Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 42

    Schmidt, Thomas | Baden-Württemberg, 12.10.2012 17:49:01
    Hallo Frau Dr. Malle und Herr Dr. Schmickl,
    vielen Dank für die schnelle Antwort (Eintrag Nr. 41). Nun habe ich doch noch eine bzw. zwei Fragen.
    Es sind ja im Grunde 2 Kreisläufe, einmal der Wasserkreislauf mit der Heizung
    und der Kreisläuf für das Gärmedium.
    1) Könnte man nicht gleich die Maische ö.ä. direkt erwärmen beim Rieseln (z.B. mit einem ETH) und den Gärtopf, z.B. ein Multitopf,
    so gut isolieren, so das die indirekte Erwärmung bzw. Warmhaltung durch das Wasser wegfallen (ggf. die Rieselintervalle erhöhen) kann?
    2) Kann ich auch für den "Essigkreislauf" Meerwasseraquarienpumpen (Salzwasser tauglich) nutzen?
    Frage lieber nochmal nach bevor ich womöglich "Murks" zusammenbastle, weil ich was nicht richtig verstanden habe.
    Vielen Dank nochmal für eine Antwort!
    Freundliche Grüße
    Thomas Schmidt
    Antwort
    ad 1) Hängt von der Berieselungsfrequenz und -dauer ab. Bei 15 min alle 3 Stunden wäre es trotz Isolation besser zwei Kreisläufe für das Gärmedium zu verwenden: einen für die Heizung ununterbrochen in Betrieb und einen zweiten (ohne Heizung) für die Berieselung. Wenn keine Zwangsbelüftung mittels Luftpumpe o.ä. erfolgt, macht erfahrungsgemäß eine Erhöhung der Berieselungsfrequenz keinen Sinn.
    ad 2) ja
    Kein Problem, wünsche Ihnen Gutes Gelingen!
  • Eintrag Nr. 3751

    Franz | Zentralschweiz, 12.10.2012 14:41:23
    Guten Tag
    ich habe eine Frage zu den Geisten.
    Mit Zimtstängel in Feinsprit destillierte ich den Zimtgeist. Dasselbe machte ich mit trockenen Holunderbeeren, die ich 2 Tage im Alkohol ziehen liess. Die Geiste waren sehr aromatisch und beliebt. Nun nach einigen Wochen bildeten sich im Holundergeist so weissliche Flocken. Im Zimtgeist gab es eine Art braune Gebilde.
    Wie kann ich das vermeiden, was ist es?
    Reicht es wenn ich die Destillate nach einiger Lagerung filtriere?
    Antwort
    Ist nichts schlechtes und normal wenn sehr hochprozentiger Alkohol zum Ansetzen verwendet wird. Die ausgefällten Stoffe destillieren zwar mit, z.B. das ätherische Zimtöl (ist gelblich/braun), sind im verdünnten Alkohol dann aber doch nicht vollständig löslich. Je geringer Alkoholgehalt, desto stärker dieser Effekt. Nach dem Verdünnen und ein/zwei Wochen Lagerzeit mit Faltenfilter "fein" filtrieren. Wird vorher filtriert kommt es immer wieder zu Nachtrübungen.
  • Eintrag Nr. 3750

    gerald | oö, 12.10.2012 12:03:38
    hallo,
    möchte einen haselnussgeist brennen und habe dazu 800g geriebene nüsse geröstet und in 1l 96%igen eingelegt. anschließend wird auf 40% verdünnt und mit frischen nüssen im aromakorb gebrannt!
    wie lange lange sollen die nüsse im hochprozentigen "ziehen"?
    sollen die angesetzten nüsse mitgebrannt, oder abgeschieden werden?
    danke schonmal im voraus!
    lg gerald
    Antwort
    ad 1) Ca. 1 bis 2 Monate
    ad 2) Beides ausprobieren: einmal frische Nüsse, einmal angesetzte Nüsse in den Aromakorb geben.
  • Eintrag Nr. 41

    Schmidt, Thomas | Baden-Württemberg, 10.10.2012 07:19:46
    Hallo Frau Dr. Malle und Herr Dr. Schmickl,
    freut mich sehr, das man hier Fragen stellen kann. Seit einigen Monaten schmöckere ich schon in Ihrem Buch zum Thema. Ich finde Sie haben die Essigherstellung mit einfachen Worten sehr gut beschrieben und jetzt traue ich mir so langsam auch zu, die ersten Versuche zu machen.
    Momentan bin ich dabei die entspechenden Materialien zu besorgen. Welche und worauf man achten sollte, ist ja im Prinzip alles im Buch beschrieben. Nun habe ich mich gleich für das Fesselverfahren entschieden und finde die Idee mit dem ETH (Durchlaufheizer) ganz gut.
    Nun, aber zur Frage: Kann ich den bedenkenlos irgendeine Umwälzpumpe bzw. ETH nehmen. Auf meiner Liste stehen derzeit 2 kleine Pumpen aus dem Aquarienbereich.
    In den Foren habe ich leider keine Antwort zu meiner Frage gefunden...
    Vielen Dank für eine Antwort!
    Freundliche Grüße
    Thomas Schmidt
    Antwort
    Danke, das freut uns! War gar nicht so einfach bei diesem komplexen Thema.
    Können Sie verwenden, wenn beides auch für den Einsatz in Meerwasseraquarien (Salzwasser) geeignet ist.
  • Eintrag Nr. 3749

    D.Monk | Austria, 09.10.2012 20:07:49
    Guten Abend!
    Ich hätte zwei Fragen zur Geistherstellung, und zwar:
    Wenn ich mit hochprozentiger Maische arbeite und dann Wacholderbeeren in den Aromakorb gebe, müsste ich doch theoretisch mehr als 40g Beeren für 350ml Destillat hineingeben, da bei z.B. 20%-tiger maische mehr Ausbeute als bei nur 10%-tigem Basisalkohol (laut Buch) entstehen wird, oder? Ich muss die zu erwartende Destillatmenge für diese Berechnungen verwenden und nicht die Ausgangsmenge der Maischen, oder habe ich da einen Denkfehler?
    Wissen Sie zufällig ein Rezept für einen Schlehengeist (nicht für einen destillierten Angesetzten), sondern für einen reinen Schlehengeist. Habe dafür leider bis jetzt noch kein Rezept gefunden. :-)
    Antwort
    Klingt durchaus plausibel. Allerdings weiß ich nicht, ob das dann auch noch schmeckt und nicht zu intensiv wird. Je höher der Alkoholgehalt, desto stärker das Extraktionsverhalten, d.h. dadurch gehen z.B. auch unerwünschte Bitterstoffe und Harze in Lösung. Kann mir vorstellen, dass der Effekt ähnlich sein wird wie bei geschroteten Wacholderbeeren. Damit schmeckt der Geist nicht mehr nach Wacholder, sondern sehr harzig, nadelholzartig, wie z.B. Zirbengeist oder Maiwipferl. Fazit: ausprobieren! Und mit mehreren Versuchen die optimale Menge herausfinden. Könnte sein, dass ca. Weinstärke beim Alkohol doch die beste Variante ist.
    Schlehengeist: habe wir noch nie gemacht, würde für einen ersten Versuch ca. 200 g Schlehen je 1,5 Liter Alkohol verwenden.
  • Eintrag Nr. 3748

    franz | deutschland, 09.10.2012 19:16:53
    hallo Herr Schmickl,
    folgendes Problem taucht bei mir auf: die Brände riechen und schmecken nach Gummi. Die Destillerie hat kein Gummi, die Kühlung ist mit 2m Silikonschlauch ausgestattet. Der Schlauch ist für Destillate und bis +135 Grad ausgewiesen. Diesen Silikonschlauch habe ist als Dichtung im Brenntopf eingebaut.
    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Antwort
    Schwierig da Tipps zu geben, schließlich weiß ich nicht wie Ihre Anlage aussieht. Auch wenn für Destillate ausgewiesen, würde ich zu Testzwecken die 2m-Silikonschlauch-Kühlung durch ein 2m langes Kupferrohr ersetzen und dieses z.B. mit nassen Tüchern kühlen. Die Dichtung könnte man mit Teflonband umwickeln.
  • Eintrag Nr. 40

    Uli | Württemberg, 08.10.2012 22:38:33
    Hallo,
    beim Herstellen von Essig mit Oberflächenverfahren habe ich immer wieder mal ein Fass, das trüben Essig hat.
    An was kann das liegen, wie kann man das vermeiden, wie kann man die Trübung entfernen?
    Antwort
    Trübes Grundmaterial verursacht trüben Essig. Wir haben einmal zu ca. 5 Liter Weingeist/Wasser-Gemisch (glasklar) wegen der fehlenden Nährsalze ca. 0,25 Liter naturtrüben Apfelsaft gegeben (ein klarer Apfelsaft war gerade nicht zur Hand). Nach der Essiggärung zeigte sich eine sehr starke Trübung. Auch nach dem Filtrieren mit Faltenfilter "fein" war der Essig noch nicht vollkommen klar. Erst nach einigen Monaten Lagerung, als sich die Trübstoffe abgesetzt haben.
    Es könnte aber auch an den Essigbakterien liegen. Manche neigen zur Bildung von Essigmutter bzw. zur Verschleimung im Reaktor, andere verursachen eine Trübung und weiße Flocken. Für das Ergebnis macht es jedoch keinen Unterschied, solange die Essigmutter immer wieder entfernt wird, sobald sie braun wird. Die Trübung entweder mit Faltenfilter "fein" abfiltrieren oder den ausgegorenen Essig zumindest einige Monate stehen lassen, dann setzten sich auch diese Trübstoffe am Boden ab. Danach Essig abziehen oder filtrieren.
  • Eintrag Nr. 3747

    Uli | württemberg, 08.10.2012 22:27:15
    Möchte Likörwein aus Trauben herstellen. Was muss ich dabei beachten, wie vorgehen.
    Antwort
    Wenn Ihnen ein Alkoholgehalt von ca. 20%vol dafür ausreicht, am besten hochgradig einmaischen. Siehe Buch "Schnapsbrennen als Hobby".
  • Eintrag Nr. 3746

    Baron | SA, 08.10.2012 16:38:09
    Guten Tag,
    meine Frage ist folgende, wenn ich den Vorlauf abtrennen möchte müsste ich die ungefähre Zeit wissen wie lang das Kondensat (Vorlauf) benötigt um den Kühler zu passieren bevor der Edelbrand heraustropft. Gibt es einen Richtwert? Ich habe im Buch "Schnaps brennen als Hobby" dazu nichts gefunden. Mein Kühler Cu- Rohr, Durchmesser 12mm / 3m lang zur Spirale gewickelt.
    Danke für Ihre Hilfe
    Antwort
    Normalerweise ist diese Menge so gering, dass nicht relevant. Natürlich sollte Spirale auch durchgehend sinkend gewickelt sein. Zum Abmessen oben in den Kühler z.B. mit einer Spritze langsam ein paar ml reintropfen lassen. Zeit messen wann unten erster Tropfen heraus kommt, sowie unten die Abflussmenge abmessen und Differenz zur zugegebenen Menge ausrechnen. Soviel verbleibt im Kühler.
  • Eintrag Nr. 3745

    Markus Geiser | Bayern, 07.10.2012 14:47:50
    Guten Tag Herr Schmickl!
    habe eine kurze Frage. Ich habe eine gut vergorene Gerstemaische für Whisky und möchte etwas Torfaroma in das Destillat bekommen.
    Jetzt meine Frage, kann ich etwas Torf in den Brennkessel(Maische)oder in den Aromakorb vor dem brennen geben? Macht es Sinn? Ist Torf giftig, wenn es gekocht wird... oder das Destillat nach dem brennen? Enthaltet das Destillat danach etwa giftige Stoffe?
    Vielen Dank MG
    Antwort
    NEIN!!! Dieser für Islay und den anderen schottischen Inseln typische Geschmack wird durch das Rösten der Gerstekeimlinge über Torffeuer erreicht. Danach wird erst eingemaischt. Für diesen Geschmack also Torf NICHT in den Kessel, Aromakorb oder Schnaps geben. Natürlich können Sie es trotzdem versuchen, wird aber vermutlich eher nach Waldboden bzw. Humuserde riechen/schmecken. Ist sicher auch etwas besonderes und durchaus einen Versuch wert, aber nicht das was Sie sich eigentlich vorstellen.
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