Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Linus am 08.11.2012 15:44:58 | Region: s Ländle
Hi liebe Fachkundige,

zuerstmal Danke für die Tips zum Thema Verschraubung und Übergang, eine Lösung scheint gefunden.

Nun noch etwas, Wie Lange (cm) darf/soll das Geistrohr und die Kühlschlange sein bei einem 30L Topf.

Ich komme mit 35mm ins Rennen aus dem Topf und wollte dann auf 1 Zoll gehen und in den Schlangenkühler mit 8mm Innendurchmesser.

Macht das Sinn und wie Lang soll beides Sein?

Sind die Weichkupferrohre auch geeignet zum Schlangenkühler bauen?

Viele Fragen aber ich bin hier genau am richtigen Ort.

Danke schonmal vorab...

Gruss Linus

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Kellergeist am 09.11.2012 14:03:45 | Region: Wien
Hallo Linus,

Ich würde den Bau eines Liebigkühlers empfehlen.
Schau Dir in der Fotogalerie Die Anlage 162 an.
Verwendie hier die Suchfunktion und gib als Suchbegriff "Liebigkühler" ein

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Linus am 10.11.2012 11:39:05 | Region: s Ländle
Hallo,

der Liebigkühler kommt aufgrund eines fehlenden Wasseranschlusses aus. Hab ich mir auch schon überlegt aber keine Chance den zu betreiben.

Gruss und Dank

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 12.11.2012 23:14:04 | Region: Südost
Hallo Linus,

Also ein paar Gedanken dazu:

Auch wenn Dir ein Wasseranschluss fehlt, so brauchst Du doch Wasser zur Kühlung.
Wenn ich bei meiner 30l Anlage Feinbrand mit niedriger Heizleistung, d. s. ca. 1,5 kW, brenne, benötige ich ca. 150 l Fließwasser in den 3 Stunden Brennzeit, wobei ich die Wassermenge so einstelle, dass sich max. 25 Grad C Erwärmung ergibt (z.B. von 15 auf 40 Grad).

Auch bei einem Schlangenkühler musst Du darauf achten, dass zumindest im unteren Teil sich noch kühles Wasser befindet, ich schätze, dass Du bei Deiner 30 l Anlage ohnehin ein 100 l Gefäss benötigst, ev. sogar größer.
Warum also nicht so ein Gefäss etwas erhöht aufstellen und dann die Fallhöhe nutzen und mit einfachen Gartenschlauchstücken einen Liebigkühler beschicken?

Den etwas erhöhten Aufwand würde ich schon auf mich nehmen, um den Vorteil des Liebigkühlers zu nutzen.

HG
Rudolf

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

rufus am 12.11.2012 09:00:51 | Region: xxx
Hallo Linus,

die kapazität des kühlers hängt weniger von der größe der brennblase, als von der zugeführten energiemenge ab.
ich halte pro kw leistung 1 m rohr mit einem durchmesser von ca. 20 mm für angemessen.
einen durchmesser von 8 mm halte ich für bedenklich. nur für zuckermaischen mag es ausreichend sein. wenn dir aber bei einer obstmaische mal ein fruchtsückchen da rein gerät, besteht schon mal die gefahr des verstopfens.

das rohr will auch mal von innen gereinigt werden.

mfg rufus

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 09.11.2012 20:17:17 | Region: Südost
Hallo Linus,
ich kann mich der Meinung Kellergeists nur anschließen:
Habe für meine 30l Destille einen Liebigkühler mit 120 cm Kühllänge und 28mm bzw. 18 mm Kupferrohren.
Meine Erfahrung: Kühllänge ausreichend, Reinigung: unmittelbar nach dem Brennen einfach ein Putztuch wie bei einem Gewehrlauf einige Male durchgezogen.

Steig- und Geistrohr zu kurz es geht - bei mir je ca. 10 cm incl. den beiden Verschraubungen Destille - Steigrohr und Geistrohr - Kühler. Habe hier ebenfalls das übliche Cu- Rohr mit 28mm genommen.
HG
Rudolf

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 10.11.2012 23:14:08 | Region: Südost
Hallo Linus,
ich stimme Kellergeist zu: ein Liebigkühler hat einige Vorteile:
ich selbst habe bei meiner 30l Pot Still einen Liebigkühler und schätze sehr die gute Reinigungsmöglichkeit. Nach dem Brennen einige Male mit Putztuch durchgezogen und fertig.
Die Kühl- Länge von 120 cm hat sich bewährt, ich habe 2 Cu Rohre mit 28 und 18 mm verwendet.
Steig- und Geistrohr so kurz als möglich, bei mir je ca. 10 cm, um auch die beiden Verschraubungen Helm - Steigrohr und Geistrohr - Kühler aufzunehmen. Steig- und Geistrohr auch je 28 mm Cu- Rohr.
HG
Rudolf

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Linus am 12.11.2012 20:31:29 | Region: s Ländle
Hi Ihr,

dabke schonmal für den tollen Einblick. Nur hab ich wie gesagt nicht die Möglichkeit einen Liebigkühler zu verwenden da es im Garten kein Strom und kaum Wasser gibt.
Die Spirale ist in dem Fall die bessere Lösung.

Würde ein Geistrohr 1/2 Zoll, 30cm Lang und eine Kühlspirale 18mm, 5m lang genügen?

Merci auch,

gruss Linus

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 13.11.2012 14:48:15 | Region: Südost
Hallo Linus,
1/2 Zoll bzw. 12,7mm erscheinen mir für das Geistrohr bei Deiner Anlagengröße von 30 l etwas zu klein. Ich würde bis kurz vor den Kühler mit zumindest 28mm Cu Rohr gehen oder bei Edelstahl ein ähnlicher Durchmesser wählen.
Anschließend eine Reduktion auf ungefähr Kühlschlangendurchmesser.
Dann empfehle ich eine leicht lösbare Verschraubung, wie z.B. einen Holländer, aus 2 Gründen:
1. um zumindest die Teile vor dem Kühler leicht reinigen zu können und
2. um ggf - falls die Kühllänge doch nicht passt - leicht ein Zusatzstück von z.B. 3 Windungen dazuzubauen, wenn Du jetzt z.B. 6 Windungen mit Windungsdurchmesser von etwa 25 cm planst.

HG
Rudolf

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Kellergeist am 12.11.2012 14:23:21 | Region: Wien
Hallo Linus,

Ich betreibe meinen Liebigkühler ebenfalls ohne Fließwasseranschluss.
Dazu verwende ich einen 30l Kübel. Mittels einer Aquariumpumpe versorge ich den Kühler mit Wasser, das anschließend wieder in den Kübel zurückgeleitet wird.
Ich brenne mit der Schmickl Classic mit 5 l Topf.
Den Standardkühler habe ich vorher ebenso betrieben.
In Deinem Fall empfehle ich ein 100l Kunststofffass als Kühlwassergefäß.
Eventuell noch ein paar 1,5l PET Flaschen mit Wasser füllen, in den Tiefkühler geben und wenn notwendig damit das Kühlwasser gegen Ende des Brennvorganges abkühlen.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Linus am 18.11.2012 12:21:50 | Region: s Ländle
Hi Ihrs,

das hilft mir schon sehr viel weiter. Werde das Geistrohr auf 1 Zoll bauen, ca 40cm und dann auf 18mm Kühlschlange gehen, 5 Windungen a 25cm ?!

Das mit der Aquariumpumpe hab ich mir auch gedacht aber ich bin in den Garten verbannt ohne strom und nen Geno laufen lassen lohnt sich nicht ;-)

Grüssle und vielen Dank

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Schuppenbrenner am 16.11.2012 21:04:07 | Region: Schuppen
Hallo,
ich habe selber eine 30L-Anlage mit Kühlschlange. Funktioniert bestens. Liebigkühler haben gegenüber einer Kühlschlange keine Vorteile. Eher nur Nachteile.
Meine Brennschlange besteht aus 12mm Kupferrohr, welches ich bereits gerollt gekauft habe. Dieses ist mit einem Durchmesser von 50cm in einen 80L Eimer eingefügt worden.
Keine Sorge, dass das Wasser während des Brennvorganges zu heiß wird: Die sehr warme obere Schicht des Wassers entzihet der darunter liegenden Energie, so dass diese kälter wird.
Bau Dir bloß keinen Liebigkühler, wenn Du eine Kühlspirale willst.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Linus am 20.11.2012 17:55:40 | Region: s Ländle
@Schuppenbrenner

Hi Schuppenbrenner,

ich hab nun ne Schlange mit 8 Wicklungen, 29cm Durchmesser und 18er Kupferrohr....

Wie lang ist Dein 12mm Rohr bzw wieviele Wicklungen hast du à 50cm?

Gruss

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Schuppenbrenner am 25.11.2012 19:30:39 | Region: Schuppen
Hallo,
muss mich erst mal korrigieren: 50cm Durchmesser war übertrieben. Es sind nur 40. Die Kühlschlange verfügt über 8 Wicklungen.
Ich hab mir mal Deine Beschreibung durchgelesen und drüber nachgedacht. Ich denke mal, dass Du mit Deiner Anlage sehr gut fahren wirst. Je nachdem, wie groß dass Fassungsvermögen Deines Kühlers ist, wirst Du auch kein Wasser tauschen müssen. Ansonsten kannst Du Dir an Deinen Kühler bei etwa 3/4 der Gesamthöhe einen Ablasshahn anbauen. Über den lässt Du das heiße Wasser ab und gibts neues, kaltes Wasser hinzu.
Ach so, für den Fall, dass es Dich interessiert: Ich habe meine Destille aus einer 30L-Milchkanne gebaut. Das Geistrohr ist 40mm Kupfer, etwa 15cm lang, wird dann in 90° abgewinkelt und direkt auf den Durchmesser der Kühlschlange reduziert.
Wenn Du mal Fragen zur Maischeherstellung hast, kann ich Dir gerne weiter helfen. Dann fängst Du wenigstens nicht so, wie die Mehrheit hier mit Hefenährsalzen, Reinzuchthefen und irgendwelchen Laugen und Säuren an.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Hydroxyethan am 26.11.2012 08:59:30 | Region: Europa
Hi,
Zitat:"Die sehr warme obere Schicht des Wassers entzihet der darunter liegenden Energie, so dass diese kälter wird."
Das erklär mir bitte mal. Dann werde ich reich.
Danke!

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Schuppen am 26.11.2012 19:20:38 | Region: Schuppen
Tut mir leid, mit der Sache sind schon andere reich geworden.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Hydroxyethan am 27.11.2012 06:57:09 | Region: Europa
Hi,
Zitat:"Die sehr warme obere Schicht des Wassers entzihet der darunter liegenden Energie, so dass diese kälter wird."
Das erklär mir bitte mal. Dann werde ich reich.
Danke!

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Kellergeist am 27.11.2012 14:47:34 | Region: Wien
Hallo Linus,
Habe deinen Einwand "kein Strom im Gartenhaus" vor meinem 2. postig überlesen. Sorry!
In Deinem Fall bleibt wohl tatsächlich nur ein Fass mit Schlangenkühler übrig.
Deshalb empfehle ich dir: Brenne in der kalten Jahreszeit, gegebenenfalls bei Schneelage...

Hallo Schuppen:
führst ne ganz schön dicke Lippe!
Wir geben alle nur Ratschläge nach bestem Wissen und Gewissen. Unterschiedliche Meinungen sind ok
so kann man voneinander lernen.
Du führst mit dem Verzicht von Reinzuchthefen (das sind KEINE Turbohefen) und Säureschutz
die jahrelange Erfahrung von vielen Hobby- und Profibrennern ad absurdum.
Detto auch mit Deiner Behauptung: warmes Wasser entzieht kühleren Wasser zusätzlich Energie,
was zur weiteren Abkühlung des kühlen Wassers führt.
Ich habe in Physik noch gelerrnt dass Wärme = Energie immer vom warmen in den kühlen Körper fließt und nicht umgekehrt.
Ich wünsche dir trotzdem weiterhin viel Erfolg beim Betreiben unseres gemeinsamen Hobbies auf Deine Art!

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Schuppenbrenner am 30.11.2012 14:13:31 | Region: Schuppen
Hallo,
1. dass ich Eure jahrelange Erfahrung ad absurdum führe, war nicht meine Absicht. Aber in diesem Forum wird leider hervorgehoben, dass es ja unerlässlich wäre, Hefenährsalze usw. zu verwenden. Das führt dazu, dass Neulinge gar nicht den anderen Weg probieren. Deswegen beharre ich auf meiner Meinung.
Dass Reinzuchthefen keine Turbohefen sind, weiß ich auch.
2. Dass Ihr das mit dem Kühler nicht versteht kann ich dann wohl auch nicht ändern.

Ich bitte in aller Form um Entschuldigung, wenn Ihr Euch durch meine Schilderung im Bezug auf Hefen und Nährsalze diskreditiert gefühlt habt. Das war nie meine Absicht und ich werde meine Worte in Zukunft umsichtiger wählen, um einen anderen Standpunkt zu vertreten, ohne den der Anderen anzugreifen.
Es tut mir leid.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Hydroxyethan am 01.12.2012 04:04:20 | Region: Europa
Ein freundliches Hallo in die Runde, das scheint ja richtig spannend zu werden hier...auch wenn es am Thread-thema langsam vorbeischiesst. Daher erst mal ein paar Worte dazu:

Lieber Linus!
Jeder, der eine Destille baut, stellt sich früher oder später die Frage der Dimensionierung der Kondensatoreinheit. Der Grund, warum diese Frage ungern beantwortet ist, ist einfach folgender: Da spielen viele Faktoren eine Rolle! Und den wichtigsten hast Du nicht genannt:

WIE HOCH IST DEINE HEIZLEISTUNG?

!!!DIE BRENNBLASENGRÖSSE IST (fast) NICHT AUSSCHLAGGEBEND!!!

So, jedem physikalisch Kundigen ist somit klar, dass Du die Zusammenhänge noch nicht wirklich begriffen hast, eine knappe Erklärung mangels Verständnisses ins Leere schießt und somit verschwendete Zeit ist. Nach dem 3. Mal hat man einfach keinen Bock mehr... Diese Information hättest Du übrigens in diesem Forum mehrfach finden können. Du hast also noch nicht genug gelesen, alle benötigten Informationen sind im Netz frei zugänglich (leider mehr Scheiss als Gold, Englischkenntnisse helfen allerdings). Es ist kein Lehrbuch notwendig (wenn auch hilfreich), und auch kein naturwissenschaftlicher Titel. Ich weiss ja, dass es äußerst mühselig ist, sich speziell in diesem Forum durch hunderte alte Beiträge zu quälen und die Spreu vom Weizen zu trennen, aber unterschätze den Lerneffekt nicht, den Du dabei hast! Klar, ich bekomme auch lieber alles auf dem Silbertablett serviert, ohne die - ach - so kostbare Zeit investieren zu müssen und profitiere gerne von anderer Leute Arbeit, aber was hilft mir das, wenn ich es nicht verdauen kann? Das soll kein Vorwurf sondern Hilfe sein, auch ich investiere gerade Freizeit um Dir das zu schreiben. Reiner Altruismus, habe ich nix davon. (Außer dass ich nachher womöglich angekekst werde.) Wundere Dich also nicht über Beiträge im Sinne von "also ich machs so und so..", die nicht wirklich weiterhelfen.
So, jetzt als konkreter Denkansatz:
- Was Du unten an Energie reinsteckst, muss oben größenordnungsmässig abzüglich Strahlungs-, Konvektions- und Trennungsverluste niedergehauen werden.

- Die jeweilig beteiligten FLÄCHEN sind ausschlaggebend, in Vebindung mit der Wärmekapazität

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmekapazit%C3%A4t

oder besser: spezifischen Wärmekapazität

http://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_W%C3%A4rmekapazit%C3%A4t

der beteiligtem Medien. Alo vor allem in Deinem Fall Kühlmedien. Auf diesen Seiten findest Du übrigens quasi frei Haus die für Dich interessanten Werte von Wasser, Kupfer, Luft!

Weiter interessant: Der Wärmedurchgangskoeffizient

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmedurchgang

Dann noch die freiwerdende Kondensationswärme:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensationsw%C3%A4rme

Und alle Aspekte, die sich daraus ergeben. Lies genau, Du musst es nicht unbedingt nachrechnen können, danach wirst Du Wasser mit ganz anderen Augen sehen und z.B. begriffen haben, warum das so ein ganz besonderer Stoff ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wasser

Hast Du begriffen, warum Wasser (Wasserstoffbrückenbindungen) so viel mehr Kondensationswärme frei setzt als Ethanol, bist Du schon mal einen ganzen Schritt weiter. Und verstehst auch, warum es so einen riesen Unterschied macht, ob Du mit Deinem Kühler 95,6% EtOH nach Refluxrektifikation oder 40%-70% im Pot-stillverfahren kondensieren willst. Oder dest. Wasser herstellen möchtest. Und hast gleichzeitig noch begriffen, warum es besser ist, H2O als Kühlmedium zu benutzen.

So, jetzt noch Umgebungstemperatur berücksichtigen (35 Grad Tropen oder 0 Grad in der Garage), Wind, Luftdruck (Großglockner oder totes Meer)und Partialdrücke, Wassertemperatur (s.o.), Dampfdruck des Azeotrops (Siedediagramm), Strömungswiderstände und -Geschwindigkeiten (Hagen-Poiseuillsches Gesetz)

http://de.wikipedia.org/wiki/Hagen-Poiseuillesches_Gesetz

und noch so einige wichtige Nebensächlichkeiten.
Dir brummt der Schädel? Sehr gut, Du hast was gelernt. Er brummt Dir nicht? Dann hast Du mal wieder beschlossen, NICHT zu lesen, was ich Dir an Silbertablett serviert habe und bist immer noch auf der Suche nach der schnellen Lösung, die Dir von irgend jemandem abgenommen wird. Viel Spass beim Blindflug, mein Getippsel war (mal wieder) umsonst.

Was Deine Frage des Durchmessers betrifft, sollte die somit auch beantwortet sein. Bedenke: zu geringe Radien (wie bei Dir höchstwahrschenlich - abhängig von Deiner HEIZLEISTUNG - der Fall, haben großen Einfluss auf das Siedediagramm und mithin die Effizienz Deines Maschinchens. Genauer: p*V=n*R*T

http://de.wikipedia.org/wiki/Thermische_Zustandsgleichung_idealer_Gase

Da liegt der Hase im Pfeffer, auch wenn die Herleitung hinkt und jeder Physiker/Physiologe grün werden würde, der das liest.
Klar, man kann auch mit einer Konservendose destillieren, aber ob das Sinn macht?

Luftkühlung ist übrigens durchaus möglich, und, da simpel, elegant! (Beachte jedoch obiges!)

Noch ein paar Anmerkungen:
Ich empfehle DRINGEND die Lektüre der 3 Hauptsätze der Thermodynamik, auch wenn vielleicht nur ein Bruchteil hängen bleibt!

http://de.wikipedia.org/wiki/Thermodynamik

Dies ist speziell an Schuppenbrenner gerichtet, 2. Hauptsatz der Thermodynamik, wobei ihn seine Entschuldigung ehrt und wenigstens von meiner Wenigkeit angenommen wird. Auch ich bin Skeptiker und stehe Pauschalaussagen grundsätzlich zweifelnd gegenüber, bin jedoch sehr vorsichtig, wie weit ich mich da aus dem Fenster lehne. Eine der ersten Lektionen, die ich dazumal an der Uni im naturwissenschaftlichen Bereich schmerzhaft lernen musste. Jetzt hab ich einen Doktor und weiss immer noch nix... Und klar sind oft finanzielle Interessen im Spiel und wird versucht, den grössten Mumpitz an "Dumme" zu verkaufen, die es nicht besser wissen.

Für Fragen zu Steigrohr/Kolonnendimensionierungen verweise ich freundlichst auf meinen Beitrag in "Dephlegmator bauen" von Lutz:

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20121117192553-01.html#20121117192553-01

und meine Antworten an "Secret Factory" in seinem Thread: "Fragen zu einer Reflux-destille"

http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20121010153000-01.html#20121010153000-01

Jetzt noch was zu den Thread-fremden Punkten:

- Wildhefen funktionieren (Maische einfach (offen)stehen lassen), sind aber ein Glücksspiel und nicht sehr ertragsreich, da meist ziemlich aerob

- Reinzuchthefen sind besser, aber oft VIEL zu überteuert, die richtige Quellen finden, die gibts!

- Einfache Backhefe liefert stabil geschmacklich überzeugende Ergebnisse, ist aber nicht sehr ertragsreich, da meist ziemlich aerob. Klar, da für Triebstärke gezüchtet. Der Teig soll schnell fluffig werden (CO2) und nicht nach Alk schmecken.

- Turbohefen sind vor allem bei reinen Zuckermaischen empfehlenswert, da sie mit den hier unumgänglichen zusätzlichen Nährstoffen geliefert werden, sehr schnell und sehr ertragreich sind. Diese Hefen NICHT komplett ans Limit fahren (Oechsle, Temperatur), bei der Temperatur ist die Größe des Maischefasses unbedingt zu beachten! Volumen/Oberflächenverhältnis! Die Packungsangaben beziehen sich auf 25 Liter! Sonst bremsen! (Eis, weniger Starthefe, Kühlkreislauf,...) Dann liefert auch die so verschrieene Alcotec Turbohefe super Ergebnisse, auch für Aromabrenner. Prestige ziehe ich trotzdem vor. Sonst: Böckser, Schwefel, Brack/Papparoma...Google Funktion L-Cystein im Hefestoffwechsel, Biochemie.

- Und warum nicht von der Lieblingshefe einfach eine Kultur anlegen, ist simpel, funktioniert immer, wenig Arbeit, selbst einfrieren geht, spart Geld

Was die Nährstoffe angeht:
Bei vielen (Frucht)maischen tatsächlich nicht notwendig. Bei Heidelbeer z.B. schon! Übrigens gesetzlich reguliert, wer was drauf gibt. Und: Viel hilft NICHT IMMER Viel! So viel wie genug ist das Geheimnis. Wer Nährsalze auf diversen Webseiten überteuert kauft, ist selbst schuld und hat zu viel Kohle. So als Tipp: Hefenährsalz oder Gärsalz bei EBAY eingegeben spart schon um den Faktor 3. Und da Du ja aufgrund Recherche inzwischen weisst, wofür Diammoniumphosphat (DAP), Urat und Magnesiumsulfat normalerweise verwendet wird, taperst Du in den nächsten landwirtschaftlichen Düngemittelladen und Du wirst Dir nie wieder Sorgen um den Preis machen. Selbst simple NPK-Dünger, organisch oder anorganisch in der richtigen Mischung aus dem Baumarkt wirken Wunder und liefern oft auch noch so wichtige Spurenelemente wie Zink, Chrom, Kupfer, Molybdän, Eisen... Die biochemisch versierten sollten mal über Zink-Orotat nachdenken. Will hier aber keinen Glaubenskrieg lostreten.

Vitamine: Hier besonders interessant natürlich das Thiamin und das Tetrahydrofolat. (Nicht die ganze B-Latte, B-Komplex tuts aber). Aldi und DM lösen das Problem ohne teure Apotheke, sogenannte Nahrungsergänzungsmittel, es empfiehlt sich sehr, Preise zu vergleichen und Inhaltsangaben zu Konzentrationen zu lesen. In Apotheken explizit nach IV-Phiolen von Generikaherstellern fragen.

pH-Wert: Biogen M ist meist nicht nötig, funktioniert aber gut, wenn nötig. Der Literpreis lässt mich allerdings schmunzeln. Wir machen uns also mal wieder erst mal schlau und schaffen die Basis:

http://de.wikipedia.org/wiki/PH-Wert

Jetzt wissen wir, was der pH wert ist und was er NICHT ist, nämlich linear und eine Konzentrationsangabe

Nun schauen wir noch schnell bei den Puffern vorbei,

http://de.wikipedia.org/wiki/Pufferl%C3%B6sung

und versuchen ein Verständnis für pKs-Werte zu erlangen

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4urekonstante

Die "Comfort-Zone"-werte für unsere YeastieBeasties kennen wir, welch Wunder, sie mögens leicht sauer, das ist nämlich auch der pH-Wert ihrers natürlichen Habitates und hält ihnen Konkurrenten vom Leib. INTRAZELLULÄR muss dieser Wert sehr genau reguliert werden und ist leicht basisch, ca. 7,4 wenn ich nicht irre, wie beim Menschen übrigens auch, EXTRAZELLULÄR hat die Hefe so ihre Möglichkeiten. Und weil dies so wichtig ist, tut sie etwas dafür. Sie bildet CO2, was in Lösung geht und einen Bikarbonatpuffer bildet

http://de.wikipedia.org/wiki/Bicarbonatpuffer

So, wir wissen jetzt:
So gut wie alle Maischen sind von vorneherein aufgrund der Fruchtsäuren, deren pKs-werte sehr gut passen, im tolerablen Bereich. Den Rest übernehmen Puffersysteme.

In reinen Zuckerlösungen hilft jedoch anfangs ein erniedrigter pH-Wert, da keine Fruchtsäuren und noch wenig CO2 und ein ziemlich hoher osmotischer Stress bei hohen Oechslewerten vorliegt. Außerdem begünstigt ein saures Milieu die hydrolytische Invertierung der Disacharide.

Welche Möglichkeiten haben wir:

Starke anorganische Säuren wie z.B HCl, die zu 100% dissoziieren und keine Pufferwirkung wie z.B Phosphorsäure haben. Mögen wir nicht, da das Chlor Probleme bereitet. Jeder gesunde menschliche Magen hat übrigens einen pH-Wert von 1-2, eben durch Salzsäure, aus vielen Gründen.

H3PO4 hat Pufferwirkung und geht, ist auch nicht ungesund, da in der Maische und nicht im Destillat, nur in geringen Mengen nötig, und zugelassener Lebensmittelzusatzstoff (siehe E-Nummern)

Aber wir wollen es simpel und entscheiden uns für organische Säuren, möglichst welche mit hohem Siedepunkt und keinen geschmacklichen und gesundheitlichen Effekten. Ameisensäure und ein Stück weit Essigsäure scheiden also aus.

Bleibt die Milchsäure, die wohl auch Biogen M enthält. Gut selbst herzustellen, wer mag, oder günstig zu beziehen, man schaue mal im Imkerladen vorbei.

Ich schwöre ja bei Zuckermaischen auf ca 1 TL Zitronensäuremonohydrat auf 50L, ist unbedenklich und Cent-artikel, überall zu beziehen und auch gut zum Sirup machen, entoxidieren, kochen und entkalken zu gebrauchen. Als Pulver geschlossen unbegrenzt haltbar.

Brauchen wir also nur noch Lackmuspapier oder ein Billig-China-pH-Meter für um 12 €, bitte MIT Kalibrierflüssigkeit.

Problem gelöst! Schuppenbrenner hat also ein Stück weit Recht, wenn er sagt, dass der ganze Schmuhu nicht nötig ist. Und es geht noch einfacher, wenn man weiss, wo welche Stoffe enthalten sind: Vollkornbrot für B und ess. Fettsäuren, Tomatenmark für u.a. E-lyte, UNGESCHWEFELTER Fruchtsaft, auch für den pH, Katzenfutter für Stickstoff, vor hundert Jahren war ein bisschen Schlachtblut mal in Mode, Hefeabfälle aus der Brauerei für B-Latte und N, oder einfach den Hefe-Trester aus der Vorcharge.

Es führen also viele Wege nach Rom.

So, das wars von mir, konstruktive, BEGRÜNDETE Kritik wird gerne angenommen, mit freundlichem Gruß,
Hydroxyethan

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Bilbaino am 01.12.2012 10:35:22 | Region: Spanien
Hallo, Schuppen,
jetzt bin ich ja doch neugierig geworden. Ich finde es ist unfair unsere (gängige) Art des Einmaischens zu kritisieren ohne Deine eigene zu präsentieren.Bitte,wie maischst Du ein, Säureschutz etc. Ich glaube für uns alle wären Deine Ausführungen sehr interessant.
Saludos (aus der völlig verregneten Costa Blanca) Bilbaino

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Schuppenbrenner am 07.12.2012 20:27:22 | Region: Schuppen
Ich habe erneut nachgedacht und, "Oh Wunder", es ist etwas bei heraus gekommen.
Ich habe Eure gängige Methode kritisiert. Aber es sollte keine negative Kritik sein, da Ihr ja sehr gut damit fahrt und sie sich weit ausgebreitet hat. Es sollte auch keine konstruktive Kritik sein, weil ich niemanden bekehren will.
Meine Kritik sollte ausschließlich distanzierend sein, da ich nichts von Laugen, Säuren und Chemikalien halte und Reinzuchthefen meiner Meinung nach unsinnig sind.
Ich habe wohl einen schlechten Tag gehabt und es meinen Ausführungen an Sinn mangeln lassen.
Viele von uns haben ihre Erfahrungen gemacht, daraus gelernt, Vorgänge optimiert und so weiter.
Wir sind aber nicht in diesem Forum, um uns selber in den Mittelpunkt zu rücken und uns als den Mann mit dem Schlüssel zur unendlichen Vielfaltigkeit darzustellen. Viel mehr wollen wir uns als denker wähnen, die sich gegenseitig Tips geben, weiter bringen und die auch mal anecken.
Das mit dem Anecken habe ich hinter mir. Jetzt möchte ich mal die Frage nach meinem Verfahren beantworten (wie gesagt; es ist eine Methode, aber eben nicht DIE Methode. Aber es ist meine Lieblingsmethode).
Ich mag meinen Weg, weil er so einfach ist und auch wenn viele es nicht glauben: Der Schnaps ist nachher von sehr hoher Qualität.
Säureregulierung kenne ich gar nicht. Das wichtigste ist Sauberkeit in den Maischebehältern und der Destille. Für den Rest kommt es darauf an, was man brennen will. Für Obstler sind die Früchte entscheident. Aromatisch müssen sie für den Geschmack sein. Sie sollten Flüssigkeit enthalten, damit man beim einmaischen kein Wasser hinzu geben muss, was später zu Aromamangel führen kann. Nachher entscheide ich aufgrund des Zuckergehaltes im Obst selber, ob ich nach zuckere oder nicht.
Meine Faustformel für den Zuckergehalt ist der Gehalt einer guten Wasser-Zucker-Maische: Auf 5 Liter kommt 1KG Zucker.
Als Hefe eignen sich zwei Sorten sehr gut: pulverförmige Backhefe oder die Würfel aus dem Kühlregal. Pulverförmig nehme ich für Obstmaischen und Wüfel für Kornbrände.
Das einzig "Maischefremde", was ich hinzufüge, ist ein Rückstand vom Destillieren einer Wasser-Zucker-Hefe-Maische. Diese wurde nach abgeschlossener Gärung destilliert und den Rückstand aus der Brennblase gebe ich der neuerlichen Maische zu. Dieses Verfahren kennen Whisky-Leute als "Sour Maish" Verfahren.
Ich weiß, dass viele unter Euch jetzt an die Decke schielen und mich für total bekloppt oder dumm halten, weil ich auf die beschriebene Weise arbeite. Aber ich tue das seit vielen Jahren und so lange meine Produkte sehr gut sind, werde ich daran nichts ändern.
Warum denn Oechsle wiegen, PH-Werte messen und so weiter? Geht doch auch ohne.
Na ja, ach so, die Sache mit dem Liebigkühler... Da habe ich halt von abgeraten, weil man da eine Pumpe laufen lassen muss. Es sei denn man nutzt die Schwerkraft. Ich finde eine Kühlschlange eben zweckmäßig und einfacher. Da habe ich mich leider auch falsch ausgedrückt.
Aber eins geht gar nicht: "Das erklär mir bitte mal. Dann werde ich reich."
Es tut mir für diese Person sehr leid, dass er das Prinzip nicht verstanden hat. Aber seine Wortwahl suggerierte mir, dass er aufgrund seines Unwissens mir unterstellt hat, ich würde Mist erzählen.
Aber ich kann ihn beruhigen: Mit dem Prinzip sind schon viele andere reich geworden.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Hydroxyethan am 09.12.2012 02:42:49 | Region: Europa
Oh Wunder. Kein Kommentar. Ansonsten:

"Die sehr warme obere Schicht des Wassers entzihet der darunter liegenden Energie, so dass diese kälter wird."

DAS ERKLÄR MIR BITTE MAL! (zum 3. Mal)

Mit ausgesucht freundlichen Grüßen,
Hydroxyethan

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 12.12.2012 12:13:00 | Region: Südost
Vielleicht kann ich mit einem Erfahrungsbericht etwas zum Thema Wärmefluss im Kühler beitragen:
Vor einigen Wochen habe ich etwa 800 l Zwetschkenmaische in einer alten 80 l Pot Still Destille gebrannt, ergab 10 Durchgänge Raubrand und 2 Durchgänge Feinbrand.
Als Kühler fungiert ein Tellerkühler in einem 250 l Wasserfass. Also betreffend Funktion in etwa mit einem Schlangenkühler vergleichbar.
Nach Beginn der Kondensationsphase erwärmt sich das Wasser direkt an der Kühlfläche. Da dieses wärmere Wasser spezifisch leichter ist, steigt es im Fass nach oben und bildet so eine Schicht heissen Wassers. Mit Fortdauer der Destillation wird diese Schicht immer dicker. Nach 1 Brenndurchgang war es etwa 1/4 des Fassinhaltes von oben gesehen, nach 2 Brenndurchgängen etwa die Hälfte des Fasses, wo heisses Wasser zu spüren war.
Spätestens nun habe ich kaltes Wasser nachgeführt, und zwar mit einem Schlauch , den ich innen mit der Öffnung an den Fassboden gelegt habe. Damit habe ich ohne große Verwirbelung unten frisches kühles Wasser zugeführt, oben die heisse Schicht überlaufen lassen und bald wieder das ganze Fass mit kaltem Wasser zur Verfügung gehabt.

Ich habe 4 Durchgänge pro Tag gebrannt, aber nur ein Mal - nach 2 Durchgängen - Wasser zugeführt. Denn die heisse Schicht nach dem 4. Brand hat sich über Nacht wieder abgekühlt, durch Wärmeübergang vom Fass und der Wasseroberfläche an die Umgebung.

Also ist die Wärme vom Holzfeuer auf das Alkohol/Wassergemisch, dann über die Kühlerfläche zum Wasser und dann in die Umgebung geflossen, eindeutig von warm zu kalt.
(Hat ganz gut mit der einst auf der TU gehörten These über die Hauptsätze der Thermodynamik übereingestimmt)

Nix für ungut,
Rudolf 22

PS: ein persönliches Danke an Hydroxyethan und Schuppenbrenner für ihre ausführlichen Berichte - hab wieder einiges für mich mitgenommen.

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Bilbaino am 04.01.2013 18:58:38 | Region: Spanien
Jetzt wird´s lustig. Energie von Warm zu Kalt ist uns glaube ich allen geläufig. So haben wir es gelernt.
Aber, Schuppen sagt ¨das warme Wasser entzieht dem kalten Energie" und kühlt damit das kalte Wasser.Folglich müsstest Du kein kaltes Wasser zuführen um das frische Destillat abzukühlen. Sondern das funktioniert ganz von selbst(?).
Auch ich bin gespannt auf eine wissenschaftliche Erklärung.
Saludos, Bilbaino

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Moonshiner am 06.01.2013 18:11:01 | Region: Hobbybrennerland
Hallo Rudolf22,

ich habe da ganz andere Erfahrung.
Für 2 liter Maische und 3,5 liter Kühlwasser brauche ich zusätzlich einen Kühlakku, sonst wird das Wasser zu heiß.
Ich habe das mal grob durchgerechnet:
spezifische Wärmekapazität des Wasser= 4184 J/(kg·K)
Verdampfungswärme = 2257 kJ/kg (Achtung, eimnal Joule und einmal Kilojoule)
Wenn ich jetzt mit einer maximalen Erwärmung des Kühlwassers um 20 °C und 20 % Destillat aus der Maische rechne, den Wärmeverlust in die Umgebung weglasse, brauche ich im Verhältnis zur Maische ca. die 4 - 5 fache Menge Kühlwasser.
Klar der Dampf besteht nicht nur aus Wasser und Alkohol nur eine Verdampfungswärme von 845 kJ/kg, aber nach meiner Berechnung hätte bereits nach einem Durchgang dein Kühlwasser ca. 50 °C haben müssen.
Hast du in einem 5 °C kalten Schuppen mit 5 °C kaltem Kühlwasser destilliert?

RE: Welcher Durchmesser und Länge Geistrohr/Kühler bei einer 30L Anlage

Rudolf22 am 15.01.2013 11:13:21 | Region: Südost
Tja, lieber Moonshiner, Du hast mich mit Deinen Zweifeln neugierig gemacht und so habe ich versucht, meinen Prozess etwas nachzurechnen:

Ich gehe aus von 80 l Maische mit ca. 10% Alk, aus dem ich je Durchgang etwa 11 l Raubrand mit ca. 55% herausgeholt habe, also 6 l Alkohol und 4,9 l Wasser, die im Kühler als Kondensationswärme niederzuschlagen sind.
Kühlwasser stand mir mit 15 Grad C zur Verfügung, Fassinhalt war wie gesagt ca. 250l Wasser = 250 kg Wasser (mW).

Spezifische Wärme cpW von Wasser bei einer Mitteltemperatur von 40 Grad C ist etwa 4,18 kJ/(kgK), Verdampfungswärme ist bei 90 Grad C ca. 2.280 kJ/kg.
Verdampfungswärme von Alkohol bei 90 Grad ist ca. 842 kJ/kg.

Der Kühler muss also schaffen:
a) Wasserdampf kondensieren: 4,9 kgW x 2.280 kJ/kg = 11.172 kJ (QW)
b) Alkohol kondensieren: 6 kgAlk x 842 kJ/kg Alk = 5.052 kJ (QAlk) , ergibt
zusammen also 11.172 + 5.052 = 16.224 KJ (Qges).
Angenommen, maximal 3% gehen am Geistrohr an Wärme an die Umgebung verloren, bleiben immer noch 16.224 - 3% = 15.737 kJ Kondensationswärme Q.
Aus Q = mW x cpW x Delta T, wobei Delta T die Temperaturdifferenz bei der Aufwärmung des Kühlwassers ist, ergibt sich
Delta T = 15.737 / (250 x 4,18) = 15,1 Grad C.
Geht man davon aus, dass während des etwa 2 stündigen Kondensationsprozesses bereits eine Abkühlung von 2 Grad durch Wärmeabgabe an die Umgebung erfolgt, bleibt als Netto- Aufwärmung des Wassers ein Wert von 13 Grad C, also von 15 Grad C auf 28 Grad C.
Da ich 2 Durchgänge mit einer Wasserfüllung machen konnte, verdoppelt sich - vereinfacht gesehen - dieser Wert, das heisst die gesamte Aufwärmung beträgt 2 x 13 Grad C = 26 Grad C bzw. eine Kühlwasser-Aufwärmung von 15 Grad auf 41 Grad C.
Da wie gesagt das warme Wasser oben eine heiße Schicht bildet, die ca. das halbe Behältervolumen ausmacht, ergibt sich eine theoretische Schichtung von oben ca. 50% Wasser mit 67 Grad C und unten ca. 50% Wasser mit unverändert 15 Grad C.

Und das wiederum stimmt ganz gut mit meinen Beobachtungen und Messungen überein.

HG ins Hobbybrennerland
Rudolf22