Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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schnaps brennen wie mein opa

brenner-ralle "inspe" am 13.02.2008 20:49:53 | Region: ich bin franke! danke!
Hallo brenner!

ich habe das glück das meine tante von meinem opa ein brennrecht geerbt hat und dies aber selber nicht nutzen will, und ich nun brennen "Muß" so daß das Brennrecht nicht verfällt.

Ich habe hier schon viel gelesen und habe mir auch schon das buch bestellt,(ist noch nicht da!deshalb meine fragen!)

1.Soweit ich weiß hat mein opa nie hefe oder ähnliches in die maische( also wilde gärung, von der hier überall abgeraten wird!! ) hat mein opa jetzt alles falsch gemacht oder relativiert sich das dadurch,daß er immer 2x gebrannt hat also erst die maische, und dann das erste destillat nochmal komplett gebrannt! ( er hatte natürlich immer die entsprechende menge, also ca 120 bis 24o liter maische)

2.Ist Hefe bei brennen mit brennrecht eigentlich erlaubt?

3. ist überhaupt einmal brennen ohne gezuckerte maische( bei brennrecht ja nicht erlaubt!)möglich? oder ist die alkoholausbeute dann zu gering?

4.geht beim 2.brennvorgang wirklich viel aroma verloren? dann hätte ich ja kaum die möglichkeit einen aromatischen schnaps zu brennen?

5.Falls das so wäre könnte mann ja mit aromakorb arbeiten, was ich mir bei unserer riesigen anlage schwer vorstellen kann( schätze einfach mal 60-80Liter Kessel)soll ich versuchen da irgend ein gestell zu basteln? was ziemlich klein sein müßte wegen der schmalen öffnung des ansonsten komplett geschlossenen kessels! oder würde es genügen frische Früchte beim 2.mal brennen mit in den kessel zu geben?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich bin so neugierig und kann nicht warten bis das buch kommt, würde mich sehr freuen wenn ihr mir helfen könntet!

RE: schnaps brennen wie mein opa

mike101 am 14.02.2008 11:36:02 | Region: Old Germany
Als erstes solltest Du uns mitteilen, welche Art die Brennerei ist.

Also: Abfindungsbrennerei oder Verschlussbrennerei

Nur bei Verschlussbrennerein darf Zucker und/oder Hefe zugegeben werden.

Alle anderen Fragen sind hier im Forum bereits beantwortet. Tip: Suchfunktion


Viel Erfolg und gutes Gelingen

RE: schnaps brennen wie mein opa

brenner-ralle "inspe" am 14.02.2008 16:20:09 | Region: ich bin franke! danke!
Hallo nochmal an alle!

Es handelt sich bei uns um eine Obst-Abfindungsbrennerei!
Ich habe mit der sufu auch einiges klären können, nur noch nicht ob ich beim 2.ten Brennvorgang frische Früchte einfach mit in den Kessel geben kann, anstatt einen Aromakorb zu basteln und ob das bei einem Abfindungsbrennrecht überhaupt erlaubt ist!?

Freu mich über jede Antwort!

Gruß aus Franken

RE: schnaps brennen wie mein opa

xxx am 14.02.2008 18:17:42 | Region: unbiskant
Rechtlich sollte es kein Problem sein, da der Alkoholgehalt auf das Volumen gerechnet ja eher abnimmt. Ob es geschmacklich lohnt? Ausprobieren. Du wirst bestimmt sowieso ne menge ausprobieren müssen bis du selbst zufrieden mit dem Aroma bist. ;o)Hefe Zugeben erhöht mit Sicherheit die Qualität des Endproduktes und du vermeidest verdorbene Maischen durch Fehlgärungen.
Na dann viel Erfolg.
XXX

RE: schnaps brennen wie mein opa

mike101 am 14.02.2008 19:36:46 | Region: Old Germany
Meines Erachtens ist es erlaubt, Früchte in den 2. Brennvorgang zu geben. Wenig Sinn macht es jedoch, die Früchte in die Maische zu geben. Sie gehören in den Dampfraum. Dort können Sie ausgezeichnet wirken.
Wir sprechen hier von der Methode der Geistherstellung.


Die Frage ist, ob Du eine Refluxanlage hast, oder eine Pott-Destille. Nur letztere ist dafür geeignet, einen aromatischen Schnaps herzustellen.


Was das rechtliche betrifft, kann ich mich auch irren. Solche Fragen in einem Forum zu stellen, bringt nur falsche Sicherheit oder Verwirrung. Du mußt Dir absolut sicher sein, was erlaubt ist oder nicht und deshalb einen Fachmann oder den Zoll fragen.

RE: schnaps brennen wie mein opa

Methanolix am 14.02.2008 20:00:15 | Region: BRD-Süd
Hallo Franke
Erstmals herzlichen Glückwunsch zum Brennrecht. Das Abfindungsbrennrecht verbietet lediglich Massnahmen die zur Erhöhung des Alkoholgehalts in der Maische beitragen. Das sind Hefenahrung- und Zuckerbeimischung. Die Früchte einfach mit in die Maische ( bzw. 2ten Brand ) geben ist keine gute Lösung da nur der Dampf im oberen Bereich das Aroma voll herauslöst. Aber bestimmt besser als garnichts.
Gruß
Methanolix

RE: schnaps brennen wie mein opa

brenner-ralle "inspe" am 15.02.2008 12:07:24 | Region: ich bin franke! danke!
Hallo zusammen!

Also erstmal danke für die Antworten!

Wir haben eine Potstillanlage!

Was glaubt ihr würde mehr bringen: die Früchte einfach in die maische (bzw.den 2.brand) oder wäre es besser wenn ich in unserer anlage( der Kessel hat bestimmt 80-100cm durchmesser ) maximal ein küchensieb mit gestell als aromakorb reinstelle(wegen der schmalen öffnung), was aber heisen würde das ja jede menge dampf einfach um den korb herum und nicht durch den korb geht? oder bringt das genauso wenig und ich kann mir die Arbeit sparen und hoffe das daß mit den Früchten in der maische wenigstens ein bisschen was bringt?

Das mit dem vielen herumprobieren ist bei mir natürlich ein Problem, da bin ich etwas eingeschränkt, da meine Anlage ja vom Zoll verplombt ist und ich die Plombe nur entfernen darf wenn ich einen Brennvorgang anmelde, was relativ aufwendig ist! Darum versuche ich soviel info über eure Erfahrungen zu bekommen wie möglich.
Wenn ich dann das erste mal kontakt mit dem Zoll aufnehme, wegen der Anmeldung, werde ich mich natürlich auch nochmal erkundigen was wirklich erlaubt ist( hefe? und so), und kann dann ja mal hier berichten was ich für ne info bekomme falls es jemand interressiert!

Gruß aus Franken!

PS: Wünsche euch allzeit allerhand nen besonders guten Brand! ;)

RE: schnaps brennen wie mein opa

Alois am 16.02.2008 12:50:58 | Region: Süden
Zum Betrieb einer so großen Destille empfiehlt sich unbedingt ein Brennlehrgang oder ein Praktikum bei einem Profibrenner. Mit unseren kleinen Kesselchen kann man beliebig rumexperimentieren, aber mit einer großen Poptstill sind gleich -zig, wenn nicht 100 und mehr Liter Maische vergeigt (was dem Zoll Wurscht wäre). Allein das Anheizen und die Heizführung sind für Anfänger unwahrscheinliche Hürden. Und davon gibt es noch etliche mehr! Das hat mit Hobby nichts mehr zu tun, das erfordert Können und bedeutet richtige Arbeit. Für einen Kessel Feinbrand braucht man, je nach Frucht, 3 - 5 Kessel Maische. Bei einem 150l-Kessel sind das schon Mengen!

Das mit der erhofften Aromaanreicherung durch zusätzliches Vergeisten von Obst würde ich zumindest am Anfang ganz sein lassen. Soviel Obst kann man da gar nicht reintun, um etwas zu bewirken. Warum machen das Erwerbsbrenner wohl nicht?

Dass beim zweiten Brennen (und auch beim Kolonnenbrennen) viel Aroma verloren geht, ist ein immer wieder aufgewärmtes Märchen. Auch hier ein Blick über den Tellerrand: Manch goldprämierter Brand stammt aus einer Potstill. Um sich in dieser Beziehung eine eigene Meinung zu bilden, genügt lesen nicht, man muss selber Erfahrung sammeln.

Alois

RE: schnaps brennen wie mein opa

xxx am 19.02.2008 08:35:00 | Region: unbiskant
Sehe ich ähnlich wie Alois,
Z.B. habe ich Schlehen mit Rum angesetzt und die Schlehen dann nochmal für einen Geist verwendet. Da ich beim Destillieren nicht aufgepasst habe, (das kommt davon wenn man zuviel Quatscht;o))habe ich den Nachlaufbeginn versäumt und alles nochmal destilliert. Das Ergebnis ist immer noch sehr lecker und schmeckt eindeutig nach Rum und Schlehengeist.

RE: schnaps brennen wie mein opa

brenner-ralle "inspe" am 19.02.2008 17:18:49 | Region: ich bin franke! danke!
Hallo erstmal!

Und Danke Alois für deine Tip´s, hab sie auch gleich befolgt und mir einen profibrenner gesucht der mich jetzt unter seine Fittiche nimmt und bei meinem ersten Brennvorgang vorbei schaut um mir die wichtigsten kniffe zu zeigen. Er hat mir übrigens wie du von der Vergeistung erst einmal abgeraten und würde bei meiner Anlage wenn überhaupt dann einen Angesetzten brennen( was auch ziemlich aufwendig bzw. teuer wird weil mann ja ca.30-40 kg! z.b.Himbeeren bräuchte was selbst bei uns auf dem Land vom erzeuger das Pfund ca.2,-Euro kostet sprich 120,- - 160,-€)
Also beschränke ich mich erst mal auf den normalen doppelten Brennvorgang, was ich mittlerweile gar nicht mehr so schlimm finde weil ich von dem letzten Brennvorgang in unserer Anlage (1998!)einen Kanister mit Obstler aus Apfelmaische gefunden und verköstigt habe. Das ist der beste Obstler den ich bis jetzt getrunken habe, obwohl ich eigentlich kein Freund von Obstler bin(die, die ich bis dahin getrunken hatte waren alles Rachenputzer)Aber anscheinend durch das hohe Alter geht der Obstler sehr Aromatisch und ...ja fast! mild den Gaumen runter,und das obwohl ich Ihn nur auf 42%Vol runter gesetzt habe! Das hat mich motiviert und mir die Angst genommen es könnte nur geschmacksneutraler fusel rauskommen.Ich freue mich schon auf den Zwetschgenschnaps den wir dieses Jahr brennen werden!

Also vielen herzlichen Dank nochmal an Alle beteiligten.

Nach erfolgtem Brand werde ich mich wieder melden um zu berichten!

Gruß
Euer Brennerralle "inspe " aus Franken

RE: schnaps brennen wie mein opa

xxx am 19.02.2008 18:10:31 | Region: unbiskant
Da hast du schon etwas sehr wichtiges herausgefunden, man muß manchmal warten können bis ein Brand gut schmeckt. Gerade bei Apfelbrand war ich oft vom Ergebnis enttäuscht, nach ein paar Jahren war der Schnaps dann deutlich besser. Und Zwetschen sind sehr unproblematisch und echt lecker;o) Viel Spaß, xxx