Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

Möchten Sie mit anderen Personen Ihre Erfahrungen bezüglich dem Schnapsbrennen, der Destillation ätherischer Öle und Hydrolate sowie der Essigherstellung austauschen? Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Sepp am 10.12.2012 09:41:30 | Region: Oberösterreich
Servus zusammen !

Ich verwende Vitamin C um einen Oxidationsschutz für die Maische zu erhalten - natürlich säure ich auch an.

Meine Frage ist ob jemand Erfahrung hat wie sich das auf den Gärverlauf auswirkt und ob es Nebeneffekte gibt von denen man wissen sollte.

Habe gelesen man sollte 20 g / 100 Liter nicht überschreiten aber diese Anleitung kommt aus dem Weinbau.

Ich beobachte einen deutlich langsameren Gärverlauf was ja sogar gut ist weil es das Aroma schützt.

Sepp

RE: Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Der Profi am 10.12.2012 14:27:27 | Region: wie immer
Hallo Sepp!

Wenn ich die Maische gleich nach Gärende brenne mache ich das auch mit Zitronensäure meine damit
auch die PH-wert Einstellung funktioniert aber
nur bis zu einem Monat dann läßt der Säureschutz
nach.

RE: Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Sepp am 10.12.2012 15:29:43 | Region: Oberösterreich
...ich nehme zum Ansäuern zusätzlich Biogen-M um insgesamt auf ca. ph 3,3 zu kommen.

Beobachtest Du auch eine langsamere Gärung wenn Vitamin C im Spiel ist ?

Sepp

RE: Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Hydroxyethan am 10.12.2012 15:53:36 | Region: Europa
Servus, Sepp!
Was versprichst Du Dir vom Oxidationsschutz? Prinzipiell machbar, Werte aus dem Weinbau lassen sich übertragen. Hat aber Nachteile, da Vitamin C (Ascorbinsäure!) die Gärung hemmt, wie Du richtig erkannt hast. Daher wird Ascorbinsäure auch als Konservierungsmittel sehr vielen Lebensmitteln zugesetzt, macht Pilzen und Bakterien das Leben schwer, kann als wasserlösliches Vitamin beim Menschen nicht überdosiert werden und verhindert Skorbut (Avitaminose, Sörung des Kollagenstoffwechsels). Pass auf, dass Du nicht überdosierst, für die Hefe ist Vit.C "Gift", und KEIN Vitamin wie das Thiamin. Bitte NICHT zu verwechseln mit der Zitronensäure oder ihren Salzen, den Citraten. (Tricarbonsäure, Zwischenprodukt des Cori-Zyklusses, wichtig für Energiestoffwechsel und Aminosäurensynthese von so gut wie allem, was lebt, Pflanzen und Tiere,und Pilze, also auch Hefe.) Citronensäure wird übrigens GERADE durch Pilze im großtechnischen Maßstab hergestellt. Eine kleine unnütze Information am Rande: Für Forellen und Meerschweinchen ist Vit. C KEIN Vitamin, sie können die Ascorbinsäure synthetisieren. Mir ist nicht ganz klar, was Du mit dem (sicher vorhandenen) Oxidatiosschutz durch Ascorbinsäure erreichen willst, ausser dass die Maische nicht braun wird. Bei Wein durch Farberhalt sicher interessant, könnte ich mir vorstellen, aber Du willst doch brennen, oder? Oder ist mir etwas entgangen?

Mit freundlichem Gruß,
Hydroxyethan

RE: Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Sepp am 11.12.2012 14:57:10 | Region: Oberösterreich
Ja da hast Du recht - ich will es nur brennen.

Mir wurde einfach empfohlen Vitamin-C zuzusetzen damit die Maische nicht oxidiert - mit dem Argument, dass diese Oxidation auch das Aroma beeinträchtigen würde. Das Vitamin-C soll auch die Bildung unerwünschter Gärnebenprodukte reduzieren wurde mir gesagt.

Wenn das eine falsche Info war habe ich kein Problem damit das wegzulassen.

RE: Vitamin C - Einfluss auf den Gärverlauf

Hydroxyethan am 12.12.2012 12:24:35 | Region: Europa
Hi, Sepp!
Also ich würds lassen, zu viele Variablen, und da Vit. C für die Hefe Stress bedeutet... Hab es auch mal ausprobiert, da ich kostenfreien Zugang habe, bin wieder ab davon, habe keine positiven Effekte feststellen können. Was den Oxidations/Geschmackseffekt betrifft: Eine Oxidation kann durchaus auch pos. Effekte haben, denke nur mal an die Lagerung Deines Brandes. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bremsung einer zu stürmischen Gärung, die DEFINITV neg. geschmackl. Effekte hat, eine Anwendung sein könnte, aber da gibt es sicher besser steuerbare und risikolosere Varianten. Oder eventuell bei schlechtem, bakteriell belastetem Ausgangsmaterial, da Bakterien sich schneller vermehren und Vit. C daher bei ihnen eine höhere Wirkung hat? Ich seh´das ja so: So effektiv wie möglich mit so wenig wie möglich, keep it simple... Aber Du kannst ja mal 2 Chargen zum direkten Vergleich ansetzen und eine empirische Studie starten, wenn Dir langweilig ist. Neugier ist die Triebfeder von Innovation!
An den "Profi": Dass der "Säureschutz" von ZITRONENSÄURE nachlässt, liegt daran, dass diese von der Hefe verstoffwechselt wird. Siehe obiger Beitrag. Ist aber unerheblich, zu diesem Zeitpunkt ist der "Alkoholschutz" viel tragender.

mit freundl. Gruß,
Hydroxyethan

PS: Meine Korrektur mit den Meerschweinchen noch mal, man soll ja keinen Blödsinn schreiben: Vit. C ist für Primaten, Meerschweinchen, Forellen, einige Vögel und Flughunde essentiell, da hier ein Gendefekt eines für die Synthese notwendigen Enzyms vorliegt. Alle anderen Tiere können Vit.C synthetisieren, nur für uns also ein "Vitamin"