Rezepte - Schnaps, Ätherische Öle, Essig

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Heidelbeerlikörrezept

almöhi am 22.08.2008 19:51:32 | Region: in den Bergen
Hallo Likörhexe,

...eine Frage zu deinem Likörrezept aus 1 kg Heidelbeeren, 400 gr.Zucker und 1 l reinem Wasser, die 4 Wochen ziehen müssen bevor die Zimtstange ect. dazu kommt. Hab das genau so gemacht, ist jetzt 2 Wochen her und das ganze fängt jetzt an zu schäumen,bzw. blubbert ich nehme an ein Gärprozess ist da in Gang gekommen...ist das normal oder ist da etwas schief gelaufen ?
Grüsse Almöhi

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 25.08.2008 21:49:36 | Region: Rhein-Main
Hallo Almöhi!
Das klingt für mich aber auch nicht so gut... Dieses Rezept habe ich aus einem alten Buch. Ich persönlich mach das alles ganz anders, aber ich dachte, DAS sei das Sicherste... Scheibenkleister.
Das ärgert mich jetzt aber sehr!

Also ich würde jetzt einfach den Alkohol schon zugeben. Oder zuvor dem ganzen Zeug Zitronensäure zusetzen. Das stoppt den Gärprozess. Wahrscheinlich würde ich beides machen. Du siehst, ich bin jetzt auch ein bisschen von der Rolle.

Hast du noch Beeren? Eventuell eingefroren? Falls dem so ist, schreib mal, ich geb dir dann mein eigenes Rezept durch.

Liebe Grüße von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 26.08.2008 20:36:10 | Region: aus den Bergen
...danke für deine Tipps. Ich hab´s jetzt erst mal mit Zitronensäure versucht, etwas aufgelöst und dazu gegeben, mal sehen was passiert.Wenn`s nicht funktioniert und es weiter `gärt` - was anderes kann`s ja kaum sein - dann kommt der Alkohol und der Rest dazu, wie in deinem Rezept angegeben. Der Ansatz schmeckt übrigens gar nicht schlecht. Ja, ich habe noch ca. 3 kg eingefroren....ich halt dich auf dem Laufenden, was die Umsetzung deines `alten `Rezeptes betrifft. Grüsse aus den Bergen....

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 27.08.2008 11:23:14 | Region: Rhein-Main
Bei unerwünschten Gärprozessen setze ich immer soviel Zitronensäure zu, bis die Bläschenbildung DEUTLICH reduziert ist, bzw. verschwindet und sich keine neuen bilden.

Viel Glück mit diesem hoch intelligenten Rezept (das ICH auch noch weitergebe...)

Gruß von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 28.08.2008 20:18:31 | Region: aus den Bergen
...t`schuldigung, blöde Frage: verändert sich da nicht der Geschmack wenn ich zuviel Zitronensäure dazu gebe ? Oder wird die abgebaut ? Es ist durch die Zugabe besser geworden aber noch nicht ganz weg - hab`also nochmal was zugegeben.

Weitere Erfahrungswerte folgen.Gruß aus den Bergen.Almöhi.

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 29.08.2008 10:46:15 | Region: Rhein-Main
Ich hatte wirklich noch nie eine, daraus bedingte, negative Geschmacksveränderung. Im Gegenteil, dadurch wird das Ganze ein bisschen frischer. Was ich gerade bei intensiven Beeren ganz gut finde, denn es wird sonst leicht ein bisschen stumpf.

Wieviel hast du bis jetzt zugegeben und auf welche Menge Beeren?

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 29.08.2008 22:03:47 | Region: Aus den Bergen
...die Menge der Heidelbeeren war so wie in deinem Rezept angegeben...auf 1 kg Heidelbeeren, 400 gr. Zucker und 1 l dest. Wasser...und da habe ich jetzt ca., na, ja sagen wir mal einen halben gestrichenen Teelöffel Zitronensäure dazu gegeben.Ich hab`s heute nochmal kontrolliert...es `perlt` immer noch. Nach deinen Angaben habe ich immer noch ca. 4 Wochen bis zur Zugabe der Zimtstange und des 1 l Alk. Es schmeckt gut aber diese Gärung irretiert mich. Ich warte jetzt einfach ab, lüfte jeden Tag, das der Druck entweichen kann und geb` dann in 10- 14 Tagen den Alk dazu und die Zimtstange...und dann gibt`s den besten Heidelbeerlikör der Welt (:-)..Grüsse, Almöhi

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 01.09.2008 13:39:03 | Region: Rhein-Main
Grüß Gott Almöhi!

Ich kann's ja verstehen, dass du erst mal vorsichtig warst, aber ich rechne bei der angegebenen Menge der Zutaten mit 1 - max. 2 gestrichenen ESSLÖFFELN! Das heißt für dich, du solltest mal gut noch 1 1/2 Teelöffel nachträglich dazu geben. Das wäre dann die Menge von 1 EL. Keine Angst, es passiert nix, was der Sache schaden könnte! Bei Ansatz von rohen, sehr reifen, bzw. sehr süßen Obstsorten kann es übrigens immer mal vorkommen, dass ein unerwünschter Gärprozess eintritt. Liegt an zu geringem eigenem Säuregehalt der Früchte. Das ist auch MIT ZUGABE VON ALKOHOL durchaus gut möglich! Im Grunde ist das nicht schlimm - man sollte das Ganze allerdings stoppen, bevor sich entweder das Ansatzgefäß verselbstständigt, oder aber - was fast noch blöder ist - nach Abfüllung in Flaschen, das Gebräu aus Selbigen katapultiert. Ich hab im Laufe der vielen Jahre, seit ich Liköre mache, schon die tollsten Geschichten gehört (das Beste war eine Frau, die ihren Quittenlikör von der Kellerdecke tropfen sah - Flaschen und Korken noch im Regal; seid dem holt sie ihn bei mir! hihihi)und werde oft gefragt, was und wie man das anders machen kann. EIGENTLICH verrate ich meinen Trick auch nicht, aber hier sind wir ja unter uns, da kann man schon mal nett sein und ein Auge zudrücken.

Als dann - gutes Gelingen und liebe Grüße,
von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 03.09.2008 21:22:06 | Region: aus den Bergen
...kann ich auch Milchsäure nehmen? Mir ist die Zitromemsäure im Moment ausgegangen, muß ich erst wieder besorgen. Aprospos Quitten von der Decke kratzen...mir ist vor ein paar Tagen meine Himmbeermaische explodiert...ich weiß auch nicht warum...ich mußte sie morgens auch von der Decke kratzen (:-(...ich halte dich wegen den Heidelbeeren auf dem Laufenden... Grüsse, Almöhi

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 04.09.2008 10:18:23 | Region: Rhein-Main
Hallo Almöhi,

leider mach ich nichts mit Milchsäure, weswegen ich dir auch nicht sagen kann, ob das funktioniert. Folglich kann ich nur zu Zitronensäure raten.

Gruß von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 05.09.2008 09:53:10 | Region: Rhein-Main
Muss mich noch mal ganz kurz berichtigen...
Ich nehme ASCORBINSÄURE - habe mich demnach nicht korrekt ausgedrückt, denn es gibt da einen Unterschied zur Zitronensäure. Wobei Ascorbinsäure absolut zu bevorzugen ist!!

Blöderweise sag ich immer "Zitronensäure"... Sorry!

Gruß von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörmeister am 21.09.2008 02:25:36 | Region: Saarland
Ich mache das immer so ich lasse die beeren im Alkohol eine monat ziehen dann filtern dann erst den zucker und noch ein paar gewürze dazu, und etwa ein viertel TL Kaliumsorbat dazu und da passiert gar nix probiers mal so

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörmeister am 21.09.2008 02:27:16 | Region: Saarland
Tchuldige aber ascorbinsäure ist zitronensäure

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 22.09.2008 10:38:12 | Region: Rhein-Main
Hallo Likörmeister!
Ich dachte auch mal wie du.
Irgendwann wurde ich aber dann doch auf die Unterschiede hingewiesen.

Ascorbinsäure (E300, chemische Bez. f. Vitamin C) gilt als völlig unschädlicher Konservierungsstoff, der auch in Bio-Lebensmitteln zugelassen ist.
Sie wird vom Körper gänzlich ausgeschieden und hat keinerlei Nebenwirkungen.

Handelsübliche Zitronensäure (E330) gewinnt man in mikrobiellen Verfahren über den Schimmelpilz "Aspergillus niger". Man spricht von einem rein chemischen Zusatzstoff. Dabei wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass E330 auf Antibiotika resistent machen kann, sowie schädigende Auswirkungen auf den Zahnschmelz hat.

Im Großen und Ganzen ist das ein komplexes Thema. Wer sich dafür interessiert, sollte unbedingt Onkel Google fragen.

Somit nur eine ganz kleine Aufklärung meinerseits.

Gruß von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörmeister am 22.09.2008 17:02:34 | Region: Saarland
ja gut likörhexe, aber bei meinen lkören hat sich das nicht ausgewirkt aber gut zu wissen danke.

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 28.09.2008 19:37:30 | Region: In den Bergen
Wow....das ist ja schon hohe Chemie die du da vom Leder lässt.Meine Hochachtung für dieses Wissen..ich hätte das nicht gewußt! Also in Zukunft Ascorbinsäure ! Ich habe jetzt den Heidelbeeransatz täglich gelüftet und heute nochmal Milchsäure ( 80 % ) dazu gegeben, so ca. 8 ml / Liter. In 14 Tagen kommt dann der Rest dazu...und dann laß´mer es mal weiter ziehen - vom Ergebnis wird dann berichtet.Grüsse vom Öhi.

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 09.12.2008 11:40:58 | Region: Rhein-Main
Hallo Almöhi!!!
Was machen die Heidelbeeren?? Fertig?? Schmeckt's??
Grüße von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Almöhi am 13.12.2008 20:07:34 | Region: aus den Bergen
Gries di Likörhexe...ja die Heidelbeeren sind fertig. Trotz der anfänglichen Probleme mit dem Gärprozess (blubber-blubber) ist was ganz gutes daraus geworden - finde ich. Wenn die ersten Kommentare nach Weihnachten bei mir eingehen wie das Weihnachtsgeschenk gemundet hat, weiß ich ob`s wirklich was geworden ist. Aber noch eine Frage an Dich als Likör-Expertin: Woher kommt die Meinung das Likör immer etwas dickflüssig sein sollte, und wie kriegt man das hin ? Übrigens habe ich auch Heidelbeeren als Angesetzten gemacht - schmeckt mir jetzt nicht so gut - habe ihn dann destilliert, obwohl im Buch von Herrn Schmickl, wg. des wenigen Aromas abgeraten wird. Mit Früchten im Aromakorb, ein phantastisches Ergebnis, sowohl im Geruch als auch im Geschmack! Grüsse, der Öhi

RE: Heidelbeerlikörrezept

likörhexe am 16.12.2008 14:57:56 | Region: Rhein-Main
Hallo Almöhi!
Freut mich, dass dieses Rezept doch was taugt....
Deinen Freunden wird es schon schmecken - wenn DU es für gut befindest, dann wird es auch so sein!

Tja - die Meinung, dass Liköre immer etwas dickflüssiger seien, kommt meines Erachtens von der industriellen Fertigung - sie sind ALLE dickflüssig und somit glaubt der Laie, dass das einfach so sein muss. Die Industrie behilft sich dabei mit Invertzucker (den man leicht selbst machen kann), Trockenglucose, oder Glycerin.

Ich mache das alles nicht. Denn ich bin der Meinung, dass man Natur so sein lassen sollte, wie sie ist und meine Liköre kommen ausgezeichnet an. Man muss die Leute halt ein bisschen aufklären, dann hat sich diese ganze Bei-Mischerei auch schon erledigt.

Falls du dennoch irgendetwas probieren möchtest, kannst du ja nochmals schreiben - oder bei Onkel Google nachschauen, der müsste es auch wissen.

Und zum Aroma-Korb: ich hab den Eindruck, als ob diese Möglichkeit viel zu selten gewählt wird. Warum? - Keine Ahnung, denn die Resultate sind eigentlich immer sehr gut. Im Übrigen machen viele professionelle Brenner das Gleiche, wie du es jetzt gemacht hast... Da hat wohl so jeder seine eigene Meinung.

Gruß von der Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Rainer Angstenberger am 06.09.2013 18:40:13 | Region: Württenberg
Hallo,

ich habe ca. 3Ltr reinen Sprit aus Italien und würder darin gerne Heidelbeeren(Blaubeeren) ansetzen und mir einen Myrtillo machen. Kannst Du mir bitte helfen und mir schreiben, was ich zu tun habe ? Herzlichen Dank im Voraus !!

Liebe Grüße

Rainer Angstenberger

RE: Heidelbeerlikörrezept

Tibirius am 05.08.2014 22:13:37 | Region: Hoher Norden
Hallo zusammen,
Ist hier noch jemand aktiv??
Ich habe mal ein Rezeptbuch für Liköre geschenkt bekommen und mir genau diese Rezept rausgefischt, habe jetzt nach gut 2 Wochen das gleiche Problem, Druck im Ansatzgefäss und Bläschenbildung am Verschluss nur habe ich kein destilliertes Wasser genommen sondern Wasser aus der Leitung. Ist das ein Problem?
Wäre dankbar wenn jemand Rat hat, Gruß Tibirius

RE: Heidelbeerlikörrezept

Likörhexe am 11.08.2014 20:28:42 | Region: Rhein-Main
Hallo Tibirius,
wieso hast du schon JETZT Wasser hinzugegeben? Wie lange steht denn das Zeug schon, bzw. WANN hast du angesetzt?

Wasser gibt man NIEMALS unabgekocht rein!! Wenn überhaupt, dann am Schluß und in Verbindung mit Zucker. Das Ganze heißt dann "Läuterzucker" und besteht aus jeweils gleichen Teilen von Zucker und Wasser. Man lässt es gut kochen und danach wieder abkühlen. Ist es erkaltet, dann gibt man diesen Läuterzucker dem gefilterten Ansatz bei. Zusätzliches, abgekochtes Wasser nimmt man ausschließlich bei zu starken Ansätzen. Was dir VIELLEICHT jetzt noch helfen kann, wäre Ascorbinsäure. Wieviel Ansatz hast du, in Litern (nur die reine Alkoholmenge)? Danach könnte ich dir so ungefähr die Ascorbinmenge sagen.

Bis dann, grüßt die Likörhexe

RE: Heidelbeerlikörrezept

Tibirius am 13.08.2014 22:51:10 | Region: Hoher Norden
Hallo Likörhexe,
Es geht um das Rezept was hier diskutiert wurde, Laut dem Rezept sollen 1kg Beeren mit 1 Liter Wasser und 400g Zucker 4 Wochen lang stehen, was auch der Menge entspricht die ich genommen habe. Ich hab halt Leitungswasser genommen was offensichtlich ein Fehler war )-:
Erst nach den 4 Wochen soll der Alkohol etc. dazu kommen, das wäre 1 Liter Weingeist gewesen.
Mittlerweile habe ich den Ansatz weggekippt, evt probier ich das ganze noch mal, reicht das abkochen dann aus? Oder nehm' ich besser destilliertes Wasser?
Gruß Tibi

RE: Heidelbeerlikörrezept

Likörhexe am 15.08.2014 14:55:45 | Region: Rhein-Main
Ja, ja, diese Rezepte....
Ich mache schon seit über 20 Jahren Liköre und rate dir, das Ganze einfacher und zuverlässiger anzufangen. Folglich würde ich 1kg Heidelbeeren, leicht zuckern und 1 Esslöffel Ascorbinsäure kurz aufkochen - erkalten lassen und danach das Ganze mit 1,5 bis 2 Liter (kommt auf die anteilige Saftmenge an, bei 800 ml Saft 1,5 Liter Alkohol) 40%igem Alkohol, z. B. guter Korn, ansetzen. Den Ansatz (Saft mit Früchten + Alkohol)in einem gut verschlossenen Gefäß ca. 8-10 Wochen stehen lassen. Sollten sich am oberen Gefässrand Bläschen bilden, dann gibst du noch etwas Ascorbinsäure hinzu. Nach obiger Zeit, absieben, filtern und danach mit Läuterzucker (Zucker und Wasser zu gleichen Teilen - gut kochen lassen und danach erkalten lassen) abschmecken. Zum Schluß je nach Geschmack eventuell noch mit einem Schluck bestem Rum verfeinern. Aber Vorsicht! Der Rum dient lediglich als "Gewürz" und soll keinesfalls herausschmecken!

Als dann - egal wie du es machst - nicht aufgeben, irgendwann wird's schon!

Gruß von der Likörhexe