Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Roggenmaische brennt an

Kellergeist am 09.12.2013 15:08:21 | Region: Wien
Liebe Brennereigemeinde

Ich habe heuer erstmalig einen Kornbrand aus Roggenschrot gebrannt.
Keine Probleme bei Verzuckerung bzw. Vergährung.
Beim Brennen habe ich wie auch bei meinen Obstmaischen unter dem Edelstahl Anbrennschutz 2 Lagen Küchenrolle auf den Boden der Brennblase gelegt. Trotzdem ist mir die Maische immer wieder angebrannt, was zu Geschmacksfehlern führte.
Der Versuch die festen Bestandteile der Maische vor dem Brennen mit einem Leintuch abzuseihen bzw.
auszupressen hat nicht funktioniert.
Muss ich mich damit abfinden, nach der Gährung nur den klaren Teil der Maische brennen zu können
oder gibt es Möglichkeiten die restliche Flüssigkeit von den Feststoffen zu trennen.
Habe ich vielleicht nur ein falsches Tuch verwendet? Windel und altes Bettlaken wurden versucht.

RE: Roggenmaische brennt an

Hubert am 09.12.2013 20:05:22 | Region: Hietzing
Versuch' einmal die Lagen Küchenrolle AUF den Anbrennschutz zu legen, nicht darunter... Auf das Ganze dann die Maische gießen.
Oder: bis zur Höhe des Anbrennschutzes den klaren, flüssigen Teil der Maische, AUF den Anbrennschutz die Küchenrolle-Blätter und darauf dann den Rest der Maische gießen.

RE: Roggenmaische brennt an

Tickle am 09.12.2013 20:39:24 | Region: Virginia
Versuch es doch mal mit bewegung,betreibe mit einer bohrmaschine diese betonmischer die aussehen wie ein riesenmixer

RE: Roggenmaische brennt an

der verrückte Hutmacher am 10.12.2013 20:12:50 | Region: Wunderland
Meine erste Maismaische (nur Mais) ist mir auch angebrannt. Ich habe darauf hin den anderen Teil der Maische durch ein Nudelsieb gekippt und kräftig ausgepresst. Der Maisgeschmack war sehr kräftig und ich denke viel flüssige Maische werde ich auch nicht verschenkt haben. Was spricht gegen das Läutern bzw. hier eher abpressen?

RE: Roggenmaische brennt an

Hydroxyethan am 10.12.2013 19:06:52 | Region: Europa
Lieber Kellergeist!

Ja, das Problem kenn´ ich... und beneide deshalb Leute wie Amarok, die mit einem Wassermantelkessel (Mit Drucksteuerung/Entlastung!) oder mit Ölfüllung fahren. Und wie!!!

Gröber schroten hilft, geht aber auf den Ertrag. Habe auch halbwegs gute Erfahrung mit Ziegelsteinen und Leinensack gemacht, wenn (sehr!) langsam gefahren. Auch meine Obstpresse hilft, wenn Strumpfhose verwendet. Einen Teil mit Honigspitzsieb gravitativ filtern auch, braucht Zeit. Eingenähte Schnur nutzen! Der zusätzliche (Reinigungs-)Aufwand ist aber enorm...

Eine Rührwerklösung fällt wegen dem Dichtungsproblem, der Masseträgheit, der Drehzahlregelung und der unumgänglich sehr bodennahen Konstruktion für mich flach, Scheibenwischermotor/Getriebelösung mag ich nicht.

Eine Zentrifugenlösung wäre wohl nett...(Achtung Umwuchtproblem beachten!)

Ich wäre ebenfalls für alle Tips, die über einen klassischen Anbrennschutz hinausgehen und keine Verdünnung beinhalten, dankbar!

Kollegiale Grüße, Hydroxyethan

PS: Da fällt mir ein: Ich HABE ja eine große "Zentrifuge", meine Honigschleuder! Muss ich mal drüber nachdenken...

Oder eine alte Waschmaschine umbauen, hi, hi...

RE: Roggenmaische brennt an

Kellergeist am 11.12.2013 14:53:57 | Region: Wien
Hallo Hydroxyethan

Die Obstpresse wäre mir auch schon eingefallen
(müsste ich aber erst kaufen)
Aber die Idee mit den Nylons finde ich genial. Das wird ausprobiert!!!
Ich weis nur nicht ob ich noch Lust auf Maische pressen habe, wenn ich meiner Liebsten die Strümpfe von den Beinen stehle.....

RE: Roggenmaische brennt an

Hydroxyethan am 11.12.2013 18:08:18 | Region: Europa
Oder wie wäre es damit: Hydraulisch pressen!

Ein 50/100L Druckausgleichsgefäß mit intakter Blase nehmen, oben aufflexen, dort Maische einfüllen. Mit Filter/Gitterlösung stabil verschließen. Gefäß über Auffanggefäß stürzen und über Leitungsdruck (3-6 Bar)Blase füllen. 60m Wassersäule ist ne Menge Druck! Das kachelt!

Ich glaube, mit mir gehen die Pferde durch, sorry...

Hydroxyethan

RE: Roggenmaische brennt an

bienemann am 13.12.2013 17:58:07 | Region: hier und da
Aus meiner Sicht kommt nur Läutern in Frage. Im Hobbybrauer-Forum gibt es eine Reihe von Beiträgen, die das Läutern mit einem Panzerschlauch behandeln.
Das funktioniert recht einfach. Die Spelzen bilden dabei eine natürliche Filterschicht.
Ich frage mich immer, ob das Vergären mit dem Treber zusammen nicht die Bildung von Methylalkohol fördert. Die Spelzen und die anderen Feststoffe sind ja irgendwie holzartig oder irre ich mich da.
Auch, wenn das von einigen Distillerien so gemacht wird, muss es für Kleinbrenner nicht unbedingt richtig sein, beim Gären alles mit zunehmen.

bienemann

RE: Roggenmaische brennt an

Hydroxyethan am 16.12.2013 23:15:07 | Region: Europa
Lieber Bienemann!

Der Panzerschlauch klingt interessant... vielleicht gehe ich bei meinem nächten Getreideversuch auch in diese Richtung. Es wäre halt schön sich den Arbeitsschritt sparen oder zumindest erleichtern zu können und Verluste an Alk und Geschmack niedrig zu halten...

Treber und Methyl: Ist eine gute Frage, CH3OH entsteht als Abfall aus Pektinspaltung eher indirekt, nicht durch die Gärung selbst, soweit ich weiss. Daher bin ich mit Verflüssiger vorsichtig. Werde da die nächsten Wochen mal ein bisschen recherchieren, vielleicht finden sich da ja verlässliche Informationen. Gute Frage!

MFG Hydroxyethan

RE: Roggenmaische

Neuling am 25.07.2020 09:09:14 | Region: Steiermark

Hallo in die Runde wie setzt ihr Euren Roggenmaische an bei ca. 100 lt.??

Roggen grob malen wieviel??

Wasser und Zucker und Hefte??

Danke Lg.Dietmar

RE: Roggenmaische

Adam Mo am 25.07.2020 16:27:53 | Region: Saal

Was will er denn mit Roggen? Schau dich mal bei den Bierbrauern um ... ehe die Hefe werkeln kann, muss Mehl in Zucker umgewandelt werden.