Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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  • Eintrag Nr. 175

    franziska Müller-Waldeck | Schleswig-Holstein, 23.02.2006 13:55:47
    Hallo!
    Ich habe irgendwo einmal gelesen, daß Pflanzen ätherische Öle unter anderem als schutz vor UV Licht bilden. Das wurde damit unterstrichen, daß Bergkräuter oft höhere Gehalte haben. Ist das wahr? Und stimmt es daß sie hauptsächlich in der Vakuole gespeichert werden?
    Dankeschön schon mal und viele Grüße aus dem schönen Norden, Franziska
    Antwort
    Der Ölgehalt hängt unter anderem auch von der Intensität der Sonneneinstrahlung ab, das ist korrekt.
    Da ätherische Öle stark lipophile Sekundärstoffe sind, treten diese hauptsächlich in Form nicht mischbarer Lipidtröpfchen im Cytosol auf. Ob gewisse Ölarten der Pflanze als Sonnenschutz dienen, ist mir nicht bekannt.
  • Eintrag Nr. 2460

    huber | hessen, 22.02.2006 15:10:37
    kann ich auch alkohol einfach aus hefe, apfelsaft und zucker machen, wenn ich das gären lasse? Ist das gesundheitsschädlich?
    Danke im Vorraus
    Antwort
    ad 1) ja
    ad 2) das hängt von Ihrer Arbeitsweise ab. Im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" finden Sie zum Thema Maische und Gärung sehr ausführliche und für Laien leicht verständliche Erklärungen und Anleitungen.
  • Eintrag Nr. 2459

    Hirs | Ingolstadt, 20.02.2006 20:51:07
    Hallo Dr. Schmickl
    Erstmals großes Kompliment für ihr super Buch.
    Hätte eine Frage an sie und die wäre, ob ich bei der Herstellung von geschmacklosen Alkohol(Wasser, Zucker und Hefe) auch Nachlauf Abtrennen muss oder ob es egal ist, nur das der Alkohol dann nicht mehr so protzentig ist?
    Vielen Dank im voraus
    und schöne grüße aus
    Bayern
    Antwort
    Danke!
    Ja, Nachlauf ist immer abzutrennen.
  • Eintrag Nr. 174

    Andreas | Oberösterreich, 20.02.2006 17:33:02
    Hallo,
    ich bin von Ihrem Buch begeistert.
    Zwei Fragen sind aufgetaucht:
    1. Kann man Bergwiesenheu destillieren, um die darin enthaltenen ätherischen Öle zu gewinnen?
    2. Ich bin bei meiner Internetrecherche auf die sogenannte Co-Destillation gestoßen, mit der anscheinend eine Heudestillation durchgeführt werden kann.
    Was bedeutet das?
    Danke im Voraus
    Antwort
    Danke!
    :-)
    ad 1: Es macht durchaus Sinn dies zu versuchen. Ob sich über dem Hydrolat (welches auf jeden Fall gut duften wird) auch tatsächlich Öl abscheidet, hängt natürlich von der Zusammensetzung vom Heu ab.
    ad 2: Bei Codestillationen werden Pflanzen mit einer hohen Ölausbeute oder direkt reine ätherische Öle verwendet, um bei anderen Pflanzen (z.B. Heu) Düfte zu entlocken, bei denen sich in Reinform kein Öl abscheiden lässt. Daher enthalten solche Öle als Hauptbestandteil auch immer das Öl des Trägermaterials.
  • Eintrag Nr. 2458

    Peppo | Kärnten, 20.02.2006 13:54:46
    Hallo, die Finanzer haben mir bei einer Kontrolle gesagt, dass die Brennblase nach Brennende entleert sein muss. Zu dem Zeitpunkt hatte ich Wasser eingefüllt und wurde gerügt. Ist das sofortige entleeren ohne einfüllen von Wasser danach nicht schlecht für das Kupfer des Kessels?
    Bitte um Auskunft.
    Antwort
    Reinigen sollten Sie den Kessel natürlich schon. Wenn der Kessel sauber und vorallem trocken ist, hat das keine Auswirkungen auf das Kupfer.
  • Eintrag Nr. 2457

    Kevin | NRW, 19.02.2006 20:04:09
    Hallo Herr Dr.Schmickl
    Ich habe drei Fragen zum Kühler
    Sollte das Kühlwasser bei einem Liebig,Intesiv und beim Spiralkühler jewils warm oder kalt ablaufen?
    Welche Maße soll die Schlange eines spiralkühlers bei einer 10 Liter Destille haben?
    Und wie worauf muss ich bei einem Intensivkühler achten?
    Danke im Vorraus!
    Antwort
    ad 1) das Kriterium ist immer das Destillat: dieses sollte möglichst kalt herauskommen. Wenn sich das Kühlwasser dabei ein klein wenig erwärmt hat, spielt das keine Rolle.
    ad 2) ca 2m Länge
    ad 3) Auch hier gilt, wie bei allen Kühlern: den unteren Stutzen als Kühlwasser-Einlass verwenden
  • Eintrag Nr. 173

    Tamara Müller | Kärnten, 19.02.2006 17:00:11
    Hallo,
    ich wollte fragen, bei welcher Temperatur man die Öle am besten lagert, denn mein Anisöl ist im Keller gestockt?!
    Liebe Grüße
    Tamara
    Antwort
    Kühl lagern ist vollkommen korrekt. Wenn Sie das Anisöl wieder auf Zimmertemperatur bringen, so wird es auch wieder flüssig. Dass es zwischendurch einmal fest war, ist aus qualitativer Sicht kein Problem. Da ätherische Öle aus einer Vielzahl von Einzelsubstanzen bestehen, kann es, je nach Sorte, durchaus sein, dass einige Bestandteile bei Kellertemperatur fest werden. Eigentlich ist dieser Effekt ein Qualitätsmerkmal, denn z.B. gestreckte Öle werden nicht fest...
  • Eintrag Nr. 2456

    superman234 | nrw, 17.02.2006 20:13:56
    Kann ich anstatt von Turbohefe ganz normale Trockenhefe wie zum Backen verwenden? Danke im Voraus.
    Antwort
    Mit Backhefe erreichen Sie max. 4-6%vol, ebenso kommt es zu Fehlgärungen, es ist aber immerhin besser als überhaupt keine Hefe zuzugeben.
  • Eintrag Nr. 2455

    Probierer und Genießer | Winterwonderland, 17.02.2006 07:41:50
    Hallo Herr Dr. Schmickl!
    Meine Zuckerrübenmaische ist vor einem Monat nun doch fertig geworden. Jetzt würde mich interessieren, warum sie raten die fertige Maische 2 Monate stehen zu lassen, bei Turbo doppelte Zeit.
    Rein rechnerisch müsste die Maische 18% haben (1:1 mit Wasser verdünnt); derzeit noch kein Vinometer zur Hand (kaputt). Kann das stimmen, oder habe ich mich verkalkuliert?
    Vielen Dank für Ihre Hilfe
    Gruß H.
    Antwort
    ad 1) Das Stehenlassen hat zwei Gründe:
    1. Bei Fruchtmaischen eine bessere Aromabildung.
    2. Vorallem bei geschmacklosen Maischen wie Wasser-Zucker: es gibt keinen Hefegeschmack
    ad 2) Wenn Sie davon ausgehen, dass der Zuckergehalt der Rüben ca. 60% beträgt, stimmt Ihre Rechnung.
  • Eintrag Nr. 2454

    NachoTortilla | NRW, 15.02.2006 22:09:22
    Hallo Herr Schmickl
    Ich habe vor einiger Zeit Erdbeermaische (mit Reinzuchthefe Tokayer) angesetzt. Ich habe bis zum Ende der Gährung die Erdbeeren in der Maische gelassen. Es waren keine Blätter o.ä. mit dabei. Alk. 15% Vor dem Brennen habe ich mal etwas zum trinken abgezapft, nun musste ich feststellen, man ordentlich Kopfweh bekommt wenn man ca. 0,5 l davon trinkt. Der Wein hat ein leicht brennendes Aroma ist vollkommen geklärt und von der Hefe abgezogen. Könnte es sein, das sich irgendwelche schädlichen Stoffe gebildet haben??
    viele Grüße aus D
    Antwort
    Die Gärung scheint nach Ihrer Beschreibung trotz Hefezugabe nicht sauber verlaufen zu sein. Haben Sie auch angesäuert? Sollten Sie die Maische brennen, gut den Vorlauf abtrennen. Dann bekommen Sie auch kein Kopfweh mehr. Vom Wein selbst würde ich die Finger lassen.
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