Diskussion - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

Möchten Sie mit anderen Personen Ihre Erfahrungen bezüglich dem Schnapsbrennen, der Destillation ätherischer Öle und Hydrolate sowie der Essigherstellung austauschen? Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

Mirko am 28.05.2015 12:55:52 | Region: Burgenland
Hi,

bin neu hier und würde gerne eines wissen:
Wieviel Liter Schnaps bekommt man ca. bei 10 Liter (oder kg) Kirsche?
Vielen Dank für eure Antwort!

LG

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

baerbeli am 28.05.2015 17:07:40 | Region: Nachbars Garten
Lieber MIRKO,

im Eimer in der Sonne nach vier Wochen ca. 80 gr..
lg

hans vom Kopf schüttelnden baerbeli

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

Einäugiger Pirat am 28.05.2015 17:29:40 | Region: Ecke Mars
Nein baerbeli, ich denke durch die globale Erderwärmung kann er im Burgenland aufgrund der Höhensonne doch 91g rausholen.

Gruß vom Augenrollenden Piraten

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

Michel am 29.05.2015 09:31:09 | Region: Eifel Ardennen
Hallo Hans,

mit oder ohne Kerne?

Gruß Michel

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

baerbeli am 30.05.2015 11:38:16 | Region: Lönneberga
Lieber Michel,

ich denke: mit.
Übrigens meine ich das durchaus ernst. Wir haben den Ertrag eines Pflaumenbaumes nach und nach in ein blaues Fass geworfen, mit Kernen und Würmern, das hat sich von selbst vergoren und ergab einen Pfaumenbrand wie ihn die Bauern in Kroatien machen.
Bißchen kratzig im Abgang, hatte aber eine gute Tendenz zur Heilung von Mandelentzündungen.

Gruß aus Lönneberga

der hans vom baerbeli

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

Michel am 07.06.2015 13:20:53 | Region: Eifel Ardennen
Lieber Hans,
unser Viez wird nach alter Tradition nach dem Keltern sich selbst überlassen. Irgendwann fängt er dann an zu Gären.
Vor einiger Zeit habe ich mal einen Teil von so einem Viez destilliert. Das Ergebniss war grausam. Der Viez schmeckte noch normal, aber das Destillat konnte man nicht mal mehr sensorisch abtrennen, es roch nach sehr starkem Pinselreiniger, ein Tropfen auf der Zunge stieg einem direkt in den Kopf.
Seither vergäre ich nur noch mit Reinzuchthefe. Auch meinen Viez.
Hier in diesem Forum sind sehr viele Neulinge und Unerfahrene unterwegs. Bitte stelle du als anerkannter Profi NIEMALS infrage, dass man NUR unter Zugabe von externer Hefe vergären muss!

Gruß
Michel

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

baerbeli am 10.06.2015 11:05:08 | Region: Lönneberga
Lieber Michel,
bei uns in Lönneberga gibt man den Viez den Kühen und Schafen als Futter oder kippt es auf´s Feld. Die Schweine mögen ihn nicht.
Vergären würde ich das Zeug nie ( also den Trester )es entsteht zuviel Methanol - könnte sein, dass du das gerochen hast.
Allerdings:
ich habe gestern einen Wein getrunken, der 34 Monate auf der Hefe lag und "spontan" vergoren wurde, also ohne Reinzuchthefen. Von einem sehr bekannten Winzer von der Mosel. Das ist zur Zeit bei den Winzern die letzte Sau, die über den Weinacker getrieben wird. Google mal "Spontanvergärung".
Das klappt aber nur, wenn der Weinkeller schon älter ist und nicht superhygienisch gereinigt wurde. Klingt komisch, ist aber kein Widerspruch, weil die Hefen im Weinkeller sonst nicht gut sind.
Bis nach dem Krieg haben viele Winzer in Deutschland ihre Weine ohne Reinzuchthefen vergoren. Die ersten Reinzuchthefen( und auch natürlich die für Maischen) sind 1894 in Geisenheim in der Reinzuchtstation gezüchtet worden. Du wirst den Verantwortlichen sogar kennen, es ist der Herr Müller Thurgau, der auch den gleichnamigen Wein gezüchtet hat. ( An der Mosel mehr unter dem Namen Rivaner verkauft)
In den Jahrhunderten davor wurden also alle Maischen und Weine ohne Reinzuchthefen vergoren. Hefen gab es natürlich, aber das war meist ein wilder Haufen.
Gerade der Äppelwoi um Frankfurt herum wird in alten Beschreibungen als ziemlich gräuslich beschrieben.
Ich persönlich nehme nur Reinzuchthefen für Maischen und meine Obstweine, da ist man, und das schreibst du ganz richtig, auf der sicheren Seite, wenn man alles richtig macht. In meinem Obstweinkeller sitzen die Hefen allerdings auch schon überall an den Wänden. Du bringst mich da auf die Idee, es mal "spontan" zu versuchen. Vielleicht bringt das ja einen neuen Geschmack.
Zusammengefasst: Natürlich sollten alle Reinzuchthefen nehmen, weil sie nicht die Bedingungen im Keller haben wie Winzer und Brenner.
Zuletzt zu den Pflaumen: So wird der meiste Slobowitz gemacht bei den Bauern. Das geht auch fast immer gut, weil die Pflaumen sehr viel Saft bei der Gärung bilden. Natürlich muss man das Gärfass abdichten, sonst hat man am Ende ein Fliegenmus.
Herzlichst

der hans vom spontanen baerbeli

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

Michel am 12.06.2015 10:14:11 | Region: Eifel Ardennen
Lieber Hans,

ich sehe, dass man in Lönneberga nicht weis, was Viez ist.
Unserer Viez ist der reine, vergorene Apfelsaft aus Äpfeln von unseren Streuobstwiesen.
Schade, dass ich dich nicht zu einer Viezprobe einladen kann. Du würdest meinen Viez, im Druckfass (bitte googeln) vergoren, lieben und den Wein von deinem Moselwinzer in ........... kippen.
Was du über Spontanvergärung schreibst, ist so. Es wird immer noch von vielen Winzern und Viezbauern praktiziert. Aber was dabei entstanden ist, merkt man erst, wenn man mal so einen Wein oder Viez konzentriert (destilliert) hat. Das erklärt auch, warum man spätestens nach dem 2. Glas Wein am nächsten Morgen einen tierischen Kater hat und wahnsinnige Kopfschmerzen.

Mein Anliegen an alle: bitte niemals ohne Hefezugabe vergären, die Gefahr, dass dabei schädliche Stoffe entstehen ist zu groß. Und bitte sauber arbeiten und am Besten einen Gärstarter anfertigen und direkt in die Maische geben.

Gruß

Michel

RE: Wieviel beträgt die Ausbeute beim Schnapsbrennen?

baerbeli am 14.06.2015 11:51:51 | Region: Lönneberga
Moin,

also das ist hier ein Schnapsforum, deshalb will ich zu den Weinen nicht allzuviel sagen, nur soviel: Fast alle der spontanvergorenen Weine, die ich getrunken habe, waren eine Offenbarung.( Und teuer) Kopfschmerzen kenne ich nicht, schlechtes Zeug sortiert meine Zunge schon vorher aus, auch beim Schnaps.
Apfelsaft würde ich besser nicht spontanvergären. Die Mikroorganismen auf Äpfeln, die Art der Verarbeitung, die Zeit zwischen Ernte und Pressung und viele andere Gründe im fruchtspezifischen Bereich verbieten das.
Da sind wir uns einig.
Viez nennt man in vielen Gegenden den Trester.
Reisen oder googlen.
Wirklich schädliche Stoffe entstehen beim Spontanvergären nie. Schmeckt nur nicht. Manche mögen den Muff. Sterben tut davon keiner.Zunge und Nase warnen auch vorher.
Sterben tun die Leute, weil sie zuviel saufen, nicht weil sie muffiges Zeugs trinken.
Die Brenner, die ich kenne, haben in der Regel genug Ahnung, die produzieren keinen Dreck, würde sich auch nicht verkaufen.
Darauf einen Dujardin mit baerbeli

hans