Rezepte - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Slibowitz

Nik am 05.10.2024 13:35:03 | Region: Ländle

Hallo zusammen.

Ich habe jede Menge fertigen Zwetschkenbrand (verdünnt und unverdünnt) und gärende Zwetschkenmaische zur Verfügung und würde sehr gerne Slibowitz herstellen.

Ich habe das Forum durchsucht, aber nichts gefunden.

Könnt ihr mir dabei mit diversen Rezepten weiterhelfen?

Vielen Dank .....


Nik


RE: Slibowitz

Rogi am 06.10.2024 07:33:12 | Region: Italien

Was soll den deiner Meinung nach der Unterschied zu deinem Zwetschgenwasser sein?

Der einzige Unterschied den ich kenne ist die Lagerung/Reifung in Flaschen oder den Fässern. Entsprechend wird er weiss bleiben oder gelblich werden. Die Fässer sind entweder aus Eiche oder Robinia. Die Serben nehmen auch gerne Maulbeerbaum. Da gibt es keine speziellen Rezepte.

Auch hier bei uns in Julisch-Venetien heisst der Zwetschgengrappa Sliwowitz.

RE: Slibowitz

Nik am 06.10.2024 10:31:41 | Region: Ländle

Hallo Rogi,

vielen Dank für deine Antwort. Mein Nachtrag und dein Post haben sich zeitlich überschnitten.

Nik

RE: Slibowitz

Nik am 06.10.2024 10:27:28 | Region: Ländle

Kleiner Nachtrag.


Ich brenne schon ca. 10 Jahre und weiß, mehr oder weniger wie destilliert wird.

Mir geht es in erster Linie um den Geschmack vom Slibowitz, der beim Jugoslawen warm als Digestif serviert wird.

Interessieren würde mich ob eine Faßlagerung nötig ist, oder ob es Alternativen z.B. mit Chips gibt. (welche Holzart)

Auch weiß ich nicht, ob eine Zuckerzugabe und wenn ja welcher Zucker in welcher Menge benötigt wird.

Bei der aktuell gärenden Zwetschkenmaische sind noch alle Kerne drin. Müssen die raus, oder bleiben die beim Brennen ganz oder zu einem Bruchteil drinnen.

Es wäre nett, wenn ihr mir in Kurzform eure Erfahrungen mitteilt.

Danke

Nik

RE: Slibowitz

B. Soffen am 06.10.2024 16:37:23 | Region: Kneipe

Gerade diese Brände enthalten oft Ethylcarbamat - siehe Fakt III.

RE: Slibowitz

Nik am 07.10.2024 15:38:45 | Region: Ländle

Hallo B.Soffen,

habe alle deine "Fakten" gelesen und finde sie sehr interessant.

In meinem Fall denke ich, daß keine Kerne zerbrochen sind.

Ich entsteine ca.1/4 der Zwetschken, muse sie und gebe diese Flüssigkeit incl. Hefe, Säureschutz usw. dem Rest hinzu,

sodaß sich keine Hohlräume bilden. Nach 1-2 Wochen lässt sich die Maische ohne großen mechanischen Aufwand sehr gut zerkleinern.

Mit dieser Methode habe ich ganz selten kaputte Steine.


Nik

RE: Slibowitz

Rogi am 06.10.2024 17:03:26 | Region: Italien

Zwetschgenwasser gewärmt mit Zucker angereichert. Kenne ich persönlich so nicht als Standart von unseren Landes-Nachbarn. Hab ich zum ersten mal gehört. Chips von diesen Hölzern die ich oben aufgezählt habe, habe ich noch nie gesehen. Evt mit Eiche versuchen. Wenn die Kerne ganz geblieben sind kann man die Maische so machen. Solltest du alle zertrümmert haben, hast du ein anderes Problem. Ich selber entsteine die Früchte immer vor dem einmaischen. Gebe max. 10% der Maische bei. Beim brennen lasse ich sie persönlich immer weg. Wenn etwas Marzipan Geschmack gewünscht wird dann gebe ich einige Kerne zum brennen dazu. Nicht zu viele. Ich selber mag es aber nicht so.


Gutes gelingen.

RE: Slibowitz

Nik am 07.10.2024 15:54:34 | Region: Ländle

Hallo Rogi,

leicht angewärmtes Zwetschkenwasser kenne auch ich nur von diversen jugoslawischen Lokalen in Deutschland.

Ob das als Standart in der jeweiligen Heimat ist ,weiß ich auch nicht.

Schmeckt aber nicht nur mir gut.

Eichenchips habe ich noch welche und werde diese auch versuchen.

Das Entsteinen macht Sinn, jedoch bei größeren Mengen sehr sehr aufwändig.

Da ich einen Bekannten habe der Obstbauer ist, fallen schon mal nicht mehr verkaufbare Früchte an,die er mir überlässt.

Nochmals dankeschön für deine Ausführungen und Tips .......


Nik


RE: Slibowitz

Rogi am 07.10.2024 21:10:44 | Region: Italien

Wenn du selber einen guten Zwetschgen brennst, warum der Aufwand?

Mach dir eine Zuckerlösung, wärme den Schnaps und gib etwas davon rein.

Sollte das gleiche sein.

Übrigens, hast mich neugierig gemacht. Hab einen von den guten Weinbauern auf der anderen Seite der Grenze gefragt. Er hat es mir so erklärt. Der schlecht Gebrannte (und da gibt es mehr als genug) brennt beim trinken im Abgang hat kein Aroma und ist auch sonst eher zum abbeizen geeignet. Also nimmt man ihm die Schärfe mit dem Zucker. Je mieser, je mehr Zucker. Da dieser sich besser in warmer Flüssigkeit auflöst wird der Schnaps warm gemacht. Sei also eigentlich ein Zeichen für schlechte Schnapsqualität.

Ob das immer so ist, keine Ahnung. Logisch wärs ja. Jene Zwetschgen die ich kenne sind mild und schmecken herrlich nach Zwetschgen.

RE: Slibowitz

Nik am 22.12.2024 09:27:28 | Region: Ländle

So, nach einem bisschen Recherche habe ich jetzt meinen gesuchten Aperitif, der beim Jugoslawischen Restaurant nach dem Essen serviert wird gefunden.

Es ist Julischka, der aus dem sehr süßen Birnenlikör Kruskovac (24% Alkohol) und einem Pflaumenbrand gemixt wird.

Es gibt verschiedene Mischungsverhältnisse.

Das "originale Mischungsverhältnis" soll angeblich 50/50 sein. dabei entstehen unter normalen Bedingungen im Endprodukt

ca.32%. Ich persönlich mische auch 50/50, verwende aber 52%igen Pflaumenbrand. Dabei komme ich auf ca. 38%igen Julischka.

Diese Mischung ist für mich ein bisschen knackiger und wirkt nicht ganz so süß.


Ein frohes Fest .....


Nik