Servus!
Nachdem ich die meiste Zeit nun mehr stiller Leser war wollte ich mich hier auch mal an etwas Inhalt beteiligen. Bisher habe ich nur einen Whisky und 2-3 Obstbrände wirklich selber eingemaischt und sonst für Geiste fast immer Neutralalkohol aus dem Supermarkt genutzt. Das lag zum einen ein wenig an meiner "Faulheit" und zum anderen an mehreren Berichten hier, dass Zuckermaischen geschmacklich eher mäßig bzw. nicht 100% neutral sind.
Nun habe ich mich auch noch auf homedestiller.org rumgetrieben und nachdem ich hier über das Birdwatchers Rezept gestolpert bin, wollte ich als Alternative dazu mal "Teddys fast fermenting vodka" kurz FFV in abgewandelter Form ausprobieren. Das Original findet ihr hier: https://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=11&t=56998&p=7559804&hilit=fast+fermenting#p7559804
Die Idee dahinter ist, einen Vodka/Neutralalkohol in relativ kurzer Zeit zu erhalten. Außerdem erhoffe ich mir, dass er einerseits neutral genug ist, um ihn für die Geistherstellung zu nutzen, aber gleichzeitig auch ein wenig Geschmack mitbringt um ihn pur oder gemixt genießen zu können. Ich habe das Ganze noch nicht ausprobiert, aber nun erstmal zu meiner Planung/Änderung des Rezepts:
Zutaten für etwa 25L:
8kg Zucker
500g Weizenkleie
Turbohefe
1 Multivitamintablette
Zitronensäure
Zubereitung:
2-3L Wasser aufkochen, Weizenkleie dazu und 30 Minuten köcheln lassen und gelegentlich umrühren. Gleichzeitig 4kg Zucker in warmen Wasser lösen und in den Gärbehälter geben. Die Weizenpampe und die gemörserte Vitamintablette ebenfalls in den Gäreimer und auf 23L bei ca. 25°C mit Wasser auffüllen. Nun mit der Zitronensäure auf einen pH von 5 einstellen und die Turbohefe dazu. Nach 24-48h die zweiten 4kg Zucker in 2L Wasser lösen und zur Maische dazu geben.
Die Gärung müsste nach 4-5 Tagen abgeschlossen sein (zumindest laut Originalrezept) und zum "klären" der ganzen Geschichte einfach ein paar Tage weiter stehen lassen. Ich werde nur die Flüssigkeit abziehen und die Hefe und Feststoffe so gut es geht im Gärbehälter belassen.
Warum ich das Rezept geändert habe:
- Wer sich das Originalrezept anschaut bemerkt, dass ich anstelle von Bäckerhefe, Epsom salt, und DAP einfach Turbohefe nehme. Nach meiner Recherche ist Epsom salt = Magnesiumsulfat und DAP = Diammoniumphosphat und fungieren als Hefenährsalze. Turbohefe ist ja in der Regel nichts anderes als eine Reinzuchthefe mit Nährsalzen, sodass ich das einfach mal gleichgesetzt habe (ich weiß, wahrscheinlich wird nicht das gleiche drin sein an Salzen aber probieren geht über studieren ;)). Außerdem will ich nach eigenen Misserfolgen mit Zuckerwasser und Turbohefe dem Ganzen so noch eine zweite Chance geben.
- Ich nehme die doppelte Menge an Weizenkleie, da ich mir so noch einen Hauch mehr Geschmack im Endprodukt erhoffe.
- Die Zuckermenge habe ich verdoppelt, da im Originalrezept die Maische am Ende für mich zu wenig Alkohol hatte (ich glaube ca. 8 Vol.%). Bei 8kg sollten es am Ende etwa 16 Vol.%, also entsprechend auch mehr Ausbeute. Außerdem ist die Turbohefe ja auch alkoholbeständiger als die Bäckerhefe. Um sie dennoch nicht zu sehr zu schocken gibt es den Zucker in zwei Etappen.
- Die Multivitamintablette ist drin geblieben, da ich es einfach ausprobieren wollte. Keine Ahnung, ob die einen signifikanten Unterschied macht...
Wie oben erwähnt habe ich das Rezept so noch nicht ausprobiert, werde dies aber in näherer Zukunft noch machen (wahrscheinlich Anfang Mai). Dann gibt es logischerweise auch ein Update hier.
Mich würden jetzt eure Meinungen hierzu brennend interessieren! Was haltet ihr vom Originalrezept und was von meinen Änderungen/meinem Rezept? Hat jemand sowas ähnliches schonmal probiert? Meinungen, Lob, Kritik gerne gelesen :)
VG MaltMaster