Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 3512

    Kai Künstler | Baden, 21.11.2010 14:26:44
    Hallo Zusammen,
    ich frage mich gerade wie ich meine Walnußmaische brennen soll ?
    Ich kann den Aromakorb in die Anlage stellen, für die Walnussmaische, aber ich hätte gerne noch frisch geröstete Walnüsse im Aromakorb?
    (da man Diese wegen dem Aromaverlust ja nur im Dampf halten soll?)
    1. Kann ich zwei Aromakörbe zusammen verwenden (technisch)?
    2. Sonst müsste ich ja 2 Mal brennen (Brand und Geist nacheinander?)
    3. Kostet doch Aroma der 2te Brand oder hebt sich das durch die frischen Walnüsse im Aromakorb auf ?
    Vielen Dank für diese Seite und "weiter so!".
    Antwort
    Vorerst würde ich die Maische ohne frische Nüsse im Korb brennen, vermutlich wird der Geschmack ausreichend intensiv werden.
    ad 1) ja, ist auch möglich. Den zweiten Korb mit den verlängerten Füßchen direkt auf den unteren stellen. Alternative: nur ein Korb mit verlängerten Füßchen, mit einem Blatt Kücherolle auslegen, Maische darübergießen, die Feststoffe bleiben im Korb zurück. Und darauf dann die frischen Nüsse, geschätzt zumindest ca. 200 g je 1,5 Liter Kesselfüllung. Für die richtige Dosierung am besten mehrere Testbrände durchführen.
    ad 2) Nein, auf keinen Fall. Da wäre es sinnvoller Brand und Geist getrennt voneinander herzustellen. Dadurch merken Sie auch, ob bei reifen Walnüssen die Geistmethode aus geschmacklicher Sicht überhaupt funktioniert.
    ad 3) siehe 2)

    danke, wir bemühen uns!
  • Eintrag Nr. 3511

    Agnus | Irland, 19.11.2010 10:18:50
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    ich habe letzte Woche 2 Liter 1 Jahr alte Zwetsckenmaische cca.17-18% destilliert.
    Maische war ohne STEINE (angemeischt mit und dann nach 2 Monaten entfernt, komplett. Kein gebrochner Stein)
    Maische ist im Keller in der Glasflasche gereift an den max. 18°C.
    Geschmack war herrlich.
    Nach Destillation Schnaps hat sehr ausgeprägtes Mandelaroma.
    1. Ist nicht stark ausgeprägte Mandelaroma am Steine in der Maische zu zuführen?
    2. Ist jetzt dieser Schnaps Gesundheit unbedenklich?
    3. Was ist Ihre Meinung zum Steinen in der Maische? Ich habe immer Steine mit eingemaischt und dann vor Destillation komplett entfernt (nur 2-5 Steine auf 10l Maische im Kessel zugegeben.)
    4. Ist es ratsam beim hochgradigen Maischen, die über ein 4-5 Monaten ruhen, Steine zu entfernen?
    Danke
    Antwort
    1) Bei Steinobst lässt sich Bittermandelaroma kaum vermeiden. Schließlich ist dies der für Steinobst typische Geschmack. Wenn Sie diesen Geschmack nicht mögen, sollten Sie z.B. Kernobst brennen.
    2) Ja, sofern nicht, wie bei allen anderen alkoholischen Getränken auch, in Übermaß zu sich genommen. Hat jedoch nichts mit dem Bittermandelgeschmack zu tun.
    3) Wir gehen auch so vor wie Sie beschreiben (Steine mitgären, kein gebrochener Stein), allerdings geben wir grob geschätzt ca. 20% der Steine in den Kessel oft jedoch auch weniger.
    4) Ist nicht notwendig.

    Mit Ihren Fragen meinen Sie wahrscheinlich das Cyanid- / Blausäure- / Carbamatproblem. Wie im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" beschrieben, haben wir sowohl mit unseren Maischen als auch mit den Steinobstbränden Blausäure/Cyanid-Tests gemacht. Weder in der Maische noch im Brand war dies nachweisbar (trotz des Bittermandelaromas).
  • Eintrag Nr. 3510

    Katharina | Tirol, 16.11.2010 22:58:55
    Guten Abend,
    gibt es eine Möglichkeit die Kühlleistung der Leonardo zu erhöhen und ein Thermometer anzubringen (und dicht zu bekommen)? Ich besitze eine Leonardo und destilliere ätherische Öle. Funktioniert super. Nun will ich Alkohol destillieren, ohne mir gleich eine 2. Destille zu kaufen.
    LG und danke jetzt schon für die Hilfe.
    katharina
    Antwort
    Ist zwar nicht dafür gedacht, aber wenn an das Auslassrohr ein Liebigkühler angebracht wird, ist die Kühlung auch für Alkohol ausreichend. Liebigkühler ist nichts anderes als ein Rohr-im-Rohr, wie z.B. anlage178 der Fotogalerie.
    Thermometer: die einzig sinnvolle Position wäre in der Mitte der Kuppel. Dazu dort ein Loch bohren und das Thermometer mit einem Silikonstoppel befestigen. Ist nicht nur dampf-, sondern auch wasserdicht. Das Thermometer sollte in die Kuppel soweit hineinragen, dass es die Temperatur vom Dampf ca. 0,5 - 1 cm unterhalb der Ablaufrinne misst.
  • Eintrag Nr. 3509

    oskar Hirt | Deutschland, 15.11.2010 19:58:17
    Hallo,
    ich habe gerade ca. 40 kg Mispeln geerntet und möchte diese zu Schnaps brennen lasssen. Die Früchte haben einen Frost bekommen, sind aber noch sehr hart. Kann mir jemand die weitere Vorgehensweise mitteilen?
    Vielen Dank!
    Antwort
    Mispeln mit dem Häcksler zerkleinern und einmaischen wie anders Kernobst auch, allerdings ca. 1/4 bis 1/3 vom Obstbreivolumen Wasser zugeben und die dreifachen Menge Verflüssiger als normal. Ein paar Tage nach Gärbeginn die bereits aufgeweichten Fruchtstückchen direkt im Gärfass mit einem Bohrmaschinen-Rühraufsatz zerfetzen bis das Ganze eine apfelmusartige Konsistenz hat.
  • Eintrag Nr. 3508

    Silke Sievers | Deutschland, 14.11.2010 18:16:38
    Hallo
    Wir haben im Keller Mirabellenschnaps von 1978 gefunden. Wer kann uns sagen was der Schnaps Wert ist? Falls uns jemand weiterhelfen kann, bitte Antworten.
    Danke
    Antwort
    Da gibt's leider keine standartisierten Listen wie bei Gebrauchtwagen. Nur weil der Schnaps alt ist, muss er deswegen noch lange nicht gut sein. Sie sollten sich bei Verkostungen, auf Spirituosen-Messen o.ä. umhören und immer eine kleine Kostprobe mitnehmen bzw. nach Mirabellenbrand googeln um eine Idee vom Preis zu bekommen, auch wenn nicht so alt.
  • Eintrag Nr. 3507

    Bernd | D, 13.11.2010 20:05:19
    Sehr geehrter Dr. Schmickl,
    zuerst einmal danke für das super Buch. Dank dem Buch und Ihrer Homepage konnte ich mir eine Prima Destille (20 Liter) bauen und im Keller blubbern drei gut riechende Maischen vor sich hin. Aber leider muss ich noch ein paar Monate warten. Eine Zuckermaische und ein Bierbrand habe ich schon durch die Destille gedampft. Alkoholgehalt war bei dem Zuckerbrand 70%. Wahrscheinlich weil der Kessel nur halb voll war. (Refriktation)
    Bezüglich Temperatur und Nachlauf bin ich aber trotzdem noch verunsichert. Das Thermometer ist exakt nach Ihrem Buch eingebaut und sogar die Eintauchtiefe habe ich dabei berücksichtigt. Bei einer Wasserdestillation bekomme ich genau 100°C angezeigt. Ich befinde mich 70 Meter über NN. Lesen tut man aber immer von 98°C. Wenn die Temperaturmethode ausreichend ist, wäre ich natürlich froh.
    1. Stimmt die Temperaturanzeige?
    2. Wenn nein, soll ich 2 °C dazurechnen bei Edelbrandanfang und Ende?
    3. Trennt man den Nachlauf besser über eine Vorlage ab? Pauschal Vol % …?
    4. Oder sollte man ein Handrefraktometer nehmen? Wann den Nachlauf damit abtrennen wenn man sich am Kühler ein paar Tropfen holt?

    Vielen Dank für Ihre Antworten
    Antwort
    ad 1 und 2) 70%vol ist selbst für eine hochgradige Maische zu hoch, das kommt jedoch vom halbleeren Kessel. Destillieren Sie Wein mit ca. 12%vol, jedoch mit vollem Kessel, bis das Destillat ca. 50-51%vol hat. Wichtig: Alkoholgehalt vom gesamten Destillat messen, nicht von dem was momentan heraustropft. Nur der Alkoholgehalt vom gesamten Destillat ist anlagenunabhängig. Sobald dies erreicht ist, Temperatur ablesen. Dies ist dann der Wert für den Nachlaufbeginn bei Ihrer Anlage.
    ad 3) Ist eigentlich egal. Wenn die Temperaturmethode richtig gemacht wird, ist sie die einfachere Methode. Bei der kontinuierlichen Alkoholgehaltmessung in der Vorlage mit einem Aräomter wird meistens leider die Messtemperatur nicht berücksichtigt (Aräometer sind auf 20°C geeicht), daher ergeben sich Messfehler von 5%vol oder mehr. Außerdem ergibt sich aus dem Volumen der Vorlage im Verhältnis zum Volumen der Anlage auch ein gewisser Messfehler. Oder anders formuliert: Angaben, die man von anderen Brennern "so hört", sind aus diesen Gründen meist zu vergessen...
    ad 4) geht natürlich auch. Ist jedoch ungenauer als die Temperaturmethode oder Messung mittels Aräometer (wenn Messtemperatur beachtet wird). Wie Sie sicher bemerkt haben, werden im Refraktometer die Abstände zwischen den Skalenstrichen immer kleiner je höher der Alkoholgehalt ist, zusätzlich wird ab ca. 30%vol der Horizont ziemlich unscharf, sodass bei größeren Messwerten der Alkoholgehalt nur noch in 5'er-Schritten geschätzt werden kann, also 35, 40, 45, 50%vol usw....
    Außerdem wichtig: auch Refraktometer sind auf 20°C geeicht, d.h. auch hier auf die richtige Temperaturkorrektur achten. Am besten ATC-Refraktometer verwenden, und die Korrektur mittels der Stellschraube berücksichtigen.

    Anmerkung: es gibt Refraktometer für die Messung vom Zuckergehalt und andere für den Alkoholgehalt. Bei vielen Zucker-Refraktometern ist oft noch eine zweite Skala mit %vol Alkohol als Einheit angegeben. Diese sind trotzdem KEIN Alkoholmessgerät! Die zweite Skala gibt nur an, wie groß der Alkoholgehalt nach der Gärung einer entsprechenden Zuckerlösung sein wird. Auf den echten Alkoholrefraktometern gibt es keine Skala für Zucker. Ethanol-Refraktometer können nur für reine (zuckerfreie) Destillate verwendet werden.

    Und weil wir eh' schon beim Thema sind, sei noch ein wenig Eigenwerbung erlaubt: wir haben eine Methode entwickelt, um in Maischen, Likör, Bier, Wein, Essig etc. den Alkoholgehalt bis auf +/- 0,1%vol genau zu bestimmen, obwohl Zucker und andere Stoffe enthalten sind, die die Alkoholmessung, egal mit welchem Messgerät, gravierend verfälschen. Hierbei wird ebenfalls ein Refraktometer eingesetzt. Nähere Infos diesbezüglich siehe: http://www.essigherstellung.at/prodbeschreibung.php#alkoholset
  • Eintrag Nr. 368

    Ursinum | Schweiz, 13.11.2010 12:02:48
    Hallo
    Wir haben für ein Projekt bei einer Firma Nadelhölzer destillieren lassen. Es sind Fichten, Douglasien und Weisstannen. Das äth. Öl wurde per Wasserdampfdestillation gewonnen. Nun sind wir völlig schockiert. Das Öl stinkt dermassen es ist kaum auszuhalten. Auch das Hydrolat hat den selben Geruch. Das Nadelholz riecht man nur entfernt heraus. Ich versuche den Geruch mal zu beschreiben: Es ist ein beissender Geruch der mich fast etwas an verbrannt erinnert. Es erinnert auch an eine angezogene Handbremse bei der Autofahrt. Meine Freundin erinnerte der Geruch an Motorenöl und eine andere beteiligte Person meinte sogar es riecht nach Fäkalien. Der nette Mann von der Destillation fand den Geruch allerdings nicht sonderbar und meinte man müsse das Öl einfach noch etwas stehen lassen damit sich der Geruch verändere.
    Ich habe das Gefühl da ist etwas total schief gelaufen. Was könnte die Ursache für den üblen Geruch sein? Besten Dank wenn mir jemand helfen kann!!!!
    Antwort
    Das ist ganz sicher nicht normal! Wir haben schon oft wohlriechende ätherische Öle aus Tannen, Fichten, Föhren, Latschen, Lärchen usw. mittels Wasserdampfdestillation gewonnen (mit der Anlage "Leonardo"). Nicht nur Nadeln und dünne Äste, auch zerkleinerte Tannenzapfen. Egal von welchem Nadelgehölz, das Öl roch immer sehr angenehm, so ähnlich wie ein Saunaaufguss. Kein Wunder, schließlich ist darin meistens Latschenöl enthalten.
    Vermutlich ist beim Destillieren etwas ordentlich angebrannt oder die Anlage wurde vor der Destillation nicht richtig gereinigt. Es ist zwar richtig, dass ätherische Öle vor der Anwendung erst reifen sollten. Allerdings verfeinert sich dann nur noch der bereits gebildete Duft, ein Gestank verschwindet dadurch nicht.
    Fazit: zukünftig mit Hilfe des Buches "ätherische Öle selbst herstellen" selber Destillieren. Wenn Sie die Tipps und Tricks aus dem Buch befolgen, bleiben Ihnen solche Enttäuschungen erspart. Auch uns ist schon öfters mal was angebrannt, das Ergebnis war nur noch zum Wegschütten...
  • Eintrag Nr. 3506

    Jan | NRW, 12.11.2010 09:58:21
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    wir möchten einen Birnen-Quitten-Schnaps herstellen. Nach der Lektüre Ihres sehr guten Buches habe ich noch ein paar spezielle Fragen:
    Wir haben eine Brennlizenz für 40Liter Maische/Wein und sind 25 Leute, wollen daher auch auf eine gute Ausbeute achten. Deshalb wollen wir eine hochprozentige Maische herstellen (Turbohefe).
    Wir planen, 5:1 die Birnen mit den Quitten zu mischen und gemeinsam zu vergären. Ist das zu empfehlen oder besser getrennt verarbeiten?
    Welche Turbohefe ist am besten geeignet und worauf muss geachtet werden bei deren auswahl? Wir haben leider nur ca 2 Monate Zeit, die Maische anschließend noch zu lagern. Sollten wir aus diesem Grund eine niederprozentigere Maische herstellen um direkt brennen zu können?
    Macht es Sinn, bei diesem Ansatz, in einem Aromakorb weiteres Quittenmuß beim Destilieren zuzugeben?
    Wir haben nur eine Destillationskolonne zur Verfügung. Können wir erwarten, auf die oben genannte Art einen leckeren Schnaps zu erhalten?
    Macht es Sinn, einen Teil des Fruchtkuchens vor dem Brennen zu entfernen um mehr flüssiges Brenngut zu erhalten?
    Ist es eine gute Idee, dem fertigen Brannt einen Span Birnenholz für eine gewisse Zeit beizugeben?

    Der Geschmack steht für uns im Vordergrund. Wir sind nur durch den Zeitplan gebunden.
    Vielen Dank!
    Jan
    Antwort
    ad 1) Beides ist sinnvoll, hängt davon ab, was Sie geschmacklich erwarten. Viele Brenner sind eher Liebhaber von sortenreinen Bränden.
    ad 2) Mit einer möglichst hohen Alkoholresistenz, siehe Eintrag Nr. 3501. Optimal wäre natürlich beides auszuprobieren, dann können Sie selbst entscheiden. Wichtig: auch herkömmliche Maischen nicht sofort nach Gärende brennen, sondern vor dem Brennen 1 bis 2 Monate kühl lagern (Keller).
    ad 3) Besser kleine Quittenwürfel statt Mus.
    ad 4) Lecker schon, aber geschmacklich eher dezent.
    ad 5) Nein, besser alles gut durchmischen, auf entsprechenden Anbrennschutz achten (Siebeinsatz, Doppelmantelkessel, Rührwerk o.ä.)
    ad 6) Nur wegen dem Birnenholz schmeckt der Brand nicht nach Birne. Üblicherweise werden Eichenspäne verwendet, werden in unterschiedlichen Röstungsstufen angeboten (--> googeln). So lange im Schnaps lagern, bis der Geschmack eine deutliche Holznote angenommen hat, aber das Fruchtaroma noch nicht übertüncht wird.

    Zu "Geschmack im Vordergrund":
    - hochgradig einmaischen und nach Gärende (Gärung dauert ca. 2 1/2 Monate) zumindest 4 Monate lagern vor dem Brennen
    - Eine Anlage ohne Destillationskolonne verwenden
  • Eintrag Nr. 3505

    lukas | garmisch-partenkirchen, 11.11.2010 19:17:19
    ich versuche mich seit einiger zeit am schnaps brennen und habe auch schon eine schnapsmaschine, doch ich weiß nicht bei welcher temperatur ich die giftigen stoffe aus einem obstbrand bekomme?
    Antwort
    Ich auch nicht. Das hängt nämlich von vielen Faktoren ab, z.B. vom Alkoholgehalt der Maische. Im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" ist die richtige Vorlaufabtrennung sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben. Ist zu umfangreich dies hier zu beschreiben.
  • Eintrag Nr. 367

    Sina | Schweiz, 06.11.2010 00:24:28
    Hallo
    Seit einiger Zeit bin ich im Besitz Ihres Buches über die Ätherischen Öle und begeistert am ausprobieren, was man mit Düften so alles machen kann.
    Nun mag ich die Raumdüfte mit den Stäbchen, die in letzter Zeit so in Mode gekommen sind, besonders und würde sehr gerne selbst probieren so etwas zu mischen. Sehr erfolgreich war ich bis jetzt aber nicht damit. Eine Mischung der Öle mit Wasser (dest.) und Alkohol (96%) wird erstens immer trübe und zweitens wird es von den Holzstäbchen nicht gut aufgesogen. Auch Versuche mit Glycerin waren nicht erfolgreich.
    Auf englischen Homepages hab ich Anleitungen gefunden, die empfehlen "Dypropylenglycol Fragrance Grade" als Basis für solche Raumdüfte zu verwenden. Bisher hab ich aber nicht rausgefunden, wo man das hier kriegen könnte...
    Haben Sie sowas schon mal versucht bzw. wissen Sie, was eine gute Basis für so einen Raumduft wäre?
    Vielen Dank für die Hilfe.
    Antwort
    Auch wir haben diesbezüglich schon einiges ausprobiert. Am besten hat noch 96%vol Ethanol funktioniert, in dem, ohne Wasserzugabe, das ätherische Öl aufgelöst wurde. Wie Sie bereits geschrieben haben, saugen die Stäbchen die Flüssigkeit nicht optimal auf, wenn zuviel Wasser enthalten ist. Leider verdunstet Ethanol mit 96%vol sehr rasch, die Stäbchen trocknen dadurch oft aus. Eine andere Möglichkeit wäre, nicht das ätherische Öl, sondern das Hydrolat (entsteht ebenfalls bei der Wasserdampfdestillation) in einer flachen Schale direkt offen stehen zu lassen, ohne Stäbchen, eventuell einen Streifen Löschpapier hineinhängen. Oder das Hydrolat in eine klassische Duftlampe (die mit dem Teelicht) geben. Wir wollten eine Möglichkeit finden, ohne das handelsübliche Lösemittel für Raumdüfte auszukommen.

    Wenn Sie nach "Dipropylene Glycol Fragrance Grade" googeln, finden Sie viele Anbieter davon, eventuell die letzten beiden Wörter weglassen. Wichtig: Nicht "Dypropylen" sondern "Dipropylene": das Präfix "Di-" bedeutet "zwei", es wird nicht mit "y" geschrieben. Im Englischen auf das letzte "e" nicht vergessen, die Wörter getrennt schreiben.
    Wenn Sie nach einem deutschsprachigen Anbieter suchen, nach "Dipropylenglycol" googeln.
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