Blausäure im Schnaps
Ich habe PfümliMaische lange gelagert und Schnaps destilliert. Jetzt schmeckt er gut aber auchstark nach Kernen/Blausäure. Diese sollte sich doch vor dem Alkohol verdampfen und nicht mehr im Schnaps sein? Oder?
Ich habe PfümliMaische lange gelagert und Schnaps destilliert. Jetzt schmeckt er gut aber auchstark nach Kernen/Blausäure. Diese sollte sich doch vor dem Alkohol verdampfen und nicht mehr im Schnaps sein? Oder?
Beide Fragen (Methanol und Blausäure) sind hier im Forum und im Web sehr oft behandelt worden. Die Suchmaschine hat im Forum allerdings Probleme mit Umlauten. Google ist aber ohnehin immer besser. Hier wurde das Theme Blausäure erst kürzlich sehr intensiv besprochen: https://www.schnapsbrennen.at/f3508c
Lesen wird "lesen" nur noch vorbeugend für das nächste Mal nützlich sein, hier ist das Kind schon gebrannt - im Brunnen :)
Es gibt eigentlich nur 3 Möglichkeiten (zumindest meiner Meinung nach)
A: Das Destillat verwerfen - und das wäre wohl schade, je nachdem, wie viel Arbeit reingesteckt wurde
B: Ein paar € investieren, (mit Verweis auf A) und einen EC Cyanid Test von Schliessmann durchführen
C: Das Destillat trinken. ( Man kann ja eine Feldstudie durchführen... hahahaha…… )
Hallo zusammen,
ich möchte gerne auch was dazu loswerden. Ich finde den Gedanken zum Cyanid, später EC dann doch etwas beunruhigend! Leider fehlt mir das chemische Wissen um die sehr interessanten Fragen z.B. zum Zeitpunkt des "Auslösens" der Blausäure aus den Kernen in der Maische zu beantworten. Daher verfolge ich eine etwas andere Herangehensweise z.B. das Rauchen krebserregend ist, weiß auch jeder und wir sind ja alle schon "groß und Selbstbestimmt". Aber wenn es eine um 98% schadstoffreduzierte Zigarette gäbe, die auch noch schmeckt... Nun ja, dass Patend hätte ich gerne!
Und da sich mir das chemische Fachwissen einfach nicht erschließen mag, bin ich für pragmatische Ansätze!
1. Entsteinen..... Aber das Aroma leidet & ich liebe die Bittermandelnote! Dann halt folgendes:
2. Zusätze z.B. das bereits genannte Kupfersulfathaltige Mittel zur Blausäure Reduktion!
Hierzu hätte ich 2 Fragen: spielt es chemisch wirklich keine Rolle, ob es sich um Oxid, Sulfat oder frisches Kupfer handelt? Dann hätten viele sicherlich Kupferreste aus der Bauphase zuhause, die ich als ganze gereinigte Rohre reinlegen oder ein paar Gramm frisch abfeilen und zugeben kann.
Was mich zu Frage 2 bringt:
In die Maische (auch wenn sie hochgradig ist und lange steht?) oder vorm Brennen rein und in welchen Mengen?
3. Es reichert sich im Nachlauf an!
Das sollte doch mit einem frühen abtrennen, erreichbar sein!
Wenn ja, habe ich hierdurch die Menge an Cyanid schon soweit reduziert, dass in Sachen EC nicht mehr viel schiefgeht!? Gibts hierzu verlässliche Daten der Cyanidkonzentration im Nachlauf und damit deren Reduktion? Und der Steinobstnachlauf wandert dann nur noch ins Putzmittel nicht in die Aktivkohle und zurück in die Destille!?
Ich hoffe das jmd. Diese Fragen beantworten kann und warte in dankbarer und ehrfurchtiger Vorfreude auf die tollen Beiträge der chemisch bewanderten Nutzer hier! Danke der Krähenmann
Wie Sergey Fährlich schon geschrieben hat sollte Cu(I) verwendet werden.
Kupfer(I)-Clorid: Man kann es selber herstellen oder auch kaufen. Im Handel ist es unter dem Markennamen Cyanurex erwerbbar. Leider relativ teuer, im Vergleich zum Laborbedarf dort kostet es die Hälfte. Die Lagerfähigkeit ist auch nicht super, da es leicht zu Cu(II) oxidiert wird
Kupfer(I)-oxid: ist deutlich günstiger zu erwerben. Lagerfähigkeit ist deutlich besser. Es wird nicht professionell benutzt sollte aber genauso funktionieren. Die Löslichkeit von CuCl und Cu2O ist ungefähr gleich. Beides löst sich nur im sauren.