Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Gärverlauf Zwetschgenmaische

Brettacher am 02.10.2019 19:00:40 | Region: BW

Hallo Community,


ich brauche eure Meinung und Erfahrung ;) Wie aus dem Titel ersichtlich geht es um Zwetschgen die am 17.9. eingemaischt wurden und seit heute quasi keine Aktivität am Gärspund mehr zeigen. Aber jetzt mal zu den Daten:

Fruchtbrei zu Beginn ca. 85-90 L (am 21.9. wurden Zwetschgen nachgelegt; insgesamt. ca. 100 l), 4-5 ml Pektinase, 40 gr. Nährsalze, Ph-Wert auf ca. 3,3 eingestellt, Mostgewicht 94 °Oe. Ich habe leider noch nie Zwetschgen verarbeitet und vielleicht ist der Verlauf ganz normal, aber mir kommt das vermeintliche Gärende doch recht schnell vor.

Verwendet habe ich die Aroma Plus Hefe von Schliessmann. Die war zwar von letztem Jahr, aber immer verschlossen im Kühlschrank gelagert. Bei einer Probe mit Saft hat sie aber noch gearbeitet und bei der Maische kam gut einem Tag auch die stürmische Gärung in Gang. Kann es dennoch sein, dass das Alter der Hefe eine Rolle spielt und ihr jetzt gegen Ende einfach die Puste ausging? Die Temperatur sollte eigentlich kein Problem sein, da die Raumtemperatur lediglich beim nächtlichen Lüften während der stürmischen Gärung auf ca. 14,5 °C sank. Die Maische selbst dürfte auch da gut über 15-16 °C gehabt haben).


Vielen Dank für euren Rat!

Grüße Michael

RE: Gärverlauf Zwetschgenmaische

Burner am 05.10.2019 14:12:44 | Region: southeast

2 mögliche Ursachen.

1. zu kalt. Bei der Temperatur gären meine Maischen schon mal bis Dezember. Und ich habe schon relativ oft Zwetschgen gemaischt. Probier es mal mit etwas wärmerer Umgebung.


2. Es gärt noch, ist nur nicht richtig verschlossen. Das passiert relativ häufig, da sich das CO2 den geringsten Widerstand sucht.
Du kannst: reinschauen, wenn es schäumt, gärt er. Reinhören. Wenn es knistert, gärt es.
Wenn sich nichts tut, versuchen, mit Wärme, umrühren usw.
Da es ja schon mal gegärt hat, sind irgendwelche Umgebungseinflüsse schuld.

Ach ja, ein Punkt noch: Zucker aufgebraucht? Maische probieren, wenn es so richtig trocken herb schmeckt, ist eben der Zucker aufgebraucht.
Da würde dann nur noch nachzuckern helfen. Oder brennen. Und das schnell, da niedrigprozentige Maischen anfälliger sind.

RE: Gärverlauf Zwetschgenmaische

Aragones am 05.10.2019 17:48:30 | Region: Musterländle

....oder einfach noch mal die Öchsle messen... wenn die um die Null oder negativ sind dann ist Gärung abgeschlossen da Zucker aufgebraucht.... Gruß aragones

RE: Gärverlauf Zwetschgenmaische

Der Chemiestudent am 05.10.2019 22:50:08 | Region: Europa

Du hast keinen Zucker hinzu gegeben oder?

Kann es nicht einfach sein, dass die Gärung nicht einfach zu ende ist. Ich hatte die Hefe auch schon. 10 -14 Tage ist etwas kurz, kann aber sehr gut sein.

Temperatur sollte kein Problem sein. Laut Datenblatt läuft die Hefe ab 13°C. Die Haltbarkeit sollte bei richtiger Lagerung auch kein Problem sein.

Ich würde auch erst mal probieren wegen Restzucker und danach noch die Oechsle messen.


RE: Gärverlauf Zwetschgenmaische

Brettacher am 06.10.2019 15:34:20 | Region: BW

Ich danke euch für eure Antworten! Meine Überlegungen gingen ja in eine ähnliche Richtung. Ich hab letztes Jahr zum ersten mal Maische angesetzt (3 Fässer Äpfel) und es hat alles super funktioniert. Da ich dieses mal alles gleich gemacht habe war ich eben irritiert und hier im Forum ist ja eine große Kompetenz und Erfahrung vorhanden die mir bei Zwetschgen bisher eben fehlt ;) Undichtigkeit kam mir am Abend auch noch die Idee, aber Gärspund sitzt und es sollte alles dicht sein.

In einem anderen Buch wurde die Gärdauer im Minimum von 10-20 Tagen liegen. Da ich im Rahmen bin (zwar an der unteren Grenze) gehe ich auch einfach mal davon aus, dass die Gärung durch ist oder nur noch wenig Restzucker vorhanden ist.

Zucker wurde keiner zugegeben, da mir die 92-94 °Oe ausgereicht haben.

Vielen Dank und euch gutes Gelingen!