Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Kühlspirale Länge

mischawolf am 10.11.2004 15:14:38 | Region: Ruhrpott
Hallo Allerseits,
ich hab mal eine Frage zur Kühlung.Ich habe vor ein 30 Liter Blase zu bauen.Die Kühlung soll aus einem 18 mm Kupferrohr von der Rolle (zur Spirale gedreht)bestehen.Boden der Blase 350 mm.Brenner 6,5 kw.
Wie lang muss das Rohr sein um eine optimale Kühlung zu gewährleisten ?

mit freundlichen Grüssen Mischa

RE: Kühlspirale Länge

Terras am 10.11.2004 15:44:49 | Region: Italia
Keine Kühlspirale aus Kupfer bauen! Nimm einen Edelstahl- oder Glaskühler als Liebigkühler. Und wenn schon unbedingt Kupfer, dann auch als Liebigkühler. Den kann man wenigstens vernünftig säubern.

Die Länge hängt nicht so sehr von der Größe der Destille, sondern hauptsächlich von der Heizleistung ab. Dazu kann Klemptner dir sicher mehr sagen.

Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge

mischawolf am 10.11.2004 19:11:42 | Region: Ruhrpott
Wieso nicht vernünftig reinigen ?
Meinst du nicht das es ausreicht wenn ich nach dem brennen ordentlich Wasser durchlaufen lasse ?
Ist doch noch alles feucht/warm von innen sodass nix anbackt und ausgewaschen wird.Und warum kein Kupfer ?
Destillen die der Doc anbietet sind doch auch alle aus Kupfer, sowie die Kühlung auch.
Hat der Mann uns alle die wir das Buch gelesen gekauft haben was falsches erzählt ?

mit freundlichen Grüssen

mischa

RE: Kühlspirale Länge

selbstversorger am 10.11.2004 19:17:30 | Region: d-nds
Hallo!
Der Selbstbau eines Liebigkühlers ist zwar vielleicht aufwändiger aber effektiver. Da er als Gegenstromkühler arbeitet ist die Kühlstrecke kürzer zu bemessen als bei einem "Gleichstromkühler" wie der Spirale. Die Berechnung eines Kühlers kannst Du bei homedistiller.org vornehmen, ist aber nicht unbedingt zielführend wenn man die Parameter der eigenen Anlage nicht kennt. Dazu zählen effektive Heizleistung, Wärmeaustauschfläche im Kühler, Kühlwassertemperatur und Wärmeleitfähigkeitskoeffizient. Leider muß man das Ergebnis mit einem experimentell zu ermittelnden Daumenfaktor multiplizieren um auf die Spezifikationen der eigenen Anlage zu kommen. Soll heißen: Die Berechnung stimmt in den seltensten Fällen!
Das Positive daran: Da man meist mit der höheren Nennleistung der Heizung als mit der Effektivleistung rechnet ist der Kühler eher überdimensioniert. Dieser Fall kostet nur mehr Material und kann ein unbequemes Handling zur Folge haben, stellt aber keine qualitative Beeinträchtigung des Destillats dar. Ich habe meinen Kühler nach den Fourierschen Gesetzen mit den oben genannten Unwägbarkeiten berechnet und bin so zu einem 1,2m langen Wärmetauscher gekommen. Die Leistung meines Gasherds beim Brennen habe ich mit 800W angenommen. (glaube ich) In der Praxis stellte sich der Kühler als zu groß heraus, was sich in einer deutlichen Reduktion des Kühlwasserbedarfs bemerkbar machte.

Ein weiterer Nachteil einer Kupferspirale ist neben der schwierigen Reinigung die gleichmäßige Ausführung des Gefälles.

Gruss

RE: Kühlspirale Länge

Terras am 10.11.2004 21:07:01 | Region: Italia
Wie war das mit den GMP/GLP?

Mit diesem Ansatz lässt sich eine Hobbybrennanlage nur mit einem Aufwand bauen, den man mit mindestens 100.000 Euro Anlagenkosten beziffern müsste. Vollständige Prozesskontrolle ist irrsinnig teuer. Ich fange jetzt nicht mit der Aufzählung der Parameter an, ich würde Tage dafür brauchen. Und man braucht noch mindestens einen ausgebildeten Menschen, der überhaupt dazu in der Lage ist, diese Parameter zu überwachen und Kontrolle darüber zu haben.

Aber wenn man einfache Dinge beachtet, geht es für wenig Geld. Ist aber alles schon beschrieben worden. Jeder, der hier neu reinkommt, sollte erst mal fast alles lesen. Dann bekommt er/sie schon einen Plan!

Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge

Mond-Scheiner am 11.11.2004 08:51:49 | Region: Nord und Nebel
Ich will heute überhaupt nicht von Kupfer schreiben......................
@ mischawolf:
Selbstversorger spricht von Fourier´sche Berechnungen--Differentialgleichungen reicht, aber Erfahrungswerte reicht fast so gut.
Am mindesten 3 meter 18 mm Rohr für deine 6.6 kW Heizleistung. Ich weiss nichts von deine Erfahrung Rohrspirale zu wickeln. 18 mm fordert wohl eine ganz grosse Diameter. Ich versuchte mals eine 15 mm Spiral in eine 75 mm Rohr einzubauen um Gegenstromkühlung zu erzielen. Nicht gut.
Eine 3 m lange gerade Liebigkühler scheint etwas störend zu sein im Kleinstküchen. Und 3 m war ja Minimum.
Im Marine-Dampfmaschine-Kondensatoren und viele industrielle Kondensatoren leitet man das Kühlflüssigkeit durch enge Rohren und lassen das Dampf ihnen umspühlen in eine grosse Behälter. Für Kondensation sehr gut geeignet, für nachkühlen des Kondensats nicht gut. Ich habe in meine Dephlegmator 3,5 m 6 mm Rohr gewickelt um eine 60 mm Mandril. Sehr bequemes Arbeit. Der "Steifigkeit" eine Rohr steigt ja mit der Quadrat des Diameters.
Das Gegenstromprinzip ist nicht so wichtig während das Kondensation an sich: dieses findet ja beim Verdampfungstemperatur statt. Im Produktkühler dagegen sehr gut. Das Kondensation von 50% Alk.Dampf leistet ja ~400 Kilokalorien je kg Dampf während die Kühlung des Kondensat nach Rumtemperatur nur 60 Kilokalorien pro kg Kondensat leistet.
Bei dünnwändiger Rohren sind der Warmeleitfähigkeit nicht sehr wichtig.
Ich bemerke Triple-X eine Dicke Bertha Liebig Kühler gebaut hat. Ich möchte sie vielleict verbessern beim Einbau eine 6 mm Kühlspirale mit Wasserdurchfluss. So könne man eine kurze Hochleistungskühler bauen -- Ich habe nimmer vor nahtlose Kupferregenröhren hier im Norden gesehen.

RE: Kühlspirale Länge

mischawolf am 11.11.2004 09:25:03 | Region: Ruhrpott
Danke kupferner Mondscheiner und auch Triple x ,

ich werde eine 3m Kühlspirale biegen (auch wenn sie sich nicht so leicht reinigen lässt)die Lösung mit dem Regenrohr find ich aber auch ganz interessant.
Überleg ich mir mal wenn ich Zeit hab.
Das Gefäss wo die Spirale rein kommt hab ich nämlich schon (Kupferfass ca 35 cm im Durchmesser, 40cm hoch.Eine kleinere Spirale hab ich schon gebogen. ca 2,5 meter lang ging problemlos
3 meter wäre dann auch kein Problem.
mit freundlichen Grüssen
Mischa

RE: Kühlspirale Länge

Metallischer Mondscheiner am 11.11.2004 09:50:29 | Region: Nordliche Kupferland............
Eine enorme Fass! Um Sie z.B. eine 25 cm Durchmesser für das Spiral nimmt brauchen Sie pro Windung ~85 cm Rohr. Die Steigung des Spirals soll regelmässig sein, aber Sie können leicht 5-7 Windungen machen. Mehr Rohr ist immer besser.
Ihrer Fass hält rund 36 liter Kühlflüssigkeit. Ohne Zufluss steigt der Temperatur deshalb ~3 Celsius /Minute. Ob wir keine Temperaturschichtung im Fass annehmt fällt das Effektivität deshalb schnell. Meine Erfahrungswerte sind am Gegenstrohm basiert-- so bitte mehr Rohr einbauen!!.
Übrigens: Sie können riesige Badewannen mit heises Wasser füllen beim Ableiten des Kühlwassers!

RE: Kühlspirale Länge

mischwolf am 13.11.2004 08:38:19 | Region: Ruhrpott
Danke Mondscheiner,
Einen Durchlauferhitzer will ich ja nicht bauen.
Es dürfte doch klar das die eingesetzen 6.6KW nur zum schnellen Aufheizen benötigt werde.
Danach wird ja nur noch mit Bruchteil der Leistung gefahren.Ich werde ein wenig mehr Rohr einbauen um auf Nummer sicher zu gehen.

mischa

RE: Kühlspirale Länge @mischawolf

Terras am 13.11.2004 12:11:32 | Region: Italia
hey hey...

das schnelle Aufheizen ist kontraprodutiv! Immer schön langsam aufheizen. Die Gründe sind hier an vielen Stellen erwähnt worden.

Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge @mischawolf

mischawolf am 13.11.2004 14:02:38 | Region: Ruhrpott
Also langsam versteh ich hier gar nix mehr.
Ich soll kein Kupfer verwenden.
Ich soll keine Kühlspirale bauen.
Ich soll nicht schnell aufheizen.
Ist denn das alles Schrott was der Dr. geschrieben hat ?
Steht doch alles so in der Schwarzbrenn-Bibel.
Ich hab hier schon einiges gelesen,alles bestimmt noch nicht.Mach doch mal einen Verweis wo Ihr darüber debattiert habt.

Glück auf

Mischa

RE: Kühlspirale Länge @mischawolf

Terras am 13.11.2004 15:26:06 | Region: Italia
Hallo mischawolf,

also der Doc sagt immer: "LANGSAM AUFHEIZEN!" Das ist absolut richtig!

Zum Kupfer gibt es eine erhebliche Diskussion. Meine Meinung dazu ist, dass man Kupfer im Kühler nicht benutzen sollte. Im Kessel sollte es kein Problem sein. Die schädlichen Kupferverbindungen werden durch die Destillation abgetrennt. In einem kupfernen Kühler können sich aber dummerweise wieder böse Sachen bilden, vor allem dann wenn es ein Spiralkühler ist, den man kaum kontrolliert reinigen kann.

Wenn du einen Kupferkühler benutzt, musst du ihn immer aufs Feinste reinigen und ihn vor allem trocknen! Sonst gibt es Grünspan und das ist nunmal giftig. Das geht bei einem Liebigkühler recht einfach. Mit der Moosgummikugel geht es m.E. auch bei einem Spiralkühler.

Wie schrieb der Doc doch sinngemäß so schön in einer mail an mich: "Bloss weil ich der Einzige bin, der andere Auffasungen vertritt, muss ich nicht falsch liegen."

Gruß
Terras

RE: Langsam oder schnell aufheizen

Jürgen am 17.11.2004 10:30:57 | Region: Grünau
Also ich glaube euer Problem mit dem Schnapsbrennbuch und euren vielen Widersprüchen nun zu kennen. Ihr nehmt immer nur einen Bruchteil des Buchtextes und interpretiert diesen je nach Lust und Laune. Bezüglich Brennen und Aufheizen: Terras sagt langsam, Mischa sagt schnell, was ich herauslesen konnte und wie es im Seminar gemacht wurde: zuerst wird bis ca. 65-70°C SCHNELL aufgezeizt, dann reduziert man die Temperatur auf ca. die halbe Brennleistung und destilliert so, daß das Destillat schnell heraustropft. Das bedeutet nicht, daß man schnell destilliert nur weil es schnell tropft, es ist eher ein LANGSAMER Vorgang. Diese Angaben gelten für einen 2 Liter Kessel. Hat man eingrößeres Gerät, wird entsprechen rascher destilliert.
Vielleicht solltet ihr einfach mal genau lesen. Ich möchte ja das heikle Turbothema nicht wieder aufgreifen, aber vielleicht liegt auch hier das Problem eher beim Lesen...

RE: Kühlspirale Länge

xxx am 15.11.2004 09:11:37 | Region: unbiskant
Die dicke Berta werde ich wohl auf Diät setzen, ich habe bei der konstruktion auf sicher gehen wollen. Nahtloses Regenrohr gibt es im Baumarkt, fängt mit G an und hört mit lobus auf. Was den Kühlwasser verbrauch angeht habe ich vor die Propanflasche für den Brenner mit dem Wasser warm zu halten.

RE: Kühlspirale Länge

Dummfrager am 11.11.2004 10:35:17 | Region: Dummerland
@selbstversorger

Können Sie bitte die Formeln zur Berechnung nach den Fourierschen Gesetzen hier einstellen. Ich möchte das auch mal rechnen.

@Mond-Scheiner

Fouriersche Gesetze oder Fourier-Reihe?

Gruß

Dummy

RE: Kühlspirale Länge

Mathematische Mondscheiner?? am 11.11.2004 11:24:41 | Region: Nord und Nebel
Eine Dummfrager der Fourier-Reihen/Transformationen und Gesetze nachfragt ist nicht dumm...............
Freilich bin Ich keine Mathematiker--meine doch dass es nur auf Differentialgleichungen und Fich´s Gesetz für Warmeübertragung hinankommt.
Ob Sie als Dummy auch amerikanisch lesen kann Ich eine gute Link zur Lebensmitteltechnologie und Wärmewechsler-Design geben...viel besser als eine Versuch es hier zu erklären!

RE: Kühlspirale Länge

Müde Mondscheiner am 11.11.2004 11:32:23 | Region: Nord und Nebel
Ach so.......... Das Fouriersche Gesetz ist ja sehr nah am Dr. Fick in Prinzip. Dann ist am mindestens der Nomenklatur im Ordnung........

RE: Kühlspirale Länge

Stellenvortretender Mondscheiner am 11.11.2004 14:02:00 | Region: Nord und Nebel
@ der Nicht-so-dummfrager:
Kennst Du das Land wo Herr Fourier sich schwingt in schöne Zykeln.............
und wenn er schwimmt in kühles Wasser dann geht es immer mit dem Strohm um nicht zu kalt zu werden........
Ob du Neu Zealandisch versteht ist hier das Link:
www.nzifst.org.nz/unitoperations
Wähle dann "heat exchange" or "heat transfer".
Dann wählen Sie wohl nimmer mehr!

RE: Kühlspirale Länge

Dummfrager am 11.11.2004 15:27:38 | Region: Dummerland
@Mondscheiner (den wahren, nicht den müden):

"Selbstversorger spricht von Fourier´sche Berechnungen--Differentialgleichungen reicht"

dQ/dt = kA dT/dx ist eine Differentialgleichung

Nur möchte ich gern sehen, wie Selbstversorger damit seinen Kühler berechnet hat (Taten statt Worte)!

Dummy

RE: Kühlspirale Länge

Terras am 11.11.2004 21:12:58 | Region: Italia
Eigentlich ist es einfach.....

Man hat nur folgende Parameter zu berechnen:

Umgebungstemperatur
Dampftemperatur
Durchsatzgeschwindigkeit des Dampfes
Dampfdichte
Kühlmitteltemperatur i.d.R. H2O
Wärmeleitkoeffizient des Kühlermaterials
Oberfläche des Kühlers
erwünschtes delta-T zwischen Kühlereingang und -ausgang des Destillates
reale Heizleistung
Behältergröße
Behälterform
Behälterart
Maischemenge
Ethanolkonzentration in der Maische
Maischekonsistenz
Höhe über N.N.
Dampfmenge

sind so die ersten, die mir spontan einfallen. Da kommen ganz sicher noch ganz viele Parameter hinzu.

Mit Fourier kommt man da nicht sehr weit, weil es zu idealisiert wäre und man "aufs Maul" fallen würde.

Ein nicht ganz unbekannter Prof. von mir namens Schultz-Grunow, der als Gasdymaniker wesentlich zur Gestaltung der Apollokapseln bei den Mondlandungen beitragen hat, damit die Dinger nicht beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen, sagte einmal in einem Vortrag bei der NASA:

"You definitely have to follow already made experiences!"

Schöner Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge

fourierscher selbstversorger am 12.11.2004 09:40:22 | Region: sonniges d-nds
HAllo!

Allen Unkenrufen zum Trotz:
Ich weiß auch wie kompliziert man es machen kann, aber für eine grobe Berechnung der benötigten Wärmeaustauschfläche und damit den ungefähren Dimensionen des Kühlers reichen ein paar grundlegende Werte aus! Alles andere würde einen Laien auch völlig überfordern und die Berücksichtung der Höhe über normal Null zum Beispiel würde eine Längenänderung des Kühlers im vernachlässigbaren Bereich bewirken. NAtürlich können die Form des Kessels, die Art der Maische und viele andere Dinge das Ergebnis beeinflußen. Eigentlich sollte doch aber bekannt sein, dass man sich in 99% der Fälle nur an ganz wenige Haupteinflußgrößen halten muß die eine signifikante Änderung des Ergebnisses bewirken! Das einzige Problem ist die Ermittlung des Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten. So steht és übrigens auch bei homedistiller.org, dort wird für Gegenstromwärmetauscher ein Wert von 850 W/m2*K verwendet. Vielleicht hat da ja noch jemand andere Vorstellungen, also bitte posten!
Hier nun die EINFACHE Berechnungsgrundlage:

Eingebrachte Wärmemenge (Heizleistung)Q
Dampftemperatur T1
Eintrittstemperatur des Kühlwassers T2
Wärmeleitfähigkeitskoeffizient lambda
Fläche des Wärmtauschers A

Die Formel lautet: Q = A*lambda*(delta T)

Da A als einziges unbekannt ist brauchst Du die Formel nur umzustellen und bekommst einen Wert für A. Wenn Du diese Fläche durch den Umfang (pi*D) des Rohres teilst, bekommst Du die Höhe/Länge des Kühlers. Dieser Wert wird tendenziell zu groß sein, um welchen Faktor läßt sich aber schlecht sagen. Auf jeden Fall erhälst Du so einen Kühler der eigentlich nicht unterdimensioniert sein kann!
Eigentlich ganz einfach, wenn man nicht immer gleich akademische Bedenken einführt sondern ausprobiert. Bei meinem Kühler hat diese Berchnung keineswegs zu einer Bauchlandung geführt!

Gruss

RE: Kühlspirale Länge

Dummfrager am 12.11.2004 09:56:59 | Region: Dummerland
Na also, es geht doch auch einfacher! Schließlich sind wir doch HOBBY-Brenner, oder?

@Terras: Gibt es den Prof. Schultz-Grunow noch? Es ist doch über 30 Jahre her, daß der in Aachen gelehrt hat.

Gruß

Dummy

RE: Kühlspirale Länge

Terras am 12.11.2004 10:05:35 | Region: Italia
Nein, Schultz-Grunow ist 1975 emeritiert worden und 1987 verstorben. Da kannste mal sehen, wie alt ich schon bin. ;)

Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge

Terras am 12.11.2004 10:08:57 | Region: Italia
Danke SV! Genauso hatte ich das mit den Erfahrungswerten gemeint. Man muss da nicht mit Differentialen um sich werfen, um näherungsweise zu rechnen.

Gruß
Terras

RE: Kühlspirale Länge

Mond-Scheiner am 12.11.2004 10:35:14 | Region: Nord und Nebel
Terras letzte Wörter stimmen genau--you can not beat fucking facts....
Wenn man Warmewechlser-Theorie lest kann man, wie gewöhnlich im Ingenieurwissenschaft, eine altmodische, einfache fast Daumen-Und- Faust-Regel-Version benutzen: "Hütte 1907"--ob Ich mich nicht irre (und das war für mich genug...).
Als Destillation wohl der wichtigste Einheitsoperation in technische Chemie ist und unverschämt energieverbrauchend ist hat die Gelehrnter deshalb viel Mühe investiert um alle Details zu beherschen und theoretisch verstehen. Meine Respekt........wenn man z.B meine Link www.nzifst.org.nz/unitoperations benutze kann man sich toll oder schlau lesen. Starkes Tabak...
Es gibt´s ja auch eine andere Antipodisches Link zur Destillation. Probieren Sie www.homedistiller.org, dann "Theory", dann "Interactive Design Calculation", und dann "Condenser Size". Vernunftiges, aber leider englischsprachiges Diskussion.
Wesentlich ist auch zu erinnern das eben das kompliziertestes Berechnung immer nur eine Annäherung ist--für unsere Gebrauch reicht deshalb sehr rauhe Annäherungsformeln.
Und diese Berechnungen gibt nur das erforderliche Fläche im Gegen- oder Mitstrohm-Schaltung. Andere Problemen,z.B. Ablauf des Produkts wird nicht beseitigt. So viel Bekümmer und keine klare Antwort...........
Erfahrung, Daumen/Faustregeln und Versuche!

RE: alle reden vom Kühler,

Klemptner am 12.11.2004 11:58:34 | Region: Hinterland
ich nicht...

Zitat, Mond-Scheiner:

"für unsere Gebrauch reicht deshalb sehr rauhe Annäherungsformeln".

wie wahr, wie wahr!!

"mischawolf's" Konstruktion reicht aus um ein gut isoliertes, kleines Einfamilien-Haus den Winter über zu beheizen. Nur sollten wir dann von einem Wärmetauscher" reden.

gruß, klemptner

RE: alle reden vom Kühler,

selbstversorger am 12.11.2004 13:01:45 | Region: d-nds
Schreibt doch ALLE mal wie ihr zu der Größe der von euch verwendeten Wärmetauscher gekommen seid. Abgesehen von der unstrittigen Erkenntnis dass die Berechnung über das Fouriersche Gesetz nur eine Annäherung darstellt, was ich schon in meinem ersten Post geschrieben habe, habe ich bisher noch nichts anderes in diesem Thread lesen können. Seht ihr mit eurer Erfahrung einem Kessel etwa an wie groß der Kühler sein soll, macht ihr das per Handauflegen oder wie kommt man einfach an die notwendige Größe? Wie gesagt, euer Ansatz muß nicht akademisch sein, aber es würde mich schon interessieren da alle schreiben aber keiner wirklich einen Vorschlag macht. Also ran an die Tasten!

Gruss

RE: alle reden vom Kühler,

Alois am 12.11.2004 13:32:53 | Region: Süden
Interessante Diskussion! Schön, daß wir zum praktischen Teil gekommen sind.

Mein erster "trial-and-error"-Gegenstromkühler hatte ein gerades Rohr, 13 mm innen, mit mehreren angelöteten Kühlfahnen, sitzt in einem 80er Rohr 40 cm lang. Für 15l-Kessel ziemlich überdimensioniert. Stundendurchsatz je nach Maische 40 - 70 l H2O beim Mittellauf.

Gruß
Alois

RE: alle reden vom Kühler,

Systematischer Mondscheiner am 12.11.2004 14:20:15 | Region: Wohldokumentierte Norden
Sehr gut:
Data: Kessel (für Kühlervergleich prinzipiel unnötig):Dia. 285 x 400 mm Höhe, mit Mineralwolle ummantelt.
2.2 kW Warmezufuhr, Eintauchsieder.
Kühler: Gegenstrohm,12 mm Kupferrohr, Liebig-typus, 90 cm, im 28 mm Rohr eingebaut.
Destillatfluss "am Filetstück" 60 mL /Minute
Kühlwasser ein: 10-12 Celsius.
Kühlwasser aus: ~45 Celsius.
Kühlwasserfluss: ~1 Liter/Minute
Produkt immer kalt genug, doch eine gewisse Wasserverschwendung--Abgangstemperatur sollte idealisch höher sein. Abgangswasser wird für Ballonreinigung verwendet.
Planierte Änderungen: 105 cm 18 mm Kupferrohr.

RE: alle reden vom Kühler,

Klemptner am 12.11.2004 15:18:11 | Region: Hinterland
Hallo Mond-Scheiner

Sehr gute Werte;)!!, alles im "grünen Bereich".
Trotzdem ist der Frischwasser-Verbrauch noch zu hoch. Nochmals ein wenig (bisschen) modifizieren und 40 Ltr/h sind möglich.
Etwas mehr an "Geistrohrlänge"...spart "Kühlerstrecke".

gruß, klemptner

PS. Jetzt noch die Moosgummi-Kugeln zum Reinigen durchjagen, und....tutto perfetto! Will absichtlich keinen Namen nennen;)

RE: alle reden vom Kühler,

Terras am 12.11.2004 17:07:35 | Region: Italia
@selbstversorger

Alles gutes altes Laborglas nach DIN, Deutsch-Italienische-Norm ;).

Gruß
Terras

RE: alle reden vom Kühler,

Dummy am 13.11.2004 17:02:58 | Region: Dummerland
Modell Wärmetauscher: 10l-Eimer mit 2 Schlauchanschlüssen, Spirale mit Edelstahlrohr

Dummy

RE: alle reden vom Kühler,

selbstversorger am 14.11.2004 17:24:58 | Region: d-nds
..da ich den Vorschlag gemacht habe möchte ich natürlich auch eigene Daten angeben.
Also:
Kupferrohrgegenstromkühler mit Innendurchmesser 15mm; Länge 120cm (wird noch gekürzt!); Kühlwasserdurchsatz z.Zt. etwa 0,1l/min könnte aber noch reduziert werden. Das Destillat hat am Auslauf eine Temperatur von ca 15°C. Für meinen 3l-Kessel ist dieser Kühler zu groß, die halbe Länge müßte eigentlich reichen!

Gruss

P.S.: Jetzt habt Ihr zwar die Art eurer Kühler angegeben, aber noch nicht wie Ihr zu der Größe gekommen seid.

RE: alle reden vom Kühler,

F am 14.11.2004 21:21:23 | Region: H
Kühlwasser in 200 l Regentonne mehrfach verwendbar
Pumpe: 12 V-Tauchpumpe aus Campingbedarf mit umschaltbarem Steckernetzgerät 3 - 12 V in 1,5 V-Schritten zur Steuerung der Durchflußmenge
Kühler: Destillationsbrücke aus Laborglas (40 cm)
Destille: 15 l-Multitopf für Rauhbrand, 6 l Schnellkochtopf für Feinbrand und Geiste beheizt mit Propangaskocher mit kleiner Flamme bei ca. 700 ml Destillat/h
Destillattemperatur : ca. 5 Grad über Kühlwassertemperatur
200 l Kühlwasser erwärmen sich um 3 Grad bei 2 l Destillat

RE: Kühlspirale Länge

xxx am 11.11.2004 08:16:41 | Region: unbiskannt
Ich habe für einen 40l Kessel einen Liebigkühler mit 80 mm Innendurchmesser und 60 cm Länge gebaut. Gut ist ein paar Stauscheiben mit einzubauen um den dampf an die Wand zu leiten. Wenn man bereit ist Kupfer zu verarbeiten kann man sich schon prima bei nahtlosem Regenrohr bedienen. Für 250 € kann ich sowas auch aus Edelstahl bauen lassen, aber 250€?.....

Liebigkühler wie lang denn jetzt

mischawolf am 15.11.2004 20:06:15 | Region: Ruhrpott
Danke für Zahlen Daten Fakten.
Natürlich kann mann die Sache wie im ersten teil der Diskussion hochwissenschaftlich angehen und wie ich finde ein wenig verkomplizieren (denn schließlich soll hier keine profitabele Massenproduktion erfolgen sondern nur ein paar leckere Tröpfchen entstehen)Und dann finde ich´s auch nicht schlimm wenn der ein oder andere Versuch mal in die Hose geht.
Aber sei´s drum.
Da Ihr aber jetzt bei mir ganze Überzeugungsarbeit geleistet habt, werde ich jetzt doch einen Liebigkühler bauen.(Aber aus Kupfer)
Nun ein paar Zahlen.
Kesselgrösse wie gehabt 30 Liter
Innedurchmesser Liebigkühler ca.50 mm (Original Wasserrohr aus dem Sanitärfachhandel)
Aussenrohr 75 mm (Regenrohr mit Naht aus dem Dachdeckereinkauf,ohne gabs nicht, muss ja auch nicht weil aussen)
Leistung des Brenners beim Mittellauf angenommene 1,5-2.5 KW
Wie lang sollte der Kühler ca. sein?

was habt Ihr für Vorschläge ?
Danke
Mischa

RE: Liebigkühler wie lang denn jetzt

Mond-Scheiner am 16.11.2004 13:48:56 | Region: Sonniges Norden
Erste dumme Antwort: so lang wie möglich!
Zweite:Ob Ihre Innerrohr dünnwändiges Kupfer ist (?)sollte ~0,50 m genug sein, berechnet als Kühlfläche und in Gegenstrohmsschaltung.
Dann sollte aber jede einige Zentimeter kühlwasserumgespült sein. Mit so grosse Rohren entsteht eine neue Problem(leider): eine Dampfmoleküle im Rohrmitte hat eine ganz lange Weg zu wandern um kondensiert zu werden.Ich kann leider nicht exakte Ziffern geben--aber bitte überdimensioneren(und bemerken Sie sich das Triple Grosse X einige Bemerkungen macht über diese Thema).
Ich weiss auch nicht wie versierter Kupferschmied Sie sind: eine innere, kühlwasserdurchgeflossene Rohr z.B 38 mm Diameter wurde eine Verbesserung des Kühlens machen, auch in kurze Bauweise.
Allgemein ist´s wohl besser lang und schlank zu sein als kurz und dick--gilt auch Gegenstrohmskühlere.
Zum guter letzt: eine Kühler hat zwei Funktionen:
Kondensation (wo die Warme-
Übertragung sehr effektiv ist) und Nachkühlen des Kondensats (gekennzeichnet durch niedriges Effektivität). Es besteht deshalb eine kleine Risiko das eine kurze, dicke Kühler wohl kondensiert, aber warme Schnapps mit Aromaverlust liefert. Man kann dann eine eng-kalibriertes Nachkühler nachbauen:10-12 mm Rohr reicht.

RE: Kühler

Flüchtiger Geist am 16.11.2004 18:59:14 | Region: Brennerland
Nicht so große Durchmesser nehmen.
Innerrohr Edelstahl 18 x 1,5 ca 1m lang
Außen Kupfer 28 x 2
2 Red- Stücke 28 Innen x 18 Innen
Bei 18 mm die Innenwulst abfeilen
Jetzt kann man alles zusammenstecken und Hartlöten.
Die Redstücke mit 12 mm seitlich aufbohren und ein Stück 12 mm Kupferrohr mit 1/2" Außengewinde Nippel einlöten.
Einfacher kann man keinen Kühler bauen.

RE:watt den getz Kühler

mischawolf am 17.11.2004 01:07:13 | Region: ruhrpott
Soo liebe kameraden,
habe einfach mal geschätzt wattmann den so fürn liebischkühler brauch (für meine konfiguration)und habe son Dingen gebaut:
1 meter lang,innen 50 außen 75 mm
und ob er getz überdemensioniert is oder nich, scheiss egal,dat dingen klappt.
Vollast gefahren (6 kw Wasser und heraus kam.....
Wasser)
Beim Brennen Wasserzufuhr extrem gering geschätzte 2 kw Wärmezufuhr)
Schnaps wunnerbar.
Danke an alle Speziologen und solche die sich dafür halten.
(Dem Mondbescheiner Terras und Trippel x mein besonderer Dank für eure Tipps und Anregungen)
mischa wolf