Brennbericht Rye Whiskey
Servus, liebe Brennerkollegen!
Nachdem mein erster Erfahrungsbericht ganz gut angekommen ist und mein Aufnahmeantrag anscheinend einstimmig angenommen wurde, folgt heute ein weiterer Brennbericht.
Da ich im Winter sehr viel Urlaub hatte, beschloss ich weitere Erfahrungen beim Kornbrennen zu sammeln. Ich besorgte mir bei einem befreundeten Bio-Bauern einen Sack voll besten Roggen und holte mir aus der nächsten Brauerei einen Sack voll Gerstenmalz.
Am 03.01.13 begann ich mit dem Einmaischen:
Ich erwärmte mit dem Teekocher ingesamt 18l Wasser auf 100 Grad (immer in 1,6 Liter Portionen). Den Roggen schrotete ich mit meiner (eigenen ;) ) Getreidemühle, ebenso das Malz. Gesamt kam ich auf 5kg Roggenschrot und 2kg Malzschrot.
Den Roggenschrot ließ ich in einem dünnen Strahl in den mit kochendem Wasser befüllten 30l-Kessel rieseln, dabei rührte ich immer wieder um, um ein Verklumpen des Getreides zu verhindern (am besten geht das mit einer Bohrmaschine
mit Rühraufsatz). Als dann die Maische auf 50 Grad abgekühlt war, gab ich die 2kg Malzschrot dazu und machte eine Eiweißrast bei 50 Grad für 15 min.
Erst jetzt schaltete ich den Gasbrenner ein, um die 60 Grad für die zweite Rast zu erreichen. Bei knapp über 60 Grad wurde der Gashahn wieder zugedreht, weil 30l Maische nicht so schnell auskühlen. Nach einer halben Stunde musste
ich noch einmal nachheizen.
Nun zur dritten Rast: Nach einer Stunde bei 60 Grad, war es Zeit für die letzte Rast: Heizung ein, bis knapp über 70 Grad, dann wieder aus.
Einmal musste ich noch nachheizen, wieder nach einer halben Stunde.
Während der Wartezeiten legte ich immer den Deckel auf den Kessel, damit ich
möglichst wenig Wärme verschenke und wenig nachheizen muss. Bei jedem Einschalten des Gasbrenners rührte ich immer kräftig mit der Bohrmaschine um, damit nichts anbrennt.
Die Maische wurde immer flüssiger und schmeckte am Schluss richtig süß -> müsste
eigentlich passen! :)
Bevor ich die Hefe nun auf die Maltose loslassen konnte, musste ich die Maische natürlich wieder abkühlen, da mir sonst die Hefen eingehen.
Das realisierte ich mit einem mit kaltem Wasser befüllten Behälter, in den ich das befüllte Maischefass hineinstellte.
Nach 1,5h war die Temperatur bereits auf unter 30 Grad gesunken und ich konnte mit der letzten "Behandlung" starten.
Angesäuert wurde die Maische mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 3, dann kamen noch Verflüssiger, Hefenährsalz und Reinzuchthefe ins Fass.
Bis zum 09.02.13 wurde das Fass verschlossen (natürlich mit Gärspund), ab und zu schüttelte ich es mal durch und schaute ins Fass, ob die Vergärung optimal verlief.
Am 09.02. war es dann endlich soweit: Ich destillierte die Maische mit meinem 30l Kessel. Ergebnis des Raubrands: 2,5l mit 38%.
Gestern machte ich dann den Feinbrand davon. Nach 1h Aufheizen und 2h Edelbrand sammeln erhielt ich knapp 1l Destillat mit 76% (ca. 1/3 von der Raubrandmenge), dann wurde Nachlaufgeruch für mich zu stark und ich brach die Destillation ab.
Jetzt kommt der letzte Schritt, um meinen Korn zu veredeln:
Im Kellereibedarf kaufte ich mir fertige Eichenholzchips aus französischer Eiche, von denen ich 5g in meinen Liter Destillat legte.
Über die Entwicklung meines Rye Whiskeys wird weiter berichtet, sobald ich neue Ergebnisse habe.
Bis dahin Gut Brand und nur weiter so.
Gruß, der Druide aus dem Schneetreiben im hohen Norden.
"Mit der Natur, nicht gegen sie!"
Nachdem mein erster Erfahrungsbericht ganz gut angekommen ist und mein Aufnahmeantrag anscheinend einstimmig angenommen wurde, folgt heute ein weiterer Brennbericht.
Da ich im Winter sehr viel Urlaub hatte, beschloss ich weitere Erfahrungen beim Kornbrennen zu sammeln. Ich besorgte mir bei einem befreundeten Bio-Bauern einen Sack voll besten Roggen und holte mir aus der nächsten Brauerei einen Sack voll Gerstenmalz.
Am 03.01.13 begann ich mit dem Einmaischen:
Ich erwärmte mit dem Teekocher ingesamt 18l Wasser auf 100 Grad (immer in 1,6 Liter Portionen). Den Roggen schrotete ich mit meiner (eigenen ;) ) Getreidemühle, ebenso das Malz. Gesamt kam ich auf 5kg Roggenschrot und 2kg Malzschrot.
Den Roggenschrot ließ ich in einem dünnen Strahl in den mit kochendem Wasser befüllten 30l-Kessel rieseln, dabei rührte ich immer wieder um, um ein Verklumpen des Getreides zu verhindern (am besten geht das mit einer Bohrmaschine
mit Rühraufsatz). Als dann die Maische auf 50 Grad abgekühlt war, gab ich die 2kg Malzschrot dazu und machte eine Eiweißrast bei 50 Grad für 15 min.
Erst jetzt schaltete ich den Gasbrenner ein, um die 60 Grad für die zweite Rast zu erreichen. Bei knapp über 60 Grad wurde der Gashahn wieder zugedreht, weil 30l Maische nicht so schnell auskühlen. Nach einer halben Stunde musste
ich noch einmal nachheizen.
Nun zur dritten Rast: Nach einer Stunde bei 60 Grad, war es Zeit für die letzte Rast: Heizung ein, bis knapp über 70 Grad, dann wieder aus.
Einmal musste ich noch nachheizen, wieder nach einer halben Stunde.
Während der Wartezeiten legte ich immer den Deckel auf den Kessel, damit ich
möglichst wenig Wärme verschenke und wenig nachheizen muss. Bei jedem Einschalten des Gasbrenners rührte ich immer kräftig mit der Bohrmaschine um, damit nichts anbrennt.
Die Maische wurde immer flüssiger und schmeckte am Schluss richtig süß -> müsste
eigentlich passen! :)
Bevor ich die Hefe nun auf die Maltose loslassen konnte, musste ich die Maische natürlich wieder abkühlen, da mir sonst die Hefen eingehen.
Das realisierte ich mit einem mit kaltem Wasser befüllten Behälter, in den ich das befüllte Maischefass hineinstellte.
Nach 1,5h war die Temperatur bereits auf unter 30 Grad gesunken und ich konnte mit der letzten "Behandlung" starten.
Angesäuert wurde die Maische mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 3, dann kamen noch Verflüssiger, Hefenährsalz und Reinzuchthefe ins Fass.
Bis zum 09.02.13 wurde das Fass verschlossen (natürlich mit Gärspund), ab und zu schüttelte ich es mal durch und schaute ins Fass, ob die Vergärung optimal verlief.
Am 09.02. war es dann endlich soweit: Ich destillierte die Maische mit meinem 30l Kessel. Ergebnis des Raubrands: 2,5l mit 38%.
Gestern machte ich dann den Feinbrand davon. Nach 1h Aufheizen und 2h Edelbrand sammeln erhielt ich knapp 1l Destillat mit 76% (ca. 1/3 von der Raubrandmenge), dann wurde Nachlaufgeruch für mich zu stark und ich brach die Destillation ab.
Jetzt kommt der letzte Schritt, um meinen Korn zu veredeln:
Im Kellereibedarf kaufte ich mir fertige Eichenholzchips aus französischer Eiche, von denen ich 5g in meinen Liter Destillat legte.
Über die Entwicklung meines Rye Whiskeys wird weiter berichtet, sobald ich neue Ergebnisse habe.
Bis dahin Gut Brand und nur weiter so.
Gruß, der Druide aus dem Schneetreiben im hohen Norden.
"Mit der Natur, nicht gegen sie!"