Fermentierungsdauer Getreidemaische
Hallo Liebe Whisk(e)y Freunde,
nachdem ich das Buch Making Pure Corn Whiskey von Ian Smiley (BSc) gelesen habe, sind mir ein paar Widersprüche zu den Aussagen im Buch vom Dr. Schmickl aufgefallen.
Ian schreibt, dass eine Lagerung über 96h keinen Sinn macht. Er rät sogar die Maische nach 80-84h zu brennen. Als Grund nennt er die Gefahr der sekundären Gärung, die durch Metabolismus der Hefe einhergeht. So werden Dixtrin und Polysaccharide dann in sogennante "dreaded esters" (geführchtete Ester)umgewandelt und evtl. vorhandener Zucker "ignoriert", bzw. die sekundäre Gärung überlagert die primäre. Diese Ester sind aufgrund der Siedetemperatur von 78,15°C kaum mehr vom Ethanol zu trennen und versauen so den Geschmack des Endproduktes. Er nennt Permease als einen der Übeltäter. Soweit die Theorie.
Herr Schmickl schreibt, dass Getreidemaischen auch über Monate gelagert werden können, um den Geschmackt besser entfallten zu lassen.
Nun, nach meiner Beobachtungen ist die heftige Gärung nach 72-84h bei 4 von 4 Ansätzen abgeschloßen. Dies habe ich auch dokumentiert und sehe nach dieser Zeit kaum mehr einen Abfall der Zuckerkonzentration nach Brix. Des Weiteren habe ich einen Rye Whiskey über 3 Wochen Gären lassen und bei der Destillation bei ca. 90°C den Vorlauf gewechselt. Der Rye Whiskey hat einen "Rachenputzer" Effekt, der unangenehm lange im Rachen verweilt. Ich vermute nach heutiger Kenntnis, dass es sich um die dreaded esters handelt.
Was sind eure Erfahrungen? Was ist wahr, was falsch? Sind neuere Hefestämme so gestrickt, dass sie eine sekundäre Gärung nicht entstehen lassen?
Vielen Dank für eure Diskussionsbeiträge, sicherlich auch für den ein oder anderen spannend.
nachdem ich das Buch Making Pure Corn Whiskey von Ian Smiley (BSc) gelesen habe, sind mir ein paar Widersprüche zu den Aussagen im Buch vom Dr. Schmickl aufgefallen.
Ian schreibt, dass eine Lagerung über 96h keinen Sinn macht. Er rät sogar die Maische nach 80-84h zu brennen. Als Grund nennt er die Gefahr der sekundären Gärung, die durch Metabolismus der Hefe einhergeht. So werden Dixtrin und Polysaccharide dann in sogennante "dreaded esters" (geführchtete Ester)umgewandelt und evtl. vorhandener Zucker "ignoriert", bzw. die sekundäre Gärung überlagert die primäre. Diese Ester sind aufgrund der Siedetemperatur von 78,15°C kaum mehr vom Ethanol zu trennen und versauen so den Geschmack des Endproduktes. Er nennt Permease als einen der Übeltäter. Soweit die Theorie.
Herr Schmickl schreibt, dass Getreidemaischen auch über Monate gelagert werden können, um den Geschmackt besser entfallten zu lassen.
Nun, nach meiner Beobachtungen ist die heftige Gärung nach 72-84h bei 4 von 4 Ansätzen abgeschloßen. Dies habe ich auch dokumentiert und sehe nach dieser Zeit kaum mehr einen Abfall der Zuckerkonzentration nach Brix. Des Weiteren habe ich einen Rye Whiskey über 3 Wochen Gären lassen und bei der Destillation bei ca. 90°C den Vorlauf gewechselt. Der Rye Whiskey hat einen "Rachenputzer" Effekt, der unangenehm lange im Rachen verweilt. Ich vermute nach heutiger Kenntnis, dass es sich um die dreaded esters handelt.
Was sind eure Erfahrungen? Was ist wahr, was falsch? Sind neuere Hefestämme so gestrickt, dass sie eine sekundäre Gärung nicht entstehen lassen?
Vielen Dank für eure Diskussionsbeiträge, sicherlich auch für den ein oder anderen spannend.