Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 3783

    H.K. | Deutschland, NRW, 30.12.2012 11:35:28
    Guten Tag Herr Dr Schmickl,
    ich habe nach Ihrer Anleitung schon einige Obstmaischen und verschiedene Geiste gebrannt. Der Birnenbrand ist nach einem Jahr Alterung meiner Meinung nach recht gut geworden.
    Aktuell habe ich einen Himbeergeist hegestellt der relativ scharf schmeckt. Meine Frage ist ob es bei Geisten auch notwendig ist eine bestimmte Lagerzeit einzuhalten. Ich habe an keiner Stelle etwas darüber lesen können.
    Vielen Dank für Ihre Mühe
    Mit freundlichem Gruß
    H.K.
    Antwort
    Nein, eigentlich nicht. Das hängt aber auch vom Alkohol ab, der als Grundlage verwendet wird. Die Schärfe stammt vom Alkohol, nicht von den Himbeeren. Eventuell den Alkohol einige Zeit lang lagern bevor Sie ihn zur Geistherstellung verwenden.
  • Eintrag Nr. 3782

    Christian Schiltz | Luxemburg, 26.12.2012 17:03:19
    Hallo,
    ich bin Neuling bei den Hobbybrenner. Jetzt will ich auch meine eigene Maische machen doch da gibt es ein problem das ich bis jetzt noch nicht so in den Bücher gefunden habe. In meinem Keller habe ich ich in den Wintermonaten so mindestens 9-10 Grad. Ich heize auch mit einem holzofen aber bei kalten nächten fällt natürlich die temperatur in der nacht wie schon gesagt auf max. 9-10 Grad.
    Nun habe ich gelesen es gibt KALT TURBOHEFE die auch schon ab 8 Grad reagiert, aber wo kann ich diese Turbohefe kaufen?? Ist es schlimm wenn die temperatur schwankt?
    Danke im Voraus.
    MFG
    Antwort
    Ob die Temperaturschwankung problematisch ist, sollten Sie in einem Vorversuch einfach einmal ausprobieren. Mehr als dass es zu gären aufhört kann nicht passieren. Tipp: da die Gärung ein exothermer Prozess ist, das Fass gut isolieren, dann kann die Gärwärme nicht entweichen und die Temperaturschwankung sollte keine Problem mehr darstellen, auch nicht bei normaler Turbohefe.
    Bezüglich der Bezugsquelle am besten googeln.
  • Eintrag Nr. 3781

    Franz | Schweiz, 26.12.2012 07:13:55
    Guten Tag
    ich möchte einen milchig trüben Kräutergeist mit ca. 43% herstellen. Wie bringe ich eine Trübung dauerhaft ins Destillat. Reicht allenfalls Calziumhaltiges Mineralwasser zum Verdünnen?
    Antwort
    Nein, kalkhaltiges Wasser erzeugt Flocken beim Verdünnen, keine milchige Trübung. Die milchige Trübung entsteht durch ätherische Öle aus den Kräutern, so ähnlich wie bei einem Ouzo bzw. Raki. Da diese Trübung bei Anis am stärksten auftritt, würde ich zur Kräutermischung Anis zugeben (natürlich nur, wenn dieser geschmacklich mit dem Rest auch harmoniert).
  • Eintrag Nr. 3780

    Alexander | Weinviertel, 22.12.2012 19:54:09
    Ich habe in der Nachbarschaft eine Obstplantage die scheinbar schlecht bewirtschaftet wird - es hängen noch jede Menge Äpfel an den Bäumen. Lassen sich diese Äpfel noch zum einmaischen verwenden oder sind die verloren, nachdem wir ja Frost hatten?
    Antwort
    Doch, natürlich sind sie zum Einmaischen zu verwenden, sofern noch nicht faul.
  • Eintrag Nr. 3779

    urban | schweiz, 20.12.2012 12:39:19
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    ich habe noch zwei Maischen die ca. 3 Jahre alt sind. Habe sie damals mit Turbo-Hefe nach ihrem Rezept eingemaischt und nach einem Jahr gebrannt, was einen sehr guten Schnaps gegeben hat. Es handelt sich um Kirschen und Zwetschgen. Nun meine Frage: Kann ich diese Maischen noch verwenden? Riechen tun sie hervorragend, fast zu schade um sie zu brennen :-). Sind die Steine kein Problem (Sind seit Anfang an in der Maische drin)?
    Beim verdünnen habe ich auch probleme. Bringe es einfach nicht fertig, wie wir das im Seminar gemacht haben, ohne dass es milchig wird.
    Mit freundlichen Grüssen
    urban, schweiz
    Antwort
    Ja, selbstverständlich! Hochgradige Maischen werden immer besser je älter sie sind. Weiterer Vorteil: gelagerte Maischen sind vorlauffrei! Nein, Steine sind kein Problem, sofern diese ganz geblieben sind. Durch Lagerung mit Steinen entsteht der typische Steinobstcharakter, nicht zu verwechseln mit Blausäure, Cyanide, Ethylcarabamat o.ä. Bei korrekter Behandlung (siehe Buch) enthalten Steinobstmaischen so gut wie keine CN-Verbindungen (wurde mit den entsprechenden Test öfters nachgewiesen).
    Wie beim Seminar erklärt, ist bei Steinobstmaischen ein leichter milchiger "Stich" durchaus ein positives Zeichen. Filtrieren wie beim Seminar beschrieben: Destillat verdünnen, bei Kellertemperatur ca. 2 bis 3 Wochen stehen lassen, erst danach mit zwei ineinander gesteckten Faltenfilter "fein für Spirituosen" filtrieren, um Nachtrübungen zu vermeiden.
  • Eintrag Nr. 3778

    WJ | Kurpfalz, 15.12.2012 16:47:11
    Wer hat schon mit der Moschusschafgarbe "laboriert" also angesetzt? Besteht auch die Möglichkeit eines Geistes und auf welcher Grundlage, Äpfel oder? Kann da jemand etwas schreiben, danke. WJ
    Antwort
    Nein, noch keine Erfahrungen. Ich würde folgendermaßen vorgehen: Kraut zerkleinern, in den Aromakorb geben, darunter geschmacksneutralen Alkohol mit ca. 12%vol (oder verdünnter Korn). Keine Maische (Apfel!) das verändert den Geschmack. Als Menge würde ich mit ca. 100 bis 200 g je 1,5 Liter Alkohol beginnen, wenn es zu intensiv geworden ist wegen dem pfefferminzähnlichem Ivaöl, dann beim zweiten Versuch nur die Hälfte bzw. davon nochmals die Hälfte usw. Umgekehrt auch, wenn es intensiver werden soll, in den Vorversuchen die Mengen immer verdoppeln.
  • Eintrag Nr. 3777

    Reinhard | Bayern, 06.12.2012 09:09:14
    Warum bekommt der mit Dest.-Wasser verdünnte Schnaps danach einen wässrigen geschmack? Mache ich beim verdünnen etwas falsch? Vielen Dank.
    Antwort
    ad 1) Wenn Sie mit Leitungswasser verdünnen und dabei EXAKT gleich vorgehen, sollte sich der gleiche "wässrige" Geschmack ergeben.
    ad 2) Vermutlich haben Sie sich verrechnet und zuviel Wasser zugegeben.
  • Eintrag Nr. 409

    Kurt | Graz, 29.11.2012 19:11:42
    Hallo!

    Ich interessiere mich ätherische öle herzustellen und zu verkaufen. Was benötige ich dazu (rechtlich)? Welche Destille (Kupfer oder Edelstahl)?
    Ich bedanke mich für Ihre geschätzte Antwort!
    Mfg
    Kurt
    Antwort
    Wenn Sie die Öle mit Angabe der entsprechenden Wirkung auf den Organismus verkaufen möchten, sollten Sie diese von einem professionellen Labor analysieren lassen. Kupfer oder Edelstahl ist diesbezüglich jedenfalls nicht relevant.
  • Eintrag Nr. 3776

    E.G.A.L. | N.O.C.H.E.G.A.L.E.R., 27.11.2012 23:06:51
    Sehr geehrter Herr Dr.Schmickl,
    ich besitze Ihr Buch (und lese es :-) ) schon seit geraumer Zeit und finde es auch total informativ. Habe auch sehr viel dazugelernt... Nun habe ich trotzdem eine Frage die mir selbst die Suchfunktion hier nicht beantworten konnte. Wie ist es z.B. bei dem Kaffeegeist, geht da das Koffein mit?
    Bzw. wie verhält es sich generell mit Alkaloiden? Gehen die mit ins Destillat oder eher nicht? Kommt es dabei auf z.B. spezifische Temperaturen in bezug auf das jeweilige Alkaloid an oder sind es ausschließlich Aromen die letztendlich im Destillat landen?
    Außerdem wollte ich Ihnen noch ein dickes Dankeschön sagen dass Sie sich die Mühe machen und die Zeit nehmen all unsere Fragen zu beantworten... :-)
    Bitte nicht aufhören!!!!!!!!
    Liebe Grüße
    E.G.A.L. ;-)
    Antwort
    ad 1) nein, Coffein ist ein Feststoff, Schmelzpunkt 236 °C, Sublimation ab 178 °C. Kaffeegeist ist somit Coffein-frei.
    ad 2) im Normalfall nicht, hängt jedoch vom jeweiligen Siedepunkt bzw. Sublimationspunkt ab. Coffein ist ein schönes Beispiel: vergleichsweise hoher Schmelzpunkt, Siedepunkt gibt es keinen mehr, weil es sich vorher zersetzt. Zur Erinnerung: beim Schnapsbrennen ist die höchste Temperatur keinesfalls über 100°C. Es werden also nur die mehr oder weniger leicht flüchtigen Bestandteile mitdestilliert, alles andere bleibt im Kessel zurück.
    Danke, wir bemühen uns! ;-)
  • Eintrag Nr. 3775

    Harzer | Deutschland, 26.11.2012 17:45:33
    Hallo,
    Habe eine 25 liter Zuckermaische mit Turbohefe 48 angesetzt. Nach den 3. Tag Gärt es nicht mehr richtig und riecht leicht Schwefelig. Hab den alkeholgehalt gemessen und es sind nur 10%.
    An was kann es liegen, dass die Gährung stoppt? Temperatur usw passt.
    Bitte um Hilfe.
    Lg
    Antwort
    ad 1) Ist mit "schwefelig" faule-Eier-Geruch gemeint? Bei Obstmaischen, insbesondere bei Birnen, tritt dies zu Gärbeginn öfters auf, der Geruch verschwindet nach ein paar Tagen aber wieder. Habe mich einmal bei einem Hefehersteller diesbezüglich erkundigt, er meinte das sei positiv und ein Zeichen dafür, dass die (unerwünschte) wilde Hefe von der zugegebenen Reinzuchthefe gekillt wird. Daher sollte dies bei reinen Zucker-Wasser-Maischen eigentlich nicht auftreten. Kann es sein, dass in dem Gärbehälter vorher Obstmaische vergoren wurde?
    ad 2) Ich vermute eher, dass es schon noch gärt, aber langsam. Wie im Buch ausführlich beschrieben, ist die Gärdauer stark von der Temperatur abhängig, außerdem wird die Gärung im zeitlichen Verlauf immer langsamer, das ist normal.
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