Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 3463

    Ulf | Deutschland, 11.09.2010 11:44:48
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe Brombeermaische für Brombeerwein angesetzt. Nach Abschluss der Gärung habe ich eine Probe gekostet und empfand den Geschmack als zu intensiv. Nach leichtem verdünnen mit Wasser empfand ich den Geschmack als angenehmer. Nun hab ich zu meinem 7l Maische nochmals 2l Zuckerwasser und Hefe gegeben. Nun setzte die Gärung aber nur sehr kurz ein, vielleicht eine Stunde.
    In der kurzen Zeit kann der Zucker aber gar nicht vollständig verbraucht sein.
    Ich benutze eine Turbohefe, die bis zu 18 %vol überlebt. Die 2l Zuckerwasser hatten 350g Zucker pro Liter.
    Warum hat die Gärung nach dieser kurzen Zeit wieder ausgesetzt?
    Danke
    Antwort
    Sobald frische Hefe (egal ob Trocken- oder Flüssighefe) zu einer Maische gegeben wird die bereits Alkohol enthält, stirbt die Hefe ab, auch wenn der Alkoholgehalt nur gering ist. In diesem Fall müssen Sie daher vorher einen Gärstarter ansetzen (siehe Buch) und den dann während der stürmischen Gärung (ca. 1 bis 2 Tage nach Gärbeginn) der Maische zugeben.
  • Eintrag Nr. 3462

    klaus | Österreich, 10.09.2010 17:34:18
    guten abend
    muß man bei der zuckermaische vorm destillieren klären? (kohle)
    gruß klaus
    Antwort
    Nein. Es empfiehlt sich jedoch, auch reine Zuckerwassermaischen zumindest ca. 4 Monate nach Gärende stehen zu lassen, dann ist die Reinigung mit Aktivkohle nach dem Brennen nicht mehr so aufwändig, der Brand wird bereits vor der Reinigung nahezu geschmacksneutral. Während dieser Zeit klärt sich die Maische von selbst, den Bodensatz müssen Sie nicht unbedingt mitbrennen, wie das bei Fruchtmaischen der Fall ist.
  • Eintrag Nr. 3461

    schnappsi | Deutschland, 09.09.2010 16:49:29
    Hallo Herr Schmickl, auch von mir ein Lob für das tolle Buch zum Schnapsbrennen.
    Nachdem ich es gelesen habe, bleiben noch ein paar Fragen (vielleicht habe ich auch etwas übersehen).
    Ich habe vor, Birnenmaische anzusetzen. Da ich aber keine große Brennanlage habe, sondern nur einen 3l Kesssel und es das erste Mal ist, wollte ich auch nur kleine Mengen 20%ige Maische (2 Behälter a 6l zu 3/4 gefüllt=4,5l Maische) ansetzen. Nun meine Frage:
    1. Wieviel Hefe nehme ich? Die meißten Päckchen sind für 100l oder 25l
    2. Wieviel Verflüssiger und Biogen M?
    3. Was passiert, wenn ich zuviel nehme? Hefe Biogen M oder Verfl.?
    4. Sie schreiben, wenn die Gärung zu Ende ist, sinkt der Fruchtkuchen auf den Boden des Behälters. Lasse ich den in dem Behälter? Was mache ich beim Brennen, mit oder ohne Fruchtkuchen?
    5. Der Nachlauf, wenn ich den nicht gebrauchen kann, muß ich überhaupt bis zum Ende brennen kann ich bei 91 Grad C einfach aufhören?
    Viele Fragen, die mir als Neuling so kommen.
    Vielen Dank im voraus fürs Beantworten.
    Schnappsi
    Antwort
    Danke, das freut uns!
    ad 1) für 20%vol geht nur noch die Turbohefe. Ein Säckchen mit 115 g reicht für 100 Liter Fruchtbrei (siehe Buch), für 9 Liter also ca. 10 g. Etwas mehr zuzugeben schadet nicht. Anmerkung: ich würde bei Birnen zu 9 Liter Fruchtbrei ca. 1 Liter Wasser zugeben, sonst wird es zu "pampig".
    ad 2) Verflüssiger Spezial (sehr ergiebig, wir führen daher nur dieses Produkt) bei Kernobst ca. 15 ml je 100 Liter, bei 9 Liter ca. 2 - 3 ml (mit einer Spritze abmessen). Auch hier schadet es nicht ein wenig mehr zuzugeben als die Berechnung ergibt. Biogen M ca. 40 ml, auch ein wenig überdosiert.
    ad 3) siehe 1) und 2)
    ad 4) ja, selbstverständlich im Behälter lassen. Lagerzeit beachten (bei hochgradigen Maischen zumindest 4 Monate nach Gärende), dann kräftig umrühren und alles Brennen. Die abgestorbene Hefe, die sich zu dieser Zeit bereits vollständig abgesetzt hat und am Boden klebt, müssen Sie jedoch nicht herausschaben.
    ad 5) selbstverständlich können Sie bei 91°C auch aufhören (machen wir auch beim Seminar). Es ist jedoch schade um den Alkohol der sich dann noch im Kessel befindet, daher im Buch auch die Beschreibung wie man den Nachlauf noch sinnvoll nutzen kann (mit Aktivkohle behandeln, um geschmacksneutralen Alkohol zu erzeugen).
    Gutes Gelingen!
  • Eintrag Nr. 3460

    Ralfou | D, 09.09.2010 11:53:12
    Hallo,
    gärt eine Maische in einem kleinen Gärbehälter (5l, mit 3,5 l befüllt) grundsätzlich weniger stürmisch als in einem größeren Gärbehälter (30l, mit 25 l befüllt)?
    Vergleichswerte:
    + In beiden Fällen Turbohefe und nach Vorschrift gezuckert, gesäuert und antigeliert
    + Im 30 l Fass Birnenmaische, es gluckerte in der Startphase alle 3-5 Sekunden
    + Im 5 l Fass Holunderbeerenmaische (stärker gezuckert), es gluckerte in der Startphase alle 15 - 20 Sekunden
    Danke für die Antwort und beste Grüße,
    Ralfou
    Antwort
    Nein, je Liter gärt es unter den selben Bedingungen immer gleich stark. Natürlich auch zeitabhängig, die Gärgeschwindigkeit nimmt während des Gärverlaufes immer mehr ab. Nehme an, dass Sie in beiden Gefäßen den gleichen Gärspund verwenden. Daraus folgt, dass dieser bei 5 Liter länger braucht bis er "voll" ist (bis zum nächsten Blubb), als bei 30 Liter.
    Weiterhin Gutes Gelingen!
  • Eintrag Nr. 361

    Raphaela | Bayern, 07.09.2010 23:57:40
    Hallo =)
    Ich bin Schülerin und muss in meinem Chemie Leistungskurs ätherische Öle herstellen (Facharbeit=). Nun habe ich vor, mit einer Wasserdampfdestillation Ingweröl herzustellen.
    Also habe ich mir eine rießen Anlage selber gebaut (mit Liebig kühler, Heizpilz,...was man im Chemie Labor eben so findet ;-)
    Jetzt wollte ich den Versuch heute durchführen, und habe deswegen nocheinmal die "Anleitung" in eurem Buch "ätherische Öle selbst herstellen" durchgelesen, und jetzt komme ich mit einer (sehr wichtigen!) Angabe nicht klar.
    In dem Buch wird die Kleinanlage "Leonardo" beschrieben, und dann machen Sie eine wichtige Angabe:
    "Als Faustregel gilt: 1l Wasser je kg Pflanzenmaterial!"
    Bloß weiß ich nicht, ob Sie damit das Wasser, welches zum Sieden erhitzt werden soll meinen(also das erste Segment), oder ob man zu dem Pflanzenmaterial(im 2. Segment) das Wasser dazugeben soll.
    Vielen herzlichen Dank im vorraus! =)
    Raphaela
    Antwort
    Damit ist die Wassermenge gemeint, die in die Leonardoanlage in den unteren Teil eingefüllt wird. Danach wird der mittlere Teil aufgesetzt, das Pflanzenmaterial eingefüllt und nach Aufsetzen des Kühlers mit der Destillation begonnen. Es kommt kein Wasser mehr hinzu.
    Da ich Ihre Anlage nicht kenne, ist es möglich, dass dieses Verhältnis bei Ihnen nicht zutrifft. Wenn Sie den Ingwer z.B. in ein Rohr eingefüllt haben, unter dem sich ein Rundkolben mit Wasser befindet, könnten Sie genausogut einen externen Wasserdampferzeuger benutzen (siehe Buch).
  • Eintrag Nr. 3459

    Emsschnaps | Emsland, 07.09.2010 20:20:04
    Hallo Leute,
    ich brauche Hilfe.
    Ich habe eine Maische angesetzt aus Mirabelle mit Pflaume und etwas Fruchzucker.
    Nachdem ich hefe zugegeben hatte setzte auch sofort die Gärung ein.
    Nach 5 Tagen aber tut sich nix mehr. Was soll ich machen?
    Gruß in Hus
    Antwort
    SOFORT nochmals Zucker zugeben! Wieviel steht im Buch. Die Hefen haben jetzt nichts mehr zu Fressen, daher "tut sich nix mehr". Wenn die Hefen keine Nahrung (Zucker) mehr bekommen, werden sie verhungern, die Gärung ist zu Ende.
  • Eintrag Nr. 3458

    Siggi Kalt | Kärnten, 07.09.2010 12:37:13
    Hallo!
    Heute habe ich mal eine Frage. Wir brennen jedes Jahr unseren Apfelbrand. Aber irgendwie wird er nicht so wie wir ihn möchten. Wir verwenden Gärfix beim Eimaischen trotzdem hat er immer einen säuerlichen Geschmack und schmeckt gar nicht nach Äpfeln. Was machen wir falsch?? Im voraus vielen Dank!
    Antwort
    Scheint sich um das Ergebnis von Fehlgärungen zu handeln. Wie im Buch beschrieben vorgehen: als Säureschutz Biogen M oder Milchsäure zugeben (zu Beginn der Gärung).
  • Eintrag Nr. 3457

    Thomas | Deutschland, 05.09.2010 17:42:54
    Hallo
    Ich habe vor mir eine Destille selber zu bauen.
    Habe mir eine Edelstahl-Milchkanne bestellt und wollte wohl den Rest auch aus Edelstahl bauen.
    Da ich keine Möglichkeit habe Edelstahl zu schweissen, dachte ich an Schraubverbindungen.
    Jetzt meine Frage:
    Kann ich als Dichtmittel Teflonband Dichtungsband verwenden?
    Ist doch Temperaturbeständig und laut laut Wiki auch beständig gegen Alkohol.
    Schon mal probiert oder was von gehört?
    Vielen Dank im vorraus!
    mfG
    Thomas
    Antwort
    Ich habe die Suchfunktion jetzt gerade auch nicht benutzt, kann mich aber erinnern, dass hier bei den Fachfragen und bei der Diskussion das sogenannte Teflonband (Gewindedichtband für Installateure aus PTFE) bereits sehr oft beschrieben wurde, und sich ausgezeichnet für diesen Zweck eignet.
  • Eintrag Nr. 3456

    Matthias | Schnapshausen, 05.09.2010 00:41:44
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    als Erstes, großes Lob für ihr Buch und diese tolle Seite! Ich habe mir schon etlich Anregungen aus beiden Quellen geholt.
    Heute konnte ich meine selbstgebaute Destille aus einem 6L Drucktopf fertigstellen und habe sie gleich einem ersten Versuch unterzogen.
    Ich habe ein Thermoelement am höchsten Punkt angebracht, allerdings nicht eingelötet, sondern mit Isolierband an der Außenseite des Kupferrohrs angeklebt. Ein bekannter meinte, dass dies sicherlich auch genügen würde, da man Temperaturen so und so nicht 100%ig messen kann und diese immer etwas abweichen.
    Wir haben dann begonnen 1,5L Rotwein (13%) zu destillieren. Der Temperaturverlauf verlief wie folgt:
    Ab 65°C der erste Tropfen
    Bis 85°C schneller Anstieg (2min)
    Bis 90/91°C sehr langsamer Anstieg (17min)
    Rausgekommen sind dabei ca. 120ml 65% Destillat. Es konnte noch einiges an Dampf durch das Überdruckventil entweichen, da wir dieses noch nicht abdichten konnten. Das waren sicher 20-30ml
    Ist der hohe Alkoholgehalt normal, da ich die Befürchtung habe, dass unser Steigrohr zu lang ist und dadurch ein zu starker Rektifikationseffekt entsteht. Es ist 10cm hoch und 17mm Durchmesser.
    Ich habe das Gefühl, dass die Destillation ganz ordentlich verlief. wollte nur noch die Meinung eines Profis dazu hören!
    Was meinen Sie?
    Danke und viele Grüße!
    Antwort
    Temperatur: wie bereits öfters beschrieben, können Sie Ihre Temperaturmessung auch eichen. Es ist also nicht so schlimm, wenn Sie nicht exakt die Temperatur vom ungekühlten Dampfstrom messen. Wenn das Thermoelement außen angebracht ist, sind Ihre Messwerte viel zu kalt, wie Sie auch bemerkt haben. Einfacher Test: destillieren Sie Wasser. Dampftemperatur ca. 98°C.
    Eichen: Destillieren Sie bei einer Pot-still (also ohne Steigrohr) den Wein mit 13%vol, bis das gesamte Destillat ca. 52%vol hat. Lesen Sie dann die Temperatur ab, dies ist der Nachlaufbeginn.
    Ausbeute: stimmt, der Rektifikationseffekt spielt sicher eine Rolle, trotzdem haben Sie gefühlsmäßig zu früh abgebrochen. Aus 1,5 Liter 13%vol Wein ergeben sich (mit theoretischer 100%'iger Ausbeute): 1,5 * 13 / 65 = 0,3 Liter mit 65%vol. Verluste wie Nachlauf usw. mit eingerechnet (ca. 60 bis 70% der theor. Ausbeute) ergeben sich grob geschätzt ca. 180 bis 200 ml mit 65%vol. Ein Teil ist durch das Überdruckventil verdampft, wahrscheinlich jedoch nicht 60 bis 80 ml.
    Fazit: alles OK, Messstelle sollten Sie eichen.
  • Eintrag Nr. 360

    Kerstin | Baden-Württemberg, 03.09.2010 20:16:52
    Wie verdampfe ich ätherische Öle ertragreich und wirkungsvoll? Habe bisher immer über einer offenen Kerze verdampft, würde nun aber aus feuerschutztechnischen Gründen gerne was elektrisches benutzen.
    Habe gehört, dass Ventilatorsysteme (Aromastream) sehr viel ätherisches Öl verbrauchen und bereits nach kurzer Zeit kaum noch riechen. Nun überlege ich, ob ich mir eine elektische Aromalampe (Glühbirne) oder aber einen Kaltluftvernebler kaufe. Habe gelesen, dass es für die ätherischen Öle besser ein soll, sie nicht zu erhitzen. Den Vernebler soll man auch für (kurze) Inhalationen benützen können.
    Was können Sie mir empfehlen und wie groß ist der Unterschied zwischen elektrischer Aromalampe und Vernebler?
    Antwort
    Die elektr. Aromalampe ist der klassischen Duftlampe mit Teelicht am ähnlichsten. D.h. wenn Sie mit der bisherigen Duftlampe zufrieden waren, würde ich dieses Prinzip auch weiterhin verwenden. Der Vernebler verdunstet das Öl nicht, hier werden winzig kleine Öltröpfchen in der Luft fein verteilt. Kann natürlich auch für Inhalationen genutzt werden (auf die gesundheitliche Verträglichkeit des jeweiligen Öles achten!), allerdings eignet es sich als Duftlampenersatz nur bedingt, der Duft ist anders und mit der Zeit bildet sich im Zimmer überall ein dünner schmieriger Film.
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