Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

Möchten Sie Ihre Fragen bezüglich Schnapsbrennen, der Destillation ätherischer Öle und Hydrolate sowie der Essigherstellung direkt an uns stellen? Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

RSS-feeds

Die neuesten Einträge aller Foren können bequem via RSS-Feeds empfangen werden. Es besteht die Möglichkeit, RSS-Feeds in Ihrem Browser zu abonnieren, auf einen speziellen Feedreader zurückzugreifen, oder den Feed auf einer Website darzustellen. Durch das Abonnieren oder Integrieren eines RSS-Feeds erhalten Sie kurze Informationsblöcke mit den letzten 10 Einträgen des abonnierten Forums. Um einen RSS-Reader zu finden, einfach nach "RSS reader" googeln, hier zwei Beispiele für eine Erweiterung des Chrome-browsers: Feedbro, angeboten von Nodetics https://chrome.google.com/webstore/detail/feedbro/mefgmmbdailogpfhfblcnnjfmnpnmdfa?hl=de Dieser Reader verlangt keine Registrierung. RSS Feed Reader, angeboten von feeder.co https://chrome.google.com/webstore/detail/rss-feed-reader/pnjaodmkngahhkoihejjehlcdlnohgmp?hl=de Gibt es für Chrome, Safari, iOS und Android, Registrierung erforderlich. Um den Feed zu empfangen klicken Sie auf das RSS-icon rechts über dem Forum, unter "Suchbegriff eingeben...".

Hilfreiche Tipps zur Benutzung:

Nachfolgend ein paar Regeln, damit die hohe Qualität auch zukünftig so erhalten bleibt.
  • Dies hier ist ein moderiertes Forum. D.h. jeder kann zwar alles schreiben was er will, der Beitrag wird auch gespeichert, aber von unserer Redaktion inhaltlich überprüft und erst danach dann veröffentlicht oder, falls notwendig, entfernt. Daher macht es auch keinen Sinn denselben Beitrag mehrmals zu posten nur weil er nicht sofort öffentlich erscheint.
  • Wenn Sie die letzten Beiträge (unabhängig vom Thema) sehen möchten, klicken Sie auf Die neuesten Beiträge anzeigen.
  • Das Forum ist sehr umfangreich und es wurden bereits viele Themen ausführlich behandelt. Es empfiehlt sich daher, bevor Sie einen neuen Beitrag hinzufügen, die Suchfunktion zu benutzen bzw. die erweiterte Suchfunktion, um Beiträge mit gleichem Inhalt zu vermeiden.
  • Wenn Sie einen Beitrag hinzufügen oder beantworten, haben Sie danach die Möglichkeit, Ihren geschriebenen Text zu ändern. Lesen Sie daher Ihren Text nach dem Abspeichern noch einmal sorgfältig durch und klicken gegebenenfalls auf "Beitrag ändern".
  • Wenn Sie eine Frage stellen, erwarten Sie sich auch eine Antwort. Denken Sie auch bei der Formulierung der Frage daran. Zu allgemein gehaltene Fragen wie "Wie brenne ich Schnaps?", "Es kommt kein Öl raus, was mach' ich falsch?" oder "Essig gärt nicht, warum?" wird kaum jemand beantworten.
  • Die drei Themenbereiche Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate destillieren und Essigherstellung sind aufgeteilt auf drei verschiedene homepages. Jede homepage enthält die beiden Foren "Rezepte" - für alle Themen über Früchte und Rezepturen - und "Diskussion", für alle anderen Themen in Bezug auf Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate oder Essigherstellung. Sollten sich versehentlich Beiträge im falschen Forum befinden, verschieben wir sie ins richtige Forum. Diese Beiträge wurden also nicht gelöscht, nur verschoben.
  • JEDE ART VON WERBUNG WIRD AUSNAHMSLOS GELÖSCHT! Dies betrifft auch scheinbar "unschuldige" Einträge, wie "Habe eine Frage zu ..." bzw. "Hat jemand Erfahrung mit ..." gefolgt von links oder Bildern zu irgendwelchen externen shops.
  • Ebenso werden "Gaga"-Beiträge, die wahrscheinlich von Betrunkenen stammen oder mit den drei Themenbereichen nicht das entfernteste zu tun haben, z.B. Fußball oder "Wo kann man hier CDs brennen?", ausnahmslos gelöscht.
  • Alle Foren sind STRENG ANONYM, daher keinesfalls echte Namen oder Adressen eingeben.
  • Jeder Versuch einer persönlichen Kontaktanbahnung wird sofort gelöscht. Für diesen Zweck gibt's inzwischen ja zahlreiche soziale Netzwerke.
  • IP-Adressen der Verfasser werden NICHT gespeichert!
  • E-mailadressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder von uns auf eine andere Art und Weise benutzt. Die Eingabe erfolgt rein freiwillig und ist quasi Ihre ID. Im Gegensatz zu den meisten anderen Foren ist bei uns keine Registrierung oder irgendein login notwendig um teilnehmen zu können. Es kann daher vorkommen, dass versehentlich ein Pseudonym von zwei Personen verwendet wird. Und damit gibt's bei den Einträgen keine Verwechslungen.
So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 4016

    davido | z.H., 16.09.2014 08:32:03
    Hätte eine Fragfe bzgl. Temperaturverhalten. Habe eine Kupferdestille und habe bis jetzt immer mit höher%igen Maischen gearbeitet. Habe heuer zum ersten Mal ohne Zuckerzusatz eingemaischt und zusätzlich in meine Destille ein Rührwerk eingebaut. Nun hat sich folgendes Temp.Verhalten beim Brennen geboten (Rührwerk immer eingeschalten): Ab 75°C rascher Temp-Anstieg-Flamme heruntergeregelt. Bei 80°C begann Destillat zu tropfen. Schneller Anstieg der Temp. auf knapp 90°C trotz heruntergeregelter Flamme. Konstantes Rinnen des Destillates bei 91°C und 55vol% in Vorlage - langsamer Anstieg bis 94°C. Bei 94-95°C noch immer 30vol% in Vorlage... Resultat aus ~25l maische ohne Zucker. Abgetrennt bis 15vol% (96°C) Liter - Geruch gut. Nomalerweise habe ich bei 91°C bei höhergradigen Maischen den Nachlauf abgetrennen, nun war das Temp-Verhalten ganz anders? Woran kann das liegen - habe bis aufs Rührwerk an der Anlage nichts geändert
    Antwort
    Wie im Buch sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben, liegt das am niedrigen Alkoholgehalt der Maische. Daher sollten Sie so vorgehen wie ebenfalls ausführlich beschrieben: Rohbrand inkl. Nachlauf, diesen erst beim Feinbrand abtrennen.
  • Eintrag Nr. 4015

    Thomas | Wien, 15.09.2014 16:17:26
    Sehr geehrter Herr Dr Schmickl
    Nach dem ersten Brennen einer eigenen Maische (einmaischen und brennen genau nach den Beschreibungen Ihres Buches) habe ich ein Resultat das ich nicht vollständig erklären kann.
    Ich habe Ende Juli eine Maische aus 1/3 wilden Kricherln und 2/3 Zwetschen mit Reinzuchthefe angesetzt. Ich habe 10 Tage keine Gasbildung im Gärspund beobachtet allerdings mit dem Vinometer eine geringe 3 vol% Alkoholkonzentration gemessen. Daher habe ich einen Gärstarter angesetzt und beigegeben sowie etwas Zucker da die Maische sehr trocken geschmeckt hat. Die Lagerung der Maische war im Keller bei um die 18-19 Grad. Nach dem Gärstarter habe ich immer noch keine Vergärung gesehen, allerdings hat die Maische einen (vermeintlich?) vergorenen Gerucht gehabt. Gestern wie auch schon bei der letzten Messung bevor ich die Maische im Keller ruhen haben lasse, zeigte das Vinometer 7.5 vol%.
    Gestern habe ich die Maische gebrannt, wobei ich voher Korn zugegeben habe um keinen zweiten Brennvorgang zu benötigen. Bei 81/82 Grad habe ich den Vorlauf abgetrennt, der lediglich Tropfen ausgemacht hat und dann bis 91 Grad den Edelbrand abgetrennt. Ich habe nur 150 ml erhalten, wobei der Brennvorgang zwischen 81 und 91 Grad sicher 2.5 Stunden gedauert hat. Der Brand hat jetzt einen fast bitteren Geschmack.
    Gehe ich Recht in der Annahme, daß es zu keinen alkoholischen Gärung gekommen ist, allerdings kann ich dann nicht erklären, daß das Vinometer zweimal exakt 7.5 vol% angezeigt hat (über die Ungenauigkeit wegen gelöstem Zucker bin ich mir natürlich bewußt).
    Ich habe jetzt noch 10 Liter Kricherlnmaische und befürchte, daß diese ebenso unbrauchbar ist da der Gärvorgang auch kein Blubbern im Gärspund hervorgebracht hat. Haben Sie eine Anregung für mich?
    Herzlichen Dank im Voraus, Thomas
    Antwort
    Gemäß Beschreibung könnte die verwendete Hefe nicht mehr allzu aktiv gewesen sein. Entweder haben Sie Flüssighefe verwendet, bei der dieses Problem häufig auftritt, oder eine Trockenhefe kurz vor dem Ablaufdatum. Beim nächsten Mal die Gärung bei ca. 22 - 24°C Umgebungstemperatur starten, sobald es (nach ein bis zwei Tagen) deutlich erkennbar heftig gärt, das Gärfass in den kühlen Keller tragen. Sollte nach ein bis zwei Tagen die Maische noch immer nicht knistern (zerplatzende CO2-Bläschen) und beim Umrühren stark schäumen, dreimal täglich mit einem Bohrmaschinenrühraufsatz (Baumarkt, Farb- / Lackabteilung) einige Minuten lang intensiv mixen, bis Gärung einsetzt. Hefen werden in Bioreaktoren mittels Lufteinblasung gezüchtet, daher Mixen um die Hefen zu vermehren. Gärspund ist nicht zuverlässig, da Fässer leider nicht immer komplett dicht.
    Den jetzigen bitteren Schnaps ein zweites Mal brennen, der bittere Geschmack sollte beim Brennen zurück bleiben.
  • Eintrag Nr. 4014

    Dieter S. | Baden-Württemberg, 15.09.2014 09:21:42
    Hallo!
    Vielen Dank für ihr tolles Buch und diese Webseite. Da ich demnächst Quitten brennen möchte kam mir eine grundlegende Frage auf:
    In ihrem Buch proklamieren Sie, dass höhere Alkoholgehalte der Maische zu bevorzugen sind, da u.a. mehr Geschmackstoffe extrahiert werden und die haltbarkeit sich erhöht.
    Nun wird durch Aufzuckerung und Verwendung von z.B. Sherry-Hefe in meinem Beispiel Quitte der Alkoholgehalt von 4% auf 16% vervierfacht. D.h. 4x mehr Alkohol wird aus der gleichen Menge Maische destilliert. Da 75% dieses Alkohols aus (aromalosen) zugefügtem Zucker entstanden ist, kam mir die Frage:
    Ist mit einer Vervierfachung des Alkoholsgehalt auch mit einer mind. Vervierfachung des Aromas aufgrund des höheren Alkoholgehalts in der Maische zu rechnen? Sprich: lohnt sich die Aufzuckerung der Maische oder verdünne ich mein Aroma mit neutralem Alkohol und ich erreiche somit mit höherem Alkoholgehalt in der Maische nicht das Gegenteil und verliere Aroma im Endprodukt?
    Oder liege ich da völlig falsch und habe irgendwo einen Denkfehler?
    Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
    Viele Grüße,
    Dieter
    Antwort
    Danke, das freut uns!
    Wie Sie selbst ja schon schreiben, bewirkt ein höherer Alkoholgehalt, dass sich die Aromastoffe besser aus den Früchten lösen. Deswegen schmeckt auch ein Destillat eines 40%'igen-Himbeerangesetzten intensiver und viel fruchtiger als aus einem Angesetzten mit z.B. 5%vol Alkoholgehalt. Die deutlich längere Gärzeit bewirkt außerdem eine bessere Zersetzung, daher ist es nicht egal ob der Maische hochprozentiger Alkohol zugegeben wird oder ob der Alkohol durch langsame (!) Gärung erst entsteht. Dass bei Bränden aus Maischen einer herkömmlichen Maische (mit niedrigem Alkoholgehalt) komplett alle Aroma- und Geschmackstoffe im Destillat auch ankommen wird zwar oft behauptet, gehört aber in den Bereich der Mythen und Legenden. Einfach überprüfbar durch Kosten: Maische, Rohbrand und Feinbrand. Wenn der unterschiedliche Alkoholgehalt das Geschmacksempfinden zu sehr stört, die Kostproben mit 96%vol Weingeist einheitlich auf z.B. 43%vol einstellen. Jeder Brennvorgang trennt Aromastoffe ab, daher sollten hochgradige Maischen auch keinesfalls zweimal gebrannt oder mittels Kolonnen "verstärkt" werden. Bei herkömmlichen Maischen bleibt einem aber nichts anders übrig, schließlich hat der Rohbrand alles andere als Schnapsstärke. Ein professioneller Qualitätsbrandhersteller hat mir berichtet, dass er zwar schon seit jahrzehnten Schnaps brennt, aber erst seit er bei seiner Kolonne seit einigen Jahren die Verstärkung deutlich reduziert hat, werden seine Destillate bei Verkostungen mit Gold bzw. Silber prämiert.
    Fazit: trotz der größeren Destillatmenge bei hochgradigen Maischen schmeckt der Brand fruchtiger und intensiver als aus herkömmlichen Maischen die doppelt gebrannt oder mittels einer Kolonne entsprechend "verstärkt" wurden.
    Weiterer Vorteil hochgradiger Maischen: nach zumindest 6 monatiger Lagerung enthalten sie keinen Vorlauf mehr (nachprüfbar mittels Vorlaufabtrennungstest), der Brand ist sofort nach dem Destillieren und Verdünnen trinkfertig und hat einen außergewöhnlich milden Geschmack. Brände aus herkömmlichen Maischen müssen hingegen zumindest ca. 2 bis 3 Jahre gelagert werden. In dieser Zeit baut sich die Schärfe eines frischen Destillates ab, erst danach ist die Qualität eines Edelbrandes auch bemerkbar. Ein direkter Vergleich bei verschiedenen Fruchtsorten hat jedoch gezeigt, dass selbst nach jahrelanger Lagerung eine gewisse Restschärfe übrig bleibt, die (nicht gelagerten) Bränden aus hochgradigen Maischen fehlt.
  • Eintrag Nr. 448

    Erwin H. | Österreich, 14.09.2014 21:39:14
    Hallo und erstmal ein großes Dankeschön für die profunde Beantwortung meiner bisherigen Fragen!
    Zum Eintrag 108 und 110: Da wird Trägeröl verwendet, um sehr geringe Mengen von ätherischem Öl bzw. dessen Reste aus dem Hydrolat herauszubekommen. Damit kauft man sich auch eine geringere Haltbarkeit ein. Meine Frage: ist mit der Haltbarkeit von Jojobaöl (2-3 Jahre lt. Buch) das Maximum erreicht? Ist dieses Öl völlig geruchlos und wie erkennt man dessen gute Qualität beim Einkauf (oder ev. eines länger haltbaren, ebenfalls geruchlosen Öls)?
    Antwort
    Danke, wir bemühen uns!
    Stimmt, pflanzliche fette Öle sind im allgemeinen "nur" einige Jahre haltbar. Ja, dieses Öl ist geruchslos, Qualität ist am Preis erkennbar. Nur durch Aussehen, Geruch, Verhalten auf der Haut etc. ist das ohne entsprechender Erfahrung leider nicht möglich.
    Fettes Öl wird ranzig wenn es nicht mehr zu verwenden ist, daher geruchlich eindeutig erkennbar.
  • Eintrag Nr. 65

    Neumüller Siegfried | Österreich, 14.09.2014 17:46:20
    Ich habe aus einer Rotwein Spätlese einen Essig vergoren. Dieser hat nun ca. 10 Promille Essigsäure und daher aus meiner Sicht zu viel.
    Welche Möglichkeiten gibt es, den Säuregehalt zu senken -neben der offensichtlichen Verdünnung mit Wasser ? bzw. muss bei der Verdünnung mit Wasser destilliertes Wasser verwendet werden.
    Vielen Dank
    Antwort
    Z.B. Entsäuerungskalk zugeben wie es bei der Weinherstellung gemacht wird. Oder analytisch reine Natronlauge. Verdünnen auch mit Saft möglich, destilliertes Wasser ist nicht notwendig, normales Wasser genügt.
  • Eintrag Nr. 447

    Andreas K. | Bayern, 10.09.2014 16:09:29
    Hallo an das Forum,
    zunächst einmal ein dickes Lob an die Verfasser des Buches "Ätherische Öle selbst hergestellt". Sehr liebevoll aufbereitet, mit vielen Bildern. Noch dazu viele praktische Tipps zur Weiterverarbeitung, s. Parfüm, Badeöle etc. Allein für dieses Thema ist es schwierig ein praktisch orientiertes Buch zu finden. Also.. Sehr gute Arbeit! :-).. und danke auch für die heutige freundliche Tel. Beratung!

    Nun meine Frage, die zwar bereits ähnlich gestellt wurde, aber mir noch nicht komplett beantwortet schien.
    Mir geht es um die Florentiner Vase (s. 67/68 im Buch) und das Prinzip des Ölablaufs. Klar ist, das Hydrolat tropft bei Überlauf aus dem Schwanenhals (U-Bogen) ab. Allerdings, wie soll das mit dem Ölabfluss funktionieren? Die Ölmenge ist ja variabel und wird mehr je länger der Vorgang der Destillation dauert. Zudem muß sich das Öl ja erst einmal absetzen, braucht also Zeit. Demnach ergibt ein kontinuierlicher Ablauf des Öles keinen Sinn. Und... wo (auf welcher Höhe) setze ich das Rohr bzw. den Ölablauf an der Florentiner Vase an? Wie gesagt, die Ölmenge kann ja variieren... Kontinuierlicher Ablauf oder gibt es ein Ventil?

    Zweite Frage: Warum soll der Einlauf für das Kaltwasser im Kühlkessel unten sein und nicht oben? Wegen gutem Erfahrungswert?... oder weil der eingearbeitete Helm wo sich der Dampf absetzt einfach sehr flach ist und sich das Wasser vermutlich am Boden v.a. erhitzt (also konstruktionsbedingt)?

    Danke im Voraus!

    Andreas
    Antwort
    Danke, das freut uns! :-)

    Florentiner Vase ohne Ölabfluss:
    Öl-Hyrolat-Gemisch fließt in die vorerst leere Vase und trennt sich sofort voneinander. Öl schwimmt obenauf (das Prinzip funktioniert nur bei Ölen leichter als Wasser). Wenn die Vase voll ist rinnt über den Schwanenhals die überschüssige Flüssigkeit ab. Da der Schwanenhals unten an der Vase beginnt, kann im vollen Zustand somit kein Öl nach unten strömen und gelangt somit auch nicht in den Schwanenhals. Wird also weiterhin Öl-Hydrolat-Gemisch in die Vase gegeben, bleibt der obere Flüssigkeitsspiegel (der vom gesamten Inhalt) gleich hoch, der Schwanenhals ist schließlich der Überlauf, aber die Ölschicht wird immer dicker, d.h. der untere Flüssigkeitsspiegel (Öl zu Hydrolat) sinkt immer weiter nach unten.
    Florentiner Vase mit Ölabfluss:
    gleich wie oben, nur dass es in exakt gleicher Höhe wie der höchste Punkt vom Schwanenhals im Inneren des Gefäßes noch einen zusätzlichen Überlauf für's Öl gibt. Beim Auffüllen bildet sich wieder eine Ölschicht, die Schichthöhe ist abhängig vom Ölgehalt des Gemisches. Sobald die Vase voll ist und weiter Gemisch zugeben wird, bleibt der Flüssigkeistspiegel Öl-Hydrolat diesmal jedoch unverändert, das Öl rinnt über den inneren Überlauf ab. Das Gemisch wird in der Regel über einen Trichter zugegeben, dessen Stiel so lange ist, dass er bis in die Hydrolatschicht hinein reicht. Verlässt beim Eingießen das Gemisch den Stiel, strömt das Öl somit nach oben.
    Stimmt, die Abtrennung ist nicht wirklich vollständig, daher werden in der Regel auch mehrere solcher Florentinervasen hintereinander geschalten. Solche Geräte sind nur im industriellen Maßstab mit großen Ölmengen sinnvoll einsetzbar, da ja trotz allem ein gewisser Schwund des wertvollen Öles nicht zu vermeiden ist. Z.B. die Ölschicht die in der Vase notwendig ist, damit überhaupt Öl aus dem inneren Überlauf abrinnen kann. Ohne Schicht rinnt natürlich nur Hydrolat bzw. im besten Fall wieder ein Gemisch aber kein reines Öl ab. Daher ist es im kleinen Maßstab viel sinnvoller so vorzugehen wie im Buch ausführlich beschrieben.

    Die LEONARDO® wurde von uns so konstruiert, dass der Kühler auch tatsächlich wie ein Kühler funktioniert und der gesamte Dampf problemlos vollständig kondensieren kann. D.h. die Kühlkuppel im Inneren ist entsprechend hoch und das Wasserbecken darüber ausreichend groß um dies zu gewährleisten. Da ist nichts "sehr flach". Ein flacher "eingearbeiteter Helm" wäre schlichtweg eine Fehlkonstruktion, ebenso ein Zu- und Ablauf des Kühlwassers in gleicher Höhe. Wie soll da das warme Wasser vom zugeleiteten Wasser verdrängt werden?
    Übrigens sind alle inneren Bereiche des Kühlers und der restlichen Anlage mit der Hand und einem Putzschwämmchen frei zugänglich, sodass die gesamte Anlage restlos gründlich gereinigt werden kann. Denn nichts ist lästiger, als wenn Reste der vorherigen Destillation das ätherische Öl bzw. Hydrolat verunreinigen. Da treten dann so Effekte auf wie tiefblaues Lavendelöl, weil vorher Kamille destilliert wurde.
  • Eintrag Nr. 446

    Erwin H. | Österreich, 07.09.2014 18:36:28
    Im Herbst fällt allerhand an Rückschnitt an. Bei wenig wüchsigen Pflanzen ist es aber so wenig, dass man die Destille Leonardo Classic kaum sinnvoll füllen kann (wie ich vermute).
    Frage 1: Wo ist der Schwellenwert bei Kräuter (in Volumen oder Gewicht), ab dem man eine Destillation mit der Leonardo Classic durchführen kann? Und wieviel Wasser nimmt man dann?
    Frage 2: Kann man Kräuterarten zur Not auch mischen um die Destille voll zu bekommen? Wenn nein, warum ist das nicht ratsam? Ich habe eine subtropische Salbeiart, etwas Estragon, Chinesischer Gewürzstrauch, Ysop, Basilikum, Zitronenverbene - für jede Art vermutlich zu wenig zum rein Destillieren, aber in Summe käme wohl auch eine Füllung zusammen.
    Antwort
    ad 1) Unsere kleinste Menge war eine handvoll Material. Natürlich kam kein Öl dabei heraus, aber trotzdem ein wunderbar duftendes Hydrolat.
    ad 2) Ja, selbstverständlich ist das auch möglich, das ist dann Ihr persönlicher "Sommerduft 2014" ;-)
  • Eintrag Nr. 64

    Helmut Bickel | DE, 07.09.2014 12:07:36
    Hallo Frau Dr. Malle und Herr Dr. Schmickl,
    ich möchte den fertigen Essig in einem Holzfass mit "Edelstahlhahn" reifen lassen, ist der Edelstahl gegen die Säure beständig? (entstehung giftiger Salze)oder sollte ich besser einen Holzhahn verwenden.
    Im vorraus besten Dank für eine Antwort
    Antwort
    Ob es nun Edelstahl ist oder nicht, ist schon entscheidend, weil Sie Anführungsstriche verwenden. V2A-Stahl ist gegen Essig beständig, geringere Qualitäten nicht unbedingt. Daher im Zweifel einen Holzhahn verwenden oder mit einem Holzpfropf verschließen und Essig mit Weinheber von oben entnehmen.
  • Eintrag Nr. 4013

    Spritti | NRW, 05.09.2014 10:01:48
    Hallo,
    ich habe diese Jahr meine erste Kirschmaische angesetzt und auch gut die Hälfte gebrannt. Jetzt habe ich aber ab der Hälfte in meinem Maische Fass (ca.10l) sehr viel nicht komplett zersetzte Fruchtstücke drin die die ganze Maische sehr dickflüssig machen, kann ich den Rest jetzt auch noch ganz normal brennen so wie vorher die klare Maische oben drauf? Oder sollte ich den rest lieber absieben und auspressen?
    Antwort
    Vielleicht hätte es auch genügt das volle Fass vor dem ersten Brennen ordentlich umzurühren. Das nächste mal darauf achten, dass durch entsprechende Maßnahmen (siehe Buch) alle Früchte komplett zu Matsch verarbeitet werden. Kerne vom Steinobst dabei keinesfalls zerstören. Verflüssiger verwenden. Zusätzlich nach einer Woche Gärzeit mit einem Pürierstab, Bohrmaschinenrühraufsatz oder ähnlichem die gärende Maische mixen (habe jüngst in einem TV-Beitrag gesehen, dass das auch einige Tiroler Qualitätsbrandhersteller so machen). Das Ergebnis ist sehr dünnflüssig. Je höher der Feststoffgehalt und je dickbreiiger der Inhalt im Brennkessel, desto geringer ist die Destillatmenge und auch der Alkoholgehalt und desto weniger Geschmack hat das Destillat.
  • Eintrag Nr. 4012

    Wolfgang | Wien, 31.08.2014 18:39:16
    Sehr geehrter Hr. Dr. Schmickl,
    Ich habe gestern Dirndlfrüchte für die Einmaischung vorbereitet, die Maischung sollte heute stattfinden. Weder PH Wert wurde eingestellt noch Hefe und Nährsalz zugegeben. In der Nacht hat nun bereits natürliche Gärung eingesetzt - macht es Sinn jetzt noch den PH Wert einzustellen bzw. Reinzuchthefe zuzugeben. Falls nein, gibt es Vorkehrungen welche ich beim Brennen von Maische mit natürlicher Gärung berücksichtigen muss? Letzte Frage: kann ich den Alkoholgehalt bei natürlicher Gärung durch Zuckerzusatz ebenfalls erhöhen?
    Vielen Dank für Ihre Hilfe
    Wolfgang
    Antwort
    Prinzipiell nein. Jedoch pragmatisch gesehen und wenn man schnell ist, noch am selben Tag, kann noch alles Notwendige zugegeben werden. Wilde Gärung: viel Vorlauf, Schnaps wird unangenehm scharf. Keinesfalls Zucker zugeben bei wilder Gärung, dann werden noch mehr unerwünschte Gärnebenprodukte gebildet.
Derzeit befinden sich 5399 Einträge im Forum.

Link kopieren

Zum kopieren alles markieren und CMD+C (Strg+C) drücken.