind zu teuer. Ich frage mich, warum viele so darauf schwören.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Hydroxyethan am 09.11.2014 23:41:30 | Region: Europa
Addendum:

Birdwatchers-Variationen gibt es ja derer viele... habe interessehalber Deine obig genannten Links überflogen. 2 oder 3 Dinge sind mir dabei aufgefallen:

1: Dass dest. Wasser besser funktioniert ist definitiv FALSCH. Und kann man auch nicht mit Quellwasser vergleichen. Problematisch bei Leitungswasser kann die Chlorierung werden, wenn - wie oft in den südl. Ländern - massiv überdosiert wird. Am Geruch zu erkennen. Oder Teststreifen, kosten fast nichts.

2: Die Temperaturangaben sind zwar noch im Limit, für meinen Geschmack aber zu hoch. Gerade eine starke Gärung erzeugt nicht zu unterschätzende Wärme vor allem in großen Gefäßen (Oberflächen/Volumenverhältnis), so dass das schnell knapp werden kann. Das schmeckt man dann, mehr Nachlauf. Lieber etwas kälter und dafür langsamer fahren, ist gut für die Qualität.

3. Backhefe ist nicht immer gleich Backhefe, da gibt es unterschiedliche Hersteller, auch die Frische hat Einfluss. Somit sind auch die Öchsletoleranzen unterschiedlich. Geht man zu sehr ans Limit, verlängert sich die Gärzeit und die Qualität leidet. Mit pushen habe ich Backhefe auf so ca 14% gebracht, das ist aber nicht die Regel, da muss wirklich ALLES stimmen. Mit 10-11% ist man auf der sicheren Seite.

4: Die Hefemasse ist nicht umsonst so hoch angegeben, damit wird Mangel kompensiert. Sicher, Hefe ist billig und daher eine Alternative, aber es geht mit Nährstoffeinsatz locker mit einem Würfel.

5. Was den Fruchtweinkeller angeht: Ist eine tolle Seite und hilft gerade Anfängern gut, ein Verständnis zu entwickeln. Aber die Wein-menschen haben andere Vorraussetzungen die sie limitieren, da haben wir Brenner es besser. Bittersalz (MgSO4) heisst zum Beispiel nicht umsonst so, der Effekt ist für uns aber gerade bei Zuckerplörren uninteressant... und so weiter und so fort. (Rotwein mit Glutamat-Geschmack? Perverse Vorstellung, brrr... :D!)

Ach so, noch etwas: Auch (vorzugsweise ungesättigte) Fettsäuren sind von Vorteil zur Zellmembransynthese. Bisschen Öl oder Milch z.B.

MFG Hydroxyethan

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 10.11.2014 16:12:41 | Region: da wer
Lieber Hydroxyethan und Hutmacher (Hy und Hu!)

Weizenvollkornmehl hat nur 1/3 Kalium verglichen mit Tomatenmark, das ist mir auch aufgefallen, aber dieses Problem ist ja mit dem Dünger gelöst. Schwefel dagegen hat es das Doppelte, und auch sonst recht viel. Die schlechteren Werte vom Tomatenmark liegen natürlich vor allem am viel höheren Wasseranteil.
http://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte-details/R160000/Tomatenmark/
http://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte-details/C211011/Weizen+Vollkornmehl/
Ich werds auf jeden Fall mal ausprobieren.

fruchtweinkeller.de begründet den im Vergleich zum Ammoniumsulfat geringeren Einsatz von DAP damit, daß die Früchte meist genug Phosphat mitbringen, Schwefel allerdings nicht. Maischegärung wenig DAP, Saftgärung viel DAP bei gleichbleibendem Ammoniumsulfat. Zuckerwassermaische dann natürlich noch mehr. Insofern ist dieses Rezept auf birdwatchers tatsächlich nicht übertragbar (und aus den von dir genannten Gründen).

Zucker invertieren ist halt ein relativ großer Aufwand (im Vergleich zum Zugeben einer Vitamintablette oder so), außer man nutzt backset, und Sirup zu kaufen ist etwas teuer.

Magnesiumsulfat: "Ich benutze so einen geh. Teelöffel auf 30-40L Zuckerplörre." das wären dann für meine 9l so 1.5g statt den 2g, die ich genommen habe.
Beim Thiamin bin ich etwas unter deinem Wert.
NPK: Habss mal durchgerechnet, ist bei mir eher unterdosiert, als bei anderen Rezepten, die ich so gefunden habe.
Werde alles bei den weiteren Versuchen wegen der Vergleichbarkeit aber erstmal so lassen.

Überhaupt, NPK und S selber mischen, zB aus DAP, Ammoniumsulfat und Kaliumnitrat, kommt mir teurer vor, als mit meinem neuerworbenen Wissen nochmal die Düngerabteilung im Gartencenter durchzugehen.

Das mit dem dest. Wasser ist mir gar nicht aufgefallen...

28°C ist ausdrücklich als Maischetemp nicht Raumtemp angegeben. Backhefe soll angeblich für höhere °C gedacht sein, kommt mir auch etwas komisch vor, allerdings herrscht darüber Konsens im homedistiller-Forum.

Mein zweiter Versuch ist am 11. Tag von 1.090 auf .990, wenn ich den Eimer schüttel, kommt immer noch viel CO2 raus. Der erste Versuch ging nur bis .995 runter. Komme denke ich sicher auf 13%, so schlecht ist die Alktoleranz also jedenfalls nicht.

Backhefe ist viel billiger (aber klar, wenn man alles dazurechnet, Zucker, Energie pipapo, ist das wie ich schon geschrieben habe auch etwas albern), geschmackliche Nachteile kann ich nicht feststellen, die letzte Zuckermaische (ohne Backhefe) ist aber auch schon etwas her. Schade, daß es keine genauen Infos über das MoonshinersChoice-Nährsalz gibt (DAP + Ammoniumsulfat).

Die gestaffelte Zuckerzugabe wird der nächste Versuch.


Gruß, der wo

PS: "Der menschl. Körper enthält übrigens meines Wissens nach so ungefähr 200 Gramm dieses gelben Stoffes." Jaaa, aber für jede Maische einen Finger zu opfern, das geht mir dann doch zu weit, obwohl, muss ja nicht mein Finger sein...har har...

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 10.11.2014 19:19:16 | Region: da wer
"MoonshinersChoice-Nährsalz gibt (DAP + Ammoniumsulfat)."
Das hab ich nicht geschrieben. Ich habe ein anderes Hefenährsalz, welches aus DAP + Ammoniumsulfat besteht preislich mit dem von MoonshinersChoice verglichen, ohne link. Habe dieses auch vorher schon erwähnt. Wurde gelöscht, war aber auch nicht so wichtig. Aber so wie es dasteht, ist es falsch.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Hydroxyethan am 19.11.2014 15:59:58 | Region: Europa
Lieber Wo!

Bei Düngern hast Du halt technische Qualität, da ist oft noch ne Menge anderes Zeug drin. So enthalten viele Phosphordünger z.B. nicht unerhebliche Mengen an Uran. Ist inzwischen gerade im Osten ein echtes Grundwasserproblem. Und die Liste lässt sich fortführen. Die reinen Basisstoffe kosten z.B. bei der Bucht nur wenig mehr, wenn man denn mal ein- oder 2 Kilo kauft. Besser ist immer in Lebensmittelqualität, ph. Eur. oder ad Analysem.

Bei Kalium tut es auch eine Kalinor Brausetablette, oder Kaliumchlorid, Salzersatzstoff für Dialysepatienten.

MFG Hydroxyethan

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 22.11.2014 10:31:47 | Region: da wer
Uran im Dünger, das klingt natürlich nicht schön...

Heutzutage bekommt man viele Informationen im Internet, alles voneinander abgeschrieben, es gibt für alles mögliche Grenzwerte, irgendwie zwischen Industrie- und Ökolobby ausgehandelt, aber man kann sich das ja trotzdem mal anschauen:

Trinkwasser in Deutschland darf bis 10yg/l Uran enthalten.
Der TDI, also was man "bedenkenlos" täglich einnehmen kann, liegt bei 0.6yg Uran pro kg Körpergewicht, also bei 60kg dann 36yg pro Tag und Nase.
Von den weltweit durchschnittlich 1.5yg pro Tag, werden etwa 1.4yg mit Lebensmitteln und nur 0.1yg mit Trinkwasser aufgenommen.
36yg täglich bedenkenlos, wir nehmen aber eh nur 1.5yg auf. Hm. Und die 10yg/l im Trinkwasser werden wohl auch längst nicht ausgeschöpft, sonst wären wir ja nach einem Glas schon über den 1.5yg, und der Großteil soll ja über die Lebensmittel kommen... Übrigens die Grenzwerte Uran/Trinkwasser sind in manchen Ländern bis zu 100x höher as in der BRD, je nachdem wieviel Uran im Boden ist, darf auch im Trinkwasser sein... und die leben dort immer noch.
Der Urangehalt in Düngern ist höchst unterschiedlich, je nachdem wo das Phosphat herkommt, angeblich bis 400mg pro kg Phosphat. Der Dünger fügt also bei meiner Rezeptur der Maische im schlimmsten Fall 53yg/l Uran hinzu (hab ich errechnet). Meine Maische entspricht also nicht mehr der deutschen Trinkwasserverordnung (wohl aber der vieler anderer Länder), wenn man die Maische nicht als Trinkwasser sondern als Lebensmittel sieht, ist der Urananteil aber (aus den 0.1y und 1.4y geschätzt) wohl deutlich geringer als zB der von Brot (Getreide nimmt relativ viele Schwermetalle aus dem Boden auf). Auch eine Frucht- oder Getreidemaische wird mehr Uran enthalten, als meine gedüngte Zuckermaische.

Cadmium:
Die Trinkwassergrenze liegt international zwischen 3 (BRD) und 10yg/l.
Wie beim Uran sind aber (wenn überhaupt) die Lebensmittel das Problem. So hat Weizen bis zu 200yg pro kg!
Der TDI für eine 60kg-Nase beträgt 21yg. Wenn dieser Wert sinnvoll ist, haben wir wirklich ein Problem mit Cadmium, mit nur 100g Weizen und einem Glas Leitungswasser pro Tag haben wir ja die Grenze schon erreicht.
Dünger: Wie beim Uran ist der Gehalt an Cadmium sehr unterschiedlich, je nachdem wo das Phosphat herkommt. Die EU möchte für Dünger eine Grenze von 60mg pro kg Phosphat durchsetzen. Da dies keinen Gegenwind von der Industrie bekommt, kann man davon ausgehen, daß dieser Wert im Allgemeinen schon heute eingehalten wird. Davon ausgehend rechnend, füge ich meiner Maische durch den Dünger maximal etwa 8yg Cadmium pro liter hinzu, die Maische entspricht also manchen Trinkwasserverodnungen, jede Fruchtmaische wird mehr Cadmium enthalten.

Und dann wird ja noch destilliert, ich denke Schwermetalle und ihre Verbindungen werden recht gut abgetrennt.


Mein zweiter Versuch ging übrigens auf 0.988 runter, die Zugabe von ua dem Dünger hat also mindestens 1% Alkgehalt mehr und das in der Hälfte der Zeit (2 statt 4 Wochen) gebracht,
der dritte Versuch, die etappenweise Zuckerzugabe scheint sich nicht zu lohnen, der SG sinkt langsamer, als beim zweiten Versuch.

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Hydroxyethan am 25.11.2014 08:28:15 | Region: Europa
Lieber Wo!

Na, dass die Düngerei Erfolg gebracht hat überrascht mich nicht, war zu erwarten. Ist doch erstaunlich, was das ausmacht, oder? Jetzt noch die Mengen etwas anpassen, eine Zink-Tablette (z. B. Zinkorotat, für die Zinkfingerproteine) noch dazu, bisschen Glutamat, Schüsschen Milch... und Deine Maische hüpft Dir vor Vergnügen aus dem Fass!

Die chargenweise Aufzuckerung macht (wenn überhaupt) nur Sinn bei Obstmaischen mit volatilem Aromaanteil. Bei Zuckermaischen nicht! Nicht der osmot. Druck am Anfang hemmt die Gärung, sondern der gebildete Alkohol (auf den Zucker bezogen, im hefetolerablen Öchslebereich versteht sich). Kostet also nur Zeit. Bei Leuten die Anderes behaupten liegt es wohl eher an der durch Öffnung und Unterrührung eingebrachten Sauerstoffmenge... die auf den Alkertrag geht. Wer das anders sieht, möge mir das Gegenteil beweisen/argumentieren?

Das mit den Schwermetallen sehe ich übrigens genau so wie Du, zumindest beim Brennen UND IN DER BRENNBLASE. NICHT im absteigenden Ast durch falsches Lot! Da hier aber viele (Wein)Menschen mitlesen, muss man es doch mal erwähnt haben... oder? Schöne Rechercheleistung übrigens, das hat Dich offensichtlich interessiert. Deine Interpretation die jeweiligen vertretenen Positionen der unt. Akteure betreffend deckt sich übrigens voll mit meiner :D !

(Das "My" findet sich übrigens in der Tastenkombination Alt/Gr M , also µ... und was den Gehalt in Weizen angeht... recherchier´ mal Glyphosat, wenn es Dich interessiert... Stichwort "Notreifung")

Dein Hydroxyethan

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 29.11.2014 12:45:30 | Region: da wer
Hallo Hµdroxµethan

Also was Glyphosat mit Uran, Cadmium oder Dünger zu tun hat, hab ich jetzt nicht herausgefunden, wird als Herbizid und zur Notreifung eingesetzt, nicht gerade bekömmlich das Zeug... Ein Grund mehr, in Zukunft Agrarerzeugnisse vermehrt in destillierter Form zu mir zu nehmen ;-)

Wegen der ob auch immer berechtigten Uran/Cadmium-Hysterie, hab ich mich entschlossen, schlussendlich entweder einen phosphatreichen Dünger zu nehmen, der in Tests bez Uran nicht ganz schlecht abgeschnitten hat und diesen ev mit Stickstoff (Kalkammonsalpeter oder Ammoniumsulfat) aufzupeppen, oder einen phosphatarmen zu nehmen und DAP oder MAP zuzugeben.

Zinkorotat ist halt eine kleine Investition, da probiere ich zuerst Mehl, wenn ich statt der 88g Tomatenmark 50g Weizenvollkornmehl nehme, verdoppelt sich immerhin schon das Zink in meiner Maische, hab dann mit dem aus dem Dünger insg 2.5mg (Eine Tab Zinkorotat hätte 6mg), wobei vielleicht die guten Spurenelemente genauso wie die Schwermetalle in Getreide sehr schwanken...

Schwefel und Magnesium ist, wie mir inzwischen aufgefallen ist, schon recht viel in meinem Leitungswasser drin. Vom Schwefel auch mehr als ich dann noch mit dem Bittersalz hinzufüge. Da würde mich noch etwas interessieren:
Die Wirkung von Bittersalz, beruht diese einfach darauf, daß Mg und S zur Verfügung gestellt wird, oder in der besonderen Verbindung MgSO4? Bzw ist MgSO4 durch Mg und S der anderen Inhaltsstoffe ersetzbar? Bzw. viele Dünger enthalten das Kalium als Sulfat und zusätzlich Magnesiumoxid (zB NPK 12-12-17, das Kalium als Sulfat, genaues S leider nicht angegeben, ich glaube aber 7%, Magnesiumoxid 2%, Bor 0.02%, Zink 0.01%, chloridarm), brauche ich da das Bittersalz überhaupt noch?

Die chargenweise Aufzuckerung hat übrigens mindestens gleichgezogen, hab minimal mehr rausgeholt, es scheint also zumindest bei diesem Rezept am Ende wohl recht egal zu sein. Ich hatte mir einen Vorteil erhofft, da (zumindest hochprozentige) Fruchtmaischen, die am Anfang einen zu großen Teil des gesamten Zuckers bekommen, meiner Erfahrung nach am Ende ewig brauchen und Zucker übriglassen, vielleicht täusche ich mich da aber auch, egal.

Geschmacklich werden die verschiedenen Raubrände dann natürlich auch noch bewertet.

Grµß, der wµ äh wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Hydroxyethan am 01.12.2014 23:55:39 | Region: Europa
Lieber Wo!

Das mit dem Glyphosat hat nix mit Schwermetallen zu tun, war nur eine Anekdote, um darauf hinzuweisen was alles in unseren Grundnahrungsmitteln zu finden ist... und da eigentlich nicht hingehört...

Was Deine Magnesiumsulfatfrage betrifft: Magnesiumsulfat ist halt in Wasser recht gut dissoziierbar und damit auch besser durch Zellmembranen transportierbar und biochemisch nutzbar. Magnesiumoxid ist so gut wie nicht dissoziierbar. Würde mal vermuten dass es aus drei Gründen in Düngern enthalten ist:

1. Es reduziert die Brisanz von Nitratdüngern, so dass diese frei verkäuflich werden. (Wer jetzt oben gut aufgepasst hat, weiss jetzt auch wie man es wieder RAUS kriegt, wenn man denn möchte, hi, hi...)

2. Es neutralisiert zu niedrige pH- Werte im Boden und fördert damit die Stickstoffaufnahme. Je nachdem, woher der Stickstoff kommt, haben diese auch Einfluss auf den pH. Ammonium- und Nitratdünger verhalten sich da unterschiedlich.

3. Es dient als Trennmittel zum Erhalt der Rieselfähigkeit, um maschinelle Ausbringung zu unterstützen und Verklumpen zu reduzieren.

4. Könnte auch sein, dass es techn. durch die jeweiligen Gewinnungsprozesse sozusagen "Frei Haus" mit geliefert wird, ist aber eher unwahrscheinlich.

Dann muss man noch bedenken, dass sich MgO2 in Wasser (je nach Konsistenz, also Quelle) recht schnell in Mg(OH)2 (Magnesiumhydroxid) umsetzt. Das ist zwar theoretisch eine starke Base, ist aber EBENFALLS nur sehr schwer wasserlöslich, so dass es sich de Facto nur relativ schwach basisch verhält. So, fügen wir nun noch ein Ammoniumsalz hinzu (also DAP z.B.), werden die aus dem Hydroxid entstehenden OH-Gruppen und Ammoium zu Ammoniak und Wasser verwurstet und ersteres gast aus. Weg ist der Stickstoff! Und weil das Gleichgewicht damit durch Entfernen einer Komponente verschoben wird, löst sich das Magnesiumhydroxid plötzlich doch... Und Magnesiumionen werden freigesetzt... Du siehst, komplexe Sache das! Umsalzen kann auch zum Problem werden, wenn mögliche Salzverbindungen aufgrund einer schlechten Löslichkeit ausfällen, also entfernt werden. Da ist auch wieder der leidliche pH-Wert im Spiel...

Ein guter NPK-Dünger muss gut aufeinander abgestimmt sein, sind aber die Meisten. Die Spurenelemente sind meist auch dabei, reicht durchaus. Allerding ist Hefe keine Pflanze sondern vom Nährstoffbedarf in etwa (!) wie tierisches Gewebe zu behandeln, daher mehr Stickstoff, z.B.

Kaliumsulfat ist als Kaliumlieferant übrigens brauchbar, aber nicht optimal. Löslichkeit nur 111 g/L. Das ist in der Landwirtschaft von Vorteil, da damit eine Langzeitwirkung erreicht wird und ein zu schnelles Auswaschen verhindert wird. Das interessiert uns nicht, wir haben ja ein Fass. Tut aber.

Alles obig erwähnte wurde von mir allerdings nicht empirisch überprüft, ich bewege mich da also nur auf theoretischem Niveau. Also ohne Gewähr!

Bin schon gespannt auf Deinen Geschmackstest!

MFG Hydroxyethan

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 23.12.2014 13:07:37 | Region: da wer
Lieber Hydroxyethan

Danke, auch schön verständlich geschrieben, richtig spannend zu lesen. Es hängt also einerseits alles recht unvorhersehbar voneinander ab, andererseits nimmt es die Hefe wahrscheinlich eh wie es kommt.
Dann werde ich mich wohl bald irgendwann einfach mit dem Ergebnis zufrieden geben...

Die 50g Weizen statt 88g Tomatenmark gingen bisschen langsamer, schlussendlich wurde aber alles aufgeholt. Eigentlich waren alle gedüngten Maischen nach 6 Tagen so bei 10.5-11%, nach 11 Tagen bei 13% und nach 14 Tagen bei 13.3%.
Die drei verschiedenen Tomatenmark-Raubrände hab ich verkostet: Also ich merke da keine Unterschiede, vom Geschmack her scheint der Dünger in dieser eher sparsamen Dosierung nicht zu stören oder zu helfen, gebracht hat er eine wesentlich höhere Geschwindigkeit und 1% mehr Alkstärke. Die Vollkornmehlversion schmeckt bisschen anders, aber nicht irgendwie entscheidend besser oder schlechter.
Bei allen gedüngten Maischen war natürlich am Ende kein Zucker mehr schmeckbar, aber ein zwischen den Fingern reiben hatte durchaus noch was klebriges.
Zur Zeit gärt ein Versuch mit deutlich mehr Nährstoffen (5g Blaudünger 12-12-17 (2+7), 5g Kalkammonsalpeter, doppelte Menge B-Vitamine (also zwei Tabletten mit insg 6.6g B1). Wasser, Zucker, Mehl, Bittersalz, Zitrsäure, Calciumcarbonat und Hefe wie gehabt), vor allem mehr Stickstoff und B1: Ging natürlich schnell los, roch aber nach 12h nicht gut (Schwefel oder Ammoniak? Ich weiß es nicht), Maischetemperatur bei 28.5°C!, hab dann schnell die Heizmatte ausgeschaltet, der Geruch war aber ein paar Stunden später weg. Ist nach 6 Tagen schon bei 11.5%, statt den 10.5% des weniger gedüngten Vollkornmehl-birdwatchers.

Und dann kommt noch ein Versuch mit weniger Zucker.

Der Neutral-Feinbrand neulich hat gezeigt, daß diese Rezepte vor allem bez. Vorlauf echt erste Sahne sind.

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 17.02.2015 17:26:22 | Region: da wer
So, diese Versuchsreihe habe ich erstmal beendet.

Weitere Ergebnisse:
-ich werde in Zukunft eher wieder auf Tomatenmark setzen, Vollkornmehl schmeckt zwar angenehm, aber Tomatenmark etwas neutraler, die Gärung läuft etwas besser und vor allem klärt es besser.
-obwohl ich bei den Nährstoffen wieder etwas reduziert habe (3g Blaudünger, 3g Kalkammonsalpeter, 1 Vitamin-B-Tablette, 1g Bittersalz), reicht natürlich ein Tütchen Hefe. Mit mehr Hefe startet es bisschen schneller, mit mehr Dünger geht es die erste Zeit schneller, zu so etwas wie einer 48h-Formel gelangt man aber nicht.
-die oft gelesene Meinung, daß weniger Zucker geschmacklich besser und neutraler wäre, kann ich nicht bestätigen. Es ist etwas schneller fertig und die Verwertung des Zuckers ist minimal besser (auch mit weniger Zucker endet die Gärung bei 0.988, also trotz niedriger % bei genau demselben Wert), aber dafür würde ich die niedrigeren % nicht in Kauf nehmen.
-geklärt habe ich am Ende mit 7g Kieselsol 15% und 1.5g Klärgelatine in 36h. Mit zusätzlich Bentonit (was Hydroxyethan empfiehlt) ging es nicht besser. Am besten ging es leider mit dem Turboklar, das dort enthaltene Chitosangel scheint besser zu funktionieren als Gelatine. In den USA bekommt man Chitosangel in Bierbraushops auch einzeln und in etwas größerer und damit billigerer Abpackung, hier vielleicht auch irgendwann, sonst werde ich vielleicht auch irgendwann mal Chitosan als Pulver kaufen (Arzneimittelversand) und versuchen wie mit Gelatine eine Lösung herzustellen. Die übliche Konzentration der in den USA käuflichen Gels ist gerade mal 1% (sonst nur Wasser und ganz bisschen Säure, ich glaube Salzsäure, wohl für die Haltbarkeit?), falls das auch für das Turboklar gilt, sind in der Packung für 25l Maische gerade mal 0.5g davon drinnen.

Fazit: Wenn man mit 13-14% leben kann, gibt es keinen Grund, um für Neutralalk auf Spezialprodukte zurückzugreifen, auch geschmacklich nicht.
Für 10l Maische: max 2.25kg Zucker, 100g Tomatenmark, den Dünger, den man schon zu Hause hat (bisschen rumrechnen, normalerweise so 10-20g), 1 Hefetütchen, Zimmertemperatur. Optional noch etwas Bittersalz, Vitamin-B, Ansäuern, mit Heizmatte auf max. 28° halten und Klärungsmittel.

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 24.12.2015 13:35:24 | Region: Atlantik
Ich oeffne nochmals den Thread, bezueglich des Calciumcarbonates in der Ploerre, das man ja beimischt um zu verhindern dass waehrend der Gaerung der PH-Wert zu weit sinkt.
Kann das Calciumcarbonat auch mit Natriumcarbonat (also Waschsoda) ersetzt werden?
Muesste vielleicht auch noch nuetzlich sein um Aromen zu binden bzw. zu neutralisieren.
Und falls ja, immer 5g auf 25L Wasser?

Gruesse,
Grog

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 26.12.2015 10:58:08 | Region: da wer
Du errinerst dich vielleicht, der RR hat das bez Maischen von Getreide mal empfohlen, weil sich Calciumcarbonat ja so schlecht löst. Aber da du hier schreibst, denke ich, geht es jetzt nicht um den pH Wert für Malz (so pH 5-6) sondern für die Gärung (pH 3-4). Und das funktionier mit Calciumcarbonat prima, du schüttest einfach was rein, das was nötig ist wird gelöst und der Rest setzt sich am Boden ab. Ein Überdosieren ist also ausgeschlossen.
Waschsoda ist da ganz anders, du kannst damit ganz leicht in den basischen Bereich kommen. Ohne pH-Messungen würde ich das daher nicht machen. Ein pH über 6 beim Destillieren bewirkt, daß Nährstoffe in Form von Ammoniak ausgasen, welches mit Kupfer reagiert. Dann bekommst du ein giftiges babyblaues stinkendes Destillat...
Statt Natriumcarbonat/Waschsoda könnte man Natriumbicarbonat/Backsoda nehmen, das ist schwächer, aber im Prinzip ist auch hier dasselbe Problem, falls der pH über 6 geht.

Calciumcarbonat puffert, Soda erhöht den pH. Wenn du Calciumcarbonat anfangs mit in die Zuckermaische gibst, ändert sich der pH-Wert erst mal nicht, aber er sinkt am Ende weniger. Wenn du Soda dazugeben würdest, hättest du anfangs eine basische Maische, die dann mit der Zeit ins saure rutscht. Ich hab keine Ahnung, wie die Hefe auf basische Bedingungen reagiert und wie man berechnen soll, daß der pH am Ende passt.
Vielleicht kann man eine Maische, die zu sauer geworden ist, mit Soda retten. Aber da ich auch 100% Backset + Zucker + Calciumcarbonat ohne Probleme vergärt habe, kann ich mir keinen Fall vorstellen, wo das nötig werden könnte.

Ich verwende Waschsoda immer für Neutralalk zwischen den beiden Destillationen. Also Birdwatchers oder Nachläufe reinige ich zuerst mit Aktivkohle zum Einbringen, nach dem Absetzen und Abziehen kommt 5g Waschsoda pro liter 40% dazu. Das hat dann pH 11! Aber da ja keine Nährstoffe im Raubrand sind, entsteht auch kein Ammoniak. Der hohe pH wandelt Ester in Alkohol um, entfernt also Vorlauf und fruchtige Aromen. Gute Ergänzung zur nachlaufentfernenden Kohle.

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 27.12.2015 17:03:59 | Region: Atlantik
Frage mehr als ausreichend beantwortet, nun hab ich auch verstanden dass die beiden Carbonate komplett anders reagieren :) Vielen Dank!

Gruesse,
Grog

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 28.12.2015 16:17:16 | Region: da wer
Man nehme eine Nährstoffbombe wie die alcotec 24h, mache dann alles falsch, daß die Gärung nur schwach einsetzt (pH bleibt oben und viiiele Nährstoffe vorhanden) und destilliere trotzdem nach 1-2 Tagen, weil es so auf der Packung steht. Die magere Alkausbeute wird unbemerkt bleiben, da man sich über die Farbe und den Geruch des Destillats wundert.
Dann melde man sich bei homedistiller an, nickname noob0815 oder so, und frage, was falsch gelaufen ist. Wetten der Turbohefe wird die Schuld gegeben?

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 29.12.2015 17:12:08 | Region: Atlantik
Die TH ist auch immer Schuld! :D
Ach ja da wir beim Thema sind, hast du schon mit dem Chitosan versucht ne Zuckerploerre zu klaeren?

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 30.12.2015 16:04:33 | Region: Atlantik
Ach ja, war heute gerade am Nachdenken (der Alk der Weihnachstage ist langsam verflogen) und fragte mich: wie bewerkstelligen die kommerziellen Brennereien dass mit der Naehrstoffzufuhr? Ist dass bei einem Obstbrand bei der geringen Zucker- bzw. Glucosemenge ueberhaupt von Sinnen, oder benoetigt Hefe generell Hilfe um zu arbeiten? Ich stelle mir hier vor dass da vielleicht einfach hoehere Hefemengen reingekippt werden um das Problem zu uebergehen, Stichwort Kannibalismus...

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 30.12.2015 17:37:56 | Region: da wer
Nein, hab ich noch nicht. Außer halt das turboklar von alcotec.
Die Abnehmindustrie verkauft das ja. In der Bucht sehe ich 100g Pulver für 11?. Sollte nach meiner Berechnung für 5000l Maische reichen...
Auprobieren würde ich es so:
1g Chitosan in 100ml Wasser rühren. Sollte für 50l Maische reichen. Das turboklar-chitosan ist durchsichtig, glibbrig aber fließend. Falls das Eigengemisch trüb ist, würde ich es mit Wärme versuchen, klar zu bekommen. Falls es fester oder weniger fest wird als das turboklar würde ich ins Grübeln kommen, ob irgendwo ein Fehler ist.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 31.12.2015 01:29:36 | Region: Atlantik
...oder ob beim Turboklar auch noch was anders drinnen ist. Auf der Packung (von Alcotec) steht auch Kieselsol drauf, ob dass alles ein wenig fluessiger gestaltet? Die 11? (entsprechen den Preis fuer 7 Tuetchen Turboklar fuer je 25L) fuer 5000L sind allemal ne gute Investition, glaube nicht dass ich die im ganzen Leben je weg bekomme!

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 01.01.2016 14:54:07 | Region: da wer
Für Abfindungsbrenner sind Nährsalze sogar verboten, da "ausbeutesteigernd". Fruchtmaischen brauchen normalerweise keine zusätzlichen Nährstoffe, sofern nicht aufgezuckert, im Obst ist genug. Über die Hefemenge lässt sich natürlich auch was machen.

Na klar ist da noch Kieselsol drin ...in dem anderen Päckchen. Turboklar, das sind zwei Päckchen, eines mit Kieselsol, eines mit Chitosan. Das Chitosan ersetzt die Gelatine der normalen zB bei Wein üblichen zweiphasigen Schönung. Lies am besten hier weiter:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140615160816-01.html#20140615160816-01

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 09.01.2016 00:22:03 | Region: Atlantik
Geposteten thread gelesen und ich will's mal mit dem Pulver versuchen.
Also bei 25L Zuckermaische wuerde ich so vorgehen:
- CO2 aus Ploerre blasen... bei so ner Menge wie am besten?? Mixer? Ein paar Stuendchen die Aquariumpumpe laufen lassen?
- 20ml Kieselsol (15%ig) reinruehren;
- Nach 2h 1g Chitosan in 100ml Wasser aufloesen (evtl. erwaermen) und dann die Gelatine in die Zuckermaische unterruehren;
- 1 Woche sedimentieren lassen und dann Fluessiges vom Bodensatz abziehen.

Wie immer sind Verbesserungsvorschlaege erwuenscht bevor ich Gips oder Pudding anruehre!

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 09.01.2016 21:38:40 | Region: da wer
-Falls du einen zweiten Eimer hast, würde ich erstmal vom Bodensatz abziehen. Wenn nicht, dann geht es aber auch ohne.
-CO2 schüttel ich immer raus. Ist bei 25l natürlich zu schwer. Auf jeden Fall nicht Luft reinbringen sondern CO2 rausbringen. Also zB an eine Bohrmaschine einen Stab mit zwei schmalen Flügeln unten dran. Kannst aber auch einfach erstmal mit einem Kochlöffel händisch machen.
-20ml Kieselsol (15%). Diese Menge sollte reichen, auch wenn du nicht abgezogen hast.
-0.5g Chitosan + 50ml Wasser irgendwie mischen (hoffentlich klappt es). Nach 2h (oder länger) vorsichtig in die Maischeoberfläche reinrühren (der inzwischen gebildete Bodensatz soll nicht aufgewirbelt werden).
-länger als 36h hat das bei mir nie gebraucht, egal ob Turboklar oder Gelatine.
-während des ganzen Vorgangs die Maische möglichst kalt stellen und immer wieder verschließen.

Dann wäre es natürlich schön, wenn du schon Erfahrung mit Gelatine hättest und sagen könntest, ob selber gemixtes Chitosan besser oder schlechter funktioniert...

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 12.01.2016 01:11:54 | Region: Atlantik
Sobald ich mit allem weiter komme gibt's wie immer ein (hoffentlich positives) Feedback ;)

Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

der wo am 01.02.2016 19:33:38 | Region: da wer
Hab jetzt selber mit dem Pulver rumprobiert. In Wasser löst es sich ganz schlecht, auch erhitzen hilft da wenig. Aber niedriger pH hilft, mit Zitronensäure schaut es schon besser aus, mit etwas Salzsäure bekommt man eine richtig klare Flüssigkeit. Wird aber auch sehr dünnflüssig. Meine Vermutung, daß das Chitosangel im Turboklar 1%ig ist, scheint nicht zu stimmen. Es ist wohl wesentlich höher dosiert. Man muss aber das Pulver übrigens erst in Wasser verteilen und dann die Säure dazugeben. Wenn man stattdessen direkt das Pulver in eine saure Lösung gibt, verklumpt es sofort zu einem Batzen und löst sich wahrscheinlich erst nach langer Zeit.

Das Lösen scheint aber irrelevant zu sein. Eine kleine (nicht irgendwelchen Standards genügende) Versuchsreihe von mir mit naturtrübem Apfelsaft hat gezeigt, daß, je schlechter das Chitosan gelöst ist, die Klärung umso besser ist. Also in Wasser nur verteiltes Chitosanpulver klärt besser als mit Säure gelöstes. Direkt das Pulver in den Apfelsaft zu geben, klappt aber nicht, weil es eben wegen der Säure sofort verklumpt. Das ist bei ausgegorener Maische dann auch so. Man muss also das Pulver in etwas Wasser verteilen und dann in die Maische rühren.

Da ich wegen eines anderen Experiments gerade sowieso Neutralmaische vergärt habe, konnte ich auch den Unterschied zu Gelatine testen:
Je 12l schon mit Kieselsol (10ml 15%ig) geklärte 12% birdwatchers:
1.Eimer: 5g 20%ige Flüssiggelatine in 50ml Wasser gerührt. Also 1g Gelatine, das ist eine übliche Menge.
2.Eimer: 1g Chitosanpulver in 50ml Wasser gerührt. Auch 1g, da Chitosan und Gelatine ja recht ähnlich sind. Andererseits gibts in den USA diese 1%ige Chitosan-Lösung, bei der 20ml, also 0.2g Chitosan, für Wein in dieser Menge empfohlen werden.
Nach 24h: Leiderleider hat die Flüssiggelatine gewonnen. Scheint doch nicht so einfach zu sein, wie erhofft.
Bin da jetzt in einer Sackgasse. Werde aber dranbleiben und bei der nächsten Neutralmaische wieder etwas in die Richtung probieren. Vorerst empfehle ich Gelatine.

Gruß, der wo

RE: Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

Grog am 10.02.2016 18:12:29 | Region: Atlantik
Danke fuer dein feedback, habe dein Post schon letzte Woche gelesen, befand mich aber im Ausland und am Handy krieg ich es gerade noch so hin ein SMS mit 10 Woerter zu texten :D

Gruesse,
Grog

RE: Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

Grog am 11.02.2016 02:06:13 | Region: Atlantik
Ach ja, da ich in kuerze soweit bin den ersten Versuch mit Neutralsprit zu starten, wie geh ich am besten bei der Reinigung zwischen 1. Und 2. Destillation Vor?
Dachte mir Destillat auf 20% zu verduennen, erst AK einbringen, sedimentieren lassen und abziehen. Danach Waschsoda einbringen und alles nochmals destillieren. Funktioniert das so?

RE: Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

der wo am 11.02.2016 10:39:03 | Region: da wer
Auf 20% runterverdünnen bringt natürlich was, aber ich würde das nur machen, wenn Platz im Kessel ist. Bzw dann würde ich zuerst lieber noch Raubrände machen, bis der Kessel voll ist.
-Also die Raubrände/Feints verdünne ich pimaldaumen auf bisschen unter 40%.
-Dann 10g/l Aktivkohle zum einbringen. Zwei Tage mal schütteln, absetzen lassen, abziehen. Ideal wäre ein Behälter, der unten spitz zuläuft und einen Hahn hat, dann könnte man direkt den schwarzen Brei abziehen. Oder einfach eine Flasche mit Hahn unten dran. Werde ich mir irgendwann mal überlegen. Da es Raubrände sind, würde ich vielleicht trotz der relativ langen Kontaktzeit auch einen 5l-Plastikkanister (PE/PP) erwägen. Hätte eigentlich alles dafür da, die Teile von meiner Aktivkohlesäule...
-5g/l Waschsoda, auf die Heizung stellen, damit es sich löst. Wenn halbwegs gelöst, ist es brennfertig, nicht gelöstes Soda kommt mit in den Kessel.

RE: Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

Grog am 11.02.2016 19:04:43 | Region: Atlantik
Platz... ich hab nen 50L Fermenter und ein 30L Brennkessel. Wenn ich 40L ansetze und 2 x 20L (10-12%) Brenne kommen mit der Kolonne allerhoechstens 2.5L+2.5L (knapp 90%??) raus, also verduennt auf 20% sinds theoretische 22.50L, auf 40% 11.25L.
Die 22.50L passen in die Brennblase, koennte dort direkt alles verrichten.

Ja das mit dem sauber vom AK-Brei abziehen koennte spassig werden. Im Brennkessel ist der Ablass in etwa 3cm ober dem Boden, vielleicht sedimentiert sich alles so toll dass sich die darueber befindende Fluessigkeit sauber abziehen laesst.

RE: Experiment Chitosanpulver vs Flüssiggelatine

Hydroxyethan am 05.04.2016 13:52:03 | Region: Europa
Anmerkung zu Waschsoda, also Natriumcarbonat. (Nicht zu verwechseln mit Natriumhydrogencarbonat, Backsoda.) NIE in die Maische kippen, nur in den Raubrand. Funktioniert erstaunlich gut zur Ester-reduktion, gestern ausprobiert. Die Schlempe riecht nachher wie Waschwasser :), das Produkt hat NULL Off-Aromen. Schnitttemperaturen ändern sich etwas. Siedeverhalten auch, Kessel "kesselt" weniger. Komisch, hoher pH sollte Siedeverzug eigentlich begünstigen... und so sauber war der Kessel schon lange nicht mehr. Hatte zuerst überlegt, Natriumhydroxid-pellets zu benutzen, da vorhanden. Da bin ich im 1-?-Laden über pH-Heber für den Poolbedarf gestolpert, reines Natriumcarbonat zum charmanten Preis. Gibt's auch in den meisten Baumärkten. Damit war die Sache klar... Fazit: Wird von mir bei Bedarf sicher wieder angewendet. Kann keine Nachteile erkennen (sonst wer hier?) und die Vorteile sind sensorisch überzeugend/bestechend. Leider fehlt mir ein Gaschromatograph... ach ja, wer der Umwelt einen Gefallen tun möchte neutralisiert die Schlempe vor dem wegkippen...

MFG Hydroxyethan

RE: Neutralalk, vor dem Brennen verdünnen, Aktivkohle

der wo am 12.02.2016 15:14:33 | Region: da wer
Wenn du den Raubrand ohne Reflux machst (geht schneller), werden es natürlich keine 90%. Aber egal. Oder du machst zwei Maischen und vier Raubrände nacheinander. Dann hast du 22.5l 40% im Kessel. Aber klar, das ist ein bisschen viel vielleicht, musst du selber wissen. Wenn du nur eine Maische machst, würde ich jedenfalls den Kessel auffüllen. Und wenn du die Lagerkapazitäten hast, schon vor der Kohle runterverdünnen. Die sollte dann besser wirken.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 10.03.2016 02:32:25 | Region: Atlantik
Heute meine erste Birdwatcher angesetzt.

40L Wasser
10Kg Zucker
400g Tomatenkonzentrat
10g Magnesiumcarbonat
5 Pillchen Thyamin
2EL Zitronenduenger
120ml Biogen-M
10g Kalziumcarbonat
80g Buchtelnhefe
Gesamtmenge 50L

Die Ploerre blubbert nach bereits 2h ganz doll bei aktuell 27°C im Fermenter, riecht stark nach Hefe und Tomatensose... wahrscheinlich waeren 40g leicht genug gewesen. Und bei so raschen Start und heftiger Aktivitaet koennte man ausserdem vielleicht auch die Menge an Biogen-M reduzieren. 100ml vielleicht. Nun gut, gucken wie's wird.

Fuer die Klaerung von den 50 Litern genuegen erst 50ml Kieselsol und danach 5g Fischgelatine (in 100ml warmen Wasser aufgeloest)?

Gruesse,
Bloody Mary Grog

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 11.03.2016 12:21:28 | Region: da wer
-Es sind wahrscheinlich eher so 47l, aber das passt schon alles.
-Biogen ist Verschwendung, aber du hast dir (wie auch ich) wahrscheinlich mal 1l gekauft und der wird irgendwie nicht weniger? Ich hätte 20g Zitronensäure und 40g Kalziumcarbonat genommen. Am Ende wird dann noch Kalciumcarbonat im Bodensatz sein. Quasi als Reserve. Je nachdem, wie fein gemahlen das ist, wird das irgendwie sandig sein beim Ausleeren. Zu viel schadet hier nicht. Auch die Zitronensäure kann man eigentlich kaum überdosieren. PH am Ende messen, wäre natürlich auch interessant. Mit weniger Biogen würde es mindestens genauso schnell starten. Ein niedriger pH hilft der Hefe nicht, es geht nur darum, andere Infektionen zu verhindern.
-Tomatenmark ist nicht zu viel, der Geruch geht nach zwei Tagen weg.
-Magnesiumcarbonat? Eigentlich soll da Magnesiumsulfat dazu. Nun, giftig ist es ja nicht (hebt aber wahrscheinlich den pH-Wert) und ganz rausgefunden, warum das Magnesiumsulfat so wichtig ist, hab ich auch nicht.
-Der Dünger kommt mir etwas wenig vor. Vielleicht nächstes Mal das doppelte probieren?

-Diese Hefe ist Frischhefe? Wenn ja, muss ich sagen, daß ich da keine Ahnung habe, wie viel man da nimmt. Ich nehme immer Trockenhefe. Für diese Menge würde ich 5 Päckchen a 7g nehmen.
-ob Haushaltsgelatine gut funktioniert weiß ich nicht. Käufliche Klärgelatine hat angeblich besonders gute Eigenschaften (Bloomwert, Ladung).

Gruß, der wo

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 11.03.2016 18:54:06 | Region: Atlantik
Habe eigentlich das Biogen fuer die Melasse gekauft da ich mich immer so schwer tat mit den PH-Streifen rumzumessen. Aber die Methode mit Zitronensaeure und Kalziumcarbonat als Puffer werde ich mir in Zukunft aneignen. Muesste eigentlich fuer alle anderen Maischen gleich gut gehen wie mit der Ploerre.
Der Tomatengeruch ist bereits verflogen. Uebrig ist ein Geruch wie beim Bierwuerze gaeren... und eindeutig zu hefig! Die Hefe ist eine Trockenhefe. Sind 21g Tuetchen und habe im Zweifel gleich 4 davon rein gepfeffert. Sonst benuetz ich ja normal die 20g Reinzuchthefe auf 20-25L Maische. Mal gucken obs zuviel des guten war, ansonsten wuerd ich das naechste mal auf 3-2 runterfahren. Nach drei Tagen blubbert der Gaerspund immer noch wie am ersten Tag. Durchs Gaerfass sehe ich dass aktuell noch die Hoelle los ist, es sprudelt als obs siedendes Wasser waere.
Die Temperaturanzeige ist nun auf 25°C gesunken. Alles uebrigens ohne Heizmatte :D
Pardòn - Magnesiumsulfat... Bittersalz eben. Weiss es selber nicht, verfolge nur die Vorschlaege von euch Chemikern :D
Duenger kann ich uebern Gaerspund noch dazugeben, aber im Moment sieht das alles ziemlich zuegig aus, denke wenn's so weiter geht ist der Zucker in 2-3 Tagen eh alle. Werde bei Gaerende spindeln und gucken ob noch Zucker da ist und eventuell dann noch etwas duengen. Aber bei Mangel fressen sich die Yeasties eh gegenseitig auf und es zoegert sich dann halt alles etwas hinaus.
Hmmm... habe das mit der Klaerung noch nie probiert. Jedenfalls die Fischgelatine habe ich im Haus. Hydro schreibt dass man ruhig etwas mehr nehmen moechte als wie mit handelsueblicher Klaergelatine (3-5g pro Hl), ich versuchs mal mit 5g auf 50L, wird schon schief gehen!

Jedenfalls toll die Birdwatcher-Methode, so brutal hab ich ne Gaerung nie mitverfolgt, Daumen hoch!

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 25.03.2016 22:48:19 | Region: Atlantik
Update: Gestern hat der Gaerspund nur noch relativ wenig Aktivitaet gezeigt. 2 Wochen Gaerzeit auf den Tag genau, wahrscheinlich (wenn man die Dauer betrachtet) war schlussendlich doch zu wenig Duenger in der Ploerre. Die letzten 5 Tage war die Gaerung ein wenig ins stocken und gestern dann fast total zum erliegen gekommen. Ein kurzes spindeln zeigte noch 0.5°Pl an (Ausgang war 24.5°). Also bin ich bei knapp oberhalb 12% Alkgehalt.
Vielleicht hat auch die (Wuchteln)Hefe die Tolleranzgrenze erreicht. Jedenfalls hab ich gestern dann 50ml Kieselsol ordentlich untergeruehrt und nach 2 Stunden 30g Haushaltsgelatine (ein Tuetchen in ein Glas Wasser verduennt) in die Maische eingebracht.
Heute Morgen war dann bereits ein zirka 3cm Bodensatz im Gaerbottich. Die Farbe der Ploerre ist von roetlich zu leicht rosig gewechselt. Denke nicht dass da alle Schwebeteilchen zu Boden stuerzen werden, aber ein grosser Teil ist jetzt schon runtergesackt.
Der Geruch der Maische ist ziemlich fruchtig (kosten tu ich das Zeug aber nicht!), eigentlich wenig Hefegeruch, Tomatenploerre ist's nun (zum Unterschied zum Gaerstart) gluecklicherweisse auch nicht mehr :D

Lasse noch alles ueber's Wochenende stehen und naechste Woche geht's dann ans Eingemachte. Mal gucken was da raus kommt!

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 26.03.2016 18:03:22 | Region: da wer
-Ich finde den Effekt von Kieselsol meist beeindruckender als den von Gelatine. Ich rühre das Kieselsol inzwischen nur noch rein ohne den bisherigen Bodensatz aufzuwirbeln.
Wenn du zum Klären eh das Wochenende Zeit nimmst, hätte ich vor der Gelatine noch ein paar Stündchen mehr gewartet.
Die Gelatine liess sich ohne heißmachen auflösen? Hm. Normal wäre: Pro gramm Gelatine 5g kaltes Wasser dazu, 30min quellen lassen. Dann in etwas (Tasse) 45-55°C heißem Wasser reinlösen und sofort in die Oberfläche der Maische einrühren.

-Daß du in Plato rechnest... also Platotabelle rausgegoogelt...
24.5Pl sind 104 Oe! Nach deinem Rezept (10kg Zucker + 40l Wasser) solltest du 83 Oe haben! Das Hydrometer mal überprüft? Oder weniger Wasser als geschrieben genommen? Angenommen, die 104 Oe sind richtig, dürften es bei 10kg Zucker nur 37l insgesamt sein. Das wäre ein Potential von 16vol%. Kein Wunder, wenn Zucker übrigbleibt. Bzw ein kleines, daß nur so wenig.
Klär das mal ab.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 27.03.2016 16:18:51 | Region: Atlantik
-.- Lapsus... 24.5% Ausgangswuerze, und 12°Pl. Die Spindel hat 3 Skalen, die mit pot. Alkgehalt zeigte bei Gaerstart knapp ober 12.5% an.

Ich hab mir mal jetzt für die nächste Ploerre 10g Klaergelatine bestellt der Neugier einen Gefallen zu machen.
Jedenfalls die Ploerre ist nun soweit ich sehen kann klar. Ein Daumen hoch Sedimentation liegt nun am Boden. Verblueffend wie gut die Klaerung vorangeht.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 28.03.2016 11:56:08 | Region: da wer
12°P sind 48 Oe. Das bekämst du mit 40l Wasser + 5.5kg Zucker, statt 10kg Zucker.
24.5% Ausgangswürze. Du meinst Brix? Brix ist doch fast dasselbe wie Plato?

Also ich blick nicht mehr durch. Schmeckt die Maische trocken?
Mal schauen, was du rausbekommst.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 28.03.2016 21:49:34 | Region: Atlantik
Musste jetzt das Zettelchen der Spindel raussuchen gehen (der verstaubte Vinometer hat mich auch kurz angelaechelt - zum Geier, warum kauft man ueberhaupt das Teil?!) da ich nun zwischen Plato, Oechsle und anderen Messmethoden ganz konfus geworden bin.
Also: Beschriftung in PL-RUS-CZ-SK-HU-LT-LV , wie man sich gut vorstellen kann, kommt das vor einiger Zeit ersteigerte Teil nicht von westlichen Gegenden :D

Es handelt sich jedenfalls um eine Bierwuerzespindel mit drei Skalen, die erste geht bis 26, die zweite bis 14% und die dritte bis 28%.
Nun denn, normalerweisse beim Bierbrauen (laut Rezept vom Bierbrauforum) komm ich beim Maisbier auf 12% Stammwuerze - was dann eben den Wert auf der dritten Skala entspricht. 12 auf der letzten Skala entspricht auf den beiden anderen Skalen auf der Spindel knapp unter 12 auf der ersten und knapp ober 6% auf der zweiten.

Kurzerhand: die niedrigeren Prozente sind der potenzielle Alkoholgehalt der gemessenen Wuerze/Maische/Fruchtsaft usw., waehrend die dritte die Stammwuerze anzeigt.
Die erste - so jetzt kommen wir zum Eingemachten - ist laut Zettelchen °Blg.
http://www.refraktometer-eshop.eu/messskalen-fur-den-zuckergehalt
Laut dieser Seite sind Blg(Balling??), Plato und Brix mehr oder weniger identisch. Ok, die Referenztemperatur ist unterschiedlich, also die Werte unterscheiden sich ein wenig.

Zum eigentlichen Ergebnis meiner (konfusen Messung): zwischen 24% und 25% auf der letzten Skala (die ein gruen, ein gelb und ein roten Abschnitt hat), bzw. zwischen 12% und 13% auf der zweiten.
Die erste Skala, die wie ich vom Zettelchen runterlese °Blg angibt, zeigt bei diesen Werten 23 an.

Schlussendlich - laut Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Oechsle muesste ich bei 12.5% potenziellen Alk mit 92 Oechsle gestartet sein. Weiss ich leider nicht da ich keine Oechslespindel habe! Im Gaerbottich sind wie anfangs beschrieben 10kg Zucker und 40L Wasser geschuettet worden.
Die Ploerre habe ich nun kurz verkostet und sie ist jedenfalls furztrocken, bis jetzt habe ich kein Durchfall bekommen und hoffentlich ueberlebe ich auch die Nacht :D

p.s. vielleicht haette man sich die erste oder die dritte Skala an der Spindel sparen koennen, da sie mehr oder weniger identisch sind. Aaaaaber... nun kenne ich zumindest einige Masseinheiten zum messen der Zuckerkonzetration. War also auch nicht umsonst :)

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 29.03.2016 14:40:36 | Region: da wer
Die erste Skala (bis 26) wird wohl Balling sein. Blg klingt doch eindeutig. Sagen wir, Brix/Plato/Balling ist dasselbe, knapp 12, das ist laut Tabelle 48 Oe. Für 48 Oe zeigt meine Spindel 6.2 pot. Alkgehalt an (anstelle "knapp 6" bei dir). Da deine Spindel für Bier gedacht ist, meine für Wein, ist das gewünschte Verhältnis aus Alk- und Restzuckergehalt vielleicht anders. Daher der Unterschied. Aber diese Skala ist wegen dem Restzucker sowieso uninteressant für uns.

Aber was ist die dritte Skala bis 28%? Ich denke, es ist der prozentuelle Zuckergehalt. Ob 28% 280g/l entspricht, also Gewicht pro Volumen, oder ob da Gewicht pro Gewicht gemeint ist, egal. Ich würde mich auf die Blg-Skala stützen und eine der zahlreichen SG/Plato-Tabellen auf dem Computer speichern oder ausdrucken.

Du hattes also 23 Blg, das ist laut so einer Tabelle SG 1.097 bzw 97 Oe. Aber trotzdem, 10kg Zucker + 40l Wasser dürften nur 83 Oe sein. Laut diesem Rechner:
http://homedistiller.org/calcs/sugar_sg
Oder waren es doch insg. 40l, also nur so 34l Wasser? Dann wärst du bei 96 Oe, und alles ist klar: 96 Oe sind etwas zu viel für Backhefe, daher ist etwas Zucker übriggeblieben. 0.5 Blg = 1.002, statt der realistischen 0.990.

In jedem Fall, überprüfe mal die Blg-Skala mit einer Plato/SG -Tabelle und dem homedistiller-Rechner.
Hast du eine digitale Küchenwaage?
Dann messe 1000g Wasser ab: das müssten 0 Blg sein.
Dann rühre 150g Zucker dazu: das müsseten 53 Oe = 13 Blg = 13.7% (137g/l) Zucker sein.
Dann rühre nochmal 150g dazu: das müssten 97 Oe = 23 Blg = 25.3% Zucker sein.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 30.03.2016 02:19:10 | Region: Atlantik
Nun habe ich mit der elektronischen Waage den Zucker in 1000g Wasser verduennt und die Werte auf der ersten Skala der Bierspindel waren wie folgt:
150g Zucker - knapp ueber 13
300g Zucker - 23 auf den Punkt
Also wenn ich richtig liege ist die Spindel akzeptabel geeicht.

Die dritte Skala auf der Spindel zeigt eigentlich nur die Stammwuerze an. Braucht man fuers Bierbrauen, ist fuer das maischen eigentlich irrilevant.

Nun zurueck aber zum zu hohen Zuckergehalt... mir ist gerade etwas durch den Kopf geschossen, habe jetzt aber kein ganzes Paeckchen Zucker bei der Hand um meiner Vermutung nachzugehen.
Ich Vollpfosten habe die 10Kg Zucker nicht abgewogen, sondern 10 Paeckchen Zucker im Fermenter geschuettet: willste sehen dass da jeweils mehr als 1Kg pro Packung drinnen waren?!? -.-
Ich kann mir nur so die hoeheren Werte vorstellen, beim Wasser bin ich mir sicher, da ich ein 2L Massgefaess verwende und dank mein nicht vorhandenem Kurzzeitgedaechtnis auf nen Block sozusagen laufend notiere wieiviel Wasser jeweils geschuettet wird.

Nun denn, wie du aber sagst ist es so plausibel, da die Yeasties den Alk nicht so doll gefunden haben, dass die Spindel bei Gaerende nicht Null anzeigt.

Ach ja, heute sieht die Ploerre beinahe klar aus, keine Farbe mehr, bzw. einen leicht gelblichen Stich. Dicker Kuchen am Boden, gemessene 6cm Zeug! Zuviel Hefe... 2 Paeckchen (40g) genuegen eindeutig!

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 30.03.2016 16:56:11 | Region: da wer
Aber die Einheit für die Stammwürze ist doch °Plato? Und wenn Balling so gut wie dasselbe ist, ist die erste Skala die Stammwürze. Und falls bei der dritten Skala irgendwas mit % steht, kann es doch schon mal gar nichts in diese Richtung sein, da all diese Einheiten in Grad angegeben werden, nicht in Prozent?
1°Plato ist das, was dieselbe Dichte hat wie eine 1%ige Zuckerlösung. In Gewichtsprozent! Daher ist 1°P nicht 1g/l, sondern 1g/kg. Gewichts- oder Volumenprozent, das macht den Unterschied zwischen Skala 1 und 3 aus.

Wie kann es sein, daß deine Spindel jetzt so schöne Werte liefert, aber bei deiner Zuckermaische nicht?
Das mit den Zuckerpäckchen glaub ich irgendwie nicht. Ich hab die immer abgewogen, dabei gemerkt, daß es nur um 5g oder so geht, was da meist zu viel drin ist und inzwischen wieg ich die daher auch nicht mehr ab. Um statt auf 83 Oe auf 97 (23Blg) zu kommen, hättest du statt 10kg Zucker 12kg reingeben müssen, in jedem Päckchen wäre also 200g zu viel... oder waren es 12 Päckchen Zucker?
Hat dein Gäreimer keine Skala? Wenn nicht, könntest beim Abziehen die liter messen (inkl Bodensatz) oder den gesamten Eimer wiegen und das Leergewicht abziehen.

Mit der Hefemenge lässt sich der Bodensatz kaum beeinflussen. Ich kann deine 6cm jetzt aber nicht wirklich vergleichen mit meinen 15l-Eimern. Ich verlier immer so 1l bei 12-13 liter Birdwatchers. Mit dem Schlauch abziehen und wenns leerer wird, den Eimer vorsichtig kippen, dabei erhöht sich der Pegel wieder etwas.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 30.03.2016 21:11:48 | Region: Atlantik
http://fabier.de/biercalcs.html
guck mal auf den link, die zweite Spalte links "Alkoholgehalt des endvergorenen Bieres".
Denk mir es wird mehr oder minder mit dieser Rechnung zu tun haben. Hab die Bierwuerze mal wie gesagt beim ersten mal Maisbier brauen gespindelt und da kamen die 12% Stammwuerze (dritte Skala) raus, wie auch laut Rezept angegeben. 1-1.5% Restextrakt bleiben normal uebrig, hat dann mit dem unvergaerbaren Malzzucker zu tun. Hat zwar mit diesen Forum nichts zu tun aber das Rezept waere dieses:
http://maischemalzundmehr.de/index.php?id=474&inhaltmitte=recipe&seite=$seite

Jedenfalls mach ich mir immer noch kein Reim draus, in wie fern das spindeln dieses mal so in die Hose ging. Zuckerpaeckchen heute gemessen, da waren 1025g drinnen, aber zu wenig um so eine Diskrepanz zu erreichen.
Eben hat der Plastikbottich keine Linien, aber bei 37L muesste er 3/4 voll sein, doch da ist vielleicht noch fuer allerhoechstens 5L Raum.
Ich sass heute Rum schluerfend vor den Bottich und guckte Loecher durch das Teil... doch dabei kam auch nichts raus. Ziemlich deprimierende Szene :D Alleine eine hoehere Zuckerkonzentration am Fassboden (eben da liegt ja der Zapfhahn wo ich die Probe entnommen habe) koennte schlussendlich der einzige Verdaechtige sein.
Werde beim naechsten Mal nochmals genau alles notieren und gucken was dann dabei raus kommt. Dieses Mal ist gelaufen, der Zucker ist ja fast ganz vergoren worden, also suboptimal aber halb so wild.

Jo, das abziehen wird dieses mal zumindest einfacher als sonst. Durchsichtige Maische und rosa Bodensatz. Schon fast luxurioes wuerde ich sagen :)

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

der wo am 02.04.2016 12:46:10 | Region: da wer
Hm, da steht Stammwürze in Prozent. Gewichtsprozent? Aber ist es so unwahrscheinlich, daß du bei deinem Maisbier statt 12 nur knapp 12 Stammwürze hattest?
Jedenfalls finde ich das Ergebnis mit der ersten Skala als Stammwürze und der dritten als prozentuellen Zuckergehalt so überzeugend, daß ich die Skalen auch so verwenden würde, egal was ursprünglich gemeint ist.

Hast dir jetzt ganz schön lange Zeit gelassen mit dem Kären. Ist vielleicht nicht optimal, da du den Eimer ja öffnen musstest. Du brennst doppelt, oder? Schon den ersten Brand mit Reflux zum Ausprobieren? Sind die Ventile angekommen?
Berichte dann, hier oder in dem Reflux-Thread.

RE: Birdwatchers, Backhefe, Tomatenmark, Nährstoffe, Zuckermaische

Grog am 03.04.2016 20:28:21 | Region: Atlantik
Anstrengende Woche gewesen, leider komm ich erst morgen zum raubrennen, werde aber umgehend berichten wie's gelaufen ist. Ventil ist bereit und wird seine Premiere feiern.

13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Greg am 25.04.2016 18:07:28 | Region: Europa
Kleinrezept mit viel Hefe:

280 g Zucker
813 g Wasser
7 g Trockenbackhefe
5 Rosinen

Hier der Untersuchungsbefund durch Probedestillation aus einem amtlichen Labor:

13,92 % Alkohol
53 g Zucker / Liter

Gehofft hatte ich auf mindestens 15 oder gar 16 %, da die Maische schon ein wenig nach Sprit riecht.

Das nächste Mal werde ich nur 240 g Zucker verwenden.

Das Ergebnis in meiner Zwergdestille (500 ml Brennraum) macht Freude auf mehr: 180 ml 55 % Sprit => 250 ml Wodka mit 40 %.

PS Selbst jeder schlechte Nachlauf von Apfel-Zuckermaische oder Rotwein schmeckt ein zweites Mal destilliert besser als ein bekannter weißer Rum aus dem Laden.

13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Greg am 25.04.2016 21:03:02 | Region: Europa
Kleinrezept mit viel Hefe:

280 g Zucker
813 g Wasser
7 g Trockenbackhefe
5 Rosinen

Hier der Untersuchungsbefund durch Probedestillation aus einem amtlichen Labor:

13,92 % Alkohol
53 g Zucker / Liter

Gehofft hatte ich auf mindestens 15 oder gar 16 %, da die Maische schon ein wenig nach Sprit riecht.

Das nächste Mal werde ich nur 240 g Zucker verwenden.

Das Ergebnis in meiner Zwergdestille (500 ml Brennraum) macht Freude auf mehr: 180 ml 55 % Sprit => 250 ml Wodka mit 40 %.

PS Selbst jeder schlechte Nachlauf von Apfel-Zuckermaische oder Rotwein schmeckt ein zweites Mal destilliert besser als ein bekannter weißer Rum aus dem Laden.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Grog am 26.04.2016 17:35:37 | Region: Atlantik
Hallo Greg,

interessanter Ansatz. Also du bist ganz ohne (Birdwatchers-)Zusaetze mit der Zuckerploerre auf fast 14% gekommen. Wie lange war deine Gaerzeit?

Gruesse,
Grog

p.s. wenn du den Fledermaussaft als guten Rum bezeichnen wuerdest, haettest du dir soeben einen Feind geschaffen ;)
Wobei der 8 Anos in Sachen Preis-Leistung noch ginge, was da aber drinnen ist weiss nicht mal der Blender selbst... aber wir sind ja nicht im Rum-Thread :)

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Greg am 26.04.2016 20:08:44 | Region: Europa
Hallo Grog,

die Gärzeit betrug zwei Wochen. Den Ansatz habe ich dann noch eine Woche stehen lassen, damit sich die Hefe besser absetzt. Bezogen auf die geringe Flüssigkeitsmenge ist ja doch sehr viel Hefe drin, die ich aber nicht gerne mitbrenne, da der Geschmack dann evt. leiden könnte.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

der wo am 27.04.2016 10:28:24 | Region: da wer
Bzw etwa die zehnfache Hefemenge wie nötig, wenn man anderweitig Nährstoffe zusetzen würde. Die Frage ist halt, was das mehr an Hefe im Vergleich zu den bw-Zutaten am Ende geschmacklich ausmacht. Preislich wäre es hochgerechnet auf normale Mengen auf Dauer halt nicht so toll, 25 Tütchen Hefe in eine 25l-Maische zu geben.

Interessantes Endresultat aus dem Labor. Wäre schön, wenn du auch die etwas zuckerreduzierte Version testen lässt.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Grog am 28.04.2016 18:36:55 | Region: Atlantik
Huchen... hab jetzt erst mitgekriegt dass bei Greg's Rezeptur bei 30L "grade mal" knapp ueber 200gr Hefe verwendet werden :D
Hefekuchen wird das...!

Prost,
Grog

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Greg am 04.05.2016 16:03:29 | Region: Europa
Hallo Grog,

Du hast schon Recht, dass da viel Hefe drin ist. Aber ein Päckchen "Alcotec-Turbohefe" mit 135 g Inhalt ist für 25 Liter Maische (also etwa 21 Liter Wasser) angegeben. Das macht 6,42 g / Liter Wasser. Ich habe 7 g auf 0,813 Liter Wasser verwendet, was 8,61 g / Liter entspricht. Ganz so gravierend finde ich den Unterschied nicht, zumal die Hefezellen irgendwovon leben müssen (Stichwort Aminosäuren).

Der Wodka schmeckt überhaupt nicht nach Hefe und schmeckt mir sehr gut.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Gregor am 04.05.2016 16:09:02 | Region: Europa
Ach, und noch was zum Preis:

10 Tüten Trockenbackhefe a 7 g kosten mich 0,99 EUR. Bei 25 Tüten kostet die Hefe 2,48 EUR. Das passt schon. Günstiger ginge es nur, wenn man einen Teil der Trockenbackhefe durch Bierhefe (als Nahrung) ersetzt. Die schmeckt jedoch leider bitter. Ich werde diesen Test allerdings bei Zeiten durchführen.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Maru am 04.05.2016 17:25:52 | Region: Arizona
Hallo Zusammen,

ich haette da eine kleine Frage zum Urpsruenglichen Thema des Threads (Naehrstoffe)....
Beim Discounter gibts ja so lustige billige Vitaminbrausetabletten.
In dem mir vorliegenedn Roehrchen mit der Aufschrift "Magnesium" ist Magnesiumcarbonat drin.

Wuerde dies der Hefe auch das benoetigte Magnesium zur Verfuegung stellen? Oben steht ja nur etwas ueber Magnesiumsulfat...

Gruesse,
M

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Grog am 04.05.2016 21:45:19 | Region: Atlantik
@Greg, ein grosser Teil der Turbohefepaeckchen besteht normalerweisse aus Naehrstoffen. Also die Yeasties selbst sind da in der Unterzahl.

@Maru, in den Brausetabletten ist denk ich Vitamin C drinnen. Das vertragen die Yeasties ueberhaupt nicht. Die brauchen Vitamin B1, bzw. Thyamin.
Ueber Magnesiumcarbonat kann ich dir nicht viel sagen (Wo oder Hydro sollten dir da weiterhelfen koennen), Magnesiumsulfat ist Bittersalz. Kriegst du aber in der Bucht fuer wenig Geld.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Hydroxyethan am 05.05.2016 00:14:32 | Region: Europa
Lieber Maru,

MgCO3 ist halt schwer wasserlöslich, macht Dir Deine Suppe basisch (ähnlich Calciumcarbonat) und bringt keinen Schwefel mit. In (hartem) Wasser ist übrigens oft ziemlich viel davon drin, sieht man am Wasserhahn. Zum Klettern wird es als Magnesia auch gern benutzt. Hast Du magnesiumarmes Wasser, tut es so eine Brausetablette höchstwahrscheinlich, da für die Enzyme nur rel. geringe Mengen vonnöten sind. Schaden wird es sicher nicht, es sei denn, sie sind "aromatisiert", Vanilline z.B. könntest Du mitschleppen. Probier´s aus?

MFG Hydroxyethan

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

der wo am 05.05.2016 10:55:25 | Region: da wer
Wie schon von Grog gesagt, in der Turbohefe ist ja nicht nur Hefe.
Die Frage ist, wie viel Hefe man braucht, um eine Maische ohne andere Nährstoffe auszugären. Also daß (fast) kein Zucker übrigbleibt bei zB 12% angepeiltem Alkgehalt. Vielleicht reichen da die 25 Tütchen für 25l gar nicht.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Werner am 21.05.2016 16:33:18 | Region: Brandenburg
Nun hab ich auch ein Versuch gestartet und möchte euch das Ergebnis mitteilen
Ansatz

4,5 kg Zucker
2 Päckchen Frische Backhefe( a 42g)
1 Tube Tomatenmark (200g)
3g Moonshiner Nährsalz(war noch vorhanden)
Zucker und Tomatenmark mit kochendem Wasser übergossen und aufgelöst.
Hefe in 1 Liter warmen Wasser gelöst 30 min lang stehen gelassen immer wieder umgerührt
Alles bei ca 30 Grad vermischt auf gesamt 25l und unter einer 6cm starken Styropor Gärbox gären lassen.
Ergebnis nach 4 Tagen 13%
Richt gut nach Tomate allerdings wirkt mein Turboclear nicht wirklich.
Gruß

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

der wo am 23.05.2016 10:26:12 | Region: da wer
Lieber Werner,
Hört sich an, wie mit einem Vinometer gemessen...
4.5kg in 25l gibt 10-11%. 13 ist vollkommen unmöglich. Nach nur 4 Tagen und mit der geringen Nährstoffmenge ist sicher noch jede Menge Zucker übrig. Daß es noch nach Tomate riecht, ist auch ein Indiz, daß es noch nicht viel gegärt hat.
Turboclear funktioniert erst, wenn die Gärung beendet ist. Sonst wird der Trub immer wieder vom CO² nach oben getragen und die beiden Klärungsmittel vermischen sich dabei und heben sich gegenseitig auf.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

der wo am 23.05.2016 10:27:57 | Region: da wer
"Die Frage ist, wie viel Hefe man braucht, um eine Maische ohne andere Nährstoffe auszugären. Also daß (fast) kein Zucker übrigbleibt"
Ich hab eine Minimaische mit massig Hefe mal ausgären lassen. 400ml inkl Zucker für 8%. 18g Trockenhefe dazu. Sonst nichts. 30°C. Zwischenzeitlich wäre die 1l-Flasche fast übergelaufen... Nach 9.5h auf 1.005, nach 21h auf 0.998 (und ein dicker Bodensatz...). Wenn man günstig an große Mengen Hefe und Klärungsmittel kommt, ist die viel-Hefe-Idee glaub ich gar nicht schlecht. Die Qualität kam mir nämlich ganz gut vor.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Werner am 23.05.2016 21:22:38 | Region: Brandenburg
Vinometer ist sicher nix genaues.Temperaturen stiegen auf über 32 Grad und geblubbert hats genau wie Turbohefe.

RE: 13,92 % Alkohol mit Trockenbackhefe

Greg am 30.05.2016 21:25:48 | Region: Europa
Nun habe ich zwei andere Versuche gemacht und folgendes beobachtet:

250 g Rohrzucker
815 g Wasser
6 g Trockenbackhefe
5 Rosinen
5 Erbsen

Das ergab 1 Liter Zuckermaische. Etwaiger Restzucker war geschmacklich kaum auszumachen. Gebrannt habe ich davon ca. 950 ml. Der Rest war Hefeabsatz. Das Ergebnis waren 135 ml Destillat mit 60 % Alkohol (gemessen mit einem nicht geeichten Alkoholmeter).

Das Alternativrezept war:

260 g Rohrzucker
815 g Wasser
1 g Trockenbackhefe
5 Rosinen
5 Erbsen

Die Maische blubbert im Schneckentempo und zwar schon fast drei Wochen länger als das erste Rezept, obwohl beide am gleichen Tag gestartet haben. Heute schmeckt das Zeug auch noch süß, ich denke, das blubbert auch in zwei Wochen noch. Vielleicht hat die Maische 12 %. Ich werde berichten.

Anfänger-Rezept für Neutralmaische

der wo am 10.02.2017 18:42:43 | Region: da wer
Für 10l Maische:

Zuerst Frischhefe in 30-35°C Wasser einweichen. 1 Block für 10-20l Maische. 100-200ml Wasser pro Block.

Dann...
-2.2kg Zucker
-100g Tomatenmark
-15g/1 El Blaudünger (möglichst einer mit Spurenelementen. Irgendwie kleinmachen, mörsern zB oder in heißem Wasser einweichen)
...in den Gäreimer.

-2l kochendes Wasser drauf, durchrühren.
-mit kaltem Wasser auf insgesamt 10l auffüllen. So, daß auch Sauerstoff mit reinsprudelt. Durchrühren. 25-35°C sollte es jetzt haben.
-die eingeweichte Hefe reinkippen. Gäreimer mit Gärspund verschließen.
-nach 1/2h nochmal Sauerstoff reinrühren. Wahrscheinlich hat es vorher schon angefangen zu gären und wird nach dem rühren aber kurz unterbrechen.

Eher warm vergären. Also möglichst über 20°C. Auch 30°C ist ok. Je nach Temperatur dauert es 1-2 Wochen, bis alles vergärt ist und die Hefe sich abgesetzt hat.

Vor allem wenn das Leitungswasser sehr weich ist, kann es zu Problemen mit niedrigem pH kommen. Das heißt, die Maische schmeckt nach der Gärung zwar sauer und alkoholisch, aber auch noch ein bisschen süss. Dann sollte man beim nächsten Mal 1 geh. El Calciumcarbonat (zB Gartenkalk) von Anfang an dazugeben. Dieses löst sich nur teilweise, das ist in Ordnung. Und schadet bei hartem Wasser auch nicht.

Ohne Bodensatz raubrennen. Pauschal aus 10l Kesselinhalt 2.5l Raubrand rausholen. Vor dem Feinbrand auf 30-40% verdünnen.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

Ich Bins Nur am 11.02.2017 17:09:43 | Region: Nord-Süd
der wo

Du hast dich tatsächlich erbarmt , das finde ich sehr Nett von dir, Blaudünger heißt bei uns einfach nur Blaukorn, ich hoffe das ist dasselbe .

So ganz auf die schnelle fand ich diese Zusammensetzung :

Blaukorn Universaldünger 10Kg NPK Volldünger 8+8+8 8% N 8% P 8% K + Spurenelemente Volldünger Blau: -versorgt die Pflanzen mit sofort löslichen Nährstoffen -kräftigt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger -gewährleistet eine harmonische Pflanzenernährung -sorgt für gesundes Wachstum, leuchtende Blüten und sattes Blattgrün Anwendungsbereiche: -Gemüse -Erdbeeren und andere Beerensträucher -Blumen, Stauden, Rosen, Ziersträucher -Nadelgehölze -Laub-, Obstbäume -Rasen Warendeklaration: EG-Düngemittel Mineralischer NPK Dünger mit Magnesium und Schwefel 8 + 8 + 8 (+ 2 + 9) 8 % N Gesamtstickstoff 6 % N Ammoniumstickstoff 2 % N Nitratstickstoff 8 % P2O2 neutral-ammoncitratlösliches und wasserlösliches Phosphat 6,4 % P2O2 wasserlösliches Phosphat 8 % K2O wasserlösliches Kaliumoxid 2 % MgO wasserlösliches Magnesiumoxid 9 % S Schwefel

Also 8% Stickstoff , 8% Phosphor , 8% Kalium, + Spurenelemente

oder diesen :

Daten: NPK 15-3-20 NK- Dünger mit Nitrifikationshemmstoff (3,4-Dimethylpyrazolphosphat) N+K2O 15+20 mit Bor (B), Eisen (fe) Für die Anwendung im Gartenbau! Chloridarm 15 % N Gesammtstickstoff 7% Nitratstickstoff (NO3-N) 8% Ammoniumstickstoff (NH4-N) 20 % K2O Wasserlösliches Kaliumoxid 0,02% B - Bor 0,06% Fe - Eisen

Gefahrenstoffverordnung: Düngemittel mit Ammoniumnitrat Gruppe C III Hersteller: COMPO GmbH & Co. KG Gildenstr. 38 D-48157 Münster Inverkehrbringer in Deutschland: Gärtnereibedarf Kortmann GmbH Olfener Str. 112 D-59348 Lüdinghausen

du hast gesagt, möglichst hoher Stickstoffwert, der hat fast das Doppelte, welchen sollte man vorziehen ?

Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen , meine Turbo Zuckermaische aufzusetzen , ich denke
ich werde dein Rezept lieber vorziehen, zumal ich Gestern 8 Liter gebrannt habe , wo auch wieder
Hefegeschmack dabei war , hielt sich zwar in Grenzen , mein Plan war ja auch eher verfügbare
Zutaten zu nehmen .

Du schwörst ja auf Kupfer im Kessel , hast du mal überlegt denn Topf mit Kupfer auszukleiden,
also ein gerolltes Blech hinein zu stellen, leicht zu entfernen und zu reinigen ?

Vielen Dank für deine Mühe

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

der wo am 12.02.2017 16:55:14 | Region: da wer
Jaja, da wird ein möglichst einfaches Rezept verlangt und geliefert und dann werden doch wieder alle Details abgefragt. Und irgendwann ist es dann wieder so kompliziert wie am Anfang ;-)

Ich empfehle der Einfachkeit halber Blaukorn/Blaudünger, da das immer ein schnell wirkender stickstoffreicher mineralischer Dünger ist, überall erhältlich und billig ist. Aber kein bestimmtes Produkt, weil es das dann in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr gibt und weil es wahrscheinlich auch egal ist.
Es wird mit beiden Düngern klappen. Der 8-8-8 ist halt für Blaukorn insgesamt ein bisschen schwach, der 15-3-20 ist halt beim Phosphat überaschend schwach (die 2. Zahl). Aber die Hefe wirds sich schon raussuchen.

Ich würde mir ein Tütchen Kupferoxid in der Bucht bestellen und davon Messerspitzen zugeben. Sowohl in die Maische, dann auf jeden Fall kurz vor dem Brennen in den Kessel, und auch in den Raubrand zwischen den Bränden.
Ein Kupferblech oder so geht aber auch. Würde ich gleich mit in die Maische geben.
Hier hab ich mal einen Roman dazu geschrieben:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20161117205030-01.html

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

Ich Bins Nur am 13.02.2017 08:49:29 | Region: Nord-Süd
Hallo der wo

Ich verstehe deinen Unmut, sehe aber auch dein Zwinkern :-). Versuch es mal anders zu sehen mit dem einfachen Rezept.
Das Rezept soll mehr der Allgemeinheit dienen, wenn es dann in die Rubrik Rezepte kommt und auch mit dem Namen Anfänger Rezept, wird es schnell gefunden, man kommt weiter. Dieses Rezept mit dem Weißbrot hatte ich ideal für so etwas gehalten,
aber ich glaube auch an deine Meinung , wenn du sagst , kann nicht viel bringen.

Hier wird oft gesagt, YouTube Tube ist nicht gut, ist es auch nicht, wenn man sich hier mal umsieht, es birgt ja doch eine gewisse Gefahr, wenn YouTube Tube aber nicht gut ist, sollte man hier eine sichere Alternative zu YouTube Tube bieten, ihr habt euch hier so viel Arbeit gemacht in all den Jahren, für einen Anfänger, ist es aber auch sehr schwer euch zu folgen.

Da man hier auch so viele Anlagen Bewundern kann, fände ich es auch ganz gut , wenn es irgendwo zusammengefasst stehen würde, was man Nicht !! als Material nehmen soll , oder irgendwas in der Art, also ein paar Sicherheitstipps ! ganz vorne!

Kupfer
Denn Kessel mit Kupfer auskleiden, war jetzt nur so ein Gedanke,du hast hier schon viel dazu geschrieben, ich weiß das:-)
Daher kommen ja diese Gedanken, man besitzt Edelstahl würde gerne Kupfer Probieren, da könnte man einfach den Kessel auskleiden, das kann man auch wieder herausnehmen , ganz so wie man will , kostet nicht viel , aber man hats probiert, vielleicht ist das auch für das eine gut und für das andere nicht, so hat man beides.
Das war eher so als Tipp an dich gedacht , ich hatte den Eindruck, das du ein gewisses Interesse an Kupfer hast. Da ich im Besitz einer Drei Rollenmaschine bin , stellt so etwas für mich kein Hindernis dar :-) es geht natürlich auch ohne! irgendwann werde ich das auch probieren.

Kupfersulfat , da hatte ich schon mal diesen hier gelesen : von Mondmusik am 02.Dez.2015 22:08:06 im Bezug auf Hefegeschmack

Oder deinen Beitrag, Kupfer ins Destillat, alles sehr spannend , mit Kupfersulfat hatte ich mich auch vor Jahren schon beschäftigt, in Bezug auf Poolreinigung ohne Chlor,das machen auch einige.

Ich habe im letzten Sommer, nachdem ich das Buch gelesen hatte , mir einen Kessel mit Liebig kühler komplett aus Kupfer gebaut, habe ich aber noch nicht getestet ,er ist halt mehr für draußen, nicht für die Herdplatte.

Der wo! Ich danke dir für deine Mühe und deine Geduld

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

IchBinsNur am 15.12.2017 08:17:37 | Region: Nord-Süd
Hallo Wo und alle anderen

Wo, ich bin deinem Link zum Fake Whiskey gefolgt, gefragt hatte ich ja in diesem Thread:
Eiweiß/Proteine oder Aktivkohle

Mich Wundert jetzt nur, das sich dein Rezept, 2 Kilo Cornflakes, 2,2 Kilo Zucker auf 12
Liter Wasser so sehr von einem anderen auf HD. unterscheidet , dort heißt es 500 gr.
Cornflakes,3,5 Kilo Zucker auf 20 Liter Wasser.

Du sagst ja selber, das deine Mischung eine dicke Pampe ergibt, warum dieser Unterschied?
beide Rezepte laufen doch auf das selbe hinaus, oder liegt es mal wieder an mir, sehe ich
irgendwas nicht?

Die Meinungen dazu auf HD. sind ja nicht schlecht, Onkel dingsbums hat ja auch noch so ein
simples Maisrezept, soll super für Anfänger sein, vielleicht ist es das was Potstiller
brauchen,lieber ein bisschen Maisgeschmack als wie Hefegeschmack.

Was genau ist wohl cracked Corn ? oder anders, was wäre das selbe und hier in Deutschland
erhältlich?

Lg.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

der wo am 16.12.2017 17:28:59 | Region: da wer
Cornflakes Whiskey hat wenig Getreide. Stimmt. Jeder wie er will. Die berühmtesten Rezept dieser Art auf hd, UJSSM und Sweetfeed Whiskey, verwenden die gleiche Menge Getreide wie Zucker. Das ist eigentlich der Standard. Das berühmteste Rezept, um Neutralalkohol mit Zuckerwasser und etwas Getreide zu maischen, ist Rad's All Bran. Selbst da ist etwas mehr Getreide im Spiel als bei Cornflakes Whiskey.

Auch Sweetfeed Whiskey ergibt eine Pampe. Aber solche Rezepte werden in den USA meistens abgeläutert, da man mit Heizstäben brennt. Man verliert dabei extrem viel. Ist aber egal, da Zucker und Pferdefutter wenig kosten.
Cracked Corn ist Bruchmais. Hühner- bzw Pferdefutter.

In dem großen birdwatchers-Thread hier steht ein Experiment von mir, wie ich das Tomatenmark durch Weizenvollkornmehl ersetzt habe. Ich fand es geschmacklich besser, aber weniger neutral. Ist vielleicht wirklich nicht blöd für Potstiller. Aber cracked corn ist vielleicht etwas grob, um die Hefe zu ernähren. Also man braucht mehr davon als ich Mehl verwendet habe. Dafür setzt es sich dann besser ab.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

IchBinsNur am 17.12.2017 17:38:23 | Region: Nord-Süd
Moin

Danke wo, bin gespannt was das Cornflakes Rezept so bringt, ausprobieren werde ich das bestimmt
mal.

Also ist das Hühnerfutter :-) auch nicht schlecht, Onkel dingsbums schreibt ja auch, Zitat:
Google Übersetzer
Anders als eine gekochte Maische ist eine einfache Maische nicht auf Körner für Stärke angewiesen.
Der Mais ist für ein bisschen Alkohol enthalten, aber hauptsächlich für Geschmack, während der
Zucker den Alkohol liefert. Die Umwandlung von Stärke in Zucker ist ein natürlicher Vorgang, der
durch Kochen beschleunigt wird. Eine ungekochte Maische wandelt Stärke in Zucker um, aber viel
langsamer und weniger effizient. Ihr zugefügter Zucker fermentiert ziemlich leicht und liefert
den meisten Alkohol in Ihrem Bier.

Also Mais für Geschmack, das heißt doch, das ganze schmeckt nach etwas, vielleicht schmeckt das
ja gar nicht schlecht :-)
Danke
u.Lg.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

der wo am 19.12.2017 11:33:13 | Region: da wer
Ja gerne kannst du es probieren.
Das ist das Prinzip aller dieser Rezepte. Anstelle die Stärke in Zucker umzuwandeln, gibt man einfach Zucker dazu. Onkels Rezept (UJSSM) mit relativ viel Mais wird eher ein Bourbon, Odins Rezept (Cornflakes Whiskey) eher ein Neutraler.
Im Prinzip ist da keine Kunst dabei. Nimm einfach Zucker für max 10% Alkohol und für Fake Whiskey dieselbe Menge irgendein Getreideprodukt: Pferdemüsli, Hühnerfutter, Haferflocken, Frühstücksflocken aller Art, Brot. Oder einfach irgendein Getreide. Es sollte halt geflockt oder geschrotet sein, oder gib ganze Körner kurz in den Mixer. Für Neutralen maximal 1/4 davon. Fein gemahlen wird auch 1/20 reichen, zumindest wenn noch Hefenährsalz/Dünger dazukommt.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

IchBinsNur am 19.12.2017 15:00:31 | Region: Nord-Süd
Danke wo, es gärt schon, hab jetzt erst mal Cornflakes gemacht, 500 g. Cornflakes, 3,5 Kilo Zucker
und 20 Liter Wasser mit Backhefe, ertrag spielt hier keine Rolle, geht nur um Geschmack, bzw. ist
überhaupt einer vorhanden, sei es Hefe oder Cornflakes, egal, einfach mal sehen :-)

Die Pot-Stillerei interessiert mich ja trotz meiner Refluxmöglichkeit, ich würde schon gerne ein
bisschen, ja wie soll man sagen, ich sag mal zu den Wurzeln oder ab in den Wald, oder so ähnlich.


Da ich ja mehr oder weniger Ahnungslos durch die Welt spaziere, sollte das folgende nicht zu Ernst
genommen werden, es sind halt nur Gedankengänge.
Als ich die Cornflakes heute Morgen aufgesetzt habe, da kamen mir so die Gedanken, zb. Potstill nur
zu zwei drittel füllen und einen Aromakorb voll mit Kupferschwämme, das ganze gegen Hefegeschmack
und vielleicht für ein bisschen Reflux.

Dazu folgender Plan, rein in Gedanken:

Deckel von der Destille mit der Unterseite nach oben legen, jetzt Kupferschwämme darauf verteilen,
schön dicht aneinander, wie so ein Osternest, oben drauf wieder ein Deckel aber kleiner wie der
vom Kessel und mit der Unterseite nach oben, das ganze jetzt irgendwie befestigen, damit man es
auch umdrehen kann.

Jetzt muss der Dampf um den kleinen Deckel herum, durch die Kupferschwämme, alles was
in den Schwämmen kondensiert läuft über denn kleinen Deckel und durch seine leicht Konische
Form zurück in den Topf, in etwa das Prinzip eines Luftfilters wie beim Auto, große Filter-
Fläche bei geringer Höhe, viel Kupferkontakt.

Unsinn , Wahnsinn, Blödsinn ?

Lg.

RE: Anfänger-Rezept für Neutralmaische

der wo am 20.12.2017 15:30:19 | Region: da wer
Kein Blödsinn. Genauso kannst du aber auch die Schrubber in die Kolonne tun, diese isolieren und den Refluxkühler ausschalten. Das ist dann auch eine Potstill.
Und ein paar Schrubber in den Kessel. Das alleine bewirkt sicher schon den Großteil des möglichen Kupfereffekts. Vielleicht alles.

Wir sind off-topic. Wenn du da noch weiter drüber schreibst, dann besser woanders hin.