Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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methanol

Fried-l am 27.11.2003 14:12:07 | Region: bw
kann beim destilieren von der wasser-zucker-hefe mischung eigentlich methanol entstehen? und kann ich die auch in nem topf aufm herd destilieren bei dem dann das destilat uber nen kühlrohr in nen anderen topf läuft? es geht um ne wette deßhalb wollt ich mich informieren ob ich mich da irgendwie blind mache wenn die des zeugs dann trink.ach der herd is übrigens ein elektroherd mir zeranfeld

RE: methanol

Olli am 28.11.2003 10:15:13 | Region: D
Methanol kann aus Zucker nicht entstehen, genauso wie in käuflichem Wein kein Methanol (wg. Gesetz) vorhanden ist, also kann auch keiner beim brennen entstehen...

RE: methanol

ruebezahl am 01.12.2003 13:56:54 | Region: Baden-Würtenberg
Daß in gekauftem Wein kein Methanol ist, ist für mich völlig neu. Kürzlich las ich noch in einer Zeitschrift, daß gerade in Rotwein der Anteil von Methanol zum Ethanol am höchsten von allen zum Konsum vorgesehenen Alkoholika ist. Danach folgt Weinbrand, weil beim Brennen ein großer Teil des Methanols durch das Abtrennen des Vorlaufs entfernt wird. Methanol entsteht meines Wissens nach durch das Vergären des Pektins, welches in nahezu allen Obstsorten in unterschiedlicher Menge enthalten ist, und wie dieses bei einer einfachen Vergärung, wie bei der Herstellung von Wein, abgetrennt werden soll, ist mir ein Rätsel.Normaler Haushaltzucker hingegen enthält kein Pektin, weil ihm bei der Raffinade das Pektin entzogen wird und es kann sich deshalb bei der Gärung auch kein Methanol entwickeln. Man darf natürlich kein Gelierzucker nehmen, weil dieser Sorte das Pektin wieder zugeführt worden ist. Sollte ich hier Stuss geschrieben haben, würde ich mich freuen, wenn mich ein Wissenskundiger darauf hinweist.

RE: methanol

ruebezahl am 02.12.2003 08:06:22 | Region: Baden - Württenberg
Hallo Fried. Hier nochmal Rübezahl. Du suchst eine einfache Methode Schnaps zu brennen? Ich habe das Schnapsbrennen vor langer Zeit bei der Legion gelernt und wir hatten dazu folgende Anlage gebaut. Du brauchst einen großen Topf und einen kleinen Topf. Den kleinen Topf hängst Du in den großen. Dazu musst Du an den Innenseiten des großen Topfes natürlich Halterungen anbringen. Aber das ist nicht allzu schwer. Außerdem brauchst Du noch eine Metallschüssel, die, wenn Du sie mit dem Boden nach unten auf den großen Topf stellst, diesen Topf abschließt. Außerdem muß die Schüssel sich nach unten hin so verjüngen, dass der gesamte Boden über dem kleinen Topf hängt. Fertig ist die Schnapsfabrik. Nun nimmst Du Deine Zuckermaische (Andere Maische solltest Du besser nicht verwenden, weil man bei Dieser Methode den Vorlauf kaum abtrennen kann) und schüttest sie in den großen Topf, schließt den Topf mit der Schüssel und schüttest kaltes Wasser in die Schüssel. Nun stellst Du den Herd an und wartest. Die Maische fängt an zu dampfen, schlägt an der kalten Schüssel nieder und fließt in den kleinen Topf. Mach die Temperatur nicht zu heiß und fülle ab und zu neues kaltes Wasser in die Schüssel. Du kannst aber auch immer wieder Eiswürfel ins Wasser tun. Wie lange Du die Maische jetzt kochen lässt ist Erfahrungssache. Wenn Du die Maische mit der 8 zu 24er Turbohefe angemacht hast und die ideale Gärtemperatur einhalten konntest, hättest Du, wenn sich ein Viertel bis ein Drittel der Flüssigkeit als Schnaps in dem kleinen Topf wiederfindet, ein etwa 60 prozentiges Süppchen. Mach Dir in dem Kleinen Topf am besten eine Markierung, aber wenn Du nachschaust, paß auf, dass Du Dir Dein Näschen nicht Verbrennst. Den Schnaps verdünnst Du dann mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke. 40% halte ich für angemessen. Die Russen nennen diesen Schnaps Samogon, und er schmeckt gar nicht mal so schlecht und ist wegen des völligen Fehlens von Methanol sehr bekömmlich. Man kann diesen Samogon auch noch filtern und einen nahezu geschmacklosen Wodka daraus herstellen. Wenn Du daran interessiert bist, erkläre ich Dir auch dieses Verfahren und schreibe Dir, wie man den Filter dazu baut. Ist auch nicht schwer.

RE: methanol

Fried-l am 02.12.2003 15:02:51 | Region: bw
dnake ruebezahl die anleitung is genial.Jetzt muss ich nur noch warten bis die Zuckermaische fetig is.Thx Thx Thx

RE: methanol

Hubert am 02.12.2003 15:21:57 | Region: Hiezing
anlage 13 in der Fotogalerie ist genau das Konstrukt das Du da beschreibst.
;-)

RE: methanol

ruebezahl am 02.12.2003 22:36:08 | Region: Baden - Würtenberg
Hallo Hubert. Ich habe mir die Anlage 13 angeschaut. In dem großen Topf hängt hier nicht ein kleiner Topf, sondern ein Sieb mit irgendwelchen Früchten. Sie scheint dazu hergestellt zu sein, aus fertigem Alkohol einen Geist herzustellen. Ist aber auch sehr interresant. Danke für den Tip.

RE: methanol

Raimund am 03.12.2003 00:09:09 | Region: Wien
Das Blaue in der Mitte des Siebes, das Häferl, ist nicht für Kaffee bestimmt, sondern für das Destillat. Sag' einfach "kleiner Topf" dazu und die Anleitung passt perfekt.

RE: methanol

Enstein, Frank am 03.12.2003 22:41:52 | Region: Deutschland
Ich empfehle als Schüssel für oben drauf eine Glasschüssel. Dann ist die "Näschen-verbrenn-Gefahr" nicht ganz so hoch.
Nebenbei geht beim öffnen ja auch immer etwas von der kostbaren Substanz verloren :-)

RE: methanol

ruebezahl am 03.12.2003 23:22:32 | Region: Baden - Würtemberg
Ich denke, bei einer Glasschüssel müßte man erstens darauf achten, daß sie hitzefest ist. Außerdem wird sie, denke ich, beim Brennen so beschlagen, daß man ohnehin nichts dadurch sehen kann. Oder man müßte einen Scheibenwischer daran bauen. Aber vielleicht wäre es einen Versuch wert.

RE: methanol

fried-l am 04.12.2003 14:26:04 | Region: naja wo man halt wohnt
öhm des mit dem zucker macht mir jetzt n bissele panik.Ich hab es raffinde billigzucker für 0,89euro (ja der war so teuer) gekauft.Steht des drauf wenn pektin drinne is?Un is es normal das des in dem gärbehälter drin brodelt/blubbert wie sau?

RE: methanol

ruebezahl am 04.12.2003 21:49:57 | Region: Baden - Würtemberg
Hallo Fried! Ein bißchen habe ich jetzt das Gefühl, daß Du uns auf die Schüppe nehmen willst. Ich gebe Dir aber dennoch eine Antwort. In Deinem Billigzucker ist kein Pektin, welches sich zu Methanol entwickeln könnte. Lediglich in Gelierzucker. Und auf den Tüten, die Gelierzucker enthalten, steht auch Gelierzucker drauf. Diesen Zucker benötigt die Mama, wenn sie Marmelade oder Gelee macht, eben damit er geliert. Und dafür ist wiederum das Pektin zuständig. Das es bei der Vergärung brodelt, ist auch ganz normal, obwohl die Vergärung bei der Turbomaische relativ ruhig abläuft. Du denkst aber hoffentlich daran, daß Du den entstehenden Gasen eine Möglichkeit geben mußt; aus Deinem Gärbehälter zu entweichen. Elegant macht man es dadurch, daß man auf dem Deckel des Gärbehälters einen Gärspund anbringt. Ich gäre meine Maische in Herinsfässern, die ich mit einem Müllsack und einem Gummiband verschließe. Weil das Gummi nachgibt, wenn der Druck zu stark wird. Und 89 Cents für Zucker ist Dir zu teuer? Wenn ich meine Zuckermaische abbrenne, erhalte ich für einen Kilo Zucker gut anderthalb Flaschen 40 prozentigen Wodka. Dazu kommt noch der Hefeanteil von hochgerechnet 45 cent.Das macht zusammen ca 1,30, also pro Flasche ca 90 Cents. Sag mir bitte wo Du den Wodka billiger kriegst!

RE: methanol

fried-l am 06.12.2003 11:21:15 | Region: in der hölle
naja ich mein ja nur das der zucker früher ma 0,69 gekostet hat.Und ich will hier keinen auf die schippe nehmen.Ich frag des ganze zeugs nur weil die aus meiner klasse mir nicht glauben wollen das bei dem zeugs kein methanol entsteht.

RE: methanol

ruebetahl am 06.12.2003 23:05:26 | Region: Baden - Würtemberg
Die Leute in Deiner Klasse haben unrecht. Ich habe eine Brennanlage, bei der ich die Temperatur überwachen und damit den methanolenthaltenden Vorlauf abscheiden kann. Das ist ein unbedingtes "muß", wenn man Obst brennt. Das Methanol fängt an zu sieden und abzulaufen bei 73 Grad. Bis 78 Grad nennt man das ablaufende Produkt Vorlauf, und dieser ist ungenießbar. Ab 78 Grad kommt dann das Ethanol auch Trinkalkohol genannt. Wenn Du aber Zuckermaische brennst, tut sich bei 73 Grad noch überhaupt nichts und es beginnt erst bei 78 Grad sofort mit dem Ethanol. Zu diesem Thema hat Herr Schmickl schon selber Auskunft gegeben, weil einige Obstbrenner, die zum ersten Mal reinen Zucker brannten, sich über den fehlenden Vorlauf wunderten.

RE: methanol

Fried-l am 07.12.2003 17:40:52 | Region: bin in n Himel umgezogen
naja jetzt wissen sie`s besser.Wie is des eigentlich mit dem gären?Bei mir macht des jetzt schon fast ne woche wie sau in den dingern.Un stinken tuts des is fast tötlich.Hat aba irgendwie son geruch von uraltem Wein

RE: methanol

ruebezahl am 09.12.2003 19:54:29 | Region: Baden - Würtemberg
Die Gärung dauert, je nachdem welche Hefe Du verwendet hast, und unter welcher Temperatur die Gärung stattfindet, bis zu drei Wochen. Die Maische ist dann umgegärt, wenn sie nicht mehr süß ist und eben nach Wein riecht und schmeckt.Manchmal bleibt sie auch noch ein bischen süß, obwohl die Gärung beendet ist. Dann ist der Zucker nicht ganz umgegärt. Die Ausbeute an Alkohol ist dann nicht ganz so hoch. Aber Dir kommt`s ja nur auf Deine Wette an.Übrigens. Kannst dann ruhig schon mal ein Gläschen von der Maische nehmen. Kann man auch schon ganz schön lustig von werden.

RE: methanol

elton am 29.12.2003 15:33:38 | Region: BaWü
Aber wenn ich nun in der von Rübezahl beschrieben Destille doch Apfelmost brenne, reicht es dann, einfach 10 Minuten zu warten und das in dieser Zeit enstandene Destillat als Vorlauf einfach wegzuschütten?
Gruß Elton

RE: methanol

lohrjaeger am 29.12.2003 23:05:05 | Region: spessart
Vernünftige Vorlaufabtrennung ist nur mit Thermometer möglich. Unter Vorbehalt geht auch eine Bestimmung "per Nase" (Klebstoffgeruch). Dann aber lieber etwas mehr als zu wenig abtrennen, das geht aber zu Lasten der Geschmacklichen Quallität.
Rein über die Zeit klappts nicht, da zuviele unbekannte Parameter.
mfg
H.-H.

RE: methanol

weißwurschtkiller am 23.05.2004 13:47:38 | Region: oberfranken
hallo ruebezahl!
bin absoluter frischling in sachen schnaps brennen,jetzt möchte ich erst einmal herausfinden wie man eine maische ansetzt und wann/wie diese dann gebrannt wird.
wäre nett wenn du helfen köntest und die verkostung können wir ja gemeinsam durchführen.

RE: methanol

lohrjaeger am 23.05.2004 19:52:41 | Region: spessart
@weiswurschtkiller
Hallo,
ich würde Dir empfehlen, das Buch, welches auf dieser homepage links oben angeboten ist zu kaufen. Das besorgt Dir jede buchhandlung über Nacht. Das richtig Einmaischen und erst recht das Brennen, kann man nicht mit 3 Sätzen im Rahmen dieses Forums abtun. Es geht schließlich um ein Lebensmittel, bei dessen Herstellung sehr gefährliche Gifte entstehen können.
Die zweitbeste (aufwendige) Möglichkeit ist, die Fachfragen und die Diskussion auf dieser hp "durchzuackern". Das habe ich auch gemacht und dabei enorm viel gelernt.
Was dann noch unklar ist bekommen wir sicher im Rahmen dieses Forums geregelt.
viel Erfolg
H.-H.

RE: methanol

VaN SaN am 13.12.2004 21:09:52 | Region: Magdeburg
Hi ruebezahl.
Du scheinst dich ja auszukennen. Naja ich nämlich nicht so und ich muss in Chemie über Schnaps brennen mit meinem Freund einen Vortrag halten. wir haben uns gedacht ein aufgenommenes selbstexperiment würde uns ausreichend anschaungsmaterial für den Vortrag bringen. ich muss jetzt bloß wissen wie ich alles ordendlich auf die Reihe krieg. Deine genanntes verfahren ist ohne zweifel genial! Ich weiß bloß nichts so richtig mit dem begriff "Maische" an zu fangen. würde sich dafür 2 Jahre alter selbstgemachter Trauben wein meiner Eltern gehen?

RE: methanol

goldhofer22 am 29.09.2005 12:26:42 | Region: Bayern
hallo

hab deine anleitung mit den töpfen und der schüssel gelesen, jetzt würde mich interressiern ob ich damit auch meinen etwas verunglückten pflaumenmost brennen kann? haben letzes jahr mit den überflüssigen pflaumen versucht most herzustellen. habe den saft mit hefe angesetz (hab das genommen was man mir in der aphotheke empfolen hat) etwas zucker zugegeben und abgewartet. das ergebniss schmeckt uns jetzt ewtas zu streng (most eben) und mein vater hat eben gemeint das das einen guten schnaps geben müsste. was meinst du bzw kannst du mir empfehlen.

RE: methanol

Eddi am 09.08.2012 02:01:08 | Region: Berlin
Kannst du diesen Filternochmal genaer erklären oder sogar ne anleitung schreiben?

RE: methanol

Hermann Foerster am 03.05.2022 19:26:25 | Region: NRW

Das man Wodka so herstellen kann?Würde mich freuen wie das mit mit dem Filter gemacht wird Bitte schicken Sie mir diese Infomationen für Wodka danke im voraus Hermann Foerster.

RE: methanol

Hermann Foerster am 11.06.2024 18:55:04 | Region: Neuss

Möchte wissen ob bei der Zuckmaische Methanol entsteht und einige tips zum Brennen.

Vielen dank Hermann Foerster.

RE: methanol

B. Soffen am 13.06.2024 14:22:03 | Region: Kneipe

Nein, Methanol entsteht nicht.

Zum Brennen: Das ist zu komplex für eine einfache Antwort. Lies die zunächst die Grundlagen an und frage dann ggf. nach konkreten Dingen.

RE: methanol

Der Chemiker am 30.06.2004 13:42:12 | Region: NRW
Beim Destilieren der Wasser-Zucker-Hefe Mischung kann sehrwohl Methanol entstehen, das in größeren Mengen auch die Augen schädigen kann. Also lass dir nicht erzählen das das ungefährlich ist. Als erstes musst du das Methanol herausdestilieren, und dann kannst du deine Mischung heißer machen und in ein anderes Gefäß deinen Schnaps destilieren.

RE: methanol

Lars am 29.06.2007 15:50:49 | Region: Ungarn
@Chemiker

Moin,
bei der Destillation ensteht KEIN METHANOL!!!!!!!, da lediglich die verschiedenen Siedetemperaturen der Stoffe (Alkohole; Methanol, Ethanol, Propan, Glycerin,....) ausgenutzt werden.
Wenn in der Maische keine Methanol enthalten ist, welches durch Pektine und Verunreinigungen ensteht, kann auch keins "herausdestilliert" werden.

Wenn Methanol bei der Destillation enstehen würde, könnte nie eine Platikdestille (Amazing Still) existieren!!!