Fachfragen - Schnaps, ätherische Öle, Essig

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
  • Eintrag Nr. 4249

    R. M. | XXXX, 19.01.2017 17:09:14
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe versucht einen Limettengeist nach dem Rezept in Ihrem Buch herzustellen, ich habe auf 4 Liter 12%vol 6 in Scheiben geschnittene Limetten in den Aromakorb gelegt, heraus kamen ca. 0,6 L 43%vol (nach dem Verdünnen).
    Ich finde aber den Limettengeschmack zu intensiv und würde ihn gerne verdünnen, wie würden Sie vorgehen, soll ich den Limettengeist mit Geschmacksneutralem 43%vol so lange mischen, bis sich der gewünschte Geschmacksgrad ergibt, oder soll ich den Geist noch mal brennen?
    Beste Grüße aus XXXX
    R. M.
    Antwort
    Beides ist möglich. Ich würde die Verdünnungsmethode mit einer kleinen Menge testen. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend, nochmals destillieren.
  • Eintrag Nr. 4248

    Hobbybrenner | Europa, 16.01.2017 19:43:00
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich habe Ihr Buch gekauft und auch einiges daraus angewandt. Bist jetzt hat auch alles, wie im Buch erklärt, einwandfrei funktioniert.
    Doch ist jetzt eine Frage aufgetreten, wo mir weder Ihr Buch, noch die bereits gestellten Fragen weiterhelfen konnten.
    Da ich einmal im Jahr eine ziemlich große Anzahl an Früchten Ernte, habe ich auch eine dementsprechend "große" Anlage. (Alles im Rahmen, dass ich es in meiner Küche destillieren kann.)
    Während dem Jahr würde ich aber gerne auch mit kleineren mengen experimentieren. Geisten, Angesetzten etc....
    Nun zu meiner Frage: Ist es ein Problem, wenn der Brennkessel nur circa zu 1/3 oder halb gefüllt ist?
    Ich befürchte, dass das Destillat im inneren der Kesselwand Kondensieren wird, und ich dadurch Aromoverluste erleide. (Vergleichbar mit mehrstufigen Kühlsystemen)
    Was denken Sie darüber? Wie voll sollte ein Brennkessel mindestens sein, um Aromaverluste in grenzen zu halten?
    Für eine Antwort währe ich Ihnen sehr dankbar.
    Antwort
    Stimmt, dieses Problem wird umso größer, je weniger der Kessel befüllt ist. Daher sollte ein Kessel nicht weniger als ca. 2/3 befüllt sein. Ist auch im Buch beschrieben...
    Aus diesem Grund können die Kessel bei unseren Anlagen ausgetauscht werden, beispielsweise wird er Rohbrand mit dem 7,8 Liter Kessel durchgeführt und der Feinbrand dann mit dem 2 Liter Kessel.
  • Eintrag Nr. 484

    Hubert | Weinviertel, 15.01.2017 14:55:55
    Ist bei jeder Destillation für ätherisches öl eine Meldung beim finanzamt zu machen?
    Antwort
    Das hängt davon ab für welchen Zweck Sie die Anlage angemeldet haben. Wird eine Schnapsbrennanlage zweckentfremdet, also nur Wasser statt Alkohol damit destilliert, muss auch jede Wasserdestillation gemeldet werden.
  • Eintrag Nr. 483

    torstenschulz | deutschland brandenburg, 11.01.2017 19:00:34
    hallo
    kann man ein hydrolat ,(zb aus kiefernadeln,oder Zimt) einfach mit einem Kaltgepresstem Öl (zb Sonnenblumenöl)mischen und das öl hätte dann den geschmack nach Zimt oder Kiefer?
    vielen dank im vorraus und einen gruß aus dem schönen brandenburg
    Antwort
    Ja, das funktioniert, wie im Buch ausführlich beschrieben am besten mit einem Scheidetrichter ausschütteln, Mengenverhältnisse siehe Buch.
  • Eintrag Nr. 4247

    soll hier mein name rein | Norden, 05.01.2017 14:03:13
    Guten Tag
    Es ist immer wieder interessant in diesem Forum zu lesen, leider habe ich aber bisher nichts gefunden was mir weiterhilft. Ich bin auch im Besitz des Buches, habe es zwei mal gelesen und auch schon das eine oder andere verstanden, glaube ich zumindest.
    Aber nun zu meiner Frage.
    Es gibt ja alles mögliche an Hefen um möglichst viel Alkohol in möglichst kurzer zeit herzustellen.
    Jetzt ist es mir, zumindest im moment, nicht möglich etwas anderes wie Zuckerplörre ( so wird es hier gennant) herzustellen, daher meine frage:
    ist es möglich eine zuckermaische ohne Hefegeschmack herzustellen? der ertrag spielt dabei keine rolle.
    Es gab doch bestimmt auch zeiten ohne Turbohe aber mit Zucker.
    Vielen Dank
    Lg.
    Antwort
    Um reines Zuckerwasser zu vergären braucht es neben der Hefe auch noch sogenannte Hefenährsalze, sonst kommt es beim Gären zu Nährstoffmangel. Natürlich kann man die Nährsalze auch selbst zusammenmischen, jedoch wurden gerade für diesen Zweck die Turbohefen entwickelt. Die Packung enthält Trockenhefe und Nährsalze sowie Mineralstoffe. Inzwischen gibt es von der Turbohefe viele verschiedene Sorten von unterschiedlichen Herstellern, einige davon erzeugen den bekannten muffigen Hefegeschmack (oft auch als Muffgeruch bzw. muffiger Geschmack bezeichnet, siehe in der Diskussion, Suchfunktion nutzen). Z.B. die Hefe der Fa. Prestige "8 kg Turbo" hat dieses Problem nicht. Im Übrigen ist dieses Problem im Buch auch sehr ausführlich beschrieben...
  • Eintrag Nr. 4246

    grisu | Deutschland, 04.01.2017 05:53:11
    Hallo Herr Schmickl,
    ich habe eine hochgradige Quittenmaische (24%) am 08.10.2016 angesetzt. Der Fruchtkuchen hat sich abgesetzt, kurzum alles so wie in Ihrem Buch beschrieben. Jetzt habe ich die ersten 5 Liter gebrannt. Langsam aufgeheizt, bei 75° kam der Vorlauf. Ca. 10 ml bis 81°. Dann habe ich 1 Liter Edelbrand mit 75% bis 91° aufgefangen. Anschließend noch bis 94° ca. 150 ml Nachlauf separiert. Der Edelbrand war glasklar. Nachdem ich den Edelbrand mit 700 ml destilliertem Wasser auf 40% Trinkstärke verdünnt habe, wurde alles milchig. Angebrannt ist nichts. Woran kann das liegen und vor allem, wie bekomme ich mein Destillat wieder glasklar? Wie kann ich das in Zukunft verhindern? Wenn Sie mir das beantworten könnten wäre ich Ihnen sehr dankbar, denn der Brand schmeckt sehr gut und ich würde ihn ungern entsorgen.
    Gruß
    grisu
    Antwort
    Hat der Brand nur einen Stich (eine gerade noch erkennbare, schwache Trübung) oder ist er undurchsichtig trüb wie z.B. Ouzo nach der Wasserzugabe? Ein Stich ist durchaus normal, muss nicht nochmals gebrannt werden, wäre schade um den Geschmack, der beim zweiten Mal brennen abnimmt. Zum Entfernen der leichten Trübung gibt es im Fachhandel spezielle Faltenfilter "fein für Weine und Spirituosen". Wie vorzugehen ist, dass es nach dem Filtrieren nicht zu Nachtrübungen kommt, ist im Buch ausführlich beschrieben.
    Wenn der Brand hingegen undurchsichtig milchig trüb geworden ist, ist das nicht normal, weil Quitten keine ätherischen Öle enthalten, die dies verursachen könnten. In so einem Fall war die Anlage verunreinigt mit Resten der vorherigen Destillation, bei der Sie etwas mit ätherischen Ölen destilliert haben.
  • Eintrag Nr. 4245

    V.C. | Schweiz, 03.01.2017 18:08:04
    Sehr geehrter Herr Schmickl

    Bin am Neujahrsbrennen!

    Dazu eine Frage:
    Macht es Sinn, die Gasflamme ab 78° maximal tief zu halten, so dass es regelmässig gemächlich rauströpfelt? Ich erhoffe mir dadurch eine höhere Ausbeute, als wenn ich mehr Gas gebe und der Schnaps dafür schneller rauströpfelt. Ist dies Ausbeute mit meinem möglichst langsamen Verfahren höher?
    Danke für Ihre Rückmeldung und ein gutes 2017
    Wünscht ihnen
    V.C.
    Antwort
    Nein, die Ausbeute wird durch langsameres Tröpfeln nicht höher als wenn es schnell rauströpfelt.
    Danke, wünsche ich Ihnen ebenfalls!
  • Eintrag Nr. 4244

    Thomas W. | D, 28.12.2016 18:37:24
    Hallo Herr Schmickl!
    Aber gerne auch Antworten von allen anderen!
    Vielleicht eine "nur "akademische frage.Aber mich interessierts mal.
    Habe mir eine Destille gebaut mit der ich auch unter Vakuum-besser Unterdruck-destillieren kann.
    Wasser kocht bei ca 80 Grad.
    Entsprechend niedriger müsste ja auch die Siedetemperatur von Äthanol liegen.
    Die eigentliche Frage:
    Bleibt der Abstand der Siedepunkte beider Flüssigkeiten gleich (nur auf niedrigerem Niveau)oder verändert er sich? Könnte man unter niedrigerem Druck die Trennung beider Medien forcieren?
    Keine Ahnung!Aber da Alkohol ja leichter flüchtig ist könnte ja, bei Bedingungen die das Sieden erleichtert, der Antteil des Leichter Flüchtigen in dem Dampfgemisch erhöht sein????
    Wünsche allen Mitlesenden eine guten Start ins nächste Jahr!!
    Und besten Dank für jeden der sich Gedanken macht!
    Antwort
    Stimmt, der Siedepunkt von Ethanol ist ebenfalls geringer, aber der Unterschied zum Siedepunkt von Wasser ist nicht mehr der gleiche, sondern geringer. Man kann also nicht einfach vom T-X-Y Diagramm (siehe Buch) 20°C abziehen und dann passt wieder alles. Nein, die Trennung zwischen Ethanol und Wasser gelingt im Unterdruck nicht besser als bei Normaldruck, sondern eher schwieriger, da der Unterschied der jeweiligen Siedepunkte geringer ist. Um wieviel der Unterschied geringer ist hängt wiederum vom Unterdruck ab. Wenn Wasser bei 80°C kocht, wird die Veränderung vom Unterschied nicht sonderlich groß sein.
    Anmerkung: wir haben vor vielen Jahren aus Jux und Tollerei im Labor unter Wasserstrahl-Vakuum (17 mbar) Schnaps "gebrannt", das Ergebnis schmeckte schlichtweg grauslich. Nicht zur Nachahmung empfehlenswert. Vermutlich deswegen grauslich, weil die dominanten, leicht flüchtigen Aromen, also die "Kopfnoten" von der Wasserstrahlpumpe in den Abfluss gesaugt werden. Vielleicht wäre das Ergebnis besser geworden, hätten wir eine Kühlfalle mit flüssigem Stickstoff eingesetzt, schließlich muss unter Vakuum die Temperatur des Kühlers ja auch entsprechend tief sein. Wenn nicht, wäre das vergleichbar mit einer Normaldruck-Destillation, bei der der Kühler mit beispielsweise 60°C warmen Wasser "gekühlt" wird.
  • Eintrag Nr. 482

    Hubert | Weinviertel, 25.12.2016 22:50:01
    Wie groß darf eine Destille für ätherische Öle rechtlich sein, bzw welche Auflagen und Genehmigungen sind als Landwirt ab welcher Größe erforderlich?
    Antwort
    Diesbezüglich gibt es keine Beschränkung in der Größe. Da Destillen auch zur Alkoholherstellung genutzt werden können, sind in Österreich Anlagen die größer sind als 2 Liter meldepflichtig. D.h. auch wenn Sie mit Ihrer Anlage nur ätherische Öle und Hydrolate herstellen, ist diese beim Zollamt anzumelden, so wie jede "normale" Schnapsbrennanlage auch.
  • Eintrag Nr. 4243

    Lucas | NRW, 21.12.2016 09:05:11
    Hallo

    Ich habe zum Geburtstag einen Minidestille geschenkt bekommen. Dazu ihr großartiges Buch. Ich habe eine Frage zum Aufbau der Destille.
    In dem Packet, welches ich bekomme habe liegt auch eine Rolle Isolierband bei. Benutze ich die zum Abdichten des Kessels? Ich habe in Ihrem Buch ein Bild gesehen auf dem das so zu sehen ist, aber auch Bilder von laufenden Destillen ohne Isolierband.
    Für eine Antwort bedanke ich mich im Vorraus.

    Gruß Lucas
    Antwort
    Das wird vermutlich kein Isolierband sein sondern ein sogenanntes Teflonband (PTFE) vom Installateurbedarf. Teflonbänder werden zum Abdichten von Wasserleitungen benutzt und sind in Baumärkten erhältlich. Teflon ist temperaturbeständig, ist für diesen Zweck also als Dichtmaterial geeignet.
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