Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Kontrolle meiner ersten Destile

Michael am 27.09.2007 19:42:13 | Region: Bremen
Hallo!
Bin kurz davor, mir meine erste Anlage zu bauen. Wäre nett, wenn jmd mal kurz schauen könnte, ob ich alles richtig geplant habe.
10 L Edelstahltopf mit Flansch. Vom Flansch soll ein 10 cm langes Steigrohr aus Kupfer (22mm) weggehen, an das ein T-Stück mit den Maßen 22mm/15mm/15mm gelötet wird. An des horizonal weggehende Ende des T-Stückes kommt dann ein 45 °- Winkel Kupferstück (15mm), an welches sich das 90 cm lange Geistrohr anschließt. Umgeben wird dieses Geistrohr von einer Mantelkühlung. Diese soll wie folgt aussehen:
22 mm Endkappe,T-Stück (22mm/größe des Wasserschlauchs/22mm),50 cm Rohr (22mm),wieder das T-Stück mit Wasserschlauchanschluss und zuletzt wieder eine Endkappe.
Vielen Dank, würde mich über jegliche Hilfe/Verbesserungsvorschläge freuen.

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Franzl am 28.09.2007 14:05:46 | Region: D
Die 22mm Endkappen (die Du aufbohren müsstest) kannst Du durch Reduzierstücke 22-15 ersetzen. Damit sparst Du Dir viel Arbeit. Zudem würde ich das Steigrohr so kurz wie möglich halten.

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Sailer74 am 29.09.2007 08:06:07 | Region: Bodensee
Hallo Michael

Wird so sicher funktionieren. Viel Spass beim Bauen und Brennen.

Gruß Sailer74

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 30.09.2007 18:03:02 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

Verbesserungsvorschlag:

Vergiss die 22er Endkappen zum Verschluss der Kühlmantelenden. Die sind teuer und überflüssig.

Nimm statt dessen 2 Cu-T-Stücke 22-15-15. Wenn Du an der 15er Muffe den Stopper ausfräst, der normalerweise das Rohrende am Durchrutschen hindern soll, kannst Du das 15er Kühlrohr durchschieben und kannst sicher sein, dass es genau zentriert im Kühlmantel sitzt und gleichmäßig vom Wasser umspült wird.

Damit hast du drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sauberer Abschluss, Geld und viel Arbeit mit der Bohrung gespart.

Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Michael am 01.10.2007 10:42:54 | Region: Bremen
Danke an alle, toll, wie schnell einem geholfen wird!
@Gerd:
Du meintest 15er-Geistrohr oder?!
Und noch 'ne Frage zum Steigrohr:
Ich höre oft, dass es so kurz wie möglich sein soll. Kann/soll man es dann vielleicht gleich weglassen und an den Flansch das T-stück anschließen?

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 03.10.2007 16:58:45 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

Habe gerade Zeit, deshalb etwas länger.

@Du meintest 15er-Geistrohr oder?!
Ja!

@Und noch 'ne Frage zum Steigrohr:
Ich höre oft, dass es so kurz wie möglich sein soll.

Über kaum ein Thema ist hier öfter diskutiert worden als über die Länge des Steigrohres; Qualität von sachlich bis hysterisch.
Meistens von Leuten, die es "schon mal gehört" haben. Die kämpfen übrigens wie um ihr Leben fanatisch um jeden Millimeter mehr oder weniger. Nach meiner Erfahrung ist es unerheblich, ob das Steigrohr nun 90 mm, 150 mm oder 200 mm lang ist. Ich möchte denjenigen sehen, der einen Qualitätsunterschied signifikant feststellen kann. Ganz Ängstliche können ja einen Heizungsisolierschlauch mit 30 mm oder mehr Wandstärke darüber stülpen.(dann geht auch 2m! lächel)
Also ein Streit um des Kaisers Bart!

@Kann/soll man es dann vielleicht gleich weglassen und an den Flansch das T-Stück anschließen?

Das Steigrohr kannst Du nicht weglassen, weil bei Deiner Konstruktion das Geistrohr nach 45° Umlenkung nicht mehr über den Deckelrand führen würde. Bei Deinem nur 100 mm langen St.wirst Du schon Schwierigkeiten bekommen. Es gibt aber auch 30° Cu-Winkel. Einfachheitshalber kannst Du den Winkel in der Muffe auch so weit drehen, bis es passt. Sieht aber m.E. nicht sehr professionell aus.

Wenn Deine Destille fertig ist, wirst Du feststellen, dass Du ein elend langes seitenlastiges Ding gebaut hast, das durch seine Kippeligkeit nur schwer zu handhaben ist. Durch das nicht unerhebliche Gewicht und der weiten Auslage wird die Hebelkraft so groß, dass der Topfdeckel wohl schon mit einer Schraubzwinge fixiert werden muss und das Rohr seitlicher Unterstützung bedarf. Auch nicht gerade eine Augenweide!
Außerdem liegt der Destillataustritt so tief, das Du die Anlage nicht ohne weiteres auf dem Herd betreiben kannst.

Gestatte mir bitte deshalb kleine Änderungsvorschläge mit durchschlagender Wirkung:

Oben: T-Stück 22-15-22 In die obere 22er Muffe passt exakt ein durchbohrter Weinkorken, der das Thermometer aufnimmt.
Von der mittigen 15er Muffe geht das 300 mm lange Geistrohr ab, dann Cu-Bogen 15 i-a (hat nur eine Muffe), daran Cu-Bogen (mit 2 Muffen), daran ca. 700 mm 15er Cu-Rohr. Auf dies Rohr schiebst Du, wie von Franzl und mir vorgeschlagen, den Kühlmantel so weit wie möglich. Jetzt ragen etwa 200 mm Rohr aus dem Kühler hervor. Wenn alles verlötet und fest ist, biegst Du dies Ende möglichst weit vorn um einen Dorn von etwa 50 mm Durchmesser um etwa 30°-45°. Der übliche 45°-Winkel ist gespart, und es sieht elegant aus.
Wenn Du jetzt noch das Ende in einem möglichst spitzen Winkel absägst,hast Du eine perfekte Auslauftülle. (Eleganz s.o.)

Mit diesen kleinen Konstruktionsänderungen, die Du auch noch an der (fertigen?) Destille vornehmen kannst, erhältst Du eine gewichtsmäßig und optisch ausgewogene Konstruktion.


Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Michael am 04.10.2007 13:06:23 | Region: Bremen
@Gerd:
Vielen Dank für die ausführliche Hilfe!
Dass das Weglassen des Steigrohres keinen Sinn ergibt und ein 30° Cu-Rohr besser ist, leuchtet mir ein. Allerdings muss ich zugeben, aus deinen Verbesserungsvorschlägen nicht ganz schlau zu werden.
"Von der mittigen 15er Muffe geht das 300 mm lange Geistrohr ab, dann Cu-Bogen 15 i-a (hat nur eine Muffe), daran Cu-Bogen (mit 2 Muffen), daran ca. 700 mm 15er Cu-Rohr. Auf dies Rohr schiebst Du, wie von Franzl und mir vorgeschlagen, den Kühlmantel so weit wie möglich. Jetzt ragen etwa 200 mm Rohr aus dem Kühler hervor. Wenn alles verlötet und fest ist, biegst Du dies Ende möglichst weit vorn um einen Dorn von etwa 50 mm Durchmesser um etwa 30°-45°."
--> Ich verstehe einfach nicht, was du damit meinst. Des Weiteren kommt nach Adam Riese ein Kühlrohr von 80 cm Länge heraus...:/
Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach ein 1 m langes 15er Kupferrohr nimmst anstatt ein 30 cm und 70 cm Rohr aneinanader zu löten..
MfG Michi

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 04.10.2007 15:59:46 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

@Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach ein 1 m langes 15er Kupferrohr nimmst anstatt ein 30 cm und 70 cm Rohr aneinanader zu löten..

Das wäre in der Tat ein Schildbürgerstreich!

@Von der mittigen 15er Muffe geht das 300 mm lange Geistrohr ab, dann Cu-Bogen 15 i-a (hat nur eine Muffe), daran Cu-Bogen (mit 2 Muffen), daran ca. 700 mm 15er Cu-Rohr.

Lesen, Michael, lesen! Die Rohre werden nicht einfach aneiandergelötet,dazwischen sind zwei 90°-Bögen. Die Richtung wird um 180° gedreht!

@Auf dies Rohr schiebst Du, wie von Franzl und mir vorgeschlagen, den Kühlmantel so weit wie möglich. Jetzt ragen etwa 200 mm Rohr aus dem Kühler hervor.

Wenn Du auf das 700 mm lange Rohr den 500 mm langen Kühlmantel schiebst, bleiben 200 mm übrig. Logo?

Vielleicht sagen Dir Bilder mehr: Klicke mal oben links die Fotogalerie an.Wenn ich Dich recht verstanden habe, soll Deine Destille wie die Anlage 41 aussehen. Mein Vorschlag kommt der Anlage 73 nah.


Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Michae am 07.10.2007 12:38:13 | Region: Bremen
Alles klar Gerd, jetzt hab ich es verstanden. Vielen Dank nochmal für deine Mühen, ich war etwas schwer von Begriff ;-)
MfG Michael

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 08.10.2007 00:01:54 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

Was wäret Ihr Bremer ohne uns Ostfriesen!(grins)

Lass` mal von Dir hören, wie es gelaufen ist.

Viel Erfolg!

Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Michael am 11.11.2007 19:22:08 | Region: Bremen
ich habe soweit alles zusammen nur stehe ich nun vor folgendem problem: der flansch. woher bekomm ich den? hab bei E... und im bauhaus gesucht und nix gefunden...oder muss ich nach was anderem suchen als "flansch".danke für eure hilfe!
mfg michael

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Gerd am 13.11.2007 01:23:20 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

In die Mitte des Stahldeckels fräst Du eine 35 mm Bohrung. Nicht sehr einfach! Günstig ist Stanzen mit einem Schraub-Blechlocher, wie ihn Klempner bei der Montage von Einlochbatterien verwenden.

An das 22er Steigrohr lötest Du unten eine Reduziermuffe Rotguss 22 X 1“ IG (Innengewinde). Das Steigrohr wird mit einer 1" AG -3/4 IG" Reduzierung und einer NIRO-Unterlegscheibe 60 - 35 - 5 mm (60 mm Außendurchmesser, 35 mm ID, 5 mm Dicke) von innen verschraubt, oben auf den Deckel gehört eine Dichtung. Die Unterlegscheibe dient der Stabilität hinsichtlich Wackeln. (Deshalb auch 22 X 1“ und nicht 22 X ¾“)
Also von innen nach außen: ¾ X 1“ Reduzierung – Unterlegscheibe - Deckel – Dichtung – 22 X 1“ Red-Muffe – 22er-Rohr.

Deine nächste Frage „Wie soll die Dichtung aussehen?“ liegt jetzt in der Luft und ich beantworte sie mal ungefragt:
Unendlich ist in diesem Forum darüber diskutiert worden. Solltest Du dem allgemein empfohlenen Rat, die Suchfunktion zu nutzen, folgen, bist Du auf verlorenem Posten. Du gewinnst den Eindruck, ohne abgeschlossenes Chemie-Studium läuft nichts, hat alles keinen Zweck und der Sensenmann schaut Dir permanent über die Schulter.

Mein Rat: Lege eine gut angefeuchtete Mullbinde auf den Topfrand! Gut sind die Deckel, die in den Topf einfassen. Das sind die meisten. Je nach Spiel muss man die Mullbinde mitunter auch doppelt legen. Schwieriger sind einfach aufliegende Deckel. Die müssen etwas beschwert werden.
Durch die Kapillarwirkung zieht sich natürlich etwas Flüssigkeit durch die Dichtung und alle zwei Minuten fällt schon mal ein Tropfen! Dies ist nur gesagt, um das Aufheulen der „Experten“ etwas zu mildern.

Soviel für heute. Ich bin gespannt, ob du jemals zu Potte kommst. Dann lass es uns wissen und berichte von Deinem ersten Brand.

Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Andi am 24.08.2010 01:41:22 | Region: EU
Ich würde diese Konstruktion ja gern nachbauen, aber wo bekommt man entsprechend große Unterlegscheiben. Habe nach stundenlanger Recherche im WWW und im Baumarkt nichts passendes gefunden.

Gruß

Andi

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Michael am 14.11.2007 10:47:54 | Region: Bremen
Gerd, vielen Dank für deine erneute, sehr präzise Hilfe!

Deine Beschreibung leuchtet mir ein, nur frage ich mich, ob dies nicht auch ein wenig einfacher geht. Ich hatte mir vorgestellt, ein Bodenflansch auf den Deckel zu schrauben und an der anderen Seite des Flansches direkt das Steigrohr anzulöten, was meines Erachtens ein Wenig enifacher erscheint.

Hat keiner eine Idee, woher ich solch einen Flansch bekomme?

MfG Michael

PS: Ja Gerd, ich bin auch mal gespannt, ob ich jemalds zu Potte komme

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 14.11.2007 13:06:15 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

Einfacher geht's nicht!

Auch hier hilft Dir vielleicht wieder ein Bild. Schau mal in der Fotogalerie Anlage 47.

Die Rotgussmuffe 22 - 1" ist zu sehen. Die Reduzierung 3/4 " - 1" mit Unterlagscheibe ist von unten eingeschraubt. Die Dichtung befindet sich zwischen Muffe und Deckel.

Mit freundlichen Brennergrüßen

Gerd

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Alois am 14.11.2007 13:35:30 | Region: Süden
Die Teile gibts doch in jedem ordentlichen Baumarkt im deutschsprachigen Bereich. Meist sind so viele verschiedene Flansche, Muffen, Muttern... da, dass man zuerst vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Aber man kann sich die passende Kombination bequem zusammensuchen.

Bei der Gelegenheit: es ist nach meiner Erfahrung nicht notwendig, beim Einschrauben von Flanschen in Topfdeckel eine Dichtung zu verwenden. Richtig angezogen sind einfache Verschraubungen absolut ausreichend dicht. Gleiches gilt für das Anschrauben von Halterungen am oberen Topfrand und am Deckelrand für die Deckelsicherung mittels z.B. Klemmen oder Flügelschrauben. Aber VA sollte es sein.

Alois

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Michael am 16.11.2007 22:39:43 | Region: Bremen
@Alois:

Nein, in den zwei baumärkten, in denen ich war, gabs wirklich keine passenden flansche :/
Aber ich hab mich jetzt für eine rotgussmuffe entschieden, ähnlich dem vorschlag von gerd :)

bin eigentlich ganz zufrieden damit. das erste mal gebrannt wird wohl leider erst in zwei wochen, weil ich das ganze zusammen mit nem kumpel mache und der leider im moment keine zeit hat.

so bald ich jedoch zu potte gekommen bin, werde ich mich melden ;-)

RE: Kontrolle meiner ersten Destile

Michael am 21.12.2007 19:54:33 | Region: Bremen
So!
Ich hab meine Destille endlch komplett fertig!
Wollte mal schauen, ob alle Stellen dicht sind und mein Durchlauf mit Wasser hat mir das bestätigt :)
Eine Frage hab ich jedoch gleich mal noch hierzu:
Als ich alles wieder abgebaut und den Deckel angehoben habe, ist mir eine weißliche Schicht auf dem Wasser aufgefallen. Was für Rückstände sind das?
Bei blau hätte ich ja gesagt, dass es was mit dem Kupfer zu tun hat, aber die Farbe Weiß hat mich ein wenig irritiert...
Bin gespannt auf Antworten....GERD ;-)

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Gerd am 24.12.2007 00:21:52 | Region: Ostfriesland
Moin Michael!

Ein Wunder! Ein Wunder zu Weihnachten! Keiner hätte es für möglich gehalten, nun ist es wahr: Du bist in den Olymp der Destillenbesitzer aufgestiegen!

Weißliche Schicht? In meiner Jugend (vor dem Klimawandel) nannte man diese Schicht zu Weihnachten "Schnee".

So,jetzt mal Glühwein beiseite und im Ernst: Erstmal freut mich, von Dir nach vollbrachter Tat zu hören. Die meisten versprechen es, und keiner hält sich daran.

Mit "Durchlauf mit Wasser" meinst Du Destillation von Wasser? Die weißliche Schicht kann nur aus Rückständen der Lötung bestehen.

Spüle die Destille mit heißer Zitronensäure (1EL auf 0,5 bis 1 l Wasser). Ich weiß nicht, wie Deine Destille aussieht, aber Du solltest die Öffnungen verstopfen und sie so aufhängen, dass sie mit der Zitronensäure geflutet werden kann. Eine Stunde einwirken lassen.

Dann destillierst Du den guten Wein im Tetrapak einer bekannten Lebensmittelkette zu 75 ct/l und 10 %. Dann dürfte sie von innen sauber sein, und kein Belag wird Dich stören. Der Wein enthält reichlich "Schwefel" (richtig: Schweflige Säure), erkennbar am extrem scharfen Geruch des Destillats. Dieser brennt Deine Destille frei von letzten Rückständen.

Frohe Weihnachten wünscht Dir

Gerd

PS: Ich würde mich über weitere Berichte von Dir und Deiner Entwicklung zum Brenner freuen. Das kann auch anderen helfen, die sich nicht so trauen, vermeintlich "dumme" Fragen zu stellen.

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Michael am 26.12.2007 16:06:43 | Region: Bremen
So, hier nun mal ein kleiner Bericht zu meinem ersten richtigen Brand :-)

Nachdem ich die Destille gereinigt habe, mussten 6 Liter Billigwein daran glauben.

Leider lief nicht alles nach Plan, es sind sogar einige Sachen richtig schief gelaufen...Naja, wird wohl bei jedem so sein, ich lasse mich nicht entmutigen! ;-)

Aber jetzt zum Brand:

Das Hauptproblem war wohl, dass ich eine Herdplatte benutzt habe, die zu allem Überfluss drei Stufen hatte. Also genau das, was hier im Forum NICHT empfohlen wird. Da ich aber (noch) nichts Anderes hatte, musste ich es so machen.
Die erste Verwunderung war, dass es schon bei 59° anfangen hatte, leicht zu tropfen. Beim Thermometer bin ich mir eigentlich sicher, dass es richtig positioniert war und auch, dass es richtig funktioniert, denn der Testlauf mit Wasser zuvor verlief wie erwünscht.
Ich hab zur Vorsicht mal 3 Schnapsgläser komplett verworfen. (wahrscheinlich viel zu viel, ich weiß)
Spätestens ab den 60° hab ich gemerkt, wie unsinnig es war, mit der Herdplatte zu heizen. Ich hatte bei 55° begonnen, die Heizleistung runter zu drehen, was wohl viel zu spät war. Die folge war, dass mein Thermometer heiter weiter stieg, bis es schließlich bei 85° angekommen war. Ab da war es dann relativ konstant und das Destillat lief sehr schnell tropfend heraus.
Nach einiger Zeit begann das Thermomter weiter anzusteigen, obwohl kaum mehr beheizt wurde. Obwohl ich die Herdplatte ganz abgeschaltet habe, stieg es bis 95 ° (!!!) und spätestens hier hab ich mich dann gefragt, ob mein Thermometer wirklich richtig funktioniert.
Auf jeden Fall hab ich auch bei 95° (wo es relativ lange blieb) alles aufgefangen, bis der Geschmack komisch wurde.
So, das war es dann mal von mir. Bin mir bewusst, dass ich vieles falsch gemacht habe und wohl auch oft nicht so reagiert habe, wie es vielleicht notwendig war und ich es auch durch Lesen gewusst hatte. Nur beim ersten Mal agiert man halt einfach nicht so theoretisch, wie es empfohlen wird, sondern tut viel nach "Gefühl".
Wäre schon, wenn jemand mal was dazu schreiben könnte.

MfG Michael

RE: Kontrolle meiner ersten Destille

Sean am 25.07.2008 20:21:47 | Region: De
Super Thread hat mir noch einige Fragen beantwortet.

Ich wollte aber noch fragen, wie man am Besten den Kühler auf dem Topf befestigt, auf Bild Nr. 73 wurde das irgendwie am Griff befestigt, ich hab aber nen normalen Blechdeckel, hat da jemand ne Idee?