Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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überzuckerte Maische

Markus Hartmann am 27.09.2020 17:25:04 | Region: Bayern - Mauerstetten

hallo zusammen,

nachdem wir einen superschönen, alten Birnenbaum (doppelter Philipp) im Garten haben, wollte ich dieses Jahr das erste mal nach dem Schmickl-Lehrbuch selbst eine Maische ansetzen.

Nachdem die Birnen nach dem Pflücken unterschiedlich reif waren, hab ich das erste vollreife drittel eingemaischt und die 2/3 Birnen nachreifen lassen. Dabei hab ich mich dabei aber beim Zucker verrechnet und bereits die Startmenge für die ganze Menge eingemischt. Dadurch ist die Gärung (Turbohefe) auch nach 2-3 Tagen nicht in Gang gekommen und ich hab das Fass erst mal kühl gestellt, es riecht sehr fruchtig und gut und der Gärspund zeigt praktisch keine Gärung, anscheinend unterdrückt der Zucker auch die wilden Hefen


Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten:

1. Ich fülle die restlichen zwei drittel Birnen ca 4-5 Tage später in die Maische, dann passt der Zuckergehalt wieder und ich füge nach dem Einstellen des PH-Wertes den vorbereiteten Gärstarter hinzu - im schlimmsten Falle verliere ich das ganze Obst.

2. oder ich verwerfe das erste Drittel und mach die zwei Drittel von vorn und richtig - schade um das Obst aber ev. nötiges Lehrgeld


Hat jemand Erfahrung und kann mir einen Tipp geben?

besten Dank im Voraus, Markus

RE: überzuckerte Maische

Burner am 29.09.2020 09:43:42 | Region: Southeast

Ich würde hier gar nichts verwerfen.
Zucker konserviert genauso, und wenn der PH Wert passt - Birnen neigen leicht zum kippen, eigene Erfahrung - einfach die restliche Menge dazugeben, und schauen, dass die Gärung wieder in Gang kommt. Vielleicht nicht unbedingt die 5 Tage warten.


Gruß


Burner

RE: überzuckerte Maische

Stephan am 29.09.2020 11:02:49 | Region: Österreich

Die Frage ist nur, ob so viel Zucker drinn ist, dass gar keine Gärung beginnt.

Wenn du nämlich am Anfang auf den Gärstarter verzichtest und es kommen womöglich doch die wilden Hefen durch und eine Gärung beginnt hast du ein Problem.

Da kannst du paar Tage später Reinzuchthefe etc. hinzugeben wie du willst. Das Ruder wirst du damit nicht mehr rumreissen.


Das sollte man beachten.


LG

RE: überzuckerte Maische

Burner am 29.09.2020 12:22:46 | Region: Southeast

Noch ein Nachtrag bzw. ne Frage:

Wenn man Gärstarter ansetzt - und ich habe das so verstanden, wie wenn du Gärstarter benützt - warum nimmt man dann für Obstmaischen Turbohefe?

Eine Reinzuchthefe - Sherry oder Port - vergärt auch bis 16%. Und ist nicht so geschmacksintensiv.

RE: überzuckerte Maische

Manfred am 16.10.2020 23:25:39 | Region: Rhein-Neckar

Ich hatte, ehrlich gesagt, mit dem Gärstart noch nie Probleme, und wenn man auf einmal die gesamte Zuckermenge reinmacht, statt zu dritteln, sollte das nach meiner Erfahrung auch noch nicht die Gärung komplett verhindern.

Aber da Du schreibst, es ist Deine erste Maische, wage ich mal zu fragen, ob Du wirklich sicher bist, daß nichts gärt. Ich hatte mal ein Gärglas, da war der Deckel nicht dicht, und anstatt durchs Gärröhrchen entwich der Überdruck am Deckelrand. Zuerst dachte ich auch, es klappt nicht, aber dann sah ich seitlich durch das Glas die Bläschen in der Maische aufsteigen. Nachdem ich den Deckelrand mit einer Wurst aus Klebeknete ringsum abgedichtet hatte, blubberte es fröhlich los.