Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Blausäure im Ebereschenbrand

Karl am 05.03.2015 10:24:01 | Region: Brandenburg
Hallo,

ich habe die Frage auch schon unter Fachfragen gestellt aber bisher keine Antwort erhalten, daher versuche ich mein Glück noch einmal hier bei der Diskussion.

Ich habe letztes Jahr zu ersten mal einen Ebereschenbrand gemacht.

Um die Maische herzustellen, habe ich mir sagen lassen, müssen die Beeren gekocht werden. Dies soll das Aroma heraus bringen und den abführenden Effekt verhindern. Da Sie jedoch nicht richtig weich wurden(evntl. zu früh geerntet) habe ich die Zerkleinerung mit einer Küchenmaschine vorgenommen. Davon habe ich dann die Maische gemacht und später auch gebrannt.

Das Ergebnis riecht sehr Aromatisch. Was mir jedoch sorgen macht ist, dass ich in meinem Brennbuch den Hinweis gefunden habe, dass man die Kerne in den Beeren nicht kaputt machen soll, da Sie Blausäure enthalten. Leider etwas spät gelesen. Angesicht dessen das ich die Beeren mit der Küchenmaschine klein gemacht habe, gehe ich davon aus, dass auch die Kerne dabei zerkleinert wurden.

Kann man den Brand auf Blausäure testen (mit Lackmusstreifen ö.ä.)?

Ich habe auch gelesen, dass Blausäure bei Zimmertemperatur verdampft. Würde es daher helfen den Feinbrand eine Weile (1 oder 2 Wochen) offen stehen zu lassen?

Oder muss ich doch alles in den Abfluss gießen?

Viele Grüße
Karl

RE: Blausäure im Ebereschenbrand

kops am 06.03.2015 09:37:08 | Region: Amandus
Hello!

Also ich bin kein Chemiker aber wir haben vor 2 Jahren ebenso einen Ebereschen sprich Vogelbeeren Brand hergestellt und auch die Beeren mit einem Stabmixer zerkleinert... also ich kann nur sagen, dieser Schnaps ist eine Wucht...

Uns sollte hier Blausäure drinnen sein, dann soll sie,. was wir alles Essen und trinken ...wissen wir ja auch nicht was da alles drinne ist.

Und in den geringen Mengen,. hie und da mal ein Stamperl, glaube ich nicht, dass das massiv gesundheitsschädlich ist...

prost kops

RE: Blausäure im Ebereschenbrand

Sergey Fährlich am 06.03.2015 15:40:28 | Region: Eurasien
Von Blausäure in Ebereschen habe ich noch nicht gehört - vielleicht weiß da ein Botaniker mehr ...

Selbst wenn Blausäure drin wäre, wäre nicht diese das Problem, sondern das daraus gebildete Ethylcarbamat (-> SuFu).

Mein Ebereschenbrand ist jedenfalls trinkbar ...

Gruß, S.F.

RE: Blausäure im Ebereschenbrand

Kellergeist am 10.03.2015 13:48:13 | Region: Wien
hallo Karl,

Blausäure als Vorläuferprodukt von Ethylcarbamat entsteht aus den Kernen in Steinobstmaischen.
Die Eberesche vulgo Vogelbeere gehört nach dem Studium von WIKI zu den Kernobsten (mit dem Apfel verwandt.) Kernobstkerne enthalten wie bereits mehrmals auch vom Doc. gepostet KEINE Blausäure, können deshalb gefahrlos zerkleinert werden.

Ethylcarbamat in Steinobstmaischen reduziert man
1. wenn überhaupt, nur ganze Kerne in die Maische geben.
2. Maischen mit Kernen nach der Gärung NICHT lagern sondern rasch brennen.(maximal 10% der Kerne beigeben)
3. Verwendung von blanken Kupfer Brennblasen.
ich verwende zusätzlicch einen Scheuerschwamm aus Kupferdraht im Geistrohr.

RE: Blausäure im Ebereschenbrand

Karl am 12.03.2015 13:37:31 | Region: Brandenburg
Vielen Dank für die Antworten.

@ Kellergeist.
Der Aussage das Vogelbeeren keine Blausäure enthalten muss ich widersprechen. Laut meinem Buch zum Schnaps brennen und der Internetseite Pflanzenlexikon ist diese sehr wohl in den Samen der Früchte vorhanden.