Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 3685

    C.R. Spichty | Basel, 19.03.2012 13:43:25
    Sehr geehrte Damen und Herren
    Welches ist der ideale Brennhafen für Kräuter-Oele?
    m.f.G.
    c. spichty
    Antwort
    Die Anlage Leonardo Classic oder Grande, siehe unsere Seite zur Herstellung von ätherischen Ölen: http://www.aetherischesoel.at/prodbeschreibung.php#leo.
    Wegen dem speziellen Kühler können damit auch sehr geringe Mengen vom ätherischen Öl gewonnen werden.
  • Eintrag Nr. 3684

    hans schedler | oberbayern, 11.03.2012 13:39:50
    Meine Frage!!
    Sollte ich beim Rohbrand und beim Feinbrand den vorlauf abtrennen ?
    Bitte um eine Antwort
    M.f.G
    Hans Schedler
    Antwort
    Nur einmal den Vorlauf abtrennen, dieser entsteht durch Gärung, nicht durch's Kochen. Ob die Abtrennung beim Fein- oder Rohbrand erfolgt, ist eigentlich egal. Viele Brenner destillieren den Rohbrand komplett durch, Abtrennung erfolgt erst beim Feinbrand.
    Ich würde den Vorlauf jedoch bereits beim Rohbrand abtrennen, so hat man beim Feinbrand die Möglichkeit gegebenenfalls noch ein wenig zu korrigieren.
  • Eintrag Nr. 33

    Toni | OÖ, 10.03.2012 16:54:00
    Sg. Hr. Schmickl,
    habe Wein im Keller stehen den niemand mehr trinken will, ist aber noch ganz in Ordnung. Leider ist der Wein geschwefelt. Kann man den Wein trotzdem zu Essig vergären?
    danke für Ihre Antwort!
    Toni
    Antwort
    Geschwefelter Wein oder Fruchtwein (Apfelmost) kann nicht zu Essig vergoren werden, da wegen der Sulfite bzw. des SO2 die Essigbakterien absterben. Sulfite können jedoch oxidativ entfernt werden. Manchmal genügt es, den Wein einige Stunden schäumend zu mixen, z.B. mit einer Bohrmaschine mit Rühraufsatz. Eine zuverlässigere Methode ist jedoch die Zugabe von Wasserstoffperoxid (H2O2). Es genügt eine 3%’ige Wasserstoffperoxid-Lösung, wie sie z.B. für Mundspülungen verwendet wird (in Apotheken erhältlich). Menge: 0,264 ml einer 3%’igen Wasserstoffperoxid-Lsg. entfernen 10 ppm SO2 je Liter Wein. In den meisten Fällen ist diese Menge zur Entschwefelung ausreichend, um also z.B. 10 Liter Wein zu entschwefeln, 2,64 ml 3%-H2O2-Lsg (mit einer Spritze abmessen) zugeben und ca. 1 Stunde lang intensiv rühren / mixen.
  • Eintrag Nr. 3683

    Ralfou | D, 10.03.2012 15:28:52
    Guten Tag,
    haben Sie Erfahrung mit Angesetztem von Topinambur? Ist hier mehr oder eher weniger Aroma zu erwarten als beim Einmaischen?
    Danke für die Antwort und Gruß,
    Ralfou
    Antwort
    Bei Topinambur ist beides möglich und geschmacklich auch sinnvoll. Ob Angesetzter oder Einmaischen hängt eigentlich nur davon ab, wieviel Sie davon zur Verfügung haben. Beim Angesetzten würde ich für intensiven Geschmack z.B. ein 5-Liter-Gurkenglas ca. zur Hälfte mit zerkleinertem Topinambur befüllen, mit ca. 50%vol Alkohol auffüllen, zumindest ca. 8 Wochen stehen lassen, dann destillieren.
    Hinweis: im direkten Vergleich schmecken der destillierte Angesetzte und der Brand aus der Maische nicht vollkommen gleich. Der Unterschied ist zwar nur gering, trotzdem würde ich empfehlen beides auszuprobieren.
  • Eintrag Nr. 32

    Mario Berera | Schweiz, 10.03.2012 12:55:06
    Guten Tag
    Nach einer mehr oder wenigen hitzigen Diskussion mit einem Spirituosenverkäufer hätte ich eine Frage:
    Meine Behauptung, dass wenn man z.B. ein Whisky 42 % von 4 cl mit 8 cl Wasser mischt, trinke ich nachher ein Mix von weniger als 20 % Alkoholvolumen wurde mir widerlegt. Mein Diskussionspartner behauptet, dass der Körper zuerst das Wasser eliminiert und erst nacher den Alkohol, demzufolge bestehe bei der Blutprobe immer noch das Volumen von 42 % .
    Ich kann dies aus medizinischer Sicht nicht glauben.
    Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Stellungnahme.
    Antwort
    Die Frage passt wohl eher zu www.schnapsbrennen.at als hierher. Jedenfalls wird der Alkoholgehalt eines alkoholischen Getränkes im menschlichen Körper nicht höher, weil "der Körper zuerst das Wasser eliminiert". Dann hätten wir schließlich alle nach Alkoholkonsum gravierende Magen-/Darmprobleme.
    Unabhängig davon ändert sich natürlich NICHT der "Alkoholspiegel" im Blut, egal ob 4 cl 42%vol Schnaps unverdünnt getrunken werden, oder vermischt mit Wasser oder nachträglich Wasser dazu getrunken wird. Die absolute Menge reiner Alkohol (4/100*42*10 = 16,8 ml 100%'iger Alkohol) verändert sich durch das Wasser nicht. Und diese Menge ist es dann auch, die von der Leber abgebaut werden muss.

    ABER: sehr wohl unterschiedlich ist die "Wirkung" dieser Menge, je nach dem WIE der Alkohol eingenommen wird. Durch isotonische Getränke und auf leeren Magen gelangt der Alkohol viel schneller in den Blutkreislauf als bei einem reinen Alkohol/Wasser-Gemisch (sprich Schnaps). Oder anders gesagt: Bei 0,34 Liter Bier mit 5%vol (Bier ist, abgesehen vom Alkohol, ein isotonisches Getränk) auf leeren Magen getrunken, fühlt man sich rauschiger als bei der Einnahme von 4 cl 42%vol Schnaps, obwohl beides die gleiche Alkoholmenge enthält.
  • Eintrag Nr. 3682

    Toni S. | Schweiz, 05.03.2012 20:28:50
    Sehr geehrter Herr Schmickl
    Bisher habe ich nur 21% Zuckermaische gebrannt.
    Der Temperaturverlauf und auch alle anderen Vorgänge entsprachen genau den Angaben aus Ihrem Buch. Das Erzeugnis hatte durchschnittlich 52%. Anschliesend habe ich den Brand mit Aktivkohle versetzt und nach 5 Tagen nochmals gebrannt. Bei 76° fing es bereits an zu rinnen.
    Um nicht zu schnell zu brennen habe ich die Temperatur leicht reduziert. Die Temperatur blieb während 2 Stunden bei 76° und es gab 2,5 Liter mi 83-80%. Anschliessend stieg die Temp. innert einer Stunde auf 90°. während dieser Zeit ergab es nochmals 2 Liter mit 77-40%. Anschliessend Nachlauf.
    Wie ist dies zu erklären ?
    Das Erzeugnis ist geschmacklich iO, kein Vorlauf.
    Das Thermometer habe ich getestet, ist auch iO.
    Eine Zusatzfrage habe ich noch. Kann man auch die fertige Zuckermaische mit Aktivkohle behandeln um sich einen Brand zu ersparen ?
    Besten Dank für Ihre Antwort
    Antwort
    Der Verlauf der Destillation und der Alkoholgehalt der beiden Fraktionen sind vollkommen in Ordnung. Vorlauf kann es jedenfalls nicht sein, sonst hätten Sie nicht 76°C über 2 Stunden. Bei der Temperaturmessung scheint trotzdem irgend etwas nicht zu stimmen, da der Siedepunkt von reinem Alkohol bei 78,5°C liegt, bei 52%vol bleibt erfahrungsgemäß die Temperatur sehr lange bei ca. 79 bis 80°C, steigt danach, so wie Sie es auch beschreiben, relativ rasch auf 90°C.
    Jedenfalls würde ich an der Temperaturmessung jetzt trotzdem nichts ändern, never-change-a-running-system! Notieren Sie sich die Temperaturen, für den Fall, dass Sie wieder einmal 52%vol destillieren.
  • Eintrag Nr. 3681

    besser nicht hier | aus dem Norden von D., 04.03.2012 22:05:14
    Hallo Herr Doktor und Frau Malle,
    habe meine Maischen aus 10/2010 Mitte letzten Jahres erstmals abgebrannt. Zwetschge, Sultaninen, Malzkaffee (alle aus ca.10/2010. Apfel ruht jetzt schon seit Dezember 2010 bei > 16% und wartet noch aufs abbrennen. Alle Maischen habe ich mit Turbohefe angesetzt.
    Die Malzkaffeemaische hat einen angenehmen Whiskygeschmack, obwohl die Maische leicht sauer schmeckte (Fehler) und ich reichlich Vorlauf abtrennen musste. Kommt aber Whisky schon sehr nahe und der Hefegeschmack fällt nicht weiter auf. Bei der Zwetschge habe ich wohl zu reichlich abgetrennt, trotzdem hat diese Anfangs beim spülen im Mund noch einen guten Fruchtgeschmack, leider kommt im Abgang aber der Hefegeschmack deutlich durch (Turbohefe). Vom Eindruck her glaube ich, dass der Brand trotz geschlossener Flasche an Aroma verliert. Ähnlich auch bei dem Sultaninenbrand, aber hier hat man noch einen deutlichen süßen Sultaninengeschmack und der Hefegeschmack fällt nicht so deutlich ins Gewicht. Fehler gemacht? Sollte ich nächstens besser eine Obstweinhefe für Fruchtbrände verwenden? Muss die Maische ohne den Hefeabsatz im Gärgefäß gebrannt werden (habe diese komplett mit in die Brennblase gegeben). Möchte experimentieren und einen Teil des Zwetschgenbrands nochmals mit Trockenpflaumen versetzen und dann noch mal brennen. Dem Malzbrand Malzsirup zugeben und auch noch mal brennen.
    Warte mit dem Brennen der Apfelmaische lieber bis ich hier Klärung habe.
    Danke und Grüsse
    Antwort
    Bitte Suchfunktion nutzen, hier und in der Diskussion. Es hat sich gezeigt, dass nur bei einem bestimmten Turbohefe-Hersteller dieses Problem auftritt. Anscheinend gibt's auch bei der Turbohefe qualitative Unterschiede...
    Dass ein Brand durch Lagerung an Aroma verliert, ist eher ungewöhnlich. Könnte eventuell auch auf die verwendete Hefe zurück zu führen sein, trotzdem noch weiter lagern.
    Wenn Sie ein Fass mit Maische schütteln und ausleeren, verbleibt der schleimige Bodensatz im Fass. Diesen nicht mitbrennen.
    Trockenfrüchte ergeben einen anderen Geschmack als Maische. Trotzdem spricht nichts dagegen ein wenig zu experimentieren.
  • Eintrag Nr. 3680

    Turdus Spiritus | Deutschland, 04.03.2012 16:48:13
    Hallo,
    die Gärung meiner Mirabellenmaische war normal bei 17-19 Grad nach drei Wochen abgeschlossen. 18% Alk. gemessen, sehr aromatischer Geruch. Nach 7 Monaten gebrannt. Bin selbst Chemiker und des destillieren mächtig. Brenne mit 6 Liter Labordestille. Problem: Bei 5 Liter Ansatz bereits nach 1 Liter bei 91 Grad angekommen. Das Destillat (Alk.: 70%) riecht etwas gammelig, leicht nach Schwefel und schmeckt nach Verdünnung immer noch sehr brennend. Auffällig: das Fruchtfleisch hat sich nicht aufgelöst, bzw. der Anteil in der Maische ist recht hoch.
    Haben Sie eine Erklärung für diese Phänomene und kann ich noch was retten?
    Vielen Dank für Ihre Antwort und ein großes Lob für Sie beide.
    Antwort
    Aus der Ferne schwer zu beurteilen. Wegen des Geruches würde ich auf Fehlgärung tippen. Schmeckt die Maische süß? Dann ist noch Restzucker enthalten und der Alkoholgehalt vermutlich niedriger als von Ihnen gemessen. Der brennende Geschmack ist im Allgemeinen ein Zeichen für Vorlauf --> Fehlgärung?
    Wenn Sie mit einer Rektifikationskolonne (Vigreuxkolonne o.ä.) und Rückfluss- oder Intensivkühler arbeiten, stimmt der Alkoholgehalt in etwa. Bei "normalem" Destillationsaufsatz und z.B. Liebigkühler, haben Sie die Destillation zu früh beendet. Könnte auch eine Ursache für den brennenden Geschmack sein, weil der letzte Teil vom Mittellauf fehlt.

    Danke :-)
  • Eintrag Nr. 3679

    Wittl Gerhard | Bayern, Oberpfalz, 29.02.2012 20:43:43
    Grüß Gott Herr Dr. Schmickl.
    Ich sollte eine Quittenmaische „begutachten“, komme jedoch nicht so recht klar damit. Die Maische stammt schon von Früchten aus der Ernte 2010. Die Maische hat eine dunkelbraune Farbe mit Kupferstich. Es ist wenig Flüssigkeit vorhanden. Der Geruch ist gut, d. h. riecht absolut nicht verdorben. Es wurde bisher keine Hefe oder andere Mittel, außer etwas Zucker beigegeben. Ich kann nicht eindeutig beurteilen, ob eine Gärung stattgefunden hat, zumal die Maische ohne Gärspund versehen, bisher fest verschlossen war.
    Kann ich durch Zugabe von Hefe und ggf. Zucker und ggf. Verflüssiger den Quittensalat/ Maische, ca. 50 l, zum gären bzw. nocheinmal zum gären bringen, um eine brauchbare Brennvorlage zu bekommen? Oder was kann ich sonst noch ausprobieren?
    Für einen guten Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
    Seminarteilnehmer Dez.2010
    Antwort
    Zeigt das Vinometer an, dass Alkohol enthalten ist? Wenn nein, Hefe zugeben, gären lassen. Wenn ja, Gärstarter ansetzen (siehe Buch) und den dann zur Maische zugeben. Wird frische Hefe einer Maische zugegeben die bereits Alkohol enthält, stirbt die Hefe ab.
  • Eintrag Nr. 3678

    stein | deutschland sachsen, 28.02.2012 08:06:59
    sehr geehrter herr dr. schmickl,
    in meinem keller entstehen bei der herstellung von apfelwein/cidre viele hefe- und weinreste welche ich nicht verwerfe sondern sammle. diese sind mit 10g/hl geschwefelt.
    beim abbrennen in der verschlußbrennerei war es kaum auszuhalten vor gestank, so extrem entband sich der schwefel.
    die exakte abtrennung (speziell vorlauf) war nur nach erfahrungswerten nicht jedoch sensorisch möglich. nun werden aus dieser maische keine edeldestillate zu erwarten sein, aber zur weiterverarbeitung (likör, holzlagerung) halte ich sie für geeignet. was kann ich tun um die restausgasung im destillat zu forcieren? bzw was kann man der maische vor dem brennen beigeben um den "schwefel" zu binden? ist das destillat überhaupt vollständig von diesem "aroma" zu befreien?
    ich danke im voraus für ihre antwort und verbleibe mit besten grüßen h.stein
    Antwort
    Beides ist möglich, vorher oder nachher entschwefeln.
    Beim Wein: 0,264 ml 3%'ige Wasserstoffperoxid-Lösung entfernt 10 ppm SO2 je Liter Wein. Zugeben und ca. 15 min je Liter mixen, am besten mit Bohrmaschine und entsprechenden Rühraufsatz. 3%'ige Wasserstoffperoxid-Lösung ist in Apotheken erhältlich, wird für Mundspülungen z.B. bei Zahnfleischbluten verwendet.
    Im Destillat: einige Minuten je Liter intensives, schäumendes (!!!) Mixen vertreibt die schwefelige Säure. Sie baut sich zu SO2 und Wasser ab, SO2 entweicht. Bzw. so lange mixen, bis der stechende Geruch verschwunden ist, ist deutlich erkennbar. Dann merkt man auch das eigentliche Aroma vom Destillat.
    Anmerkung: prinzipiell kann auch das Destillat mit Wasserstoffperoxid (H2O2) behandelt werden. Da der SO2-Gehalt jedoch nicht bekannt ist, weiß man nicht wieviel zuzugeben ist. Aber: H2O2 baut sich durch's Mixen von selbst wieder ab, ein wenig Überdosieren schadet daher nicht. Angenehmer Nebeneffekt: dies ist eine der Methoden um alkoholische Getränke künstlich zu Altern, eine Lagerung vom Schnaps ist daher nicht mehr ausschlaggebend.
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