Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 1193

    Richie | Schwabenland, 27.01.2004 20:42:39
    Hallo miteinander,
    bin hier neuling, ich möchte mir aus einem 35-Liter Edelstahl-Suppentopf eine Destille bauen zum Obstmaische brennen. Meine Fragen:
    1. Wie groß -Durchmesser am Deckel und Länge- sollte das Geistrohr sein?
    2. Ich beabsichtige einen Spiralkühler aus Kupferrohr zu bauen. Wieviele Meter sind hier nötig? Spielt die Weite der Spirale eine Rolle?
    3. Rübenzucker als Mehrfachzucker wird erst gespalten und dann vergoren. Wäre es da nicht besser, gleich Traubenzucker zu nehmen? Ist bei Traubenzucker anderes zu beachten als bei Rübenzucker?
    Besten Dank für die Antworten.
    Übrigens, das Buch ist für mich als Einsteiger absolute Spitze. Einzige Anregung: es könnte ein bißchen mehr über das Brennen von Zuckermaische drinstehen, da dieser Schnaps doch sicher für das Angesetzte oder die Geiste verwendet wird.
    Antwort
    ad 1: Durchmesser 2 cm oder größer. Geistrohrlänge hängt von der Anlagenkonstruktion ab, so kurz wie möglich.
    ad 2. Spirale ca. 40 - 50 cm hoch, zwischen den Schlingen ca. 2-3 cm. Die Weite ist egal, wichtig allerdings ist, daß die Spirale keine Dellen hat, es soll somit immer alles ungehindert abfließen können. Durchmesser des Rohres kann hier kleiner sein, ca. 8 mm innen.
    ad 3: Nein, es gibt keinen Unterschied beim Einmaischen und im Ergebnis, allerdings ist Traubenzucker viel teurer.
    Danke.
    :-)
    Auf Seite 104 steht das Rezept, beim Brennen sind keine Besonderheiten zu beachten.
  • Eintrag Nr. 1192

    Stefan | Haidach, 27.01.2004 20:06:22
    Woran erkannt man nen guten Zwetschgenschnaps also die Qualität hab mal gehört das man den schütteln muss dann müssen ringe entstehen kann das sein.
    Wo lagert man die Schnapsflaschen am besten und bei wieviel grad
    Antwort
    G'schichtln gibt's, unglaublich... Ringe sind mir nicht bekannt. Ein guter Zwetschkenschnaps hat einen sehr aromatischen Zwetschkengeruch und keinesfalls riecht er nach Zwetschken, die leicht angefault sind. Es riecht also NICHT nach einer Fallobstwiese im Spätsommer! Dies ist eines der häufigsten Geschmacksfehler, weil die Früchte beim Einmaischen schon leicht faul waren. Außerdem gibt's da noch modrigen (Keller)Geruch, Essiggeruch (beides auch gravierende Gärfehler) usw. usf. Weiters darf er nicht scharf sein, also im Mund nicht brennen beim Trinken. Wenn das Glas leer ist, riecht man noch mindestens 15 min später das Aroma. Die Flaschen am besten im Keller lagern, darauf achten, daß der Veschluß (meist Kork) auch dicht ist.
  • Eintrag Nr. 1191

    dieter | hamburg, 27.01.2004 18:42:32
    hallo ich habe einen schönen wein aus der pfalz bekommen und mein sohn hat so einen art chemiekasten den ich zu einer schönen destillieranlage umgebaut habe die funktioniert.
    jetzt wollte ich wissen ob ich mit hilfe meiner anlage mir rein theoretisch einen schönen weinbrand herstellen könnte und ob ich auf irgenwelche gefahren achten müsse, wie gifte (z.b.methanol) ich hoffe auf baldige antwort, danke schon mal im vorraus
    mfg diddi
    Antwort
    Im Wein sollte kein (bzw. nur unbedenkliche Spuren) Methanol enthalten sein, sofern es sich um einen käuflich erworbenen Wein handelt (ansonsten wäre das ein Riesenskandal). Auf Grund der Gesetzesbestimmungen müssen die Weine diesbezüglich "sauber" sein. Es spricht also nichts dagegen. Was jedoch entsteht ist schwefelige Säure, außer Sie benutzen ungeschwefelten Wein, den würde ich aber lieber so wie er ist trinken. Schwefelige Säure ist zum Glück leicht flüchtig, d.h. wird das Destillat ein/zwei Minuten lang kräftig schäumend gemixt, wird sie ausgetrieben. Solange mixen, bis es in der Nase nicht mehr sticht.
  • Eintrag Nr. 1190

    Martin | NÖ, 27.01.2004 16:35:27
    Lieber Herr Schmickl!
    Eine gute Brennerei hat ein Dampfthermometer - wäre aber (speziell oder eigentlich nur für die Aufheizphase) auch ein Thermometer im flüssigen Medium ideal - speziell für scharfes Abtrennen von Methylalkohol???
    Oder übertreibe ich es damit??
    Danke und liebe Grüße!!
    Antwort
    Übertreiben kann man es nie, es ist nur so, daß eine Messung der Flüssigkeitstemperatur nichts bringt, Sie sollten vom Dampf die Temperatur messen (an der höchsten Stelle), alles andere ist sinnlos. Methanol ist dem Ethanol chemisch gesehen so ähnlich, daß ein Methanol/Ethanol-Gemisch destillativ nicht voneinander getrennt werden kann. Meinen Sie vielleicht den Vorlauf? Der hat nichts mit Methanol zu tun. Dies ist ein Gemisch verschiedener Gifte, hauptsächlich Ethylacetat, Acetaldehyd usw. Insbesondere bei der Vorlaufabtrennung sollte ein Dampfthermometer verwendet werden. Wenn Sie gleichzeitig die Flüssigkeitstemperatur messen, werden Sie sehen, daß währenddessen kaum ein Temperaturunterschied im Sumpf (Kesselinhalt) zu bemerken ist.
  • Eintrag Nr. 1189

    Hermann | Neuseeland, 27.01.2004 03:06:07
    Ich möchte gerne aus Karottensaft und Kürbise einen Schnaps brennen, kann mir jemand raten wie man da umgehen muß, vielleicht hat es schon wer gemacht. Danke
    Grüße aus Neuseeland
    Antwort
    Kürbisse schälen und gut zerkleinern (Schalen NICHT verwenden und wenn möglich auch nicht die Kerne), Karotten ebenfalls sehr gut zukleinern. Bei den Kürbissen kaum Wasser zugeben, bei den Karotten ca. ein Drittel Wasser. Reinzuchthefe und, in diesem Fall ganz wichtig, Verlüssiger verwenden, pH einstellen nicht vergessen. Wenn Kürbis inkl. Kerne, aber ohne Schalen, vergoren wird, entsteht (relativ viel) Vorlauf. Vielleicht wird's ohne Kerne besser. Auf jeden Fall beim Destillieren auf Vorlauf achten.
  • Eintrag Nr. 46

    westphal | niedersachsen, 27.01.2004 01:25:50
    Ich besitze eine chemische Destillationsanlage. D.h. es handelt sich um einen normalen Kühler und um einen Rundkolben. Wenn ich hiermit Öl destillieren möchte, habe ich aber aufgrund der kleinen Öffnung des Kolbens Probleme die zerkleinerten Kräuter, Früchte, usw. in den Dampfraum zu bringen. Was kann ich da machen? Danke im Voraus
    Antwort
    Im Laborbedarf erhältlich sind Glasrohre mit Normschliff an beiden Enden, so eines sollten Sie auf den Rundkolben stecken - eine möglichst breite Ausführung - und mit den Pflanzen füllen (das untere Ende mit einem Metallnetz o.ä. verschließen, daß nichts durchfällt), im Kolben ist dann nur noch das Wasser. Auf dieses Glasrohr kommt dann die Kühlvorrichtung. Ebenso gibt es Rundkolben mit zwei gegenüberliegenden NormSchliff-Stutzen, die sich auch hervorragend für diesen Zweck eignen.
    Dritte Möglichkeit: In einem Rundkolben wird Wasser gekocht und der Dampf über einen Schlauch in einen zweiten Kolben geleitet, in dem sich die Pflanzen befinden und darüber der Kühler, wie gehabt. Sie benötigen dafür also einen Einhals- und einen Zweihalskolben. Mit einem Glasrohr sollte der Dampf bis an den Boden des mit Pflanzen gefüllten Kolbens geleitet werden.
  • Eintrag Nr. 1188

    silberfuchs | Bayern, 25.01.2004 21:06:06
    Hallo Dr.
    Habe am 7.12.03 eine 10 LTR: Schlehenmaische angesetzt.Die Gärung verlief meines Erachtens sehr langsam (Raumtemp. konst 17°) und war so ca. am 20.1.04 beendet. Alc. lt.Messung 15%Vol. Der Geschmack und der Duft sind hervorragend. Aber der überwiegende Anteil besteht immer noch aus Festtstoffen. Kann ich nach einer Standzeit bis Ende Februar trotzdem brennen, oder brennt die Maische dann an? Was hab ich vielleicht falsch gemacht? (Erstbrenner)
    Antwort
    17°C sind in Ordnung, daher auch die lange Gärdauer (durch's langsame Gären kommt mehr Aroma raus). Alles perfekt, das nächste Mal Verflüssiger dazugeben. Sie können die Maische trotzdem brennen, unbedingt Anbrennschutz verwenden und langsam aufheizen und vorsichtig destillieren.
  • Eintrag Nr. 1187

    Thomas.R. | D-Niedersachsen, 25.01.2004 10:45:46
    Hallo Herr Schmickl,
    habe gestern meine ersten Brennversuche gemacht. War mit 2 Freunden und wir hatten ein super Spass. Habe an der Pot-Destille seitlich am Deckel das Thermometer angebracht. Zeigte zum Test mit Wasser ca. 97°C an.
    1. Habe Alkohol mit Wasser, Zucker und Turbohefe genommen (2 Liter, 15%) und einen Geist mit 40g Anissamen gebrannt. Ausbeute war auf 42% verdünnt ca. 0,5L. Der Geschmack nach Anis war kaum feststellbar. (Anis war von Mutter'n ergattert und glaube sehr alt) Das Destillat hatte nach dem Brennen ca. 60%.
    2. Haben dann ca.7L Schlehen gebrannt (ca. 17%) Geschmack ist "Super". Ausbeute auf 42,5% verdünnt war ca. 0,8L. Nach dem Brennen auch ca. 60%.
    3. Habe noch 5L Alkohol, wie unter Pos.1 über. Wie lange und wo sollte ich Ihn lagern?
    Meine Fragen sind, ob das Alles so i.O. ist? Nachlauf hatte ich nicht aufgefangen.
    Für Ihr bemühen Danke im voraus.
    Thomas
    Antwort
    ad 1: 40 g auf 2 Liter sind in Ordnung, das liegt am Anis. 60%vol sind zuviel, Sie können bis ca. 53-55%vol brennen.
    ad 2: auch hier bis ca. 55%vol
    ad 3: In Glasballons lagern, hält schon 1 Jahr.
  • Eintrag Nr. 1186

    KillerMaschin | nix, 24.01.2004 19:46:17
    Könnte mir jemand bitte sagen wie ich Baileys und Tia Maria herstelle.
    Und ist Apfelkorn:
    1.) Ein gemisch aus Apfelsaft und Korn oder
    2.) Eine bestimmte Maische
    Danke freue mich über jede Antwort
    Antwort
    Baileys: Whisky mit Sahne
    Tia Maria: Rum, Kaffee und Gewürze
    Apfelkorn ist ein Angesetzter, in Korn wird Apfel angesetzt (industrielle Hersteller verwenden in der Regel statt dessen Geschmacksessenzen und Farbstoff).
  • Eintrag Nr. 1185

    Michael | D, 24.01.2004 18:10:11
    Hallo Dr. Schmickl!
    Vor ca. 4 Wochen habe ich Honig/Wasser/Turbohefe zur Gärung gebracht. Nun ist nach meinem Empfinden die Gärung abgeschlossen (obwohl noch ein wenig Schaum auf der Flüssigkeit schwimmt), nach dem Filtern und Messen hat der Met einen Alkoholgehalt von 22,5%vol. Die Süße ist (fast) verschwunden. Aber der Wein ist sehr trübe und hat einen, nach meinem Geschmack, viel zu starken Hefegeschmack. Eigentlich wollte ich die Maische jetzt abziehen und im Eichenfass (neu) lagern.
    Warum schmeckt der Met so stark nach Hefe? Muß ich besonderen Honig nehmen (ich habe schon recht teure Imker-Auslese genommen !)? Wann verschwindet die Trübung? Darf ich jetzt schon abfüllen? Met ist doch eigentlich ein "lieblicher" Wein, hätte ich die Gärung vorher abbrechen müssen, um noch Süße im Wein zu behalten?
    Antwort
    Daß der Hefegeschmack überhand nimmt, liegt u.a. an der Honigsorte, auch die Gärtemperatur spielt eine gewisse Rolle: je langsamer vergoren wird (je kälter), desto besser (optimal ca. 16-19°C). Ich habe bereits hervorragenden Turbohefe-Met verkostet. Sie müssen die Maische einige Wochen stehen lassen, dann wird sich die Flüssigkeit klären. Abfüllen erst dann, wenn alles klar geworden ist. Wenn Reststüße bleiben soll: entweder noch etwas Honig zugeben, oder Sie verwenden Gärfix, dann wird nicht der ganze Zucker des Honigs aufgebraucht, die Vergärung stoppt automatisch bei ca. 13%vol.
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