Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Birnenmaische, wie macht mans am besten?

Thomas am 26.08.2005 09:52:25 | Region: Sachsen, Zittauer Gebirge
Hallo allerseits,

wollte dieses Jahr auch mal wieder meine alte Destille reaktivieren und habe zu diesem Zweck mal versucht, ne Birnenmaische anzusetzten.
Meiner Meinung nach läuft die Gärung eher zögerlich ab. Hab ich was falsch gemacht? Hier mein Rezept:

25 kg süsse Birnen (ich glaub gelbe Luise) entstielt und entkernt
5 kg Zucker
10 l Wasser
1 Flasche Sherryhefe (für bis zu 30l)

Birnen, Wasser, Zucker in ein 50 l Fass und mit nem Mixstab zu Brei gemacht, anschließend die Hefe dazu und fertig.

Wär es nötig gewesen, Pektinasen zuzugeben oder ist das nur für die Weinherstellung nötig?

Wie wichtig wäre Nährsalz gewesen?

Dient Milchsäure nur der Geschmacksverbesserung oder unterstützt sie auch den Gärprozess?

Ist Turbohefe zur Obstlermaischengärung uneingeschränkt zu empfehlen? Welche Sorte wäre die geignetste?

Bin dankbar für jeden Rat, die nächsten Birnen warten nämlich schon.

Herzliche Grüße aus der Oberlausitz

Thomas

RE: Birnenmaische, wie macht mans am besten?

Rufus am 29.08.2005 09:37:00 | Region: Im Norden
Hallo Thomas,
Die Temperatur ist bei der Gärung eines der wichtigsten Parameter. Unter 18- 20 Grad(empfohlen zur Aromaschonung) verläuft die Gährung,je nach Zuckerkonzentration und Hefeart, doch eher verhalten, darüber kann sie jedoch recht stürmisch werden.Um das Verhalten der Maische genau zu beurteilen, muß man halt einige Parameter dazu kennen.
Der Zusatz von Pktinase sorgt dafür, dass sich ein Teil der festen Bestandteile der Frücht auflösen und die Maische somit flüssiger wird. Ist für die Gärung nich unbedingt Notwendig, vereinfacht jedoch die Destillation. Die Gefahr des anbrennens der Maische ist nicht so groß.
Nährsalz ist schon gut um den Hefepilze optimale Bedingungen zu gewährleisten. Sind ja schließlich die Hauptpersonen bei der Gärung.
Milchsäure oder überhaupt Säure in der Maische hält das Wachstum anderer unerwünschter Mikroorganismen zurück.
Bei Turbohefen gehen die Meinungen auseinander.
DerVorteil liegt in der max. Alkohohlkonzentration in der Maische. Nach Schmickl soll das zu einer besseren Herauslösung der Aromastoffe führen.Auch da gehen die Meinungen auseinander.
Nachteil ist aber wohl eindeutig der bei der Turbohefe gegenüber anderen Hefesorten entstehende stärkere Hefegeschmack.
Ich persöhnlich vergäre damit nur reines Zuckerwasser zur Herstellung von geschmackneutralem Alkohol.
Mit freundlichen Grüßen

RE: Birnenmaische, wie macht mans am besten?

Gin am 19.09.2005 10:24:02 | Region: D
Zu Turbohefe: Die hohe Alk- Konzentration steht in einem zu hohen Verhältnis zur Fruchtmenge, dadurch Aromaverlust im Endprodukt. Nur für Zuckermaische.