Erste Erfahrungen - Vielleicht hilfreich für andere Anfänger
Hallo,
ich hatte hier vor kurzem ein paar Anfängerfragen zu meiner ersten Destille gestellt (Fachfragen #3206). Danke nochmal für die Antworten.
Ein kleiner Erfahrungsbericht meiner ersten Gehversuche:
5l Apfelwein (mit Nachlauf und Korn aufgesprittet auf 10,5%, das waren dann etwas über 6 Liter Flüssigkeit). Aromakorb mit den Resten von 4 Boskop-Äpfeln (Kerngehäuse + Schalen, der Rest ging in einen Apfelkuchen) und einem komplett zerkleinerten Apfel gefüllt. Die Ausbeute waren ca. 750ml Destillat zu 55% + Vor- und Nachlauf (Becher-Methode). Das Destillat schmeckte im Abgang furchtbar bitter, ich hielt das Ergebnis anfangs für einen Misserfolg. Aber nun, nach ca. 3 Wochen in einer mit Wattebausch verschlossenen Flasche ist der bittere Abgang fast völlig verschwunden und der Fruchtgeschmack der Äpfel tritt immer deutlicher hervor. Ich habe der Flasche noch ein paar Eichenchips spendiert, das hat Farbe und Geschmack meiner Meinung nach nochmal positiv beeinflusst.
Ein weiterer Versuch mit 10l Billig-Weisswein (10,5%) ergab ca. 1,5 l zu 55%. Auch die schmeckten direkt nach Destillation deutlich bitter. Die Hälfte habe ich mit Carbosan-Aktivkohle gereinigt. Das hat den Bittergeschmack fast ganz entfernt - aber auch viele der anderen Aromen. In dieser Hälfte schwimmen jetzt ein paar geröstete Eichenchips und sie schmeckt langsam immer besser. Die zweite Hälfte atmet noch mit Wattebausch vor sich hin, nach nun 2 Wochen tritt auch hier der bittere Geschmack immer mehr zurück. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Fazit der beiden Versuche: Als Anfänger ist man natürlich neugierig auf seine Resultate und probiert sofort nach Destillation. Teilweise ein Fehler, weil der Geschmack sich wirklich, wie hier schon oft beschrieben, mit der Lagerung noch deutlich verändern kann. Manche Fehler muss man eben, trotz guter Ratschläge auf Seiten wie dieser, selbst machen. Bei Apfel- und Weisswein tippe ich mal auf Schwefel oder ähnliches als Ursache für den bitteren Nachgeschmack. Oder ist es was Anderes? Falls jemand selbst Erfahrungen mit bitterem Abgang gemacht hat und das Problem noch anders gelöst hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Jüngster Versuch mit dem verlängerten, mit Keramikkörpern gefüllten Steigrohr und Zuckermaische (20%).
12l ergaben ca 2,75l Destillat mit 66%. Kein Hefegeschmack, keine Bitterkeit, das Ergebnis ist wie gewünscht geschmackstneutraler Alkohol zum Ansetzen. Das Ergebnis hat mich auch bezüglich des Verdachts beruhigt, dass vielleicht Teile der Destille für den bitteren Geschmack verantwortlich sind. Kann ja nun wohl nicht sein.
...und im Keller gährt schon meine erste Holünderblütenmaische vor sich hin und riecht bereits sehr vielversprechend ;-)
Also, im Augenblick habe ich echt viel Spaß mit meinem neuen Hobby!
Fröhliches Brennen Euch allen!
ich hatte hier vor kurzem ein paar Anfängerfragen zu meiner ersten Destille gestellt (Fachfragen #3206). Danke nochmal für die Antworten.
Ein kleiner Erfahrungsbericht meiner ersten Gehversuche:
5l Apfelwein (mit Nachlauf und Korn aufgesprittet auf 10,5%, das waren dann etwas über 6 Liter Flüssigkeit). Aromakorb mit den Resten von 4 Boskop-Äpfeln (Kerngehäuse + Schalen, der Rest ging in einen Apfelkuchen) und einem komplett zerkleinerten Apfel gefüllt. Die Ausbeute waren ca. 750ml Destillat zu 55% + Vor- und Nachlauf (Becher-Methode). Das Destillat schmeckte im Abgang furchtbar bitter, ich hielt das Ergebnis anfangs für einen Misserfolg. Aber nun, nach ca. 3 Wochen in einer mit Wattebausch verschlossenen Flasche ist der bittere Abgang fast völlig verschwunden und der Fruchtgeschmack der Äpfel tritt immer deutlicher hervor. Ich habe der Flasche noch ein paar Eichenchips spendiert, das hat Farbe und Geschmack meiner Meinung nach nochmal positiv beeinflusst.
Ein weiterer Versuch mit 10l Billig-Weisswein (10,5%) ergab ca. 1,5 l zu 55%. Auch die schmeckten direkt nach Destillation deutlich bitter. Die Hälfte habe ich mit Carbosan-Aktivkohle gereinigt. Das hat den Bittergeschmack fast ganz entfernt - aber auch viele der anderen Aromen. In dieser Hälfte schwimmen jetzt ein paar geröstete Eichenchips und sie schmeckt langsam immer besser. Die zweite Hälfte atmet noch mit Wattebausch vor sich hin, nach nun 2 Wochen tritt auch hier der bittere Geschmack immer mehr zurück. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Fazit der beiden Versuche: Als Anfänger ist man natürlich neugierig auf seine Resultate und probiert sofort nach Destillation. Teilweise ein Fehler, weil der Geschmack sich wirklich, wie hier schon oft beschrieben, mit der Lagerung noch deutlich verändern kann. Manche Fehler muss man eben, trotz guter Ratschläge auf Seiten wie dieser, selbst machen. Bei Apfel- und Weisswein tippe ich mal auf Schwefel oder ähnliches als Ursache für den bitteren Nachgeschmack. Oder ist es was Anderes? Falls jemand selbst Erfahrungen mit bitterem Abgang gemacht hat und das Problem noch anders gelöst hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Jüngster Versuch mit dem verlängerten, mit Keramikkörpern gefüllten Steigrohr und Zuckermaische (20%).
12l ergaben ca 2,75l Destillat mit 66%. Kein Hefegeschmack, keine Bitterkeit, das Ergebnis ist wie gewünscht geschmackstneutraler Alkohol zum Ansetzen. Das Ergebnis hat mich auch bezüglich des Verdachts beruhigt, dass vielleicht Teile der Destille für den bitteren Geschmack verantwortlich sind. Kann ja nun wohl nicht sein.
...und im Keller gährt schon meine erste Holünderblütenmaische vor sich hin und riecht bereits sehr vielversprechend ;-)
Also, im Augenblick habe ich echt viel Spaß mit meinem neuen Hobby!
Fröhliches Brennen Euch allen!