Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 962

    Werner | Bayern, 30.10.2003 07:35:14
    Hallo Hr. Schmickl
    habe gerade eben Quittenmaische angesetzt, diese kommt mir nun aber sehr dickflüssig vor (habe bis jetzt noch keine Turbo drinnen). Wenn man einen schweren Kochlöffel in die "Masse" steckt bleibt er in dieser Lage einfach stecken.
    Sollte man weiter verdünnen oder ist das OK?
    (In 25 Liter Maische sind etwa 4,8 Liter Wasser enthalten, Verflüssiger ist schon drinnen)
    Vielen Dank für Ihre Bemühungen
    Werner
    Antwort
    Daß der Löffel am Anfang stecken bleibt ist vollkommen normal, erst wenn die Gärung losgeht wird die Maische dünnflüssiger, das dauert ein paar Tage. Sie brauchen kein Wasser mehr zuzugeben, schnellstens Hefe rein und gären lassen!
  • Eintrag Nr. 961

    smartie | D, 29.10.2003 21:53:43
    Hallo Herr Dr. Schmickl
    ist es möglich verschiedene Verflüssiger zu mischen (z.B. Pektinase in Pulverform und Kitzinger Antigel)?
    Ich habe 20 Liter Quittenmeische angesetzt und vom jeweiligen Verflüssiger nur die ausreichende "Normal"-Menge. Da aber bei Quitten die doppelte Menge zugegeben werden sollte müsste ich mischen. Macht das Sinn und ist es möglich den Verflüssiger später noch hinzuzugeben?
    MfG
    smartie
    Antwort
    Prinzipiell sollte nichts gegen das Mischen von Verflüssigern sprechen. Sie können den Verflüssiger, wenn Sie nicht genug haben, auch noch während des ersten Drittels der Vergärung zugeben, später ist es nicht mehr sinnvoll.
  • Eintrag Nr. 960

    Alkoholiker | schleswieg, 29.10.2003 19:42:31
    Kann man auch normale HEFE statt TURBOHEFE verwenden?
    Antwort
    Sie meinen Backhefe? Na klar, alles geht. Durch die niedrigere Alkoholresistenz der Hefe ist dann aber auch der maximal erreichbare Alkoholgehalt viel geringer.
  • Eintrag Nr. 33

    Flo | Flosien, 29.10.2003 16:21:12
    Irgendwie klappt es bei mir mit dem Herstellen des ätherischen Öles nicht so recht. Das letzte mal wurde ca. 500 g Lavendel verwendet. Diesen habe ich in 4 Liter Wasser überdestilliert. Das Destillat hat leicht nach Lavendel gerochen, von Öl war weit und breit nichts zu sehen. Nichtmal mit viel Fantasie. Was mache ich hier falsch? Ich habe sicherlich 3 Liter überdestilliert, dennoch kein Ergebnis. Wie kann man Lavendelöl herstellen?
    Antwort
    Für 500g Lavendel brauchen Sie nicht mehr als 1,5 Liter Wasser in den Kessel zu geben. Nachdem ca. 400 ml Wasser überdestilliert sind, ist die Destillation zu Ende. Haben Sie den Lavendel im Wasser gekocht? Das sollten Sie keinesfalls tun, das Kraut muß immer im Dampfraum stehen. Es auch wichtig, die Pflanzen vorher sehr gut zu zerkleinern, andernfalls wird die Ausbeute gering ausfallen. Schließlich hängt die Ausbeute natürlich auch von der Art des Lavendels ab. Speiklavendel hat sehr minimale Ausbeuten, bei Lavadin hingegen erhält man beachtliche Mengen ätherisches Öl.
    Und zuletzt ist auch der Anlagentyp für die Ausbeute ausschlaggebend: Anlagen mit einer Kühlung wie die Leonardo werden deutlich mehr Öl abgeben als Anlagen mit einer Kühlschlange. Denn das Öl bleibt während der Abkühlung durch seine Zähflüssigkeit gerne in der Kühlung hängen.
  • Eintrag Nr. 959

    Udo | NRW, 29.10.2003 11:34:02
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    wie in ihrem hervorragenden Buch beschrieben habe ich eine Zwetschgenmaische angesetzt. Die ist weltklasse geworden - so 20 bis 21% - und schmeckt einfach köstlich.
    Mit dem Ergebnis nach dem Brennen bin ich eigentlich ebenfalls zufrieden. Die Alkoholkonzentration liegt (aber) bei über 70%. Ich entnehme den anderen Beiträgen, dass das ein wenig zu viel ist, denn da werden meist so 55% erreicht.
    Ich brenne bis 91 Grad. Aus 5 Liter Maische erhalte ich so knapp einen Liter 70%igen. Liegt es an der Maische oder trenne ich zu früh ab?
    Kann es sein, dass der Slibowitz (ich brenne ein paar Steine mit) noch nach Hefe riecht? Das sagen zwei von zehn "Testpersonen". Alle leben übrigens noch ;-)) (sh. Beitrag 955).
    Danke für ihre Mühe
    Udo
    Antwort
    Es liegt nicht an der Maische, Sie trennen zu früh den Nachlauf ab. Aus 5 Liter Maische erhalten Sie ca. 1,5-1,8 Liter mit ca. 53-55%vol Alkohol. Ich denke, daß Ihr Thermometer bei der Anlage nicht korrekt eingebaut ist bzw. nicht die korrekte Temperatur anzeigt, denn 91°C für den Nachlaufbeginn sind richtig. Laut Ihren Angaben vermute ich, daß das Thermometer nicht an der höchsten Stelle, wo der ungekühlte Dampf noch hinkommt, sondern viel tiefer in der Anlage eingebaut ist.
    Der Slibovitz sollte nicht nach Hefe riechen, keinesfalls. War die Maische beim Destillieren schon ausgegoren?
  • Eintrag Nr. 958

    klaus | nrw, 28.10.2003 21:18:19
    hallo herr dr. schmickl,
    ich bin etwas über meinen brennertrag enttäuscht.
    ich brenne bis 91grad, lasse mehrmals abkühlen und fahr wieder langsam hoch. mein destillat ist sehr hochprozentig aber zu wenig. kann es an meinem ca. 15 cm hohen steigrohr liegen? ich benutze einen multitopf.
    Antwort
    Zwischendurch abkühlen und wieder hochfahren ist sinnlos. Sie sollten ohne Unterbrechung in einem durchbrennen. Am Steigrohr dürfte es nicht liegen, dafür ist es zu kurz. Wieviel %vol entspricht "sehr hochprozentig"? Wieviel %vol sind im Kessel?
    Bei 20%vol im Kessel hat der Edelbrand ca. 55%vol, die Menge ist ca. 1/4 des Kesselinhaltes. Ich vermute, daß Sie das Thermometer falsch eingebaut haben.
  • Eintrag Nr. 957

    Peter | NRW, 28.10.2003 20:30:55
    Hallo! Ich habe mir über E-Bay ein maische fass besorgt, kriege dieses aber nicht 100% dicht, so dass der überdruck nich aus dem Gärspund entweicht sondern irgendwo im schraubverschluss (es können aber keine Fliegen oder ähnliches ran). Da ich jetzt nicht sehen kann wann der gärspund nicht mehr blubbert möchte ich ungefähr wissen wie lange Bananenmaische mit Turbohefe bei 19°C braucht bis sie fertig ist?
    Im vorraus vielen Dank
    Antwort
    Ca. 3-4 Wochen.
  • Eintrag Nr. 956

    guido hattert | hannover/deutschland, 28.10.2003 17:35:51
    hallo,
    ich habe vor in einem 60l fass eine maische anzusetzen. Ist es möglich einen reinen obstsaft (aus frischen obst in einer saftpresse gewonnen) als maische anzusetzen anschliessend abzuziehen und zu brennen?
    vielen dank für antwort.
    mfg g.hattert
    Antwort
    Ja, natürlich ist dies möglich. Wenn allerdings das Fruchtfleisch und die Haut (beides zerkleinert) mitvergoren werden, wird das Aroma des Destillates viel intensiver und frucht-typischer.
  • Eintrag Nr. 955

    Johannes | Bayern, 28.10.2003 15:29:32
    Hallo ich möchte gerne Scnaps brennen und wollte wissen wie dass mit dem Vor bzw. Nachlauf ist (habe gehört das die Gefahr besteht, wenn nicht richtig abgetrennt ist, zu erblinden oder gar zu sterben) Stimmt dass? Kann man Vor-/Nachlauf eindeutig vom Destillat trennen? Wie? Danke für die Antwort
    Antwort
    So schlimm ist es mit dem Vorlauf auch nicht. Um zu erblinden oder gar zu sterben, was in Zeitungen öfters geschrieben wird, müssen Sie schon literweise Methanol oder Vorlauf konsumieren oder anderen Industriesprit. Bei der eigenen Maische, wenn sauber gearbeitet wird, entsteht Methanol und Vorlauf nur in geringsten Mengen, davor braucht man keine Angst zu haben. Ja, man kann beide auch gut abtrennen. Nachlauf ist übrigens gar nicht giftig, er schmeckt nur nicht gut.
    Zur Abtrennung verwenden Sie am besten ein Dampfthermometer, welches an der höchsten Stelle, wo der ungekühlte Dampf noch hinkommt eingebaut sein soll.
    Vorlauf: alles was herausrinnt, solange sich die Temperatur noch nicht stabilisiert hat.
    Nachlauf: alles über 91°C
  • Eintrag Nr. 954

    Stefan | Bayern, 28.10.2003 15:24:24
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    um Geschmacksverluste zu vermeiden muss langsam abgebrannt werden (schnelles Tropfen).
    Kann ich wenn eine reine Wasser-Zucker-Maische gebrannt wird schneller abbrennen (rinnen)? Oder habe ich dann irgendwelche Nachteile?
    Schönen Dank
    Stefan
    Antwort
    Sie sollten auch bei einer Wasser-Zucker-Maische nicht schneller destillieren. Wir zu rasch gebrannt, dann bleibt keine Zeit, damit sich der Vorlauf und Nachlauf richtig abtrennen kann, d.h. die beiden Komponenten würden sich mit dem Edelbrand teilweise vermischen. Vorlauf ist meist keiner vorhanden, d.h. wenn es unbedingt schnell gehen muß, dann können Sie bis ca. 88°C rascher destillieren, dann aber wieder die normale Geschwindigkeit.
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