Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Hefevermeehrung

Nagi am 21.11.2013 15:38:58 | Region: NRW
Hallo hier mal eine Frage zur hefevermeehrung!
Ist es möglich nein stop anders angefangen.ich habe bereits eine Hagebutten maische mit cherryhefe angesetzt seid ca 2 Wochen . Ist auch super am gären nun die Frage kann ich um einen identischen zweiten Ansatz mit neuen Hagebutten und ca 1 l von der bereits gärenden maische ähnlich wie einen gärstarter verwenden nur halt ganz normal vorab säure und verflüssigter und hefenährsalz zugeben um kein neues Päckchen Hefe aufmachen zu müssen ist doch ähnlich wie früher beim versäuern von Roggenmehl für Brotteige da wurde ja auch nur ein kleiner Ansatz abgenommen und damit ein neuer großer Brotteig inclusive Hefe zum neuen Leben erweckt. Vielen dank für rege Teilnahme .

RE: Hefevermeehrung

der verrückte Hutmacher am 21.11.2013 22:03:21 | Region: Wunderland
Funktioniert. Ich habe schon neue Früchte auf einen Bodensatz Obstler-Maische gegeben. Nach wenigen Stunden blubberte es. Funktioniert mit Wein auch. Einfach eine Kelle gärende Maische in den neuen Ansatz geben.

RE: Hefevermeehrung

Hydroxyethan am 22.11.2013 00:58:37 | Region: Europa
Lieber Nagi!

Ja, ABER: Die zugeführte lebende Hefemenge ist gering und muss sich erst an die neuen Bedingungen anpassen, daher verlangsamt sich die Gärung. Risiko Fehlinfektion! Ist der zugefügte Zuckergehalt sehr hoch, kommt´s zum Osmoseschock. Temperatur auch angleichen. Außerdem lässt die Potenz von Generation zu Generation nach, Mutationswahrscheinlichkeit und das Risiko für sich durchgesetzte Wildhefen steigt. Dennoch: Möglich ist´s!

Bei Sauerteig ist es eine KOMBINATION aus unterschiedlichen Mikroorganismen, Milchsäurebakterien beispielsweise, die sind stabiler als Hefepilze.

MFG Hydroxyethan

RE: Hefevermeehrung

Nagi am 22.11.2013 19:11:42 | Region: NRW
Vielen dank für die ausführlichen Informationen werde das Risiko bei einer tesrmaische mal testen jedoch für den gedachten Ansatz lieber ein neues Päckchen benutzen. Vielen dank

RE: Hefevermeehrung

Kellergeist am 25.11.2013 08:14:50 | Region: Wien
Im Herbst habe ich binnen weniger Wochen mehrere Maischen (Apfel, Birne, Zwetzschke, Mirabellen.
Solange die 1. mit Reinzuchthefe angesetzte Maische gährt, werden die folgenden Maischen mit dieser "geimpft" 2-3 Kellen.
Vorher werden die Maischen mit Milchsäure und Hefenährsalz vorbereitet. Zuckerzugabe erfolgt erst, nachdem die Gährung leicht abzuklingen beginnt und wird auf 3 Tranchen durchgeführt.
Von einer Weiterverwendung bereits "geimpfter" Maischen für weitere "Impfungen" rate ich wegen der bereits genannten Probleme ebenfalls ab.
Im Gegensatz zu Hydroxyethan konnte ich bei meinem Vorgehen bisher keine verlangsamte Gährung feststellen.Mit Seinem Vorgehen bist Du aber auf der ganz sicheren Seite.

RE: Hefevermeehrung

Hydroxyethan am 27.11.2013 13:42:23 | Region: Europa
Lieber Kellergeist!

Wenn Du in der Anfangsgärphase Hefe abziehst, geht das besser, da hast Du recht. Das liegt daran, dass die Umstellung von aerob auf anaerob bei Transkription des Genoms und Translation noch nicht ganz stattgefunden hat. Die Hefe ist noch auf "Teilung und Vermehrung" programmiert.

Wie gesagt, gehen tut das schon, nur wird das Zeit-fenster, in dem sich unerwünschte Mikroorganismen AUCH noch vermehren können, größer (bis die Hefe durch Alk und CO2 alle Konkurrenten platt macht...)

Bakterien (Prokaryonten) können sich ca. alle 20 min. bei opt. Bedingungen teilen, die Hefe ist zwar auch schnell, aber als Eukaryont eben nicht SO schnell. Das ist wie mit dem Reiskorn und dem Schachbrett...


Deswegen ist es auch so wichtig, Maische so SCHNELL WIE MÖGLICH nach Zubereitung zu impfen, evtl unter Verwendung eines Gärstarters (und anfangs für ausreichend gelöstes O2 zu sorgen).

LG Hydroxyethan