Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Jay Megatron am 08.11.2017 12:37:58 | Region: NRW
Hallo zusammen,
ich habe hier einiges und vieles zur selsbtbau einer Pot-Still gelesen und jetzt möchte ich auch eins selber bauen. Allerdings sind mir einige Fragen eingefallen vor meinem tatsächlichen Bau.

1. Hat einen Pot-Still mit einem liebigkühler, der auch richtig dicht ist (nehmen wir an es sei einen Schnellkochtopf, was ich nicht vor habe zu benutzen), einen markanten Geruch beim Betrieb? Ich frage diesbezüglich da ich in einem Mietwohnung wohne und rechts und links sind Nachbarn. Ich hatte Als test eine Zuckermaische nach Birdwatchers angesetzt und die Maische dann mit einem WOK-Still/reverse-pot-still gebrannt. Ja ja nicht nennenswert aber ich wollte alles selber probieren. Nun beim "brennen" hat die ganze Bude sehr stark nach der Maische gerochen. Ist das auch mit dem Pot-Still zu erwarten?

2. Messing will ich auf alle Fälle meiden. Neuerdings habe ich einen Anbieter gefunden der Edelstahlfittings hat und da sind mir die Schlauchtüllen eingefallen. Die haben einen Durchmesser von 20mm und mein Steigrohr sollte 22mm durchmesser haben. Die Tülle am Topfdeckel wäre dann mit PTFE-Band umgewickelt und das Rohr dann daraufgeschoben. Innen wird sie dann mit eine Gegenmutter auch aus Edelstahl befestigt. Meint ihr das wäre eine (dichte) Lösung?


Ich habe vor:
- Brennblase: einen 12L Topf (Edelstahl, günstig von der Gastro um die Ecke bekommen)
- Steigrohr: ø22mm, 50cm lang da ich nur neutrale brennen möchte. Bei bedarf kann ich es mit einem 10cm Rohr ersetzen.
- Geistrohr-Kühlrohr ø15mm, 50cm lang
- Liebigkühler: ø22mm, 40cm lang
- Heizquelle: Kochfeld 2000W mit einem Dimmer betrieben
- Nur der Liebigkühler wird gelötet. Alles andere wird mit PTFE abgedichtet um die Reinigung zu erleichtern.

Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Mike am 08.11.2017 19:39:05 | Region: Im Wald
Hallo,

der Geruch sollte zu vernachlässigen sein. Mir ist bisher nichts aufgefallen. Kann natürlich sein, dass man in der eigenen Bude geruchsblind wird.

Schlauchtülle und Dichtungsband sollten reichen. Da das Rohr aber über der Tülle sitzt, könnte Destillat beim Kondensieren in den Zwischenraum zurück tropfen. Müsste häufiger gereinigt und das Band vermutlich öfter gewechselt werden. Wenn die Tülle konisch ist, wird die eigentliche Dichtung auch nur an einer schmalen Stelle wirksam werden und daher auch nicht sehr resistent gegen Bewegungen des Steigrohrs sein, wenn Du daran hantierst. Optimal ist das sicher nicht. Für die ersten Versuche aber wohl ausreichend.

Dimmer für 2000 Watt? Es gibt zwar fertige Regler. Die sind aber so teuer, dass man gleich an ein PID-Modul denken könnte. Die meisten Lichtdimmer sind nicht für solche Lasten ausgelegt.

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Jay Megatron am 09.11.2017 11:50:53 | Region: NRW
@Mike
Danke für deine Antwort. Deine Threads sind ein Muss für alle Newbies hier. Vielen dank dafür!!!

Wenn der Geruch so minimal ist kann ich ihn mit einem Fischgericht überdecken :D nur man kann nicht jeden Tag einige Stunden lang Fisch braten xD

Dimmer habe ich selbst entworfen und eine Platine schnell geätzt. Mit einem TRIAC der 20A+ aushalten kann leicht so eins bauen.
Nur da muss man immer auf die Temperatur achten da kein Feedback, was ich noch üben werden müssen sobald der Still fertig ist.
Für die Zukunft werde ich wohl irgendwas Temperatur gesteuertes zusammenbasteln. Falls erwünscht kann ich irgendwann hier die Bilder posten

Die Schlauchtülle ist konisch aber ich meine die haben die geraden auch im Angebot. Wie lange soll man das Teflonband überhaupt benutzen? Bis es braun wird xD?

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

IchBinsNur am 09.11.2017 14:05:14 | Region: Nord-Süd
Hallo Jay

Ja mach unbedingt Bilder:-)

meinst du nicht, das du auch etwas auf den Deckel Löten kannst wie Mike, ich habe mir
die Tüllen mal angesehen.

Oder sieh dich mal um nach Edelstahl Bodenflansch, vielleicht ist etwas für dich dabei.

Lg.

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Mike am 09.11.2017 18:39:00 | Region: Im Wald
Ah, ok. Platine mal kurz selbst geätzt. :-) Dann wirst Du auch mit dem Löten von Edelstahl kein Problem haben. Macht echt Spaß. Natürlich geht auch Edelstahl auf Edelstahl. Das hält auch bombig. Tauschen muss man das Band eigentlich gar nicht. Bis Teflon braun wird... In Deinem Fall ist halt die mechanische Belastung recht groß. Und Du hast durch den Konus einen natürlichen "Mülleimer".

Es mag sicher schlimme Maischen geben. Bisher hatte ich aber mit dem Geruch keine Probleme. Meine Nachbarn hoffentlich auch nicht.

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Jay Megatron am 11.11.2017 15:57:08 | Region: NRW
@IchBinsNur Natürlich werde ich Bilder posten sobald der Bau anfängt. Ich möchte erst nach den Weihnachtsfeiertage die ersten Teile bestellen um in meinem Urlaub (ende Jan.) in Ruhe alles zusammenzubauen. Bis dahin lese ich weiterhin fleißig und lerne die "alten Hasen" hier langsam kennen.

@Mike mit "Mülleimer" ist das Zwischenraum zwischen Tülle und Rohr gemeint, oder? Ja nachhinein sehe ich das bevorstehende Problem...nur ich habe eins vom Opa bekommen, na ja eig. im Keller gefunden und nachgefragt ob ich es meins nennen kann xD, deswegen kam ich auf die Idee. Probieren werde ich es trotzdem aber am Ende bin ich für eine simple Lösung wie deins. Nachdem was ich hier gelesen habe ist Platine löten überhaupt mit Kupferröhre löten nicht zu vergleichen o_O. Für meine Platine brauche ich einen Kolben (60W) und alles klappt wunderbar! Für unsere Stills...na ja, >650°C brenner usw..
Werde aber einfach mal ausprobieren nach deiner Anleitung.

Die hier (siehe unten),

habe ich auch im Shop gesehen. Das Gewinde ist zwar aus Messing, wird aber am ende nicht mit unseren Dämpfe in Kontakt kommen. Wäre so was eine alternative für uns neulinge? Dann z.B. einen Doppelnippel aus Edelstahl am Deckel und der Anschluss außen mit etwas Teflonband dranhängen?

Ein schönes Wochenende an euch allen!

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

Mike am 11.11.2017 19:14:01 | Region: Im Wald
Klar, Du kannst nicht mit Deiner Weller Station anfangen. Aber 650 Grad brauchst Du auch nicht. Wir löten hier ja weich. Da reden wir über den Bereich 230 bis 260 Grad. Du kannst aber mit Lötzinn umgehen und weißt, wie eine kalte Löstelle aussieht. Das gilt hier im Grunde auch. Uns was "Neuling" angeht: Die Bilder in dem anderen Thread von mir sind alle von meiner allerersten Destille. Da gehe ich wohl auch als Neuling durch. :-) Die Verschraubung sieht aber auch interessant aus. Wenn das Gegenstück Edelstahl wäre, hätten wir tatsächlich nur minimalen oder gar keinen Kontakt vom Messing zum Dampf. Du hast halt einen relativ engen Durchlass. Bin noch nicht sicher, wie viel oder wenig das ausmacht.

RE: Offene Fragen vor DIY Pot-Still

der wo am 12.11.2017 17:07:39 | Region: da wer
Diese Fittings kenne ich nur von britischen shops. Egal, da UK ja auch metrisches Maß verwendet. Natürlich kannst du damit eine Schraubverbindung von Kupferrohr auf Edelstahlschraubfitting herstellen, auch ohne den eigentlich dazugehörigen Gummidichtring. Aber wie ist das dann gleichzeitig dicht zum Topfdeckel?
Ich empfehle dringends ein einfaches Lötgerät zu kaufen. Kartusche mit Aufsatz reicht schon (ab 20??). Ein Schlauchgerätkoffer mit Zubehör von einem der Billiganbieter (zB CFH, 65?) und dazu eine Propangasflasche wäre die nächste Stufe.