Diskussion – Schnaps, Ätherische Öle, Essig

Hallo zusammen,

ich habe gestern das erste mal gebrannt und bin dabei streng nach Temperatur gegangen..

also abgetrennt zwischen 70 und 80 Grad.

Dann Feinbrand behalten bis 90 Grad und dann Nachlauf , bis das Destillat was rauskommt 40% hat.

Ist das so weit ok?

Trotz allem reicht der fertige Schnaps (auf 40% runtergemischt nach Anweisung im Buch) irgendwie muffig.

Woran kann das liegen ?

Kann das am Alter der Maischen liegen?

Im Buch habe ich gelesen , dass die fertigen Maischen aus Turbohefe (um die 20%) ruhig länger nachreifen können/sollen.

Meine Birnenmaische war jetzt ein 3/4 Jahr alt.

Die war definitiv nicht schlecht, sondern roch eher stark und nach Birnenkompott.

Ich hoffe mir kann jemand helfen.

Beste Grüße und tausend Dank

1. Wenn ich mich nicht stark irre - ich kann grad nicht nachschauen - heißt es bei Schmickl, explizit Birnen sollen direkt nach der Gärung gebrannt werden.

2. Würde ich bei Turbohefe einfach mal vermuten, dass es der Geruch der Hefe ist, der muffig rüberkommt. Birnen haben sowieso ein sehr "feines" Aroma, da ist es schwer, Geruch und Geschmack rüberzubringen. Dann evtl. noch ne stürmische Gärung, die auch noch Aroma ausbläst..... na ja.

3. Streng nach Temperatur und zwischen 70 und 80 Grad - das ist schon ein Widerspruch in sich. Wann war denn der genaue Abtrennpunkt.

4. Nachlauf, da scheiden sich die Geister. Da brauchts etwas Übung. Temperatur kann da nur ein grober Richtwert sein, besser ist es immer, zu probieren, und den Alkoholgehalt zu messen. Die einen sagen, ich trenne ab, wenn es anfängt, greislich zu schmecken, die anderen trennen stur bei 90 °C ab, und es gibt welche, die sagen, alles unter 60% ist Nachlauf. Ich denke, da muss jeder für sich die beste Methode rausfinden.

5. Maische 20% - wie hast das denn gemessen? ich nehme mal an, du hattest aufgezuckert? War die Maische noch süss beim brennen, oder war der Zucker verbraucht? Es gibt Leute die sagen, Destillate werden muffig, wenn der Restzuckergehalt in der Maische zu hoch war.

6. Es wäre mal interessant zu wissen, wie viel % hatte denn das Destillat vor der Verdünnung? Wie viel Wasser wurde denn zugegeben?
Ist das Destillat dabei trüb geworden?

7. Verdünnt auf 40% - auch da brauchts bisschen Erfahrungswerte. Z.B. haben Zwetschgen mit 40% noch wesentlich mehr Aroma als Birnen. Unter 40% fängt es sowieso an wässrig zu schmecken. Hast Du wirklich 40% oder liegst etwas drunter?
Ich würde nochmal messen, wie viel das Destillat heute hat nachdem sich alles vermischt hat. Ich versuche, meine Birnen immer auf so 42% einzustellen.

Lass das Destillat mal ne Woche stehen, und probiere es dann nochmal, wenn die ersten Veresterungsprozesse stattfinden, verbessert sich der Geschmack sowieso nochmal.


8. Als Anfänger mit Birnenmaische beginnen und - wie schon erwähnt - auch noch Turbohefe rein... Tip: Nimm das nächste Mal eine Port oder Sherryhefe, die bringen zwar keine 20% - wobei ich nicht glaube, dass die Turbohefe 20% bringt - setze einen Gärstarter an, dann kannst Du wenigstens die Hefe ausschließen, wenn es muffig riecht.


mfg


Burner

Man könnte sagen Nachlauf schmeckt muffig ...

Wann genau hast du den Schnitt zwischen Mittellauf und Nachlauf gemacht? Bei 90°C? Hast du dabei die Prozente gemessen?

Und du hast den Nachlauf bis 40% gesammelt?

Klingt vielleicht etwas blöd, aber du hast nur den Mittellauf probiert. Und nicht Mittellauf und Nachlauf zusammen.

Habe in der Tat den Nachlauf bis 40% behalten, wieso ??

LG

Was ich hier schreib ist ja nur meine Meinung, und kein Dogma. 57% in der Mittellauffraktion erscheint normal.
Was meinst du genau mit --> Nachlauf bis 40% behalten?
Bei 91° und 40% abgetrennt, oder wie?
Birnen neigen leicht zum trüb werden, das ist meine Erfahrung, ich trenne Birnen immer etwas eher ab, so bei 88 - 89 Grad und so um die 55 - 60%. Da wird eigentlich nichts mehr trüb.
Trüb wird es aber auch, wenn was von der Maische übergegangen wäre, bzw. großer Temperaturunterschied beim Verdünnen, aber eben auch, wenn zu viele Fuselöle im Destillat sind was bedeutet, zu weit in den Nachlauf hinein gebrannt.

Wie gesagt, mir erscheint jetzt nichts auffällig, ich würde bei dem muffigen Geruch echt auf die Hefe tippen.
Und das nächste Mal eine andere Hefe probieren.